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Veröffentlicht am 28.02.2021

Ein spannender Thriller, der von den manipulativen Machtspielen eines hoch intelligenten Serienmörders lebt.

Blutroter Schatten
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In München werden innerhalb von neun Tagen vier Menschen ermordet, denen mit einem Messer die Kehle aufgeschlitzt worden ist. Neben Unmengen von Blut wird an den Tatorten ein Zettel aufgefunden, auf dem ...

In München werden innerhalb von neun Tagen vier Menschen ermordet, denen mit einem Messer die Kehle aufgeschlitzt worden ist. Neben Unmengen von Blut wird an den Tatorten ein Zettel aufgefunden, auf dem „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rhode“ steht. Doch der verurteilte Serienmörder sitzt seit 10 Jahren im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und wird rund um die Uhr bewacht. Wer also bringt einen Menschen nach dem anderen um, ohne dass ein Muster zu erkennen ist? Mit dem Ziel, das herauszufinden wird Thomas Rhode befragt. Dieser aber will nur mit seiner Tochter Samantha reden, die den letzten Mord ihres Vaters beobachtet hat. Wird sie es schaffen, ihm gegenüberzutreten oder bringt sich die junge Frau damit selbst in Gefahr?

„Blutroter Schatten“ ist ein spannender Thriller, der vor allem von den manipulativen Machenschaften des hoch intelligenten und überaus charismatischen Serienmörders Thomas Rhode lebt. Einem Psychopathen, der einst als Anwalt sehr erfolgreich war, bis ein dummer Zufall dazu führte, dass seine gut gehütete Tarnung aufflog. Und ausgerechnet seine Tochter Sam ist verantwortlich dafür, dass er gefasst werden konnte und ist seit seiner letzten Tat schwer traumatisiert. Zwei Menschen, die eigentlich zusammengehören, deren Gefühle aber völlig gegensätzlich sind. Denn während Thomas Rhode seine Tochter noch immer liebt, hasst Sam ihren Vater für das, was er ihr und seinen Opfern angetan hat.

Eine packende Mordserie, die noch lange nicht zu Ende ist, ein Ermittlerteam, das alles Menschenmögliche versucht und ein Mörder, der seinen Meister auf ganz besondere Weise verehrt. Die Autorin Patricia Walter hat mit ihrem Thriller erneut in die Vollen gegriffen und präsentiert ihren Lesern eine Story, die gleichermaßen faszinierend und beängstigend in Erscheinung tritt. Denn zum einen gewährt sie ihm einen Einblick in die Gedanken von gleich zwei skrupellosen Serienmördern, die sich gegenseitig unterstützen. Zum anderen ist er dabei, wenn eine junge Frau zum Spielball unterschiedlicher Interessen wird, obwohl sie sich selbst erst einmal finden muss. Dadurch wird die Beobachtungsrolle zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle, während es gleichzeitig schwerfällt, damit aufzuhören.

Fazit und Bewertung:
Ein mitreißender, bewegender und fesselnder Thriller, der tief in menschliche Abgründe blicken lässt und bis zum Schluss Gänsehaut erzeugt.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Ein vielschichtiger und angenehm atmosphärischer Kriminalroman

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Im Jahr 2004 wurde der vielversprechende Pianist Max Lund mit 24 Messerstichen getötet, als er nach einem Kneipenabend mit dem Fahrrad auf der Route 9 nach Hause fuhr. Sein Mörder wurde nie gefasst und ...

Im Jahr 2004 wurde der vielversprechende Pianist Max Lund mit 24 Messerstichen getötet, als er nach einem Kneipenabend mit dem Fahrrad auf der Route 9 nach Hause fuhr. Sein Mörder wurde nie gefasst und seine Familie blieb mit einer zermürbenden Ungewissheit zurück. 15 Jahre nach dieser grausamen Tat geschieht ein weiterer Mord, der Schwedens Künstlerszene in Angst und Schrecken versetzt. Die Malerin Mischa Lindberg, die durch ihre provokanten Aktionen bekannt geworden ist, liegt erdrosselt am Fuße eine Leuchtturms. An ihrem Körper werden Spuren eines hellen Lehms entdeckt, der auch beim Mord an Max Lund eine Rolle spielte. Doch woher stammt dieser Lehm und was haben beide Fälle miteinander zu tun?

„Cold Case – Das gezeichnete Opfer“ ist nach „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“ der zweite Fall für Polizeikommissarin Tess Hjalmarsson, die mit ihrer neu ins Leben gerufenen Abteilung für die Klärung von Altfällen gute Erfolge aufzuweisen hat. Nun aber, nachdem es enorme Probleme mit Bandenkriegen rund um Malmö gibt, sollen ihre Bemühungen auf Eis gelegt werden, damit das kleine Team andere Abteilungen bei der Bekämpfung der Bandenrivalitäten unterstützt. Eine Entscheidung, die Tess nicht gutheißen kann. Nach einem intensiven Gespräch mit ihrer neuen Chefin erhält sie deshalb mit 19 Tagen eine letzte Gnadenfrist, in der sie den Mord an der Malerin aufklären soll. Kein leichtes Unterfangen. Doch Tess kniet sich gemeinsam mit ihren Kollegen tief in den Fall hinein, obwohl sie privat auch Einiges am Laufen hat. Denn die lesbisch veranlagte Ermittlerin möchte aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters ein Kind und sucht deshalb eine Kinderwunschklinik auf.

Basierend auf einem wahren Fall hat die Kriminalreporterin Tina Frennstedt, die in Schweden als Expertin für unaufgeklärte Kriminalfälle gilt, ihren zweiten Kriminalroman rund um das schwedische Cold-Case-Team verfasst. Bereits der Einstieg hat es in sich, der die grauenvollen Geschehnisse in einer regnerischen Nacht im Jahr 2004 erzählt. Danach geht es spannend weiter. Die aktuellen Probleme des zum Scheitern verurteilten Cold-Case-Teams werden benannt, ein merkwürdig in Szene gesetzter Mord an einer bekannten Malerin geschieht und umfangreiche Ermittlungen zum neuen und zum alten Fall in der Künstlerszene werden angestellt. Das alles vor einer Kulisse, die geprägt von der wunderschönen Landschaft Südschwedens atemberaubend ist und dabei gleichzeitig in ihren dunklen Winkeln viel Düsternis und Schrecken verbirgt. Hinzu kommen tiefe Gefühle, lebensechte Figuren und ein Schreibstil, der sich wunderbar flüssig liest.

Fazit und Bewertung:
Ein vielschichtiger und angenehm atmosphärischer Kriminalroman, der schnell in seinen Bann zu ziehen versteht und durch glaubwürdige Ermittlungen unterhaltsame und spannende Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Ein spannender und abwechslungsreicher Ermittlungsmarathon

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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An der Demmelspitze am Brauneck wird eine leblose Person gefunden, die sich nach ihrer Rettung als Teil einer weiblichen Mordleiche entpuppt. Ihr Oberkörper hängt baumelnd an einem Seil, während die Beine ...

An der Demmelspitze am Brauneck wird eine leblose Person gefunden, die sich nach ihrer Rettung als Teil einer weiblichen Mordleiche entpuppt. Ihr Oberkörper hängt baumelnd an einem Seil, während die Beine aus Stroh angenäht worden sind. Ein Fall für die Weilheimer Kriminalinspektion, die mit der jungen Aschaffenburger Kommissarin Alexa Jahn gerade erst frischen Zuwachs bekommen hat. Doch ausgerechnet jetzt fällt bei einem Einsatz im Berg der Chef der Gruppe aus, weswegen die „Neue“ die Leitung der Soko übertragen bekommt. Und noch bevor diese sich einen Überblick über das Team und den aktuellen Fall verschaffen kann, tauchen weitere Leichenteile am Achensee auf und rufen das Tiroler LKA auf den Plan. Wird es der jungen Kommissarin gelingen, den Mörder zu stellen, oder ist die länderübergreifende Ermittlung für Alexa Jahn eine Nummer zu groß?

„Grenzfall – Der Tod in ihren Augen“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe um die Wellheimer Kriminaloberkommissarin Alexa Jahn und den Tiroler Kriminalinspektor Bernhard Krammer, die sich durch ihre Ermittlungen zu einer zerstückelten Frauenleiche erst kennenlernen müssen. Dabei kämpft die ehrgeizige Alexa Jahn, die gerade erst frisch befördert worden ist, noch mit ihrer Unsicherheit, während Bernhard Krammer als alter Hase ausreichend Erfahrungen und eine nicht zu unterschätzende Intuition besitzt. Lediglich an seiner Einstellung zu einem pünktliche Arbeitsbeginn und einer ordentlichen Teamarbeit hapert es und an seinem Auftreten, das grenzwertig und polterig ist.

Der Thriller liest sich flüssig und katapultiert den Leser von Beginn an tief in das Geschehen hinein. Gemeinsam mit der Polizei und der Bergwacht sucht er anfangs den Besitzer eines herrenlosen Rucksacks, nimmt später an Teambesprechungen und Zeugenvernehmungen teil und kombiniert die ganze Zeit über aufkommende Vermutungen mit vorhandenen Fakten und ist durch den Einblick in die Gedanken des Mörders den Ermittlern stets einen kleinen Schritt voraus. Doch dieser hat es faustdick hinter den Ohren und weiß, wie man es anstellt, unverdächtig zu sein. Ein spannender und abwechslungsreicher Ermittlungsmarathon, der angenehm zügig vonstattengeht und viel von der Mentalität der Menschen im Tölzer Land, von der wunderschönen Natur und den imposanten Bergen verrät.

Fazit und Bewertung:
Beste Krimiunterhaltung mit einem verzwickten Mordfall, menschlichen Ermittlern und einer Atmosphäre, die beklemmend und düster ist.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Ein fesselnder und realitätsnaher Justiz-Krimi

Die siebte Zeugin
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An einem Sonntagmorgen fährt der Familienvater Nikolas Nölting mit dem Fahrrad zur Bäckerei. Doch anstatt Brötchen zu kaufen, entwendet er einem anwesenden Polizisten die Waffe und schießt. Zwei Menschen ...

An einem Sonntagmorgen fährt der Familienvater Nikolas Nölting mit dem Fahrrad zur Bäckerei. Doch anstatt Brötchen zu kaufen, entwendet er einem anwesenden Polizisten die Waffe und schießt. Zwei Menschen werden leicht verletzt, einer stirbt. Eine Tat, die sich niemand erklären kann und die Nikolas Nölting nicht erklären will. Auch seinem Anwalt nicht, der im Auftrag von Nöltings Ehefrau das Mandat übernimmt und notwendige Recherchen anstellt. Dabei stößt er auf einige Dinge, die er sich nicht erklären kann und kommt letztendlich durch den Tipp eines Rechtsmediziners dubiosen Machenschaften auf die Spur, deren Drahtzieher enorm gefährlich sind.

„Die 7. Zeugin“ ist ein nah an der Realität angesiedelter und spannender Justiz-Krimi, der in Kooperation zwischen dem ehemaligen Berliner Strafverteidiger Florian Schwieckers und dem bekannten Berliner Rechtsmediziner Professor Dr. Michael Tsokos entstanden ist. Zwei Autoren, die wissen, worüber sie schreiben und ausreichend Erfahrungen in der Welt der Verbrechen vorweisen können. Deshalb wundert es nicht, dass sie mit Rocco Eberhardt und Dr. Justus Jarmer ein Ermittlerduo ins Rennen schicken, das aus einem Strafverteidiger und einem Rechtsmediziner besteht.

Der Einstieg in das Buch gelingt sehr schnell. Gleich auf den ersten Seiten geschieht die Tat und nach der Bestellung des Strafverteidigers Rocco Eberhardt und der Durchführung seiner Vorbereitungen wird die Handlung mit dem 6 Monate später stattfindenden Gerichtsprozess im Schwurgerichtssaal 700 des Kriminalgerichtes Berlin-Moabit fortgesetzt. Dazu gibt es immer wieder interessante Nebenhandlungen, ein Privatdetektiv wird eingeschaltet und einen weiteren lebensgefährlichen Anschlag gibt es auch. Nur die Tatsache, dass der Gerichtsmediziner Dr. Justus Jarmer viel zu selten in Erscheinung tritt, gibt Anlass zur Kritik. Das sollte sich in den nächsten Bänden der Reihe unbedingt ändern.

Doch was ist nun das Motiv der hinterhältigen Tat und wieso äußert sich Nicolas Nölting nicht dazu? Wie ein Zuschauer auf der Besucherbank verfolgt der Leser die Verkündung der Anklage, nimmt an den Aussagen der geladenen Zeugen teil und registriert die nicht enden wollenden Bemühungen des Strafverteidiger Rocco Eberhardt, alles für seinen Mandanten zu tun. Gleichzeitig erhält er einen Einblick in einen fiktiven, aber dennoch realistisch nachempfundenen und sehr aufreibenden Gerichtsprozess, in dem Schicht für Schicht die Wahrheit an Tageslicht tritt.

Fazit und Bewertung:
„Die 7. Zeugin“ ist ein fesselnder und realitätsnaher Justiz-Krimi, der einen guten Einblick in die Abläufe eines Gerichtsprozesses und die dort herrschende Atmosphäre gewährt, gleichzeitig aber auch hinter die Fassade eines verübten Verbrechens blicken lässt. Eine gute Lektüre für Krimifans und für Leser, die interessiert n der Ahndung von Verbrechen sind.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Ein rätselhafter und spannender Thriller aus dem hohen Norden

Hexenjäger
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Der erfolgreiche Thriller-Autor Roger Koponen befindet sich auf einer Lesung, als seine Frau Maria im gemeinsamen Haus bestialisch ermordet wird. Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi übernimmt den Fall ...

Der erfolgreiche Thriller-Autor Roger Koponen befindet sich auf einer Lesung, als seine Frau Maria im gemeinsamen Haus bestialisch ermordet wird. Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi übernimmt den Fall und schnell steht fest, dass die Tat nach dem Vorbild der Besteller-Trilogie ihres hunderte Kilometer entfernten Mannes begangen worden ist. Bald gibt es weitere Opfer und immer wieder fällt am Tatort auf, dass die Frauen sich sehr ähnlich sehen und ihre Tötung nach den mittelalterlichen Methoden aus Roger Koponens Bücher erfolgt. Nur eines wird lange Zeit nicht bemerkt. Dass Jessica Niemi perfekt ins Beuteschema des Killers passt und dadurch selbst enorm gefährdet ist.

„Hexenjäger“ ist ein spannender Thriller aus dem hohen Norden, der als Auftakt einer Trilogie um die selbstbewusste und einzelgängerische Ermittlerin Jessica Niemi angelegt worden ist. Deshalb wundert es nicht, dass neben einem merkwürdigen Fall auch das frühere Leben von Jessica und ein altes Familiengeheimnis eine Rolle spielen. So werden mit einem Rückblick in die Vergangenheit Jessicas Erlebnisse als 19-jährige in Venedig erzählt, während in der Gegenwart eine äußerst brutale Mordserie und die dazu vorgenommenen Ermittlungen im Fokus der Handlung stehen.

Max Seecks Thriller ist nichts für Zartbesaitete, obwohl er keine detaillierte Schilderungen von Tathergängen und durchlittenen Qualen der Opfer enthält. Deshalb findet auch die wahre Hölle im Kopf des Lesers statt, wodurch jeder von ihnen das Grauen in einer anderen Dimension erlebt. Eines aber ist immer gleich. Die Atmosphäre wird als dicht und stimmungsvoll empfunden und ist von einer undurchdringlichen Düsterheit geprägt. Hinzu kommen lange Nächte, frostiges Winterwetter und Gefühle, die oftmals auf dem Tiefpunkt sind sowie ein clever erdachtes und mit vielen überraschenden Wendungen versehendes Geschehen.

Fazit und Bewertung:
Von Beginn an rätselhaft und mit einem Ende, dass viel erwarten lässt, überzeugt der „Hexenjäger“ auf der ganzen Linie. Ein Thriller, der besonders gut für dunkle Winternächte und viel Fantasie geeignet ist.

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