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Veröffentlicht am 22.02.2021

✎ Catherine Bailey - Bis wir uns wiedersehen

Bis wir uns wiedersehen
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Ich lese unheimlich viele Geschichten von "damals". Sowohl Biographien, als auch Tatsachen oder Erfahrungsberichte. Da ich bereits so viel kenne, erwarte ich nicht, etwas Neues zu erfahren, obwohl dies ...

Ich lese unheimlich viele Geschichten von "damals". Sowohl Biographien, als auch Tatsachen oder Erfahrungsberichte. Da ich bereits so viel kenne, erwarte ich nicht, etwas Neues zu erfahren, obwohl dies oft der Fall ist. Es sind einfach so unglaublich viele Geschichten, die erzählt werden wollen.

Mit Catherine Baileys Bericht tat ich mich sehr schwer.

Er ist ausschweifend, stellenweise nichtssagend. Emotionslos. Außer das Ende.
Ich habe das Buch so oft zur Seite gelegt, dass ich im Endeffekt 2 Monate benötigte, um die 450 Seiten zu beenden.

Es wird zwar sehr viel beschrieben und ich habe einiges Neues erfahren - denn Berichte von Sippenhäftlingen kannte ich bisher nicht -, aber es ist meiner Meinung nach zu viel des Guten.

Einzig der Schluss, als es um die Suche nach den Jungen geht, hat mich gefesselt. Da bin ich durch die Seiten geflogen und konnte die Verzweiflung und Angst spüren.

Dennoch bekommt das Werk keine Leseempfehlung von mir. Es müsste gestrafft werden, um sein Potenzial entfalten zu können, denn interessant ist es allemal!

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.01.2021

✎ Nora Imlau - Gefühlsstarke Kinder 1 So viel Freude, so viel Wut

So viel Freude, so viel Wut
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Meine Sammlung an Ratgebern über (Klein)Kinder ist mittlerweile enorm.
Irgendwie haben sie alle den gleichen Inhalt, unterscheiden sich dennoch in ihrer Art, den Eltern den Inhalt vermitteln zu wollen.

Von ...

Meine Sammlung an Ratgebern über (Klein)Kinder ist mittlerweile enorm.
Irgendwie haben sie alle den gleichen Inhalt, unterscheiden sich dennoch in ihrer Art, den Eltern den Inhalt vermitteln zu wollen.

Von Imlaus "Mein Familienkompass" war ich begeistert. Ich fand ihre Weise zu schreiben, beeindruckend. Sie holte mich ab, motivierte und gab mir ein gutes Gefühl - etwas, was bei mir manchmal abhanden kommt, weil ich zu sehr an mir zweifle.

Von "So viel Freude, so viel Wut" hingegen bin ich enttäuscht. Sie kommt mir so überheblich darin vor.

Ich habe mich bereits mit einigen Facetten beschäftigt. Hochsensibilität. Gefühlsstärke. Hochbegabung. High Need. ... Nicht, weil ich all das auf mein Kind projiziere, sondern einfach, weil es mich persönlich interessiert.

Vieles davon ist nur ein Stempel, der einem von der Gesellschaft aufgedrückt wird. Ohne wissenschaftlich fundierte Nachweise. So auch "gefühlsstark sein".

Die Autorin beschreibt, wie man aus ihrer Sicht gefühlsstarke Kinder erkennt. Und dass man sie so annehmen soll, wie sie sind. Und die anderen Kinder? Die etwa nicht? JEDES Kind sollte so angenommen werden, wie es geboren wird - ohne sich ein Traumbild zu erschaffen, an dem man dann jahrelang feilt.

Sie wertet Hochsensibilität in meinen Augen sehr ab. Sie sagt, dass es für alles Tests (im Internet) gäbe - für Gefühlsstärke natürlich nicht! Das ist so jedoch nicht richtig. Denn auch Hochsensibilität ist keine Krankheit, die man durch einen Test feststellt. Man muss sein Kind beobachten. Sie stellt Gefühlsstärke also über alles andere. Obwohl sie ebenfalls eine lange Liste mit Merkmalen herunterbetet - also einen Test!

Ihre Tipps, die sie dem Hörer an die Hand gibt, halte ich teilweise für sehr fragwürdig. Meint Nora Imlau das wirklich ernst?

Ich kann "So viel Freude, so viel Wut" nicht empfehlen. Es gibt weitaus bessere Lektüre zu diesem Thema.

©2021 Mademoiselle Cake

Zitate:

»Es gibt keine Obergrenze für Liebe.«

»Unser Job ist nicht, unser Baby ruhig zu bekommen. Unsere Aufgabe ist es, da zu sein.«

Veröffentlicht am 21.01.2021

✎ Dimitri Verhulst - Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten

Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten
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"Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten" wird unter 'Liebesroman' oder 'Gegenwartsliteratur' geführt. Ich habe mich während des Lesens die ganze Zeit gefragt, ob man nicht besser 'Satire' dran schreiben ...

"Den Sommer kannst du auch nicht aufhalten" wird unter 'Liebesroman' oder 'Gegenwartsliteratur' geführt. Ich habe mich während des Lesens die ganze Zeit gefragt, ob man nicht besser 'Satire' dran schreiben sollte. Dann hätte ich das Werk von Anfang an nicht gelesen, denn es ist nicht mein Genre. So habe ich gedacht, es ist etwas Gefühlvolles, vielleicht was fürs Herz. Aber da lag ich voll daneben.

Die Geschichte ist mit ihren knapp 140 Seiten recht kurz. Dennoch kam sie mir unendlich lang vor, weil ich mich stellenweise ein wenig durch sie durchquälte.

Dimitri Verhulst benutzt auf der einen Seite eine wirklich liebevolle Sprache. Wenn er über Sonnys Mutter spricht, merkt man richtig, was damals zwischen ihnen war.

Auf der anderen Seite kommen derbe und vulgäre Worte, die für mich nicht in das Gesamtkonzept gepasst haben. Im Gegenteil, ich wurde teilweise richtig wütend über das, was geschrieben stand, weil es mir schier das Herz zerbrach. Weil es um einen 16-jährigen, behinderten Jungen geht, der auf eine Weise vorgeführt wird, die ich einfach nicht akzeptieren kann.

Ich fühlte mich letzten Endes ratlos. Zwar ist der Schluss in meinen Augen nochmal richtig emotional, aber der Weg dorthin gefiel mir überhaupt nicht. Daher bekommt Buch von mir auch keine Leseempfehlung. Es sei denn, man kann über diese herablassende Art hinwegsehen ...

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 11.01.2021

✎ Marie Adams - Das Café der guten Wünsche

Das Café der guten Wünsche
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Ich lese nicht besonders viele Frauenromane - zumindest war es früher so. Sie waren mir einfach zu seicht. Mein bevorzugtes Genre war Psychothriller. Leider kann ich das nicht mehr ohne Weiteres lesen ...

Ich lese nicht besonders viele Frauenromane - zumindest war es früher so. Sie waren mir einfach zu seicht. Mein bevorzugtes Genre war Psychothriller. Leider kann ich das nicht mehr ohne Weiteres lesen - vor allem, wenn Kinder darin vorkommen. Deshalb habe ich irgendwann angefangen, Bücher fürs Herz zu suchen. Geschichten, in denen man abtauchen kann; die schon im Hier und Jetzt spielen, jedoch romantisiert sein dürfen - auch mit ein wenig Kitsch, wenn es passt.

Genau solche Bücher findet man von Janina Venn-Rosky. Ich mag fast all ihre Geschichten. Leider habe ich jedes bisher erschienene Buch bereits gelesen und so durchstöberte ich Listen, um etwas Ähnliches zu finden. Die Beschreibung von "Das Café der guten Wünsche" hörte sich in diese Richtung gehend an und daher nahm ich es zur Hand.

Die Ernüchterung kam jedoch ziemlich schnell.

Ich fand keinen Zugang zur Geschichte. Und schon gar nicht zu den Charakteren.

Ja, es darf romantisch und ein wenig aus der Luft gegriffen sein - aber doch nicht total unrealistisch. Weder Julia, noch Robert, noch Nick haben mich auf irgendeine Weise berührt. Ihre Handlungen konnte ich teilweise nicht mal nachvollziehen. Auch andere Persönlichkeiten nahmen keine Gestalt an. Bei manchen frage ich mich sogar, was genau sie denn nun bezweckten. Für mich hatte die Handlung keinen geschlossenen Rahmen, sondern es wurde immer wieder versucht, etwas hinein zu quetschen.

Einzig der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Deshalb habe ich das Werk auch nicht vorzeitig abgebrochen. Es war jedoch mein erster und letzter Roman von Marie Adams, denn ich habe bereits in Rezensionen anderer Bücher hineingeschnuppert.

Vielleicht waren meine Anforderungen einfach zu hoch. Ich erwartete einen Wohlfühlroman, bekam jedoch nur etwas Hingeklatschtes. Meine Leseempfehlung gibt es daher nicht.

©2021 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 13.11.2020

✎ A. J. Finn - the woman in the window

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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Ursprünglich wollte ich dieses Buch lesen. Ich hatte auch angefangen. Jedoch fand ich es von Anfang an nicht gerade spannend. Da ich es aber in einer Gruppe las, gab ich zumindest dem Hörbuch noch eine ...

Ursprünglich wollte ich dieses Buch lesen. Ich hatte auch angefangen. Jedoch fand ich es von Anfang an nicht gerade spannend. Da ich es aber in einer Gruppe las, gab ich zumindest dem Hörbuch noch eine Chance.

Leider wurde es auch dann nicht interessanter.

Eigentlich spüre ich bei Psychothrillern - wenn sie gut geschrieben sind - immer so eine unterschwellige Anspannung. Ich möchte wissen, was wirklich passiert ist; möchte das Buch meist gar nicht zur Seite legen; habe Gänsehaut; mir stockt der Atem; ... Aber all das fehlte hier.

Zudem hatte ich das Gefühl, die Geschichte bereits zu kennen. Relativ schnell war mir klar, was früher passiert ist. Die Schilderung dessen war die einzige Stelle, die mich tief berührte.

Der brutale Überfall klang wie ein Abklatsch aus einem anderen Buch. Daher war da für mich auch kein Spannungsbogen vorhanden. Selbst als die Auflösung kam. Zwar hatte ich keinerlei Vermutungen, weil ich einfach nicht rätseln wollte, da es für mich keine Motivation gab, jedoch fand ich das ganze Drumherum nicht ansprechend, vorhersehbar und teilweise sehr unglaubwürdig.

Für mich verdient das Buch die Bezeichnung "Psychothriller" nicht und bekommt von mir daher keine Empfehlung.

©2020 Mademoiselle Cake