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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2021

Eine nie endende Fehde

Das Herz der Kämpferin
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Der Schreibstil ist beim Lesen sehr wichtig - in diesem Buch hat sich das wieder bewahrheitet. Ich glaube tatsächlich, es lag an der viel zu nüchternen Erzählung, dass ich zu den Charakteren kaum eine ...

Der Schreibstil ist beim Lesen sehr wichtig - in diesem Buch hat sich das wieder bewahrheitet. Ich glaube tatsächlich, es lag an der viel zu nüchternen Erzählung, dass ich zu den Charakteren kaum eine Verbindung aufbauen konnte. Zum Ende hin war mir nahezu egal, was mit ihnen geschieht. Jegliche Dramatik rutschte an mir vorbei, ohne dass ich sie fühlen konnte. So spannend auch die Kampf- und Actionszenen waren, so interessant vielleicht auch die Welt und die Götter und die Handlung an sich, es hat mir einfach etwas Essentielles gefehlt.

Ich hatte außerdem das Gefühl, dass die Charaktere sehr oberflächlich waren. Weder Fiske, noch sein "Bruder" oder auch die Protagonistin haben besonders herausgestochen. Beziehungen konnte ich teilweise nicht so gut nachvollziehen, weil mir Hintergründe gefehlt haben.

Deshalb hatte ich am meisten Spaß beim Lesen, wenn etwas Spannendes oder Unerwartetes passiert ist und weniger, wenn die Charaktere miteinander geredet haben oder wenn die Protagonistin irgendwelche alltäglichen Aufgaben erfüllen musste. Denn hier zeigte die Autorin, wie gut sie schreiben kann. So hat sie mich trotzdem gut unterhalten.

Ich habe so etwas wie eine Karte vermisst, die hätte meinem eher dürftigen Orientierungssinn sehr geholfen.

Ich denke, ich werde die Reihe nicht fortführen, aber ich kann verstehen, weshalb so viele das Buch mochten.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Potential nicht ausgenutzt

Goldene Flammen
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Auch auf das Risiko, mich ein wenig unbeliebt zu machen... Dieses Buch - das erste aus dem Grishaverse - hat mich nicht über alle Maßen begeistert. Aber gut zu wissen, das ich diesen Hype überspringen ...

Auch auf das Risiko, mich ein wenig unbeliebt zu machen... Dieses Buch - das erste aus dem Grishaverse - hat mich nicht über alle Maßen begeistert. Aber gut zu wissen, das ich diesen Hype überspringen kann. Schade.
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Was hat mich gestört:
▪️Alina: Verspätete Charakterentwicklung führt zu unselbständigem Handeln. Ich hätte mir gewünscht, dass sie anstatt von einem Plotpunkt zum nächsten zu stolpern, etwas mehr die Eigeninitiative ergreift.
▪️Der Dunkle: Auch wenn ich zu denjenigen gehöre, die sofort auf Mysteriös, Geheimnisvoll und Ambivalent anspringen, blieb mir sein Charme gänzlich verborgen.
▪️Die Nebendarsteller: Ich habe tatsächlich schon vergessen, wie sie hießen. Kein gutes Zeichen. Insgesamt ausbaufähige Diversität, alle weiß & hetero.
▪️Wie funktioniert diese Magie? Wo sind die Erklärungen? Ich habe das untrügliche Gefühl, hier wurde eine echt coole Welt zugunsten von Plot und Spannung weggekürzt.

Weshalb ich vielleicht doch weiterlesen (könnte):
▪️Da ist Potential! Ab der 2. Hälfte war ich deutlich mehr von der Geschichte eingenommen.
▪️Mögliche Rache gegen Mister Klischee-Dunkel.
▪️Bardugo kann es besser! Ich bin froh, zuerst „Das Neunte Haus“ von ihr gelesen zu haben, das zeigt, wie sehr sich die Autorin bereits weiterentwickelt hat.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Entlang des Flusses

Was der Fluss erzählt
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In „Was der Fluss erzählt“ bin ich ins 19. Jahrhundert gereist, zwischen Geschichtenerzählern, Ortschaften und Nebel gewandert. Sagen und Legenden sind hier noch Teil der Welt, werden behutsam in Erzählungen ...

In „Was der Fluss erzählt“ bin ich ins 19. Jahrhundert gereist, zwischen Geschichtenerzählern, Ortschaften und Nebel gewandert. Sagen und Legenden sind hier noch Teil der Welt, werden behutsam in Erzählungen eingeflochten und zur Wahrheit verdichtet. Es ist diese Atmosphäre, die mich die meiste Zeit durch den Roman geführt hat, wenn sie sich auch zum Ende hin ‑ zumindest für meinen Eindruck ‑ etwas abgenutzt hat.

Der Fluss verbindet sie alle, die Besucher des Swans ‑ des alten Gasthauses ‑ Robert Armstrong, Daunt, den Fotografen, Rita, die Krankenschwester und die Vaughans. Doch zu lange blieb mir unklar, wie ihre Stränge zusammengehören. Die Auflösung am Ende war zwar logisch, doch konnte mich dennoch nicht überwältigen. Dafür hatten mir die Längen und Nebenerzählungen zuvor bereits zu sehr die Begeisterung genommen. Lieber wäre ich dem Hauptfluss gefolgt, als in ewigen Nebenflüssen herumzuirren.

Die Charaktere selbst waren auf ihre Art sehr lebendig beschrieben, sodass ich sie mir gut vorstellen konnte. Sie waren insgesamt sehr vielfältig und wurden mit durchdachten Hintergrundstories ausgestattet. Teilweise sehr berührend, teilweise sehr abstrus. Dennoch habe ich aus irgendeinem Grund nicht wirklich mitgefiebert. Vielleicht war das Kinderthema, das hier bei allen eine Rolle spielt, einfach zu präsent für mich.

Das Ende hat mich eher enttäuscht. Zum einen hat mir einfach nicht gefallen, was mit dem Mädchen geschieht. Wie das war’s jetzt?
Ich bin unzufrieden mit der Art, wie Menschen allein aufgrund ihrer Gene zu Antagonisten verdammt werden. Hier fehlte es mir an Erklärung, durch die ich das Verhalten hätte besser nachvollziehen können. Ein „weil er so ist“ reicht mir persönlich nicht aus.
Auch wenn ich grundsätzlich gutheiße, dass sehr verschiedene Menschen auftreten, wie Armstrong, der aufgrund seiner Hautfarbe diskriminiert wurde oder seine Frau, die eine Augenklappe trägt. So verstehe ich nicht, weshalb immer wieder abfällig auf die „Flusszigeuner“ verwiesen wurde ‑ ohne das diese je eine Bedeutung für die Geschichte hatten. Zumindest ist mir nicht ersichtlich, warum sie erwähnt werden mussten.

Einen nachhaltigen Eindruck hat dieses Buch nicht bei mir hinterlassen. Es war wunderschön geschrieben, die Elemente aus Mystik und Sagen haben mir gefallen, doch ab dem letzten Drittel kam immer mehr Langeweile auf.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Alien-Saga ohne grüne Männchen und Ufos

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
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Der Name Daemon Black - eine ähnlich klischeehafte Namensgebung habe ich zuletzt bei der „Schwarze-Juwelen-Saga“ erlebt. Dort trugen die männlichen Charaktere Namen wie Saetan, Lucifer und Daemon (bin ...

Der Name Daemon Black - eine ähnlich klischeehafte Namensgebung habe ich zuletzt bei der „Schwarze-Juwelen-Saga“ erlebt. Dort trugen die männlichen Charaktere Namen wie Saetan, Lucifer und Daemon (bin hier vermutlich schon vorgeschädigt).

Daemon wirkte auf mich wie ein kontrollsüchtiger Psycho. Wie er Katy herumkommandiert und es ausnutzt, dass sie ihm verfallen ist, war für mich an einigen Stellen sehr unangenehm zu lesen. Es schrie praktisch nach toxischer Beziehung. Auch die Szene zwischen Simon und Katy ließ mich wütend zurück. Ich hätte ihr in diesem Moment so gern gesagt, dass es nicht ihre Schuld ist. Abgesehen davon erzeugte die Darstellung den Eindruck, dass Daemons Kontrollwahn gerechtfertigt wäre und stellt Katy als wehrloses Mädchen hin.
Und wäre das so weitergegangen, ich hätte die Reihe mit diesem Buch ganz sicher vorzeitig beendet... Aber Katy macht ab dem letzten Drittel eine bemerkenswerte Wandlung durch. Insbesondere das Ende hat mir hier sehr gefallen.

Ansonsten: Es wurde für meinen Geschmack etwas zu sehr am Zufallsrad gedreht. Katy besitzt teilweise einige Eigenschaften einer Mary Sue und Daemons Überfähigkeiten sorgen bei mir für ein kurzes Augenrollen. Leider sehe ich auch die Grundidee der Lux etwas kritisch. Sie sind mir zu menschenähnlich.

Warum ich bei dieser Kritik trotzdem so viele Punkte vergebe? Weil ich sehr stark mit den Charakteren mitgefiebert habe. Die Streitigkeiten zwischen Daemon und Katy haben mich oft zum Schmunzeln gebracht und die Handlung war durchgehend extrem spannend. Leider hatte ich ab und zu das Gefühl, dass durch die Übersetzung etwas vom ursprünglichen Charme der Dialoge verloren gegangen ist.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Im Kampf für die Liebe und die Freiheit

Autumn & Leaf
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Nicht schlecht, aber auch nicht überragend - das fasst es sehr gut zusammen. Ich habe lange bei der Bewertung geschwankt, da mir die Geschichte und viele Buchszenen wirklich gefallen haben. Aber für ...

Nicht schlecht, aber auch nicht überragend - das fasst es sehr gut zusammen. Ich habe lange bei der Bewertung geschwankt, da mir die Geschichte und viele Buchszenen wirklich gefallen haben. Aber für mehr reicht es dennoch nicht, denn da hätte mich die Umsetzung stärker begeistern müssen. Es haben einfach Dinge gefehlt: emotionale Tiefe, differenziertere Dialoge und Worldbuilding.

Nach dem wirklich vielversprechenden Anfang fühlte ich mich von der Geschichte nicht richtig abgeholt. Es gab große Zeitsprünge, die mich verwirrt haben und mir einfach den Bezug zu den Charakteren nahmen. Das fand ich wirklich sehr schade, denn wahrscheinlich hätte es gereicht, wenn sich die Geschichte einfach noch ein paar Seiten länger entwickelt hätte. Doch so brauchte ich fast die Hälfte des Buches, um mich wieder neu einzufinden.
Bis zum Ende hatte ich leider keine konkrete Vorstellung von der Welt - was angesichts des Genres doch sehr ernüchternd ist. Die Handlung saugte einfach alles in sich auf.
Es werden ausschließlich weiße Charaktere erwähnt. Im Kontext von künstlich erzeugten „Idealtypen“ sehr einseitig und problematisch.

Doch es ist natürlich nicht alles schlecht an diesem Buch. Ich würde sogar sagen, es liegt einfach an meinem Geschmack, der hier nicht ganz getroffen wurde.
Autumn und Leaf als Charaktere sind sympathisch und passen gut zueinander. Es hat Spaß gemacht, ihre Liebesgeschichte zu verfolgen. Pluspunkt 2: Leaf ist eine starke Persönlichkeit. Diese stellt sie immer wieder unter Beweis, besonders zum Ende hin. Die letzten Kapitel waren im Vergleich zum Mittelteil extrem spannend und haben das Buch wieder aufgewertet.

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