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Veröffentlicht am 29.01.2021

Ein gelungener Auftakt einer neuen Familiensaga.

Die Villa am Elbstrand
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Klappentext:

1912: Die Bauerstochter Sofie Brix rettet die Reederei-Erbin Anna Nieland aus einem brennenden Strandhotel. Zwei Jahre später erhält sie das Angebot, bei Annas wohlhabender Hamburger Familie ...

Klappentext:

1912: Die Bauerstochter Sofie Brix rettet die Reederei-Erbin Anna Nieland aus einem brennenden Strandhotel. Zwei Jahre später erhält sie das Angebot, bei Annas wohlhabender Hamburger Familie eine Stellung als Gesellschafterin anzutreten. Für Sofie, die sich schon immer nach der weiten Welt gesehnt hat, geht ein Traum in Erfüllung – auch wenn ihr anfangs die Ablehnung mancher Mitglieder der Familie und des Personals entgegenschlägt. Aber dann bricht der Erste Weltkrieg aus: Die Männer werden eingezogen. Sofie und Annas Schwester Edith engagieren sich als Krankenschwestern auf einem Lazarettschiff. Anna hingegen versucht, die Reederei mit allen Mitteln weiterzuführen – doch das geht nicht ohne eine gefährliche Reise nach Chile…

Inhalt und Cover:

Die Handlung ist im Zeitraum von 1912 bis 1920 angelegt. Die Familiengeschichte birgt Höhen und Tiefen, es geht u. a. um Freundschaft, Akzeptanz, Mut und Verlust.

Das Cover ist geschmackvoll gestaltet, insbesondere auch, weil das Bild von einem dezenten, dennoch leicht verschnörkelten Rahmen eingefasst ist. Es wirkt wie ein nobleres Gemälde.

Charaktere:

Ich mochte die Charaktere. Sie waren authentisch, zumeist bodenständig, freundlich und offen. Auch die Liebesgeschichten der Charaktere waren relativ „normal“ beschrieben und nicht derartig theatralisch, wie es in historischen Romanen ja häufiger der Fall ist.

Hörbuch:

Das Hörbuch gefiel mir gut. Dagmar Bittner, die Sprecherin, hat eine angenehme Stimme. Allerdings wurde das Hörbuch viel zu langsam eingesprochen! Viel zu langsam!!! Ich habe das Hörbuch mit 1,75- bis 2- facher Geschwindigkeit gehört. Natürlich leidet die Stimme dadurch etwas, es war aber trotzdem klar und deutlich, sogar mit kleinen Sprechpausen, zu verstehen.

Fazit:

Ich mag das Verschmelzen zwischen Realität und Fiktion. Die Geschichte empfand ich als durchweg authentisch und finde, dass der Autorin mit diesem Werk ein historisch bedeutsamer Roman gelungen ist. Die Folgeromane werde ich sicherlich auch lesen oder hören.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Freundschaft kennt keine Grenzen.

Bäume reisen nachts
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Inhalt:

Es beginnt mit einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem achtzigjährigen pensionierten Französischlehrer Anatole und dem achtjährigen Mädchen Manon, das Anatoles Aufmerksamkeit erregte, indem ...

Inhalt:

Es beginnt mit einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem achtzigjährigen pensionierten Französischlehrer Anatole und dem achtjährigen Mädchen Manon, das Anatoles Aufmerksamkeit erregte, indem sie voller Kummer tagein tagaus lesend unter einer Birke saß und mit Katzen und Ameisen sprach. Der Grund für Manons Kummer ist, dass sie und ihr Vater von Manons Mutter Anaïs verlassen wurden, ohne dass die beiden den Grund kannten, geschweige denn wussten, was aus Anaïs geworden ist. Manons Vater Pierre, ebenfalls in Kummer versunken, ist nicht mehr in der Lage, Manon Halt zu geben. Abgerundet wird das Gespann durch Manons Tante Sophie, die Manon ebensowenig erreichen kann. Nach dem ersten Hinweis über den Verbleib der Mutter, machen sich die Vier auf den Weg, um sie zu suchen und zurückzuholen.



Meine Meinung:

Manon und Anatole wirken bezaubernd. Es ist eine der zwischenmenschlichen Beziehungen, die voller Magie stecken. Die beiden haben sich nicht gesucht, aber gebraucht! Der Prozess, in dem Manon sich Anatole ggü. öffnet, ist wunderbar zu beobachten. Ich habe das Buch verschlungen. Es war schön, zu sehen, wie sich eine tiefe Freundschaft entwickelte und Manon dadurch Hoffnung und Positivität zurückgegeben wurden. Ebenso spannend war es, zu verfolgen, wie sich die drei Erwachsenen näher kamen und ihre Beziehungen, die es ohne Manon wahrscheinlich nicht gegeben hätte, zueinander aufgebaut haben.

Das Cover mag ich sehr gerne. Insbesondere, weil die Blätter leicht strukturiert sind. Leider nur auf dem Frontdeckel, nicht auf dem Rückdeckel. Aber immerhin! Ich mag diese liebevollen Details.

Der Schreibstil ist flüssig, die Autorin wechselt stetig zwischen direkter und indirekter Rede, was abwechslungsreich zu lesen war. Auch die Zitate literarischer Größen sind passend gewählt und keinesfalls überladen. Dadurch bekommt der Inhalt leichte Poesie, was diese zauberhafte Freundschaft abrundet.

Mir gefällt der Klappentext überhaupt nicht, weil es inhaltlich nicht ganz stimmt. Der Plan wird (genau genommen) nicht von Anatole und Manon geschmiedet. Was mir zudem nicht gefällt, ist das Ende. Je näher ich dem Ende kam, desto mehr bekam ich den Gedanken, enttäuscht zu werden. Dem war schlussendlich auch so. Das, was Manon und ihre Familie aushalten musste, über Monate hinweg, mit all den schlechten Gefühlen, wie Sorge, Trauer, Wut, Verzweiflung usw. kann einfach nicht so aufhören, wie es aufhörte. Das Ende war für mich nicht authentisch genug.

Dennoch es ist ein sehr gutes Buch, dass ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Ein Ausflug ins winterliche Ontario.

Schneetänzer
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Es handelt sich um ein Jugendbuch mit folgender Buchbeschreibung:

Hals über Kopf, voller Wut und Enttäuschung bricht Jacob in den Norden Kanadas auf, in die unendliche Wildnis von Eis und Schnee. Dort ...

Es handelt sich um ein Jugendbuch mit folgender Buchbeschreibung:

Hals über Kopf, voller Wut und Enttäuschung bricht Jacob in den Norden Kanadas auf, in die unendliche Wildnis von Eis und Schnee. Dort will er seinen Vater finden und das Geheimnis seiner Herkunft lüften. Dass aus Schmerz jedoch Liebe werden kann, zeigt ihm die unnahbare Kimi, die ihrerseits an einem schweren Schicksalsschlag zu zerbrechen droht.

Alles, was Jacob über seinen Vater weiß, hat ihm seine Mutter erzählt. Dass sie ihn sein Leben lang belogen hat, erfährt er ausgerechnet von seinem Stiefvater, den er hasst. Was bleibt Jacob also übrig, als in die kanadische Wildnis zu reisen, ans andere Ende der Welt, um die wahre Geschichte seines Vaters und damit auch seine eigene zu erfahren? Denn wie willst du entscheiden, wer du bist, wenn du nicht weißt, wo du herkommst?

Als er lebensgefährlich von einem Bären verletzt wird, ahnt der Junge mit dem Wolfsherzen noch nicht, dass er dort, in der eiskalten Einsamkeit der wilden, ungezähmten Natur, der Liebe seines Lebens begegnen wird …

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Meine Meinung:

Das Cover mag ich sehr gerne, es ist der Grund dafür, dass ich das Buch gelesen habe, ohne mir die Buchbeschreibung vorher durchzulesen. Nicht nur das Cover ist schön gestaltet sondern auch die Buchseiten, die die neuen Kapitel einläuten.

Die Autorin hat einen ausdrucksstarken, bildgewaltigen Schreibstil. Ich konnte mich schnell in das Setting einfühlen und hatte sofort eine Vorstellung, wie es an den beschriebenen Orten aussehen könnte. Das Buch ist fließend und schnell zu lesen und man kann gedanklich kaum abschweifen, da es so fesselnd und mit Leidenschaft geschrieben wurde. Die Autorin hat aus wechselnden Perspektiven geschrieben, was ihr sehr gelungen ist und wovon die Geschichte sehr profitiert. Was ich schade finde, ist, dass es mehrere Rechtschreibfehler/Tippfehler gibt (1. Auflage, 2019/eBook).

Die Liebesgeschichte ist ganz süß und steht nicht übertrieben im Vordergrund.

Informationen über die indigene Cree - Bevölkerung hätten für meinen Geschmack in ihrer Häufigkeit und Tiefe intensiver sein können. Aber es ist ein Jugendbuch, kein Sachbuch, also vollkommen ausreichend.

Was ich sehr gut fand, ist, dass die Autorin zwei unterschiedliche Kulturen insofern gegenübergestellt hat, als dass sie die Protagonisten vor einen inneren und zugleich äußeren Konflikt gestellt hat, Stichwort: Nahrungsmittelbeschaffung.

Wie kann man seine eigene Kultur leben, wenngleich es jemanden gibt, der aufgrund seiner Kultur andere Erfahrungen gemacht bzw. andere Ansichten gesammelt hat, ohne sich rechtfertigen zu müssen oder sich schlecht zu fühlen?

Kann man andere Kulturen verurteilen, nur weil sie mehr oder weniger gezwungen sind, anders für ihren Lebensunterhalt zu sorgen als man selbst?

Die Autorin stellt diesen Konflikt beiderseitig gut dar und ich finde es extrem wichtig, dass Jugendliche sich darüber Gedanken machen können. Denn es hat auch etwas mit Respekt, Anerkennung und Freiheit zu tun.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

...und plötzlich macht den Kids Wissenschaft Spaß!

Der geheime Schlüssel zum Universum
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Das Hörbuch wurde von Rufus Beck eingesprochen. Ich hätte mir kaum einen besseren Sprecher für dieses Hörbuch vorstellen können. Rufus Beck hat George, Annie & Co so sehr zum Leben erweckt, dass es schon ...

Das Hörbuch wurde von Rufus Beck eingesprochen. Ich hätte mir kaum einen besseren Sprecher für dieses Hörbuch vorstellen können. Rufus Beck hat George, Annie & Co so sehr zum Leben erweckt, dass es schon fast ein Hörspiel hätte sein können.
Die Geschichte ist leicht zu verstehen, ebenso sind die Erklärungen für Kinder nachvollziehbar und sie regen zum Nachdenken an. Dass Wissenschaft Spaß machen kann, wird mit diesem Buch bewiesen.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Nordamerika im 19. Jahrhundert

Die englische Freundin
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Man darf Honor in einem Lebensabschnitt begleiten, in dem sie versucht, ihre Stellung in einer Gesellschaft zu finden, mit der sie sich nicht identifizieren kann und schlussendlich auch bei der Suche zu ...

Man darf Honor in einem Lebensabschnitt begleiten, in dem sie versucht, ihre Stellung in einer Gesellschaft zu finden, mit der sie sich nicht identifizieren kann und schlussendlich auch bei der Suche zu sich selbst. Die Themenvielfalt (Identität, Kultur, Sklaverei, Religion, Freundschaft, Liebe & Handarbeiten) wirkt keinesfalls aufgesetzt, vielmehr bekommt man einen authentischen Einblick in die damalige Zeit.

Wer Spannung sucht, ist mit dem Buch nicht gut bedient. Es wird einfach nur eine Geschichte erzählt. Durch die wechselnde Erzählperspektive bekommt man deutlichere Einblicke in Honors Gedankenwelt, wenn sie als Ich-Erzähler in Erscheinung tritt und ihre Briefe nach England schreibt. Den Wechsel fand ich erfrischend.

Sehr gelungen finde ich zudem den Titel des Buches, da man als Leser animiert wird, darüber nachzudenken, wer die englische Freundin sein könnte.

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