Ich wurde von Anfang an direkt hineingezogen, in diese faszinierende, märchenhafte asiatische Welt, in der sich verschiedene kulturelle Einflüsse vereinen. Inspiration war wohl die Ballade von Hua Mulan.
Erzählt ...
Ich wurde von Anfang an direkt hineingezogen, in diese faszinierende, märchenhafte asiatische Welt, in der sich verschiedene kulturelle Einflüsse vereinen. Inspiration war wohl die Ballade von Hua Mulan.
Erzählt wird aus der Sicht der jungen Schneiderin Maia, einer interessanten Protagonistin - mutig, ambitioniert und zielstrebig. Leider verliert sie im Laufe des Buches etwas von dem Ehrgeiz, den ich so an ihr bewundert habe. Aber nichtsdestotrotz habe ich sie als vielschichtige Persönlichkeit empfunden. Auch Edan fand ich als ihren Begleiter unproblematisch und mit seiner zynischen Art wirklich witzig. Der Schreibstil war sehr angenehm, leicht und verständlich zu lesen, aber trotzdem gefühlvoll.
Insgesamt hat mir der erste Teil des Buches am besten gefallen, indem Maia sich gegen ihre Kontrahenten am Königshof beweisen muss. Danach nahm jedoch die Spannung trotz vieler gefährlicher Situationen leider etwas ab. Die Liebesbeziehung wurde zum neuen Fokus der Geschichte. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, Maia müsste sich nicht mehr anstrengen, weil ihr alle Antworten von Edan geliefert wurden.
Anstatt der langen Reise durch die Wüste wäre ich lieber direkt am Königshof geblieben. Auch finde ich es schade, dass Maias Motivation von „Ich möchte selbst etwas erreichen“ zu „Ich kann nicht mehr ohne ihn leben“ wechselt. So sehr ich auch ihren Gerechtigkeitssinn verstehe und so sehr ich auch ihre Beziehung mochte - ich finde es persönlich langweilig, wenn Charaktere sich für die ewige Liebe aufopfern.
Das Buch ist allerdings und das war mir zuvor nicht bewusst, eher in die Kategorie Romantasy einzuordnen. Ein Sub-Genre, das ich mitunter eher streife. Und trotz aller Kritik wurde ich insgesamt sehr gut unterhalten.
Das letzte Januarbuch hat mich wieder daran erinnert, warum ich mittlerweile so selten Thriller lese. Vielleicht war es auch nur ein besonders krasses Exemplar dieses Genres, auf jeden Fall war ich danach ...
Das letzte Januarbuch hat mich wieder daran erinnert, warum ich mittlerweile so selten Thriller lese. Vielleicht war es auch nur ein besonders krasses Exemplar dieses Genres, auf jeden Fall war ich danach ziemlich aufgewühlt. Selbst jetzt, wenn ich diese Zeilen tippe und an das Buch denke, läuft es mir noch ein kalter Schauer über den Rücken.
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1 Buch - 6 Gedanken:
▪️Ich lese oft spät abends, bevor ich ins Bett gehe. Keine gute Idee, es sei denn jemand möchte seine Alptraumfantasien diversifizieren.
▪️Die Geschichte beginnt quasi sofort. Nervenkitzel von 0 auf 100 in zwei Seiten.
▪️Dort bleibt sie dann auch die nächsten folgenden Kapitel bis zum unerwarteten Ende. Nichts ist vorhersehbar.
▪️Es wird in Präsenz erzählt, das fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig.
▪️Was hat die Protagonistin eigentlich zuvor gemacht, bevor sie entführt wurde? Hier fehlte mir Kontext.
▪️Bei dem Ende wollte ich das Buch anschreien und in die nächste Ecke werfen. Nein, sowas kann „frau“ doch den Leser/innen nicht antun. Es ist ein passendes Ende - auch wenn es mich nicht zufriedenstellen konnte. Aber hier würde ich eher meine persönliche Präferenz als Ursache betrachten und weniger die schriftstellerischen Leistungen der Autorin.
Ich bin auf das Buch im Rahmen einer Leserunde aufmerksam geworden. Das Cover und der Klappentext haben mich direkt angesprochen.
Die Autorin beschreibt anhand vieler Beispiele und eigener Erfahrungen ...
Ich bin auf das Buch im Rahmen einer Leserunde aufmerksam geworden. Das Cover und der Klappentext haben mich direkt angesprochen.
Die Autorin beschreibt anhand vieler Beispiele und eigener Erfahrungen mit Patient/innen in psychotherapeutischer Behandlung, wie das Körperempfinden durch äußere Einflüsse aus Gesellschaft, Erziehung und Kultur gestört wird. Einiges war mir bereits zuvor bekannt, anderes hat mich sehr erstaunt - beispielsweise die Auswirkungen des Verhaltens der Eltern auf ihre Babys, dass selbst kleinste Kommunikationssignale die spätere Entwicklung und Körperwahrnehmung des Kindes beeinflussen. Auch werden die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der Schönheitsindustrie beleuchtet. Insgesamt empfand ich jedes Kapitel sehr interessant und informativ. Gerne hätte ich mir noch einen größeren Bezug der Sozialen Medien gewünscht, die meiner Meinung nach, auch einen immer größeren Einfluss auf uns haben.
Großer Kritikpunkt meinerseits jedoch ist der sehr eindringliche Tonfall der Autorin, mit dem sie versucht, ihre Meinung zu verdeutlichen. Ich hatte stellenweise das Gefühl, dass hier auf Seiten der Leser/innen unbedingt auf Zustimmung gedrängt wurde. Auch empfand ich die Darstellung von Diäten und problematischem Essenverhalten als zu undifferenziert. Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder gesundheitliche Hintergründe, die eine bestimmte Ernährungsform verlangen, werden nicht mit einbezogen. Stattdessen seien Diäten/der Verzicht von Lebensmitteln lediglich die Nachahmung eines gesellschaftlichen Trends oder Ausprägungen einer Essstörung. Als Betroffene möchte ich mir jedoch nicht unterstellen lassen, dass ich nur auf bestimmte Lebensmittel verzichte, weil ich mit meinem Körper nicht klarkomme. Ich bin dazu gezwungen, weil ich andernfalls in ärztliche Behandlung muss.
Ansonsten empfand ich den Schreibstil der Autorin als sehr verständlich und angenehm zu lesen. Mir hat auch gefallen, dass auf eine korrekt gegenderte Schreibweise geachtet wurde.
Mein letzter New Adult Roman liegt schon etwas zurück und auch nach diesem werde ich wohl wieder eine Weile gesättigt sein. Das liegt nicht unbedingt daran, dass er mir so wenig gefallen hat, doch mein ...
Mein letzter New Adult Roman liegt schon etwas zurück und auch nach diesem werde ich wohl wieder eine Weile gesättigt sein. Das liegt nicht unbedingt daran, dass er mir so wenig gefallen hat, doch mein Bedarf an romantischer Lektüre ist nach so einem Buch mehr als ausreichend gedeckt.
Zuerst war ich wirklich skeptisch. Erzählt wird eine Geschichte, wie sie schon hundert Mal erzählt wurde: reiches Mädchen verliebt sich Jungen aus problematischen Verhältnissen.
Vorweg: alle, die dieses Klischee absolut nicht ausstehen können, sollten von der Lektüre fernbleiben. Wer dennoch bereit ist, sich darauf einzulassen, wird eine sehr gefühlvolle, tiefgründige und mitreißende Liebesgeschichte erleben. Denn obwohl auch hier nicht an Klischees gespart wurde, empfand ich sehr wundervoll, wie die Autorin gesellschaftliche Themen behandelt hat.
Das Theater nimmt in „Never Doubt“ eine besondere Bedeutung ein. Es ist zum Katalysator der Handlung, hilft den Charakteren, sich weiter zu entwickeln und erschafft eine einzigartige Atmosphäre. Ich war immer wieder erstaunt, wie Emma Scott Parallelen zu „Hamlet“ und den Leben von Willow und Isaac geschaffen hat.
Isaac wird als düster und gefährlich dargestellt, doch dabei erhält er keine der Charaktereigenschaften, die ich mich an vielen anderen Bad Boys aufregen. Er behandelt Frauen mit Respekt, kontrolliert oder manipuliert sie nicht. Er ist ein Poet, ein gefühlvoller Mensch. Nach außen hin der Frauenschwarm ‑ der James Dean ‑ doch es sind nur die Vorurteile und Gerüchte, die ihn in dieses Schema pressen. Auch Willow ist alles andere als das verwöhnte Mädchen, dass sich nur für Oberflächlichkeiten interessiert. Sie hat erlebt, was kein Mensch erleben sollte und doch hört sie nicht auf, zu kämpfen. Für sich, für ihre Freunde und für Isaac.
Das „Liebe‑heilt‑alles“‑ Syndrom war mir hier und da zwar etwas zu sehr ausgeprägt. Und angesichts ihres Traumas empfand ich auch die Beziehung zwischen ihr und Isaac manchmal zu idealistisch. Aber insgesamt mochte ich, wie sie zueinander finden. Langsam und vorsichtig. Ich mochte, wie zu Freunden werden und sich gegenseitig unterstützen.
Schade fand ich jedoch, was die Autorin aus Justin gemacht hat. Ich hatte recht lange gehofft, er würde nicht in das Klischee gedrängt werden. Aber was mit ihm geschah, war schlussendlich vorhersehbar und enttäuschend.
An einigen Stellen waren mir Ereignisse zu übertrieben, zum Beispiel die Szene im Haus der Holloways, als Willow mit ihrem Vater streitet. Ich habe ihre Eltern nie ganz verstanden, ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen können und insgeheim denke ich, insbesondere ihr Vater hat eine psychische Störung. So wie Willows Eltern ihre Tochter behandelt haben, sollte niemand seine Kinder behandeln. Kein einziges Mal hatte ich das Gefühl, sie würden sie wirklich lieben. Niemals hätte ich ihnen verziehen, was sie ihr angetan haben.
Großer Kritikpunkt ist für mich das Ende. Kitsch pur. 🙄Ewige Liebe mit allem, was die Disney‑Romantik zu bieten hat. Ich weiß, es gibt genug, die genau solche Enden mögen. Ich gehöre jedoch nicht dazu.
Emma Scott hat mich wirklich zu Tränen gerührt. Ich habe geliebt und gehasst und gehofft. Sie hat mir das Herz zerbrochen. Ich denke, insgesamt war es für mich ein gutes Buch.
Dämonen, Engel und Werwölfe ‑ für mich hatte diese Kombination bereits seit vielen Jahren bereits ihren Reiz verloren. Zu oft wiederholt, zu oft in Literatur und Film verarbeitet. Vielleicht ist diese ...
Dämonen, Engel und Werwölfe ‑ für mich hatte diese Kombination bereits seit vielen Jahren bereits ihren Reiz verloren. Zu oft wiederholt, zu oft in Literatur und Film verarbeitet. Vielleicht ist diese innere Haltung meinerseits auch der Grund, warum ich so selten Urban Fantasy lese. Crescent City konnte mich jedoch trotz dieser Analogien begeistern. Das ist zum großen Teil dem Schreibstil der Autorin und den Charakteren zu verdanken, die mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet wurden.
Ich habe eine Weile gebraucht, um in das Buch zu finden. Das lag nicht nur allein an der eher plumpen Art, wie die Welt den Leserinnen in den ersten 100 Seiten vorgestellt wurde, sondern vorrangig auch an Bryce. Ich hielt sie für arrogant, oberflächlich und verantwortungslos. Einem solchen Charakter wollte ich nicht 900 Seiten lang folgen. Doch im Laufe der Geschichte habe ich sie dennoch lieb gewonnen, als sie immer mehr vor meinen Augen zum Leben erwacht ist.
Nicht nur bei Bryce, auch bei Hunt war ich ebenfalls lange Zeit skeptisch, denn zu seinen schlechten Seiten gehören definitiv ein Beschützerinstinkt mit leicht übergriffigem Verhalten. Doch Bryce geigt ihm hier an einigen Stellen die Meinung, wenn er wieder versucht, über Dinge zu bestimmen, die sie selbst entscheiden möchte. Insbesondere, weil ihre eigene Mutter unter einer toxischen Beziehung litt. Dieses Verhalten wird von ihr nicht beschönigt, sondern ist Streitthema. Schlussendlich habe ich Hunt als relativ unproblematisch erlebt. Die Chemie zwischen ihr und ihm war so gut ausgearbeitet, dass ich ihnen die große Liebe tatsächlich abgekauft habe. Vermutlich, weil Gefühle insgesamt sehr heftig und einnehmend dargestellt werden, sowohl familiäre, freundschaftliche als auch partnerschaftliche Gefühle.
Ich fand es wundervoll dargestellt, wie Hunt und Bryce zusammen an sich arbeiten, heilen und ihre Trauer bewältigen. Wie Freundschaften entstehen oder zerbrechen, wie das Zwischenmenschliche auf allen Ebene der ganzen Geschichte Tiefe verliehen hat. In dieser einen Geschichte werden so viele andere Geschichten erzählt, von Personen, die wieder zueinander finden, die lernen, Verständnis aufzubringen und die besser werden als sie zuvor waren.
„Die Liebe besiegt alles“ ‑ Etwas weniger Pathos wäre mir zwar lieber gewesen, doch im Großen und Ganzen ist vor allem die Liebe zwischen Freundinnen gemeint, die selbst über den Tod noch anhält. Das kann ich akzeptieren.
Was ich jedoch nicht mochte, war die Darstellung von ausschließlich atemberaubend schönen und bevorzugt mächtigen, auch oft selbstgefälligen Charakteren, die nur an Sex dachten. Da musste ich mir mehrmals ein Augendrehen verkneifen. Ich finde es ermüdend, andauernd zu lesen, wie unheimlich elegant jemand sich bewegte oder wie geschmeidig doch das Haar war. Alle waren einfach ausnahmslos perfekt. Viele männliche Nebencharaktere, die unter dem scherzhaft betitelten „dominanten Arschloch‑Syndrom“ litten, wirkten daher identisch. Auch Bryce schien für jeden und alles absolute Traumfrau zu sein.
Kritisch finde ich auch, dass ich mir bei einigen Charakteren nie sicher sein konnte, waren sie jetzt POC oder nicht. Vielleicht wollte die Autorin es einfach schlicht der Vorstellung der Leserinnen überlassen, aber ich persönlich hätte eine konkrete Personenbeschreibung bevorzugt.
Die Welt war an sich schlüssig aufgebaut, auch wenn ich die Namensgebung etwas einfallslos finde. „Midgard“ verbinde ich mit nordischer Mythologie, die konnte ich in der Geschichte jedoch nicht finden. „Umbra Mortis“ ist Latein, jedoch habe ich auch hier keinen Bezug der Charaktere oder der Welt zum Lateinischen gesehen, der diese Bezeichnung erklären würde.
Die ersten 100 und die letzten 400 haben mir am besten gefallen. Dazwischen entstehen einige Längen, die zwar der Charakterentwicklung zuträglich waren, jedoch für mich zu sehr dahinplätscherten. Davon sollte man oder frau sich jedoch nicht abhalten lassen ‑ ebenso wenig von der übereifrigen Informationsflut am Anfang ‑ denn tatsächlich haben die letzten Seiten diese Längen für mich wieder herausgeholt.
Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem ich mit den Charakteren so stark mitfühlen konnte. Es stecken so viel Leid und Freude in den Seiten, dass man entweder atemlos davor sitzt, der ganze Körper sich vor Schmerz verzieht oder vor Glück weint. Das Ende war überwältigend. Als ich dachte, jetzt wäre es vorbei, hatte ich noch mindestens 100 weitere Seiten zu lesen und es wurde noch viel heftiger.
Crescent City war das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe.