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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 07.03.2017

Überraschend anders !

Ewig - Wenn Liebe erwacht
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Jedem von uns dürfte die Geschichte vom schlafenden Dornröschen wohlbekannt sein. Doch wie ging die Geschichte eigentlich weiter, nachdem Aurora aus ihrem 100-jährigen Schlaf erweckt wurde ? Und sie lebten ...

Jedem von uns dürfte die Geschichte vom schlafenden Dornröschen wohlbekannt sein. Doch wie ging die Geschichte eigentlich weiter, nachdem Aurora aus ihrem 100-jährigen Schlaf erweckt wurde ? Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage ? Pfff, von wegen.

Rhiannnon Thomas knüpft mit ihrem Debütroman genau dort an, wo das klassische Märchen endet.

Aurora wird nach 100 Jahren Schlaf von Prinz Rodric durch einen Kuss erweckt. Der ganze Hof spricht von der wahren und vorherbestimmten Liebe, doch Aurora verspürt weder Gefühle, noch ist sie sich sicher wie sie die Magie zurückbringen soll, von der alle immer wieder sprechen. Der Verlust ihrer Familie und das Erwachen in einer neuen Welt bereiten ihr Probleme und die Tatsache, das sie auf Geheiß von König und Königin bis zur Hochzeit unter keinen Umständen das Schloß verlassen darf, zum eigenen Schutze versteht sich, machen die Situation nicht wirklich besser. Aurora hat immer geglaubt, das sie frei ist, wenn der Fluch erst überstanden und gebrochen ist, doch nun fristet sie ihr Dasein noch immer hinter dicken Mauern, obwohl sie so gerne die Welt erkunden würde.

Genau deshalb büchst sie Nachts immer wieder aus und erkundet die Stadt. So trifft sie auf Tristan, der ihr zeigt, wie es dem Volk wirklich geht, seitdem sie in den tiefen Schlaf fiel und ihre Familie starb. Aurora ist bestürzt und will helfen, doch sie weiß nicht, wem sie trauen soll. Scheinbar jeder in ihrem näheren Umfeld hat ein großes und reges Interesse an ihr.

Da ist Finnegan, Prinz aus Vanhelm, dessen Ziele und Gründe nicht so wirklich zu durchschauen sind, Tristan, der gegen das Regime rebelliert, Rodric, Spielfigur des Königs, zu dem Aurora zwar eine freundschaftliche Zuneigung aber definitiv keine Liebe verspürt und das Königspaar, das sich Auroras angebliche Macht sichern will.
Aurora jedoch will einfach nur herausfinden wer sie eigentlich ist.....

Dieser Auftakt hat mich wahrlich überrascht und zwar auf ganzer Linie, denn nachdem ich den Klappentext, den ich zweifellos ansprechend finde und der mein Interesse wecken konnte, gelesen habe, habe ich ehrlich gesagt eine klassische Dreiecks-Liebesgeschichte erwartet.

Bekommen habe ich dann allerdings etwas ganz anderes und das hat mich so richtig positiv überrascht. Aurora ist nämlich alles andere als das naive Dummchen, das sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann. Zu Beginn ist sie etwas planlos, was nach 100 Jahren und dem ersten Blick auf eine ihr völlig fremde Welt ja auch kein Wunder ist. Man drängt sie direkt in eine Rolle, aus der sie jedoch nach und nach ausbricht und ihren Charakter entfaltet. In der jungen Frau schlummern ungeahnte Kräfte und sie wird zur furchtlosen Kämpferin, die sich nicht zum Spielball machen lässt. Von niemandem.

Rhiannon Thomas erzählt Auroras Geschichte aus Sicht einer Dritten Person, ihr Schreibstil ist jugendlich leicht gehalten, so das man, trotz kleiner Längen, fließend vorankommt und sich in der Geschichte verlieren kann. Besonders ab der Hälfte legt die Geschichte an Spannung zu und überrascht durch unvorhergesehene Wendungen.

Das Ende bildet einen schönen Abschluss, der ohne einen bösen Cliffhanger auskommt, mich aber dennoch Band 2 herbeisehnen lässt.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Solider Reihenauftakt mit Luft nach oben !

Wir zwei in fremden Galaxien
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Auf der Ventura herrschen strenge Regeln, an die sich jeder Bewohner halten muss um die Sicherheit der über 8000 Menschen an Bord nicht zu gefährden und um den Fortbestand der Menschheit zu sichern.
Eine ...

Auf der Ventura herrschen strenge Regeln, an die sich jeder Bewohner halten muss um die Sicherheit der über 8000 Menschen an Bord nicht zu gefährden und um den Fortbestand der Menschheit zu sichern.
Eine dieser "Regeln" ist die Zuweisung des Lebenspartners, sobald man die Schulausbildung hinter sich gebracht hat und bevor man ins Arbeitsleben eintritt.
Die 17-jährige Seren steht an dieser Schwelle, sollte sich eigentlich glücklich schätzen, in diesem Moment in dem sie erfährt, mit wem sie den Rest ihres Lebens verbringen wird. Doch in Seren nagen schon lange Zweifel, ob das alles so toll ist, wie es ihnen von der Führung verkauft wird. Deshalb lehnt sie sich auf, viele nennen ihre Ausbrüche "Verrücktheit" und schon einmal saß sie deshalb in der Besserungsanstalt, denn die Ventura duldet keine Freidenker und Rebellen.
Als sie auf Dom trifft, der plötzlich unvorhergesehene Gefühle in ihr weckt, obwohl sie beide anderen Lebenspartnern zugeteilt wurden, da lehnt sich Seren erst recht gegen das System auf, denn wie kann es sein, das so etwas Großartiges wie Liebe nicht zählt ?
Als sich eine Möglichkeit bietet, von der Seren niemals dachte, das diese eintreten könnte, entwickelt sich eine fixe Idee. Eine Idee, die sie und Dom retten, die aber auch ihr Verderben sein könnte....

Meinung:
Also eigentlich hab ichs ja nicht so mit "Weltraumbüchern" und "Sci-Fi". Doch an diesem Buch kam ich irgendwie schon deshalb nicht vorbei, weil mich der Klappentext und das darin erwähnte System, sowie die verbotene Liebe zwischen Dom und Seren, irgendwie ein bisschen an den Auftakt von "Cassia & Ky" oder "Godspeed" erinnerten. Und ja, es gibt auch hier dystopische Züge, sowas mag ich ja unheimlich gerne. Das wunderschöne, für einen Roman dieser Art beinahe schon schlichte Cover, hat mich ebenfalls angesprochen und so war ich gespannt was mich erwarten würde.
Tatsächlich hat mich die Geschichte, die vom Verlag als sogenannte "Space Opera" bezeichnet wird, recht schnell in ihren Bann gezogen.

Ich erlebe die Geschichte durch Ich-Erzählerin Seren, die seit ihrer Geburt auf der Ventura lebt. Einem "Raumschiff", wenn man so will, von der Erde vor über 80 Jahren ausgesandt um auf neuen Lebensraum zuzusteuern. Seren hat die Erde nie gesehen und sie wird auch niemals ihren Fuß auf einen anderen Planeten setzen, denn bis das Schiff den Fixpunkt erreicht, vergehen noch mindestens 200 Jahre.

Alles was ihr bestimmt ist, ist ein vom System durchgeplantes und organisiertes Leben. Sie macht ihren Abschluss, dann wird sie ihrem Lebenspartner zugeteilt, sie wird arbeiten und Kinder gebären, die sie großzieht und irgendwann wird sie sterben ohne auch nur die Chance auf ein freies, anderes Leben gehabt zu haben.
Und genau darauf hat sie keine Lust. Immer wieder fragt sie sich, ob das alles sein kann, ob es da nicht noch mehr geben muss, als dieses eintönige Leben.

Ich mochte Seren, auch wenn sie ein sehr wankelmütiger Charakter ist. Zum einen möchte sie gegen dieses strenge System ankämpfen, doch sobald man sie in die Enge treibt, wird sie zum braven Lämmchen das sich fügt. Außerdem neigt sie durch teilweise aufbrausende Handlungen dazu, sich und auch Dom immer wieder in Gefahr zu bringen.

Den Plot fand ich ganz interessant und ich habe die Geschichte supergerne und vor allem ziemlich flott gelesen, was nicht zuletzt dem wirklich flüssigen und tollen Schreibstil der Autorin geschuldet ist, ich mochte die Charaktere und das Setting, ABER es gab für mich auch leider viele Ungereimtheiten, die immer mehr werden, je länger ich darüber nachdenke.

Zum Beispiel fand ich es seltsam, das Dom und Seren so leichtsinnig sind. Klar, wenn man verliebt ist, dann neigt man schon mal dazu, zu vergessen, das andere einen sehen könnten, weil man nur Augen für den jeweils anderen hat. Aber die Geschichte spielt auf einem Raumschiff, auf dem es nur circa 8000 Menschen gibt, irgendwann kennt man da jeden Einzelnen vom Sehen und es sollte wesentlich schwerer sein, nicht erwischt zu werden. Dann wird immer wieder von Serens Krankheit geredet, über die man nicht wirklich viel erfährt und auch sonst gibt es Infos wo ich mir nähere Ausführungen gewünscht hätte.

ABER man darf auch nicht vergessen, das es sich hierbei um den Auftakt einer Reihe handelt, was bedeutet, das sich manche Dinge sicher erst im weiteren Verlauf aufklären werden, von daher bin ich positiv gestimmt.

Sehr gelungen fand ich im Übrigen die Spannung die ab circa der Hälfte immer weiter zunimmt. Es mag vielleicht keine überraschenden Wendungen geben, zumindest für mich kam vieles vorhersehbar, doch trotzdem hat mich die Geschichte nicht losgelassen und an die Seiten gefesselt.

Fazit:
"Wir zwei in fremden Galaxien" hat einige kleine Schwachstellen, über die ich aufgrund des wirklich tollen Schreibstils, der in der zweiten Hälfte aufkommenden Spannung und der Protagonisten, die ich supergerne mochte, weitestgehend hinwegsehen konnte. In Band 2 muss die Autorin allerdings überall ein bisschen anziehen, damit es interessant bleibt.

Veröffentlicht am 22.01.2017

Herzergreifende Lovestory, die unter die Haut geht !

Wie die Luft zum Atmen
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Obwohl ich Romane dieser Art wirklich sehr liebe, mache ich seit geraumer Zeit desöfteren einen Bogen darum. Ganz besonders dann, wenn sie so wahnsinnig gehyped werden, wie "Wie die Luft zum Atmen". Bereits ...

Obwohl ich Romane dieser Art wirklich sehr liebe, mache ich seit geraumer Zeit desöfteren einen Bogen darum. Ganz besonders dann, wenn sie so wahnsinnig gehyped werden, wie "Wie die Luft zum Atmen". Bereits im letzten Jahr bin ich immer wieder über Lobeshymnen gestolpert, die sich auf die englische Ausgabe bezogen ( The Air he breathes ), was mich so neugierig gemacht hat, das ich mir das Buch sogar auf englisch gekauft habe.

Tatsächlich gelesen habe ich es dann aber doch erst am letzten Wochenende und zwar in der deutschen Übersetzung. Und tja...auch wenn ich im Vorfeld, eben wegen des enormen Hypes, sehr sehr skeptisch war und am Anfang Vorbehalte hatte, weil sich die Geschichte so rasant entwickelt hat, hat sie mich am Ende doch total überrollt und mich emotional voll und ganz erreicht und mitgenommen. Aber dazu gleich mehr, denn zunächst will ich kurz in eigenen Worten erzählen, um was es überhaupt geht.

Liz hat ihren Mann verloren. Alles was ihr von ihrer großen Liebe Steven geblieben ist, ist die gemeinsame, 5-jährige Tochter Emma und ihr Haus, für das sie hart gearbeitet haben und in das sie, nach einer längeren Auszeit, endlich zurückkehrt.
Doch das hat zur Folge das die alten Wunden erneut aufreißen und so leidet Liz Tag für Tag und zerbricht innerlich immer mehr. Was sie jetzt überhaupt nicht gebrauchen kann, ist dann noch so ein Arschloch wie Tristan Cole, der in der ganzen Stadt als Monster verschrieen ist und der ausgerechnet neben Liz wohnt, obwohl das Haus von außen wirkt, als sei es schon seit ewigen Zeiten verlassen.
Nach einigen wenigen unfreundlichen Begegnungen lernt sie Tristan jedoch richtig kennen und entdeckt schon bald, das er ein ganz ähnliches Schicksal teilt....

Grob umrissen, aber ich will Euch nicht die Lesefreude nehmen und Euch vorher vielleicht versehentlich irgendwelche Details verraten.
Es geht also um zwei Menschen, die absolut am Boden sind, total gebrochen und die ein gemeinsames Schicksal teilen, was sie irgendwie zu Verbündeten macht. Allerdings begegnen sie sich zunächst auf eine Art und Weise die sie nur noch mehr verletzt und kaputt macht und erst als sie sich schließlich langsam annähern, werden sie tatsächlich zu Rettungsankern die sich gegenseitig aus der Dunkelheit ziehen.

Brittainy C. Cherry hat mit "Wie die Luft zum Atmen" einen absolut hochemotionalen Roman geschrieben. Ich schwöre, ich hatte sicher mehrere kurze Herzschlagaussetzer und hab mehr als einmal ein paar Tränchen vergossen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und neben all dem Drama, das die Geschichte enthält, gibt es auch viele lustige Momente, die ich sehr genossen habe.

Die Charaktere sind toll. Ganz besonders hab ich die kleine Emma ins Herz geschlossen, die Tristan liebevoll "Fisch" nennt und die einfach durch und durch süß, quirlig und besonders herzig ist.

Leider habe ich neben all dem Lob aber auch Kritikpunkte, die dafür sorgen, das die Geschichte nicht ganz so perfekt war, wie ich sie mir gewünscht hätte.

Zum einen geht mir die Entwicklung zwischen Tristan und Liz am Anfang viel viel zu schnell. Ja, es mag stellenweise vielleicht ein kleines bisschen nachvollziehbar sein, aber mir ging das alles zu fix. Die Autorin schaltet dann allerdings einen Gang zurück und die Story beginnt sich authentischer zu entwickeln, was mir wiederum gut gefallen hat.

Ein weiterer Punkt ist Liz' beste Freundin Faye. Die Gute ist absolut sexbesessen und libidogesteuert und auch wenn man das anfangs vielleicht noch irgendwie witzig finden mag, hat es mich nach einer Weile nur noch tierisch genervt. Ich konnte diese Figur überhaupt nicht ernst nehmen.

Der wohl größte Minuspunkt geht allerdings an die Ereignisse gegen Ende, denn da bringt Miss Cherry plötzlich Handlungsstränge ins Spiel, die es für meinen Geschmack nicht gebraucht hätte. Aus einer dramatischen Liebesgeschichte wird da für kurze Zeit ein actionreicher Krimi. Okay, aber definitiv nicht nötig, man hätte diese Dinge die sich da abspielen vielleicht auch anders lösen können. Aber nun gut, das ist schon echt Gemecker auf hohem Niveau, denn im Ganzen betrachtet, hat mich das Buch wirklich total überrollt. Ich wusste gar nicht wohin mit all den Emotionen und ich konnte mich auch nicht eine Minute lang von der Geschichte lösen.

"Wie die Luft zum Atmen" hat mich sehr an die Verfilmungen ( ich kenne die Bücher leider nicht ) von Nicholas Sparks' Romanen erinnert. Echt jetzt. Muss man sicher mögen, da ich die Filme aber alle liebe, war dieses Buch für mich also der absolute Glückstreffer und Gott jaaaa, ich verstehe den Hype, denn "Wie die Luft zum Atmen" ist wahrlich herzergreifend. Traurig und wunderschön zugleich.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Spannend, Romantisch, Fantastisch. Richtig toller Schmöker !

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Als Luna zur Welt kam, tötete man ihre Eltern und das Königreich Relhok versank in Finsternis.
Seit 17 Jahren lebt sie nun mit ihrer Amme Perla und Sivo, einem treuen Freund ihres Vaters, die mit dem kleinen ...

Als Luna zur Welt kam, tötete man ihre Eltern und das Königreich Relhok versank in Finsternis.
Seit 17 Jahren lebt sie nun mit ihrer Amme Perla und Sivo, einem treuen Freund ihres Vaters, die mit dem kleinen Mädchen flüchten konnten, in einem versteckten Turm in den tiefen dunklen Wäldern. Sie führen ein bescheidenes aber sicheres Leben, doch Luna will mehr, es zieht sie immer wieder nach draußen, wo Sivo ihr niemals von der Seite weicht, denn im Wald lauern gefährliche Kreaturen: Finsterirdische. Ihr Gift ist tödlich und wenn sie dich kriegen, dann ziehen sie dich mit sich unter die Erde.
Als sie sich eines Nachts heimlich davon schleicht, stolpert sie über Fowler, der mit zwei Kindern unterwegs ist und sich gegen die Finsterirdische behaupten muss. Luna nimmt die drei mit zum Turm, doch das hat Konsequenzen, denn schon wenige Tage später steht ein Trupp des selbsternannten Königs vor der Tür und Luna wird klar das ihr keine andere Wahl bleibt als zu fliehen, denn sie hütet ein Geheimnis, das niemals ans Licht kommen darf. Und auch Fowler, der sie auf ihrer Flucht begleitet ist nicht der, für den Luna ihn hält....

Meinung:
Wow, wo fange ich hier nur an ? Zunächst einmal hat mich an dem Buch ganz besonders das edle Cover angesprochen und die Tatsache, das die Geschichte aus der Feder von Sophie Jordan stammt, die mich im letzten Jahr mit ihrem Roman "Infernale" mal so völlig geflasht hat. Da ich derzeit außerdem seit langem mal wieder große Lust auf mehr Fantasy habe, war "Das Königreich der Schatten" die perfekte Wahl.

Die Geschichte begann dann allerdings etwas schleppend und ich war bei etwa einem Drittel schon fast versucht, das Buch erst einmal zur Seite zu legen, weil es mich einfach nicht packen konnte.
Dann jedoch kommt ein Punkt, an dem sich die Geschichte wendet und plötzlich so richtig viel Spannung aufkommt und ab diesem Punkt flutscht es. Ich habe das Buch in einem Stück zu Ende gelesen und mochte gar nicht mehr aufhören.

Luna und Fowler müssen den Turm verlassen, denn Luna ist in ihrem Zuhause nicht mehr sicher. Gemeinsam machen sie sich auf eine gefährliche Reise durch den dunklen Wald, sie müssen sich vor den Finsterirdischen schützen und auch Menschen sind einander alles andere als freundlich gesinnt. Es ist eine harte Reise, von der keiner von beiden weiß, welche Risiken und Gefahren sie noch bereithält. Hinzu kommt, das beide ihre Geheimnisse mit sich herumschleppen.

Sophie Jordan erschafft ein geniales Setting, das mich im wahrsten Sinne in eine völlig fremde Welt hat abtauchen lassen. In Relhok herrscht immerwährende Finsternis, nur einmal am Tag, zu Mitterlicht, tritt die Sonne hinter dem Mond hervor. In dieser einen Stunde ist man geschützt vor den wirklich widerlichen Finsterirdischen. Gruselige, ekelerregende Kreaturen, die unter der Erde leben und aus dem Boden hervorbrechen um ihre Beute zu jagen.
Neben dem Wald durchstreifen unsere Protagonisten aber auch flache, öde Gebiete, die wenig Deckung bieten, was die Spannung natürlich ungemein steigert. Und sie treffen auf eine Stadt der besonderen Art.

Auch die Protagonisten fand ich toll. Allerdings habe ich hier, vor allem in Bezug auf Luna ein kleines bisschen Kritik anzubringen. Luna trägt nicht nur eine große Bürde, sondern sie hat auch ein Handicap, das man als Leser jedoch erst wahrnimmt, als Fowler dahinterkommt. Und das fand ich irgendwie total unlogisch, denn ich finde, wenn man es ganz nüchtern und realistisch betrachtet, dann hätte man es von Anfang an bemerken müssen, denn es beeinträchtigt sie auf eine bestimmte Weise. Ich schreib mich grade um Kopf und Kragen, weil ich nicht weiß, wie ich Euch das am besten beschreiben soll. Ihre Handlungen waren oft, eben aufgrund dieses Handicaps, nicht so wirklich nachvollziehbar. Ich dachte immer: Das kann sie doch gar nicht....oder das geht so nicht. Wenn ihr das Buch lest, dann werdet ihr vielleicht merken, was ich meine. Mich jedenfalls hat das sehr gestört, weil es irgendwie nicht authentisch wirkte.

Wirklich toll fand ich, das Sophie Jordan genau das richtige Maß an Spannung und Romantik findet und mich mit dieser gelungenen Mischung gut unterhalten konnte. Nichts wirkt übertrieben oder gekünstelt, auch wenn die ein oder andere Handlung vielleicht ein wenig vorhersehbar ist. Was ich auf keinen Fall habe kommen sehen, ist eine Offenbarung kurz vor Schluss und den wirklich, wirklich, wirklich bösen Cliffhanger mit dem dieser erste Band endet. Seid also gewarnt. Es wird Euch den Boden unter den Füßen wegziehen.

Fazit:
"Königreich der Schatten: Die wahre Königin" beginnt zwar etwas schleppend, punktet nach dem ersten Drittel aber mit jeder Menge Spannung, einem absolut genialen Setting und einer gelungenen Mischung aus Fantasy, Romantik und Action. Ein richtig toller Schmöker !

Veröffentlicht am 25.11.2016

Bittersüße Geschichte mit vielen Facetten

Siren
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Der Vorteil wenn du vorbehaltlos an ein Buch herangehst und es vorher vermeidest allzu viel darüber zu lesen: Du kannst nicht wirklich enttäuscht werden.

So erging es mir mit dem neuen Werk von Kiera ...

Der Vorteil wenn du vorbehaltlos an ein Buch herangehst und es vorher vermeidest allzu viel darüber zu lesen: Du kannst nicht wirklich enttäuscht werden.

So erging es mir mit dem neuen Werk von Kiera Cass. Ich habe im Vorfeld bewusst vermieden Rezensionen anderer Blogger und Leser zu lesen und ja, selbst den Klappentext hatte ich nur so kurz überflogen um zu wissen, das es um Sirenen und eine Liebesgeschichte geht. Das wars. Mehr wollte ich gar nicht wissen, die Tatsache allein, das das Buch aus der Feder von Kiera Cass stammt, die mich mit ihrer Selection-Reihe sehr unterhalten hat, war mir genug.

Wie sich schnell herausstellte, nachdem ich in die Geschichte eingetaucht war, war es eine gute Idee im Vorfeld alles zu meiden, denn als ich mich während meines Leseprozesses mit anderen Lesern über Siren ausgetauscht habe, habe ich plötzlich realisiert wie schlecht oder durchwachsen sämtliche Kritiken sind und wie wenig begeistert die Cass Fans auf dieses neue Werk reagieren.
Die Mehrheit findet das Buch nämlich alles andere als gut und ich kann überhaupt nicht nachvollziehen wieso. Es ist völlig anders als Selection, vielleicht liegt es einfach daran ?
Die Figuren sind für mein Empfinden reifer, erwachsener, die Handlung ist, in etwas anspruchsvoller und der Plot zielt auf eine etwas andere Lesergruppe ab, denn irgendwie ist er eine Mischung aus einer wirklich bittersüßen New Adult Story in die viele tolle fantastische Elemente eingearbeitet sind.

Zwar stimmt es, das das Buch einige Längen aufweist, doch ich empfand diese weder als besonders zäh, noch als langweilig. Die Geschichte ist immer in Bewegung, wendet sich in verschiedene Richtungen und greift neben Kahlens Leben als Sirene und dem Wunsch nach Liebe und Zweisamkeit, auch andere Themen auf, unter anderem den Umgang mit Mädchen in Indien, die in ihren Familien häufig unerwünscht sind und deren man sich entledigt, wenn man sie nicht verheiraten kann. Zwar ist dies nur ein kleiner, sehr dünner Strang, der in der Geschichte zum Tragen kommt, aber er beschäftigt sich mit einem aktuellen und brisanten Thema.

Im Vordergrund steht aber ganz klar Kahlens Geschichte. Die 19-jährige, deren Familie vor rund 80 Jahren bei einem Schiffsunglück ums Leben kann, lebt mit ihren "Schwestern" in den USA, als die Geschichte beginnt. Sie alle haben sich aus unterschiedlichen Gründen, aber hauptsächlich um am Leben zu bleiben, in den Dienst der See gestellt, die ihre "Kinder" liebt, die ihnen mit dem Bund und dem damit verbundenen Gesang, der unschuldige Menschen in den Tod reißt, einiges abverlangt.
Kahlen kann und will schon lange nicht mehr singen, sie wird von Albträumen geplagt und fürchtet sich davor noch mehr Menschen das Leben zu nehmen.
Ihre Situation wird nicht besser, als sie Akinli begegnet, einem Menschen, der sich mit seiner offenen und vorbehaltlosen Art in ihr Herz schleicht. Sie verliebt sich in ihn, doch sie weiß genau das diese Beziehung niemals funktionieren kann und so wendet sie sich schweren Herzens ab. Als Akinli jedoch schwer erkrankt, muss sie für ihn und auch für sich selbst kämpfen.

Kiera Cass schafft hier eine wahrlich bittersüße Geschichte mit vielen Facetten, die mir wirklich gut gefallen hat. Aber es gibt auch von meiner Seite Kritikpunkte.
Zum einen hätte ich mir mehr und innigere Momente zwischen Akinli und Kahlen gewünscht. Ihre Liebe ist kompliziert, aber gerade daraus hätte man viel mehr machen können. Es fehlte mir hier ein wenig an Emotion und Gänsehautkribbeln. Zum anderen fand ich auch die See viel zu unnahbar. Sie ist ein zentraler, wenn auch körperloser Charakter, über den man viel zu wenig Infos bekommt. Zwar erwähnt die Autorin, das sich die See immer wieder durch Menschenleben nähren muss, um sich selbst zu erhalten, aber das war mir irgendwie zu wenig Erklärung.

Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte im Gesamten sehr gut unterhalten und deshalb vergebe ich 4 Sterne.