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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2021

Wenig Neues für mich

Wie Krankheiten Geschichte machen
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In diesem Sachbuch beschreibt Autor und Mediziner Ronald D. Gerste wie Krankheiten von Machthabern die Geschichte beeinflussen.

Ob Eroberer wie Alexander der Große, Monarchen diverser Epochen oder Diktatoren ...

In diesem Sachbuch beschreibt Autor und Mediziner Ronald D. Gerste wie Krankheiten von Machthabern die Geschichte beeinflussen.

Ob Eroberer wie Alexander der Große, Monarchen diverser Epochen oder Diktatoren und gewählte Staatsoberhäupter - allen ist gemeinsam, dass ihr Gesundheitszustand maßgeblich an Entscheidungen beteiligt ist/war.

Doch nicht nur hochrangige Persönlichkeiten geraten in den Fokus des Autors. Er bringt dem interessierten Leser Seuchen wie Pest, Pocken oder Cholera und Typhus näher, die aufgrund der modernen Medizin als heilbar und zum Großteil ausgerottet gelten.

Natürlich kann dieses Buch nicht aller Krankheiten behandeln. Ich hätte mir dennoch ein wenig mehr von diesem Buch erwartet. Das Kindbettfieber und zahlreiche Infektionskrankheiten, die Millionen von Kindern das Leben koste(te)n wie Diphterie, Masern oder die Kinderlähmung werden, wenn überhaupt, nur ganz kurz gestreift.

Für Leser, die gerne mehr zu diesem Thema lesen wollen, gibt es ein weiterführendes Literaturverzeichnis.

Fazit:

Ich selbst habe wenig bis nichts Neues erfahren. Für Leser, die sich das erste Mal mit Krankheiten der Mächtigen und ihrer Untertanen beschäftigen wollen, ist dieses Buch ein guter Einstieg. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.01.2021

Hat mich nicht vollends überzeugt

Limoncellolügen
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Dieser Krimi rund um Doro Ritter, Tochter eines Münchner Sterne-Kochs ist so eine richtige Strand- bzw. Urlaubslektüre.

Angesiedelt ist der zweite Fall für die Hobby-Ermittlerin in malerischen Örtchen ...

Dieser Krimi rund um Doro Ritter, Tochter eines Münchner Sterne-Kochs ist so eine richtige Strand- bzw. Urlaubslektüre.

Angesiedelt ist der zweite Fall für die Hobby-Ermittlerin in malerischen Örtchen Limone am Gardasee.
Als sich der Koch des Hotels ihrer Freundin Greta den Arm bricht, springt Doro für ihn ein. Kaum angekommen, stolpert sie über einen Toten im hoteleigenen Pool, der von den Carabineri als unglücklicher Unfall abgetan wird. Wenig später verschwindet Niveo, der Hilfskoch, der nicht der zu sein scheint, wofür er sich ausgibt. Nun ist Doros Spürsinn gefragt.

Meine Meinung:

So wirklich überzeugt hat mich der Krimi nicht. Es mag vielleicht stimmen, dass unsere südlichen Nachbarn nicht ganz so akribisch augenscheinliche Unfälle beurteilen, aber dennoch kommt hier die italienische Polizei nicht gut weg. Ein Vorurteil, das sich wie einige andere durch den Krimi zieht. So sind die Ex-Ehefrau als intrigant, die Männer als Machos und die alteingesessenen Familien am Gardasee als Spekulanten dargestellt, die um Geld und Macht anzuhäufen, auch die eine oder anderen unglückliche Ehe der Kinder in Kauf nehmen. Nein, das ist mir ein wenig zu viel Klischee.

Die Handlung plätschert zwischen Hotelküche, angedeutete erotische Intermezzi und kraftraubende Wanderungen in der Umgebung herum. Es wird viel gekocht, entsprechend gegessen und getrunken.

Fazit:

Ein netter Urlaubskrimi, der bei einigen Lesern Urlaubsgefühle aufsteigen lässt. Mich hat er nicht überzeugt, daher gibt es nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.01.2021

Die Dosis macht das Gift

Rote Belladonna
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Dieser Krimi ist der zweite Fall für die sympathische Apothekerin Maja Ursinus, die zwar mit Leib und Seele Pharmazeutin ist und trotzdem gerne kriminalistische Rätsel löst.

Großonkel Heribert ersucht ...

Dieser Krimi ist der zweite Fall für die sympathische Apothekerin Maja Ursinus, die zwar mit Leib und Seele Pharmazeutin ist und trotzdem gerne kriminalistische Rätsel löst.

Großonkel Heribert ersucht sie, in der Apotheke seiner alten Freundin Elisabeth ein wenig nach dem Rechten zu sehen. Elisabeth, eine Verfechterin der Homöopathie und darin eine Expertin, soll einer alten Dame verfälschte Globuli verabreicht haben, an denen die Frau dann auch tatsächlich verstorben ist. Ihre Reputation und die Existenz der Salus-Apotheke sind nun gefährdet.

Maja nimmt also eine Stelle als Aushilfe an und beginnt sich umzusehen. Dabei entdeckt sie einige Geheimnisse der Angestellten. Doch es scheint niemand einen Grund zu haben, durch Atropin-versetzte Globuli seinen Arbeitsplatz aufs Spiel zu setzen.

Was oder wer ist also für diese Kampagne gegen die Salus-Apotheke verantwortlich? Feinde scheint die Apothekerin in Marburg ja genug zu haben. Und was soll der Einbruch, bei dem nichts gestohlen worden ist?

Meine Meinung:

Als Hintergrund für seinen Krimi hat Autor Jürgen Seibold die Universitätsstadt Marburg gewählt. Eine kleine überschaubare Stadt, wo man sich kennt. Auch hier gibt es, wie in jeder Stadt, Befürworter und Gegner von Samuel Hahnemanns Theorie „Gleiches mit Gleichem zu heilen“. Und, wie schon Paracelsus mit seinem Ausspruch „Die Dosis macht das Gift“ bemerkt hat, spielt die Menge eines Wirkstoffes eine große Rolle. Geschickt bindet der Autor die Herstellung der Globuli in die Handlung ein. Das hat mit gut gefallen!

Gut gelungen sind auch die Charakterstudien. Vor allem die Mitspieler der Apotheke haben alle so ihre Ecken und Kanten. Bei Dr. Kohn, einem echten Feind der Homöopathie, hat sich bei mir sofort das Bild vom Rumpelstilzchen aufgedrängt.

Die Figuren sind n gut und böse eingeteilt. Es gibt wenig Zwischentöne. Daher lässt sich bald der bzw. Täter eingrenzen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Allerdings und das kostet den 4. Stern, ist die Auflösung viel zu schnell herbeigeführt. Sie wirkt ein wenig hastig, so als hätte der Autor den Abgabetermin dicht vor Augen. Da wären 20, 30 Seiten mehr eine gute Investition gewesen.

Ich werde mir auch den Vorgänger „Schwarzer Nachtschatten besorgen. Die beiden Cover haben einen hohen Wiedererkennungswert, auch wenn mir beim Titel „Rote Belladonna“ die Farbe rot ein wenig gefehlt hat.

Fazit:

Eins sympathische Ermittlerin, die mit Köpfchen und Empathie Verbrechen aufklärt.

Veröffentlicht am 31.01.2021

Eine Diät ist der beste Weg zum Dickwerden

Anleitung zum Diätwahnsinn
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Eine Diät ist der beste Weg zum Dickwerden. Humorvoll dem Diätwahnsinn begegnen und entgehen.

Kabarettist und Psychologe Bernhard Ludwig hat mit Arzt Dr. Ronny Tekal wieder einen amüsanten Ratgeber zum ...

Eine Diät ist der beste Weg zum Dickwerden. Humorvoll dem Diätwahnsinn begegnen und entgehen.

Kabarettist und Psychologe Bernhard Ludwig hat mit Arzt Dr. Ronny Tekal wieder einen amüsanten Ratgeber zum Thema Abnehmen geschrieben.

Bernhard Ludwig spricht aus langjähriger Erfahrung, hat er doch (nach eigenen Angaben) im Lauf seines Lebens rund 200 kg ab- und wieder zugenommen.

Das Resümee der Autoren:

Wenn man wirklich dick werden will, braucht man viele Abmagerungskuren. Ich (Ludwig) bin Diättäter und Opfer in einer Person. Ich habe sehr viele Diäten selbst ausprobiert, ich habe Diätwahnsinn im Kabarett gespielt und war selbst dick. Als ich das durchschaut habe, habe ich abgenommen. Das war vor zwanzig Jahren und seither halte ich das Gewicht, aber nicht mit der Waage, sondern mit der Kleidergröße. Das ist viel besser als die Waage selbst.

Das Buch ist launig geschrieben und wird noch zusätzlich durch zahlreiche Zeichnung aufgelockert. Über die eine oder andere Formulierung musste ich allerdings schon recht schmunzeln:

„Überlassen Sie das Fasten asketischen Mönchen, veganen Fundamentalisten und Feinden“

Das Buch ist nicht unbedingt für die breite Masse (sorry für das Wortspiel) gedacht, denn man muss sehr sorgfältig lesen und die Ironie hinter den Sätzen auf sich wirken lassen und das Gegenteil davon zu tun.

Fazit:

Ich persönlich kann mit dieser Art von Anleitung (egal zu welchem Thema) wenig anfangen und kann daher nur drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 05.01.2021

Hat mich nicht vollends überzeugt

Die im Dunkeln sieht man nicht
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Das Buch geht auf eine Initiative der NachDenkSeiten zurück, jener Webseite, die zum kritischen Nachdenken anregt und die ich auch gerne besuche, um einen anderen Blickwinkel zu erhalten.

In 70 ausgewählten ...

Das Buch geht auf eine Initiative der NachDenkSeiten zurück, jener Webseite, die zum kritischen Nachdenken anregt und die ich auch gerne besuche, um einen anderen Blickwinkel zu erhalten.

In 70 ausgewählten Briefen und eMails werden die Erfahrungen, Ängste und Nöte der deutschen Bevölkerung mit der Covid-19-Pandemie dargestellt. Vieles liest sich ähnlich, der Aufschrei, seine persönliche Freiheit sei eingeschränkt und die eigene Bequemlichkeit beschnitten, macht mich persönlich ärgerlich.

Als Österreicherin kann ich nicht beurteilen, ob dies wirklich so ist, wie beschrieben.

Leider gibt es auch bei uns Menschen, die Verschwörungstheorien verbreiten und sich nicht an die verordneten Maßnahmen halten. In meinem Umkreis haben viele gejammert, dass die Urlaube ausfallen und man nicht reisen durfte. Was ist die Alternative zu den strengen Regeln? Alles offenlassen? So tun als ob es keine Pandemie gäbe? Einen ähnlichen Weg hat Schweden eingeschlagen, den „Erfolg“ sieht man an den Sterbezahlen.

Natürlich sind die Einkommensverluste und Einbußen groß, aber deswegen gleich eine Diktatur des Staates vermuten? Vielleicht liegt der Aufschrei auch daran, dass die meisten von uns in der sozialen Hängematte großgeworden sind und weder Krieg noch Diktatur und die damit verbundenen Beschränkungen erlebt haben.

Natürlich sind die Politiker überfordert. Eine solche Pandemie ist in unserer satten Gesellschaft ein Novum.

Natürlich sind manche Entscheidungen zu hinterfragen. Aber das Geraunze, dass in einem deutschen Bundesland dieses und in einem anderen jenes erlaubt oder verboten ist, ist Jammern auf hohem Niveau. Warum beginnt die Ausgangssperre in einem Bundesland früher bzw. später? Warum beschließen die unterschiedlichen Kommunen verschiedene Maßnahmen? Die Unterschiede passieren deswegen, weil wir in demokratischen Ländern leben.

Natürlich muss man sich als mündiger österr. Staatsbürger wundern, warum Buchhandlungen nicht aufsperren durften, aber Waffengeschäfte „als Geschäfte zur Abdeckung des persönlichen Bedarfs“ schon. Da wiehert der Amtsschimmel doch gewaltig. Also ich stufe meinen täglichen Bedarf an Büchern höher ein als an Munition. Von ersteren brauche ich viele, von zweiterem genau gar nichts.

Auch meine Familie war und ist betroffen. Wir sind noch immer im Homeoffice, unser Sohn war mehrere Wochen in Kurzarbeit. Unser Urlaub ist ins Wasser gefallen. Wir durften unsere Oldies, die in einem Pensionistenheim in Wien leb(t)en von 13. März bis 08. Mai nicht sehen. Die beiden wurden von den Betreuern fürsorglich behandelt, mehrmals getestet (immer negativ). Auffallend war, dass weil die täglichen langen Spaziergänge ausgefallen sind (nur der Garten bzw. die Dachterasse war erlaubt), ein langsamer Muskelschwund eingetreten ist. Als Oma im Bad gestürzt ist und im Krankenhaus anschließend ein überdurchschnittlich schnell wachsendes Karzinom festgestellt wurde, hat die Pflegedienstleitung ihren dementen Mann in eine entsprechende Station verlegen lassen. Alles sehr liebevoll und professionell, nie hatten wir Zweifel an der Richtigkeit der Maßnahmen. Die letzten paar Tage ihres Lebens durfte Oma im Zimmer von Opa erleben. Wir konnten uns auch von ihr verabschieden. Oma ist im Sommer von uns gegangen, Opa Anfang Dezember. Auch hier, trotz erneuten Lockdowns durfte er unter Einhaltung besonderer Vorsichtsmaßnahmen doch noch besucht werden. Im Gegensatz zu den im Buch beschriebenen Zuständen/Vorfällen haben wir bei Anrufen immer Auskunft bekommen, im Gegenteil, das Pflegepersonal hat auch ungefragt zwei bis dreimal in der Woche über Opas Zustand berichtet, dass er letztlich an einer Lungenentzündung gestorben ist, hat sicher auch damit zu tun, dass er Oma vermisst hat, mit der er (bis auf wenige Wochen) mehr als 60 Jahre täglich zusammen war.

Mit fällt es diesmal schwer, das Buch zu bewerten. Einerseits ist es wichtig und notwendig, andersdenkenden Raum zu geben, andererseits finde ich diese siebzig ausgewählten Wortmeldungen nicht unbedingt als repräsentativ. Das Sample ist meiner Meinung nach nicht aussagekräftig genug. Nach welchen Kriterien sind die Beiträge ausgewählt worden?

Mit dem Unverständnis und Ärger, dass Fußball für kleine Vereine verboten, aber internationale Spiele stattfinden dürfen, gehe ich 100% d’accord.

Ich denke, das Gemeinwohl hat im Fall einer solchen Bedrohung Vorrang gegenüber der Freiheit des Einzelnen. Wie heißt es so schön „Meine Freiheit endet dort, wo die des nächsten eingeschränkt wird“.