Glitzerstaub und Kuhfladen
Ein Cowboy zum AnbeißenCharlotte kehrt L.A. für einige Wochen den Rücken, um sich um ihre Großmutter Grammy zu kümmern, die am Fuß operiert wurde und Hilfe auf ihrer Farm in Wyoming braucht. Natürlich hat sie als Stadtkind keine ...
Charlotte kehrt L.A. für einige Wochen den Rücken, um sich um ihre Großmutter Grammy zu kümmern, die am Fuß operiert wurde und Hilfe auf ihrer Farm in Wyoming braucht. Natürlich hat sie als Stadtkind keine Ahnung vom Kühemelken und Ausmisten, aber sie ist clever genug, sich dazu Anleitungen auf youtube anzuschauen. Das hat mir Charlotte so richtig sympathisch gemacht. Genauso würde ich mir auch behelfen. Toll finde ich, daß sie nicht wie eine dumme und ungelenke Stadtpflanze dargestellt wird. Wenn sich die roten Versace-Stiefel aufgrund geringem Profil als ungeeignet für die Stallarbeit erweisen, dann kauft sie sich eben im Dorfladen Cowgirl-Stiefel. So what? Sie setzt sich nicht auf den Boden und heult. Dennoch kommen jede Menge witzige Szenen zusammen.
Gleich an ihrem ersten Tag trifft sie den heißen Cowboy Tripp, an dem sich bisher jede Frau in der Kleinstadt die Zähne ausgebissen hat. Und jetzt kommt das nächste, das mir gut gefallen hat: beide sind sich auf Anhieb sympathisch. Ich hatte ja damit gerechnet, daß sie sich erst eine Weile hassen und dann lieben. Aber hier beginnt es anders. Mir gefallen theoretisch beide Versionen. Schon bald ist klar, daß sich Charlotte und Tripp nicht aus dem Weg gehen können und deswegen bekommen wir ein paar echt heiße Szenen präsentiert.
Wie schön, daß dieses Buch ohne unnötige Dramen auskommt. Ich mag die Harmonie, die Leidenschaft, das Gefühl, das transportiert wird. Ich habe mich richtig mitgenommen gefühlt.
Erwähnenswert ist noch der Hausstand von Tripp. Da ist zum einen seine kleine Tochter, die ohne Mutter aufwachsen muss. Ein ganz bezauberndes lebhaftes und sehr liebenswürdiges und kluges Kind, das einem das Herz öffnet. Tripp liebt sie von ganzem Herzen, und es ist klar, daß die Frau, die sein Herz erobert, auch das von Gracie erobern muss.
Und dann gibt es noch Bo und Cash: Cousins und die zwei besten Freunde von Tripp. Die drei Männer leben in Tripps Haus in einer Art WG, ziehen Gracie gemeinsam auf und arbeiten Hand in Hand auf der Ranch. Klar wird hier ein Idealbild gezeichnet. Es kommen keinerlei Angestellte auf dieser großen Viehranch vor. Aber darüber kann man hinwegsehen. Das Verhältnis der Männer und dem kleinen Mädchen ist dafür einfach zu schön glitzerig. Ich habe jedenfalls jede einzelne Zeile genossen.
Das Ende hätte nach meinem Geschmack noch mindestens 2 Kapitel vertragen können.
Dennoch: Das Buch hat mir eine wunderbar kurzweilige Unterhaltung geschenkt. Deshalb verdient es die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.