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Veröffentlicht am 29.01.2021

Am Ende überzogen

Wolfssommer
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Buchmeinung zu Hans Rosenfeldt – Wolfssommer

„Wolfssommer“ ist ein Kriminalroman von Hans Rosenfeldt, der 2020 im Wunderlich Verlag in der Übersetzung von Ursel Allenstein erschienen ist. Der Titel der ...

Buchmeinung zu Hans Rosenfeldt – Wolfssommer

„Wolfssommer“ ist ein Kriminalroman von Hans Rosenfeldt, der 2020 im Wunderlich Verlag in der Übersetzung von Ursel Allenstein erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „Vargasommar“ und ist 2020 erschienen. Die ungekürzte Lesung durch Vera Teltz ist 2020 im audiobuch Verlag erschienen.

Zum Autor:
Hans Rosenfeldt, Jahrgang 1964, ist einer der angesehensten Drehbuchautoren Schwedens und Schöpfer der bislang erfolgreichsten skandinavischen Serie «Die Brücke», die in über 170 Ländern ausgestrahlt wurde und zahlreiche Preise erhielt. Hans Rosenfeldt schreibt Drehbücher und ist in seinem Heimatland Schweden ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator. Gemeinsam mit Michael Hjorth bildet er zudem das erfolgreiche Krimi-Autoren-Duo Hjorth&Rosenfeldt.

Sprecher:
Vera Teltz ist Schauspielerin und Synchronstimme für Hollywood-Größen wie Naomie Harris, Noomi Rapace und Michelle Rodríguez. Sie ist außerdem als Hörbuchsprecherin tätig.

Klappentext:
In der schwedischen Stadt Haparanda, dicht an der Grenze zu Finnland, wird eine tote Wölfin gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie in dessen Magen menschliche Überreste. Nachforschungen führen die Ermittler auf eine heiße Spur: Zwischen Russland, Finnland und Schweden scheint ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen zu sein, es gab mehrere Tote, und gleich mehrere Kriminelle sind auf dem Weg nach Haparanda. Allen voran: Profi-Killerin Katja, die für ihren russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Auch die erfahrene Polizistin Hanna Wester setzt alles daran, sie Lage aufzuklären. Doch sie ringt mit ihren privaten Problemen. Sie hat Angst, ihr Mann könne sie verlassen. Zugleich hat sie eine Affäre mit ihrem Chef. Dazu plagt sie ein altes Trauma. Doch Hanna steht ihre Frau und muss das auch, um den brisanten Fall zu lösen.

Meine Meinung:
In diesem Buch ist vieles so wie ich es mir bei einem Kriminalroman wünsche. Die Figuren sind mit vielen Grautönen versehen, handeln aber nachvollziehbar und glaubhaft. Die Handlung ist komplex und nimmt mehrere überraschende Wendungen. Der Schreibstil ist knapp und klar, vermittelt aber trotzdem Gefühle der Beteiligten. Es gibt viele Perspektivwechsel und der Leser ist den Ermittlern immer ein Stück voraus. Die Sprecherin macht einen ausgezeichneten Job und das Setting hoch im Norden an der Grenze zwischen Schweden und Finnland ist ungewöhnlich. Die Figuren haben den ein oder anderen Schicksalsschlag zu verkraften. Die Hauptfigur Hanna Wester wirkt sympathisch und ist eine Frau, die mitten im Leben steht. Die Spannung ist durchgängig hoch und auch an die Actionfreunde ist gedacht worden. Alles scheint im grünen Bereich zu sein, obwohl die Grundstimmung recht dunkel gehalten ist. Aber dann setzt der Autor noch einen Hammer obenauf, der mit der Hauptfigur zu tun hat. Das war für mich eindeutig zu viel des Guten und kostet einen Stern.

Fazit:
Das Buch hat mir lange Zeit herausragend gefallen, aber dann überzieht der Autor. Deshalb gibt es vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Von mir gibt es eine Leseempfehlung für die Freunde skandinavischer Krimis.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Hemmungslose Gier

Kreuzberg Blues
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Buchmeinung zu Wolfgang Schorlau – Kreuzberg Blues

„Kreuzberg Blues“ ist ein Kriminalroman von Wolfgang Schorlau, der 2020 bei Kiepenheuer&Witsch erschienen ist.

Zum Autor:
Wolfgang Schorlau lebt und ...

Buchmeinung zu Wolfgang Schorlau – Kreuzberg Blues

„Kreuzberg Blues“ ist ein Kriminalroman von Wolfgang Schorlau, der 2020 bei Kiepenheuer&Witsch erschienen ist.

Zum Autor:
Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. Neben den neun »Dengler«-Krimis »Die blaue Liste«, »Das dunkle Schweigen«, »Fremde Wasser«, »Brennende Kälte«, »Das München-Komplott«, »Die letzte Flucht«, »Am zwölften Tag«, »Die schützende Hand« und »Der große Plan« hat er die Romane »Sommer am Bosporus« und »Rebellen« veröffentlicht. 2006 wurde er mit dem Deutschen Krimipreis, 2012 und 2014 mit dem Stuttgarter Krimipreis sowie 2019 mit dem Stuttgarter Ebner Stolz Wirtschaftskrimipreis ausgezeichnet.

Klappentext:
Denglers zehnter Fall führt ins Herz des gegenwärtigen Kampfs um das Recht auf Wohnen.
Georg Dengler fühlt sich in Stuttgart so wohl wie schon lange nicht mehr, und auch mit Olga läuft es besser denn je. Trotz der aufziehenden Corona-Pandemie lässt er sich von ihr überreden, in Berlin zu ermitteln. Der Immobilienhai Sebastian Kröger scheint seine Mieter mit kriminellen Methoden rauszuekeln. Doch Dengler muss erkennen, dass die Sache größer ist, viel größer. Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt: In einem Radius von wenigen hundert Metern vereinen sich in Kreuzberg Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block. Ausgerechnet hier will der Bauunternehmer Kröger zwei Häuser »entmieten«, den danebenstehenden Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Die Mieter*innen wehren sich. Eine von ihnen bittet ihre Freundin Olga um Hilfe. Plötzlich stehen sie und Georg Dengler mitten im modernen Berliner Häuserkampf um das Recht auf Wohnen. Dann fällt ein Spekulant vom Dach eines der umkämpften Häuser – und die Lage eskaliert.

Meine Meinung:
Auch dies ist wieder ein hochpolitischer Roman von Wolfgang Schorlau, der die Gier finanzstarker Unternehmen thematisiert, die Wohneigentum als Spekulationsobjekt entdeckt haben. Ermöglicht wurde dies aber erst durch die Verkäufe öffentlichen Wohneigentums an Firmen zu unglaublich niedrigen Preisen und fast ohne Mieterschutz. Privatermittler Georg Dengler gerät über eine Bekannte seiner Partnerin Olga an einen besonders abscheulichen Fall einer Entmietungsaktion. Eine aggressive Ratte hat sich in das Gesicht eines Kleinkindes verbissen. Bald stellt sich heraus, dass die Dinge komplizierter sind als es auf den ersten Blick scheint. Dengler und Olga beißen sich in den Fall hinein und gehen hohes Risiko. Die Ermittler wirken sympathisch und kompetent.
Der Fall ist komplex und der Autor nimmt sich die Zeit, Mechanismen in diesem Umfeld zu zeigen. Einige Täter sind auch Opfer und man glaubt ihnen, dass sie es so nicht gewollt haben. Es gibt aber auch rücksichtslose Figuren, die ohne Hemmungen alles für mehr Geld, mehr Ansehen oder mehr Macht tun. Gelungen ist die Figur des auf dem Balkon rauchenden Rentners, der trotz seiner Hustenanfälle die Geschehnisse aus der Vogelperspektive beobachtet. Er dient als umfassender Informationsquell für Dengler. Ein weiteres Thema wird mit der Organisation Fuhrmann angestoßen, die ein Sammlungsbecken rechter Kräfte in staatlichen Funktionen unterhält. Die Dinge entwickeln sich und führen zu einem ansehnlichen Finale. Doch leider sattelt der Autor einen Abschnitt über Corona, Impfgegner und freiheitsliebende Menschen, die für machtpolitische Zwecke missbraucht werden, obendrauf. Für mich wirkte es aber nur wie ein Fremdkörper.
Das Ende des Buches ist tieftraurig und zeigt ein Deutschland im Würgegriff radikaler Kräfte. Jeder ist aufgefordert, daran etwas zu ändern.

Fazit:
Der Autor hält bei aller politischen Brisanz auch die Spannung hoch. Der aufgesattelte Abschnitt über Corona und die Auswirkungen passt da nicht hinein und kostet einen Stern. Deshalb vergebe ich diesmal nur vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten), spreche aber eine klare Leseempfehlung aus. Es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Ungewöhnlich, aber gut

Opfer ohne Gewissen
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Buchmeinung zu Lasse Blom – Opfer ohne Gewissen

„Opfer ohne Gewissen“ ist ein Kriminalroman von Lasse Blom, der 2020 im Maximum Verlag erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Caspar Munck und sein ...

Buchmeinung zu Lasse Blom – Opfer ohne Gewissen

„Opfer ohne Gewissen“ ist ein Kriminalroman von Lasse Blom, der 2020 im Maximum Verlag erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Caspar Munck und sein Team.

Zum Autor:
Lasse Blom ist das Pseudonym von Gerhard Fischer. Er liebt Stieg Larsson, Henning Mankell und wegen des Humors und der Spannung skurrile Krimis. Sein Wunsch ist es, seine Fantasie zu Papier zu bringen. Er schreibt dann am Nymphenburger Kanal, im Zug, im Kaffeehaus oder einfach Zuhause. Im richtigen Leben hat er Geschichte und Politik studiert, war Nordeuropa-Korrespondent der SZ und lebte einige Jahre in Stockholm. Inzwischen ist er Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung.

Klappentext:
Ganz Schweden wird von der Nachricht erschüttert, dass Rune Katt, der ehemalige Star-Fußballtorwart der Nationalmannschaft, in seiner Hütte nahe Grisslehamn erschossen wurde. Warum ist die tödliche Kugel farblich bemalt?
Kommissar Casper Munk übernimmt den Fall. Als großer Fan des Torwarts muss er bald feststellen, dass Katt nicht der war, für den er ihn gehalten hat. Ihm war es offenbar ein großes Vergnügen, seine Nächsten gewissenlos zu quälen und zu demütigen...

Meine Meinung:
Dieses Buch hat für einen Kriminalroman einige ungewohnte Elemente. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen, einerseits in der Jetztzeit, betrachtet aus der Perspektive des ermittelnden Polizisten Casper Munck, andererseits im Jahr 1973 aus der Sicht eines Jungen, der meist mit einem Mädchen gegenseitige Rätselaufgaben löst. Nebenbei verfolgen die Kinder politische Diskussionen um die anstehende Richtungswahl zwischen dem Sozialdemokraten Palme und dem Konservativen Fjälldin. Die Kinder stellen sich Fragen über Fußball und über Pippi Langstrumpf. Dies vermittelt ein erstaunliches Zeitgefühl. In der Jetztzeit ist Rune Katt, das Fußballidol fast aller Schweden umgebracht worden. Auch Caspar Munck ist ein Fan dieses herausragenden Sportlers, muss aber im Laufe der Ermittlungen feststellen, dass Rune Katt etlichen Menschen Leid zugefügt hat, aber meist vor langer Zeit. Auch Beziehungsprobleme der Polizisten nehmen einen breiten Raum ein. Casper, Grip, Kajsa und Leila sind die Ermittler, die alle ihre Eigenarten haben, aber gut zusammen arbeiten. Als die Ermittlungen stocken, wählt Caspar einen mehr als ungewöhnlichen Ansatz, um die Dinge voranzubringen.
Der Schreibstil ist klar und angenehm. Er überträgt viele Informationen und auch eine Menge Atmosphäre. Einzig Caspar wird detailliert geschildert, die übrigen Figuren werden nur skizziert. Caspar war zwar interessant, aber meine Sympathiewerte für ihn hielten sich in Grenzen. Zur Auflockerung dienten einige von Grip vorgetragene Witze und das umfangreiche Fußballwissen des Autors. Auch Fans von Astrid Lindgren können Neues über ihre Figuren und die Filme mit ihren Figuren erfahren. Spannung kommt erst spät auf, aber ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt. Irgendwie ging ein Sog von der Erzählung aus.

Fazit:
Das Buch punktet mit einer ungewöhnlichen Mischung und hat mich gut unterhalten. Ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und atmosphärischer Erzählungen aus.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Sehr düster, mit überzeugenden Figuren

Helle und der falsche Prophet
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Buchmeinung zu Judith Arendt – Helle und der falsche Prophet

„Helle und der falsche Prophet“ ist ein Kriminalroman von Judith Arendt, der 2020 bei Atlantik erschienen ist. Dies ist der dritte Fall für ...

Buchmeinung zu Judith Arendt – Helle und der falsche Prophet

„Helle und der falsche Prophet“ ist ein Kriminalroman von Judith Arendt, der 2020 bei Atlantik erschienen ist. Dies ist der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers.

Zum Autor:
Judith Arendt schrieb Drehbücher für deutsche Fernsehserien und sieht umso lieber amerikanische. Ihre Leidenschaft gilt dem Kriminalroman, insbesondere dem skandinavischen und britischen. Judith Arendt lebt mit ihrer Familie seit einigen Jahren in der Nähe von München. Ihre beiden ersten Bücher "Unschuldslamm" und "Sündenbock" drehen sich um eine Schöffin in Berlin, die neue Krimireihe um die Polizistin Helle Jespers spielt in Dänemark.

Klappentext:
Es ist Oktober und Helle Jespers ist im Urlaub. Doch selbst Pastis, Zigaretten und südfranzösische 18 Grad Lufttemperatur können die dänische Polizeikommissarin nicht davon ablenken, dass es zu still in ihrem Leben zugeht. Hätte sie nach Fredrikshavn zur Polizeibehörde gehen sollen? Zur Mordkommission nach Kopenhagen? Stattdessen hat sie es sich in Skagen zwischen den Dünen in ihrer kleinen Polizeistation gemütlich gemacht.
Plötzlich klingelt aber mitten im Urlaub Helles Handy. Ihr Kollege Ole hat eine erschütternde Nachricht: Eine enge Freundin ihres Sohnes wurde tot am Strand aufgefunden. Steht die Leiche in Zusammenhang mit einem jungen Paar auf der Flucht in Zusammenhang, das eine Schneise der Verwüstung bis nach Kopenhagen zieht?
Helle ist klar: Diesen Fall übernimmt sie selbst. Sie steigt in den nächsten Flieger zurück nach Dänemark und beginnt mit den Ermittlungen. Was sie nicht ahnt: dieser Mord war erst der Anfang, und er wird das Leben ihrer Familie betreffen…

Meine Meinung:
Es ist keine einfache Geschichte, die hier erzählt wird. Sie ist geprägt von einer düsteren Grundstimmung und erzählt vom Schicksal diverser Menschen im Umfeld und im Einzugsbereich einer Sekte. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, meist folgt der Leser dem Tun und den Gedanken eines Beteiligten. Es gibt viele fallbezogene Handlungsstränge und zusätzlich noch weitere Nebenhandlungen im privaten Bereich der Kommissarin Helle Jespers. Helle ist eine sympathische Frau, die mitten im Leben steht. Sie ist anpackend und vertraut auch ihrem Gespür. Sie ist ausführlich beschrieben mit ihren Stärken und Schwächen. Auf zwei weiteren Schienen wird die Handlung vorangetrieben. Niklas war lange Sektenmitglied und ist zusammen mit einer jungen Frau geflohen. Beide haben lange Zeit in der abgekapselten Welt der Sekte zugebracht und wirken wie aus einer anderen Welt. In einem weiteren Strang begleiten wir Willem, der von seiner Sektenvergangenheit eingeholt wird, der aber den Kampf gegen den Sektenchef Hiob aufnimmt. Obwohl er Polizist ist, teilt er seine Informationen nicht.
Helle ist eine faszinierende Figur, die durch Hartnäckigkeit und Willen überzeugt. Sie übernimmt auch unangenehme Aufgaben und findet auch Zeit zum Nachdenken. Manchmal wird sie durch ihre Vorgesetzte eingebremst, schafft sich aber auch immer wieder einen gewissen Freiraum. Die Geschichte ist komplex und der Spannungsbogen hat mich überzeugt.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass zu viele Punkte in den Roman gepackt waren, die dann auch nicht alle abgearbeitet wurden.

Fazit:
Ein komplexer Kriminalroman mit einer düsteren Grundstimmung, der vor allem mit seinen Figuren punktet. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Temporeich mit viel Atmosphäre

Baskische Tragödie
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Buchmeinung zu Alexander Oetker – Baskische Trägödie

„Baskische Trägödie“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2020 bei Hoffmann und Campe erschienen ist. Dies ist der vierte Fall für Luc Verlain.

Zum ...

Buchmeinung zu Alexander Oetker – Baskische Trägödie

„Baskische Trägödie“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2020 bei Hoffmann und Campe erschienen ist. Dies ist der vierte Fall für Luc Verlain.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren 1982, war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Alexander Oetker lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin.

Klappentext:
Jürgen Schäfer, schwäbischer Oberkommissar und Vereinsmitglied seit seiner Kindheit, fiebert auf den 34. Spieltag hin.An den Stränden des Aquitaine werden massenhaft Pakete angespült, gefüllt mit reinstem Kokain. Ein kleines Kind probiert davon - und fällt ins Koma. Commissaire Luc Verlain ermittelt in dem Fall, bis ihn eine geheimnisvolle Nachricht aus dem Baskenland erreicht.
Luc macht sich auf den Weg gen Süden und findet sich plötzlich auf der anderen Seite wieder. Er wird verhaftet, ausgerechnet wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel - und wegen dringendem Mordverdacht. Wer spielt dem Commissaire böse mit? Nach seiner Flucht vor der Polizei über die spanische Grenze hat Luc keine Wahl: Er muss das Spiel eines altbekannten Psychopathen mitspielen. So beginnt in den engen Gassen San Sebastiáns und auf dem stürmischen Atlantik eine teuflische Schnitzeljagd. Um den Plan des Mannes zu durchkreuzen, der um jeden Preis Rache nehmen will, muss Luc alles auf eine Karte setzen.

Meine Meinung:
Mehr noch als in den Vorgängerbänden steht der charismatische Luc Verlain im Zentrum der Geschichte. Weitgehend wird die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt. Es entwickelt sich ein Geplänkel zwischen Luc und einem Kriminellen Mastermind, dem es nach Rache dürstet. Ohne Frage ist die Handlung spannend und mit viel Tempo erzählt. Atmosphärische Passagen aus San Sebastian sorgen für Auflockerung und werben gleichzeitig für den Besuch dieser Stadt. Der Autor lässt viele Informationen aus seinem Hauptberuf in die Handlung einfließen. Man fiebert mit Luc mit und Rückblenden auf den damaligen Fall mit seinem Widersacher machen deutlich, dass es für beide Kontrahenten um alles geht. Obwohl Luc schon übermenschlich wirkt, scheint er einen aussichtslosen Kampf zu führen. Zum Ende hin wird das eh schon hohe Tempo noch einmal angezogen und es kommt zum unvermeidlichen Showdown. Eine Stärke des Werks ist die bildhafte Darstellung, fast schon wie im Kino.
Die Technik des Autors, mit Rückblenden Informationen, aber auch Bewertungen einzufügen, hat mir nicht immer gefallen. Manchmal sind mir Informationen einfach vorsätzlich vorenthalten worden.

Fazit:
Rasante Handlung auf einer realen Basis liefert tolle Unterhaltung, aber sie ist leider mit Schwächen in der Figurenzeichnung verbunden. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für Freunde temporeicher Thriller aus.

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