Bedrückende Stimmung
Hinter diesen TürenRowan Caine lässt ihr altes Leben hinter sich und nimmt einen neuen Job als Nanny an. Ein perfekt wirkender Job, in einer perfekt zu scheinenden Familie. Die Bezahlung ist überdurchschnittlich, Kost und ...
Rowan Caine lässt ihr altes Leben hinter sich und nimmt einen neuen Job als Nanny an. Ein perfekt wirkender Job, in einer perfekt zu scheinenden Familie. Die Bezahlung ist überdurchschnittlich, Kost und Logis werden übernommen, die Anzahl der Kinder überschaubar und das Anwesen ein modernes Smart Home. Doch kaum ist sie auf dem Anwesen, passieren merkwürdige Dinge.
Die Geschichte wird aus Sicht des Kindermädchens Rowan erzählt, weswegen der Leser nur über genauso viel Wissen verfügt wie sie selbst.
Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht, da der Schreibstil flüssig von der Hand geht. Auf ausschmückende Beschreibungen und unnötige Füllwörter wird verzichtet, sodass man sich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren kann.
Die Charaktere sind für mich nicht alle ganz rund gezeichnet, aber wahrscheinlich brauchte es das auch gar nicht. Über die Protagonistin erfährt man von Seite zu Seite mehr Hintergründe und lernt ihre Gedanken kennen, was ein großes Bild ermöglicht.
Die übrigen Charaktere bleiben leider sehr blass, obwohl es durchaus zum Verstehen der Figuren beigetragen hätte. Sandra scheint in der direkten Begegnung eine nette Frau zu sein, dennoch lernt man auch eine andere Seite von ihr kennen. Ebenso ihr Ehemann Bill bleibt ziemlich eindimensional zurück, wobei es um ihn gar nicht so schade ist.
Selbst die Kinder, mit denen sich Rowan jeden Tag umgibt, bleiben sehr platt. Man ahnt zwar, was in ihnen steckt, jedoch wird man nie ganz mitgenommen.
Die Geschichte an sich ist sehr atmosphärisch. Der Spannungsbogen war zwar nicht ununterbrochen gespannt, jedoch hielten mich der eine oder andere Cliffhanger oftmals davon ab, das Buch einfach aus der Hand zu legen. Ebenso ist die Stimmung zwischen den Zeilen gefühlt immer sehr bedrückend und mitreißend.
Das Ende war für mich ein wenig zu schnell abgehandelt. Wenn man es genau betrachtet, dient eine einzige Seite der Auflösung, was für mich doch ein wenig dürftig ausfiel. Immerhin arbeitet das ganze Buch auf diesen einen Zeitpunkt hin.
Ansonsten aber ein atmosphärischer und solider Thriller, der mir ein paar bedrückende Lesestunden bescherte.