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Veröffentlicht am 07.02.2021

Spannende Reise ins mittelalterliche Freiburg

Die Wölfe vor den Toren
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Im Februar 1418 geschehen in einem kleinen Dorf Nahe Freiburg abscheuliche Dinge. Ein kleiner Junge wird von Wölfen getötet. Die Tiere leiden unter der extremen Kälte und nähern sich immer mehr den Dörfern ...

Im Februar 1418 geschehen in einem kleinen Dorf Nahe Freiburg abscheuliche Dinge. Ein kleiner Junge wird von Wölfen getötet. Die Tiere leiden unter der extremen Kälte und nähern sich immer mehr den Dörfern und Städten. Sie hoffen auf Nahrung und sollten sie sogar Menschen anfallen? Die Angst geht um und der Ruf nach Jagd auf die Wölfe wird immer lauter. Als dann auch noch eine weitere Leiche gefunden wird, da ist es mit der Ruhe in Würi vorbei. Jedoch hegen sowohl Serafina, die Armenapothekerin, sowie ihr Mann, der Stadtarzt Achaz, Zweifel an der These vom Morden der Wölfe.

Serafina ermittelt schon im sechsten Band und der Erfolg ist ungebrochen. Es war das erste Buch über die sympathische Apothekerin und ich konnte der Geschichte auch ohne Vorkenntnisse gut folgen. Mir gefielen die vielen Fakten, welche Astrid Fritz in die Story einbaute. Das Leben zur damaligen Zeit, wird bildhaft beschrieben. Die Armut der Menschen, ihr Aberglaube und das Fehlen von Bildung zum Beispiel. Aber auch das Achten auf die verschiedenen Mondphasen, die Wirkung einiger Kräuter sowie der Kampf von Frauen um Anerkennung, gehören dazu. Die Spannung beginnt sofort am Anfang des Krimis und setzt sich während der gesamten Erzählung fort. Nein, bis zum Schluss kam mir nicht in den Sinn, wer die beiden Opfer tötete. Aber nicht nur der Nervenkitzel beeindruckte mich. Auch die Beschreibung von Orten der Verbrechen und Häusern der Akteure, sah ich vor mir. Ja, es waren die bekannten „Bilder im Kopf“ beziehungsweise das „Kopfkino“, welches mir imponierte. Fünf Sterne plus und eine Leseempfehlung gebe ich sehr gerne.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Alle Menschen werden Brüder?

Indian Cowboy
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Im fünften und vorletzten Band ist Ryan am Ziel seiner Träume. Er heiratet seine große Liebe und die bringt auch noch einen Jungen mit in die Ehe. Er wird also gleichzeitig Vater. Viele Kinder kommen zu ...

Im fünften und vorletzten Band ist Ryan am Ziel seiner Träume. Er heiratet seine große Liebe und die bringt auch noch einen Jungen mit in die Ehe. Er wird also gleichzeitig Vater. Viele Kinder kommen zu ihm auf die Ranch. Sie wissen, dass er sich bestens mit Pferden auskennt und folgen gerne seinen Ratschlägen. Wer aber die Autorin Brita Rose Billert kennt, weiß, dass ihre Romane stets für eine Überraschung gut sind. Immer wieder wird Ryan von seiner turbulenten Vergangenheit eingeholt und das bedeutet auch, dass er sich den Feinden von damals stellen muss.

Was mir an diesen Büchern so gut gefällt, das ist die Entwicklung der Charaktere. Wenn ich mich an den jungen Ryan im ersten Band erinnere und ihn jetzt vor Augen sehe, dann hat er einen beeindruckenden Prozess der Reife durchlebt. Und nicht nur das ist für mich beeindruckend. Immer wieder macht die Autorin auf die Probleme der Indigenen aufmerksam. Sie leben in abgeschotteten Regionen, haben kaum eine Perspektive für ihre Zukunft und werden zudem von vielen „Weißen“ als minderwertig betrachtet. Nein, wir Europäer haben davon keine Ahnung und können froh sein, dass wir hier geboren wurden.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Die beste Biographie über diesen beeindruckenden Mann

Der Kaiser
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„Der Kaiser“ oder „Die vielen Gesichter Karls V.“ ist mehr als „nur“ eine Biographie. Der Autor beschreibt das Leben des Herrschers aus unterschiedlichen Perspektiven. Er war einer der mächtigsten Männer ...

„Der Kaiser“ oder „Die vielen Gesichter Karls V.“ ist mehr als „nur“ eine Biographie. Der Autor beschreibt das Leben des Herrschers aus unterschiedlichen Perspektiven. Er war einer der mächtigsten Männer seiner Zeit und galt als Luthers Gegenspieler. Leser erfahren, wie er als Privatmensch war und auf welche Weise er öffentlich auftrat. Seine vielen Reisen werden beleuchtet und das Verstehen für seine Zeit vertieft.

„Wenn ich mit Gott rede, pflegte Kaiser Karl V. zu sagen, tue ich es auf spanisch, weil die Sprache der Spanier mit Ernsthaftigkeit und Majestät auftritt; rede ich mit Freunden, dann auf italienisch, weil die Sprache der Italiener freundlich klingt; will ich verführen, spreche ich französisch, weil keine Sprache verführerischer klingt; aber wenn ich drohen oder schelten will, spreche ich deutsch, weil die ganze Sprache bedrohlich, barsch und eindringlich ist.“ (Zitat aus dem Buch „Der Kaiser“ von Geoffrey Parker.

Kaiser Karl war intelligent und wusste sehr gut, wie er seine Anhänger mitreißen konnte. Es gibt mindestens 100.000 Dokumente in sechs verschiedenen Sprachen und eine Unmenge an handschriftlichen Elaboraten. Davon zeugen unter anderem etliche Aufzeichnungen über die Reden zum Volk. Aber er war auch eitel, das belegen die vielen Gemälde, für die er Modell saß. Ja, und ein Spieler war er ebenfalls.

Der Kaiser herrschte über ein riesiges Territorium und das 40 Jahre lang. Allerdings ist sein Verhalten gegenüber Mutter und anderer Familienmitglieder keineswegs eines Kaisers würdig. Das Buch umfasst 912 Seiten und davon sind etwa 32 mit farbigen Abbildungen ausgestattet. Hier werden unter anderem Stammbaum und Karten des Reiches gezeigt. Die Übersetzer haben gute Arbeit geleistet. Das Buch lässt sich auch von Laien problemlos lesen. Mich fesselte es und ich konnte viel Interessantes über das Leben zur damaligen Zeit erfahren.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

..und das alles im "Namen Gottes"?

Krone der Welt
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„Krone der Welt“ beginnt im eingeschlossenen Antwerpen. Von hier aus flüchten drei Kinder mit ihrem Vater nach Amsterdam. Es tobt ein Glaubenskrieg zwischen Calvinisten und Katholiken. Aber auch der Kampf ...

„Krone der Welt“ beginnt im eingeschlossenen Antwerpen. Von hier aus flüchten drei Kinder mit ihrem Vater nach Amsterdam. Es tobt ein Glaubenskrieg zwischen Calvinisten und Katholiken. Aber auch der Kampf zwischen Spanien und England, zwei Mächten, die sich weiter ausbreiten wollen, wird blutig geführt.

Von Francis Drake über die berühmte Armada bis zum Bau der Grenzmauern um Amsterdam, alle diese Figuren und Handlungen kommen im Buch von Sabine Weiß vor. Es ist eine anspruchsvolle Lektüre, die spannend und abwechslungsreich geschrieben wurde. Wie ging es damals in den Kontoren zu und auf welche Weise konnte Amsterdam auf einem Gebiet entstehen, welches von Wasser durchzogen war? Nicht nur diese Fragen werden beantwortet.

Auch die Tatsache, wie sehr die Bevölkerung sich von Männern beeinflussen ließen, die sie für den „wahren Glauben“ gewinnen wollten, ist eindrucksvoll beschrieben. Zum Schluss gibt es ein Glossar, in dem niederländische Wörter ausführlich erklärt und übersetzt sind. Die Autorin schreibt ebenfalls, welche Lektüre ihr als Grundlage für den Roman dienten und gibt Empfehlungen für Interessierte, die mehr über das Amsterdam der damaligen Zeit lesen möchten. „Krone der Welt“ ist eine aufwendig recherchierte Lektüre, die ich sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Ein faszinierendes Buch

Die Kathedrale des Himmels
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„Die Kathedrale des Himmels“ beginnt im Jahr 861. Barcelona leidet unter den Kämpfen zwischen Adel und Sarazenen. Ein noch unerfahrener und junger Bischof soll für Ruhe sorgen. Als sichtbares Zeichen dient ...

„Die Kathedrale des Himmels“ beginnt im Jahr 861. Barcelona leidet unter den Kämpfen zwischen Adel und Sarazenen. Ein noch unerfahrener und junger Bischof soll für Ruhe sorgen. Als sichtbares Zeichen dient hier der Bau einer Kathedrale. Dabei muss er gegen Widerstände kämpfen und findet dennoch in der reichen Adeligen Goda eine Hilfe, die er niemals vorhergesehen hätte. Neben dem Bau des Münsters spielt auch das Schicksal zweier Kinder eine Rolle.

Ein Buch, das zu keinem Zeitpunkt langweilig war. Immer wieder kommen neue und überraschende Wendungen, die es an Spannung nicht fehlen lassen. Zudem wird das Leben damals sehr lebendig vermittelt und das Kopfkino kam nicht zur Ruhe. Wie litten doch die Menschen unter der Grausamkeit einiger Adliger und wie gut können wir in der heutigen Zeit leben. Alleine das Reisen damals war ein lebensgefährliches Abenteuer und endete oft mit dem Tod. Der Roman hat mehr als fünf Sterne und eine Leseempfehlung durchaus verdient. Meine Bewertung liegt nicht nur daran, dass die Autorin umfassend recherchierte. Auch ihre bildhafte Sprache gefiel mir ausgesprochen gut.

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