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Veröffentlicht am 31.01.2021

Wunderbar spannender und vielschichtiger Islandroman – nicht nur für junge Leser

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kommt die 14jährige Erla mit ihrer Mutter nach Island, wo dringend Arbeitskräfte für Bauernfamilien gesucht werden. Aufgrund eines Missverständnisses werden die beiden ...

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kommt die 14jährige Erla mit ihrer Mutter nach Island, wo dringend Arbeitskräfte für Bauernfamilien gesucht werden. Aufgrund eines Missverständnisses werden die beiden getrennt und kommen in unterschiedliche Familien.
Erla hat es nicht leicht bei der Bauernfamilie, zumal sie schon in Deutschland immer wieder übernatürliche Phänomene gesehen hat und in Island nun auch mit dem Unsichtbaren Volk Kontakt aufnimmt. Neben den Schikanen der Familie begegnet ihr auch eine Menge Aberglauben, Misstrauen und Angst.


Meine Meinung:
Das Buch, Auftakt einer Trilogie und Prequel zu „Nordlicht“, kann man auch ohne Kenntnis dieser Serie wunderbar ohne Vorkenntnisse lesen.
Mich hat es von Anfang an gefesselt und gefangen genommen, so dass ich es in kürzester Zeit ausgelesen hatte. Die magische Welt in Island, die so stimmig und phantasievoll von Karin Müller erdacht ist, hat mir sehr gut gefallen und mich richtig gepackt.
Erla ist eine echte Sympathieträgerin und man möchte gerne mehr Zeit mit ihr verbringen bzw. am liebsten mit ihr befreundet sein. Ich habe richtiggehend mit ihr gelitten, als sie von der Bauernfamilie in Island, die sie aufnimmt, so schlecht behandelt wird. Zum Glück findet sie Trost bei ihrer Schimmelstute Drifa und anderen Tieren auf dem Hof, aber auch beim Unsichtbaren Volk. Besonders der nette Flóki scheint eine besondere Verbindung zu ihr zu haben; dies wird sehr, sehr warmherzig erzählt.
Neben der stimmig erdachten Welt, der tollen Natur- und Tierbeschreibungen, einer spannenden Geschichte und den sympathischen Protagonisten hat mir besonders eine weitere Dimension in diesem Buch gefallen. Es ist unglaublich gut recherchiert und bringt viele – mir bisher unbekannte – Fakten über das Dritte Reich und die Nachkriegszeit, als tatsächlich viele Frauen und Mädchen nach Island ausgewandert sind. Dabei kommt die Autorin nie mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern man lernt so ganz nebenbei viel Wissenswertes.


Fazit:
Der Roman ist unglaublich vielschichtig und intelligent geschrieben. Nach einem richtig fiesen Cliffhanger warte ich nun sehnsüchtig auf den zweiten Teil… Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Anregendes Praxisbuch für den Kulturwandel in Organisationen – mit tollen Methoden und praxisnahen Workhacks

Der Code agiler Organisationen
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Stefanie Puckett widmet sich in ihrem „Playbook“ der größten Herausforderung bei der agilen Transformation, nämlich der Unternehmenskultur. Zu den drei Kernelementen agiler Organisationskulturen Transparenz, ...

Stefanie Puckett widmet sich in ihrem „Playbook“ der größten Herausforderung bei der agilen Transformation, nämlich der Unternehmenskultur. Zu den drei Kernelementen agiler Organisationskulturen Transparenz, Empowerment und Kollaboration bringt sie ausführliche Definitionen und konkrete erläuternde Beispiele.
Das Buch bietet praxisnahe Tipps, Werkzeuge und Methoden.


Meine Meinung:
Das Buch greift mit der agilen Transformation ein enorm aktuelles Thema auf und fokussiert auf den schwierigsten und wichtigsten Stellhebel hierbei – nämlich die Unternehmenskultur.
Sehr gut gefallen hat mir der gut strukturierte Aufbau des Buches und die klare Gliederung. Nach einer Einführung zur Kultur generell trifft die Autorin mit den drei Säulen Transparenz, Empowerment und Kollaboration den Nagel auf den Kopf und bringt hierbei sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter*innen die wesentlichen Punkte klar und verständlich rüber.
Sehr anwendungsorientiert und gut gewählt sind die genutzten Beispiele, die aus ganz konkreten Unternehmen wie Zalando oder Netflix stammen.
Ich habe für mich ganz konkrete Workhacks und Methoden zur Umsetzung in der Praxis mitgenommen. Für mich ist – glücklicherweise – nicht alles neu und ich kann auf einigen bereits genutzten Formaten aufbauen. Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass das Buch mit seinen in der Praxis bewährten Konzepten vieles noch fundierter untermauert und damit auch Mut macht, die Veränderungen konsequent und hartnäckig umzusetzen. Denn Kulturveränderungen passieren nicht von heute auf morgen, sondern benötigen Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen.


Fazit:
Ein tolles und wichtiges Buch aus der Praxis für die Praxis mit bewährten Konzepten und vielen hilfreichen Tipps und Methoden. Ein „Muss“ für den Wandel zur agilen Organisationskultur!

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Ein Buch wie Schokolade – einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören!

Die Rache des Lombarden
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Der dritte Band der Lombarden-Trilogie spielt im spätmittelalterlichen Köln im Jahre 1424. Aleydis de Bruinker hat als Witwe einiges mit dem kriminellen Erbe ihres verstorbenen Mannes Nicolai zu tun, kommt ...

Der dritte Band der Lombarden-Trilogie spielt im spätmittelalterlichen Köln im Jahre 1424. Aleydis de Bruinker hat als Witwe einiges mit dem kriminellen Erbe ihres verstorbenen Mannes Nicolai zu tun, kommt aber eigentlich ohne Männer gut zurecht. Doch als ihre Mündel Marlein und Ursel entführt werden, tut sie sich wieder mit dem intelligenten und gutaussehenden Gewaltrichter Vinzenz van Cleve zusammen. Doch so hilfreich er auch ist – können die beiden der gegenseitigen Anziehungskraft noch lange widerstehen…?


Meine Meinung:
Da ich die ersten beiden Teile der Lombardentrilogie mit Begeisterung gelesen habe, habe ich schon sehnsüchtig auf den dritten Teil gewartet. Tatsächlich wurden meine hohen Erwartungen auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Von Anfang an war ich wieder ganz in Aleydis‘ und Vinzenz‘ Welt im spätmittelalterlichen Köln gefangen. Ich konnte mich noch gut an Begebenheiten aus den Vorgängerbänden erinnern, was auch durch Anspielungen auf die vergangenen Ereignisse gefördert wurde, die von Petra Schier in genau dem richtigen Maß eingeflochten worden waren.
Auch dieser Band zeichnet sich wieder durch einen sehr gelungenen Spannungsbogen aus, der schließlich – nach einigen Nebenkriegsschauplätzen – in einem fulminanten Showdown gipfelt. Gerade im Zusammenhang mit dem kriminellen Erbe, das Aleydis von ihrem verstorbenen Mann Nicolai erhalten hat, tauchen viele neue Fragen, aber nicht immer Antworten auf. Eine wichtige Frage bleibt bis zum Schluss ungeklärt, so dass der Leser / die Leserin genauso rätselt wie Aleydis und Vinzenz.
Sehr gut gefallen hat mir auch, wie es mit Aleydis und Vinzenz weitergeht, nachdem bereits in den ersten beiden Teilen das Knistern zwischen den beiden zum Greifen war. Wir erfahren einiges aus Vinzenz‘ Vergangenheit, das vieles in seiner Persönlichkeit und auch Großteile seines Verhaltens gegenüber Aleydis erklärt. Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Charaktere insgesamt sehr stimmig und glaubwürdig angelegt sind. Man möchte gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbringen. So würde ich mir zum Beispiel eine Freundin wie Aleydis wünschen!
Neben der spannenden Handlung und den authentischen Figuren hat mir in diesem Roman auch wieder gefallen, welche Fachkenntnis über das späte Mittelalter aus den Seiten spricht. Ohne dass die Autorin zu dick auftragen würde, vermittelt sie den Leser*innen so ganz nebenbei viel Wissenswertes aus dem Alltag von Menschen verschiedener Gesellschaftsschichten zu der Zeit. Man erfährt vieles über Berufe, Gesetze und Vorschriften (z.B. gab es damals schon Hundesteuer!), Kleidung oder auch Essen und Trinken. Ein kleines Glossar hätte dies aus meiner Sicht noch abgerundet, aber ich habe auf jeden Fall viel gelernt.


Fazit:
Aus meiner Sicht war das Buch viel zu schnell ausgelesen, weil ich es gar nicht mehr aus der Hand legen konnte, nachdem ich einmal angefangen hatte. Ein sehr gelungener historischer Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Ein echter Pageturner – und wie immer fundiert recherchiert

Die Wölfe vor den Toren
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Ein neuer Fall für Serafina (und ihren Ehemann Adalbert Achaz, den Freiburger Stadtarzt) im späten Mittelalter: Erst wird ein kleiner Junge in der Vorstadt von Wölfen totgebissen, dann gibt es eine weitere ...

Ein neuer Fall für Serafina (und ihren Ehemann Adalbert Achaz, den Freiburger Stadtarzt) im späten Mittelalter: Erst wird ein kleiner Junge in der Vorstadt von Wölfen totgebissen, dann gibt es eine weitere Tote.
Serafina glaubt nicht so recht daran, dass es sich wirklich nur um Wolfsopfer handelt. Gemeinsam mit ihrem Mann – mit dem sie ein tolles Team abgibt – ermittelt sie in der Dorfgemeinschaft der Würi vor dem Toren Freiburgs.


Meine Meinung:
Ich kenne nicht alle, aber einige Vorgängerbände rund um Serafina und war direkt wieder mitten im Geschehen. Man kann das Buch meines Erachtens aber auch lesen, ohne die anderen Romane rund um die ehemalige Begine gelesen zu haben.
Das Buch liest sich dank der flüssigen Erzählweise, der schönen kurzen Kapiteln und des gelungenen Spannungsbogens als echter Pageturner. Ich konnte das Buch praktisch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und wie es ausgeht.

Was hat mir besonders gut gefallen:
Zuallererst fand ich den Fall sehr gelungen angelegt. Es gibt sehr viele Spuren und Verdächtige und letztlich war die Auflösung für mich wirklich überraschend, aber gleichzeitig stimmig und total schlüssig.

Darüber hinaus mag ich die handelnden Personen sehr gerne. Serafina ist ein absolutes Phänomen und - gemeinsam mit ihrem Mann, dem Stadtarzt Adalbert Achaz, sowie den Freundinnen, der Magd Irmla etc. - eine wahre Sympathieträgerin.
Ich fand es auch schön, einige Anspielungen auf Vorgängerbände zu lesen, denn so wurden vergangene Erlebnisse von Serafina nochmal in Erinnerung gerufen.
Dass Serafina und Adalbert in diesem Fall als Team zusammenarbeiten, steht ihnen sehr gut und hat mir viel Freude gemacht.

Ganz besonders bereichernd fand ich wieder, so „ganz nebenbei“ etwas über den Alltag ganz „normaler“ Menschen im späten Mittelalter zu lernen. Das bezieht sich z.B. auf Kleidung, Berufe, Essen und Trinken.
Man merkt sehr deutlich, wie fundiert die Autorin recherchiert und wie viel Wissen sie über die Geschichte vermitteln kann.

Außergewöhnlich ist außerdem das Thema rund um Wölfe vor den Toren Freiburgs, Wolfsjagden, Aberglauben und Befürchtungen zu Werwölfen. Dieses Thema gibt dem Buch das gewisse Etwas und passt perfekt zu dem Setting im kalten strengen Winter mit viel Schnee und Eis.


Fazit:
Dieser historische Krimi ist ein ideales Beispiel dieses Genres. Er liest sich unglaublich flüssig und spannend, so dass ich ihn innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte. Nebenbei habe ich wieder viel zu den historischen Hintergründen gelernt, was mir sehr gut gefallen hat. Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Das perfekte Getränk zum Essen – fundierte Empfehlungen und tolle Erklärungen

Das „So kocht Südtirol“-Getränkebuch
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Zu mehr als 150 Gerichten aus den verschiedenen Kochbücher der „So kocht Südtirol“-Reihe bringt dieses Buch Getränkeempfehlungen – Südtiroler und internationale Weine, aber auch Biere, Säfte, Wasser und ...

Zu mehr als 150 Gerichten aus den verschiedenen Kochbücher der „So kocht Südtirol“-Reihe bringt dieses Buch Getränkeempfehlungen – Südtiroler und internationale Weine, aber auch Biere, Säfte, Wasser und andere alkoholfreie Getränke.
Darüber hinaus enthält das Buch ausführliche Abschnitte zu Wein, Bier und Tee, in denen viele Hintergründe erklärt werden.
Das Buch hat zu jedem Gericht und auch zu den übergreifenden Abschnitte viele Bilder und verweist darüber hinaus in einem übersichtlichen Register auf das jeweilige Südtirol-Kochbuch, in dem das Rezept zu dem entsprechenden Gericht zu finden ist.


Meine Meinung:
Das Buch hat mir aufgrund seiner ansprechenden und hochwertigen Gestaltung auf Anhieb gut gefallen. Es liegt sehr gut in der Hand und ist sehr geschmackvoll ausgestaltet – die Bilder regen direkt den Appetit an.
Sehr gut gefallen haben mir die lehrreichen Abschnitte über Grundlagen zu Wein, Bier, Tee. Ich habe viel Neues gelernt, ohne mich zu langweilen.

Das besondere Highlight sind natürlich die Getränkeempfehlungen zu den leckeren Gerichten aus den Kochbüchern der „So kocht Südtirol“-Reihe. Die Weinempfehlungen finde ich sehr überzeugend, wobei mir gut gefallen hat, dass auch immer Alternativen und nicht nur Südtiroler Weine vorgeschlagen werden.
Darüber hinaus finde ich es großartig, dass die Getränkeempfehlungen auch leckere Säfte oder auch mal einen Kombucha beinhalten.
So ist wirklich für jeden etwas dabei.

Die ersten Tests haben uns bereits sehr gut gemundet und wir werden sicherlich noch lange Freude an dem Buch haben.


Fazit:
Dieses Buch ist die perfekte Ergänzung zum Kochbuch – so hat man immer das passende Getränk zu einem Gericht! Wir sind total begeistert!

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