Langsamer Start, überwältigendes Ende
Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)Inhalt:
Amélie hat alles verloren, was ihr lieb und teuer war und beschliesst, sich eine Auszeit von ihrem tristen Leben zu nehmen. Dazu reist sie an die Südküste Frankreichs um sich im Haus ihrer Oma ...
Inhalt:
Amélie hat alles verloren, was ihr lieb und teuer war und beschliesst, sich eine Auszeit von ihrem tristen Leben zu nehmen. Dazu reist sie an die Südküste Frankreichs um sich im Haus ihrer Oma einzuquartieren. Dort angekommen bemerkt sie allerdings, dass ihre Tante das Haus einem Journalisten vermietet hat, der sich bereitwillig dazu erklärt, Amélie bei sich wohnen zu lassen, was ihr so gar nicht in den Kram passt. Aber sie hat keine andere Wahl und kommt somit immerhin auf andere Gedanken. Ihr Leben verändert sich noch einmal wegweisend, als sie bei einem Besuch bei ihrer Oma Isabelle im Pflegeheim ein Tagebuch überreicht bekommt, das ihr einige turbulente Lesestunden beschert.
Meine Meinung:
"Isabelles Geheimnis" habe ich durch Martina vom Blog Martinas Buchwelten entdeckt, sie hat den Abschlussband der Trilogie gelesen und sehr überzeugend empfohlen. "Isabelles Geheimnis" habe ich am 21.5.21 begonnen. Die Protagonistin hat mich anfangs nicht ganz für sich eingenommen, weshalb ich das Buch ein wenig weggelegt habe, um "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" zu beenden. Gestern habe ich dann endlich die letzten Seiten von "Isabelles Geheimnis" gelesen und wurde vom Ende komplett überzeugt. Was ich nämlich ehrlich sagen muss: am Anfang war ich mir nicht sicher, ob ich mit dem Buch überhaupt noch warm werden würde. Amélie hat mir nämlich mit ihrem sehr überzogenen Selbstmitleid und vor allem ihrer arroganten Art zuerst gar nicht gefallen. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt und ich bin mit einer grandios recherchierten Geschichte, mehr und mehr Protagonisten, die immer vielschichtiger werden und ganz viel Romantik - inklusive Tränendrüsenende und haltlosem Schluchzen im Bus - belohnt worden.
Sprache und Handlung:
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, was mir immer sehr gut gefällt. Der eine Erzählstrang spielt in der Gegenwart bei Amélie in Südfrankreich, der andere Erzählstrang befasst sich mit der schwierigen Zeit der Besatzung Frankreichs durch die Deutsche Armee im Zweiten Weltkrieg. Isabelle, Amélies Oma, und deren aussergewöhnliche und gefährliche Liebesgeschichte werden hier ins Zentrum gerückt. Nach und nach kommen wir dieser Geschichte und Isabelles Geheimnis durch die Tagebuchaufzeichnungen, die Amélie zu lesen bekommt, näher. Gestört hat mich, dass es ziemlich lange ging, bis ein wenig Fahrt aufkam und bis Amélie sich endlich mit dem Tagebuch ihrer Oma befasst hat.
Nach etwa der Hälfte des Buches kamen immer mehr Emotionen auf, immer mehr Geheimnisse wurden gelüftet und die Figuren haben sich mehr und mehr entwickelt. Dabei wird klar, welches Potenzial Silke Ziegler zu bieten hat und gerade, weil sie sich einem so anspruchsvollen historischen Hintergrund gewidmet und diesen feinfühlig und grandios recherchiert in das Buch integriert hat, bin ich sehr neugierig auf die nächsten Bände, die ich mir auf jeden Fall bald gönnen werde.
Meine Empfehlung:
Obwohl dieses Buch mich nicht von Anfang an begeistern konnte, haben mich vor allem die historischen Hintergründe, welche die Zeit der Besatzung Frankreichs durch die Deutsche Armee zur Zeit des zweiten Weltkriegs thematisieren sowie die immer sympathischer werdenden Figuren überzeugt und neugierig auf die weiteren Bände gemacht.