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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2021

Bedrückende Stimmung

Hinter diesen Türen
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Rowan Caine lässt ihr altes Leben hinter sich und nimmt einen neuen Job als Nanny an. Ein perfekt wirkender Job, in einer perfekt zu scheinenden Familie. Die Bezahlung ist überdurchschnittlich, Kost und ...

Rowan Caine lässt ihr altes Leben hinter sich und nimmt einen neuen Job als Nanny an. Ein perfekt wirkender Job, in einer perfekt zu scheinenden Familie. Die Bezahlung ist überdurchschnittlich, Kost und Logis werden übernommen, die Anzahl der Kinder überschaubar und das Anwesen ein modernes Smart Home. Doch kaum ist sie auf dem Anwesen, passieren merkwürdige Dinge.

Die Geschichte wird aus Sicht des Kindermädchens Rowan erzählt, weswegen der Leser nur über genauso viel Wissen verfügt wie sie selbst.
Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht, da der Schreibstil flüssig von der Hand geht. Auf ausschmückende Beschreibungen und unnötige Füllwörter wird verzichtet, sodass man sich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren kann.

Die Charaktere sind für mich nicht alle ganz rund gezeichnet, aber wahrscheinlich brauchte es das auch gar nicht. Über die Protagonistin erfährt man von Seite zu Seite mehr Hintergründe und lernt ihre Gedanken kennen, was ein großes Bild ermöglicht.
Die übrigen Charaktere bleiben leider sehr blass, obwohl es durchaus zum Verstehen der Figuren beigetragen hätte. Sandra scheint in der direkten Begegnung eine nette Frau zu sein, dennoch lernt man auch eine andere Seite von ihr kennen. Ebenso ihr Ehemann Bill bleibt ziemlich eindimensional zurück, wobei es um ihn gar nicht so schade ist.
Selbst die Kinder, mit denen sich Rowan jeden Tag umgibt, bleiben sehr platt. Man ahnt zwar, was in ihnen steckt, jedoch wird man nie ganz mitgenommen.

Die Geschichte an sich ist sehr atmosphärisch. Der Spannungsbogen war zwar nicht ununterbrochen gespannt, jedoch hielten mich der eine oder andere Cliffhanger oftmals davon ab, das Buch einfach aus der Hand zu legen. Ebenso ist die Stimmung zwischen den Zeilen gefühlt immer sehr bedrückend und mitreißend.

Das Ende war für mich ein wenig zu schnell abgehandelt. Wenn man es genau betrachtet, dient eine einzige Seite der Auflösung, was für mich doch ein wenig dürftig ausfiel. Immerhin arbeitet das ganze Buch auf diesen einen Zeitpunkt hin.

Ansonsten aber ein atmosphärischer und solider Thriller, der mir ein paar bedrückende Lesestunden bescherte.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Atmosphärisch und düster

Die treue Freundin
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Als Zwölfjährige wurden Rain Winter, ihre Freundin Tess und ihr gemeinsamer Freund Hank Opfer einer Entführung. Rain konnte sich in letzter Sekunde verstecken, die beiden anderen Kinder wurden von ihrem ...

Als Zwölfjährige wurden Rain Winter, ihre Freundin Tess und ihr gemeinsamer Freund Hank Opfer einer Entführung. Rain konnte sich in letzter Sekunde verstecken, die beiden anderen Kinder wurden von ihrem grausamen Entführer verschleppt. Jahre später wird der Entführer selbst Opfer eines kaltblütigen Mordes.
Rain ist inzwischen erwachsen geworden, arbeitet als Journalistin und stößt auf einen rätselhaften Fall, der unübersehbare Parallelen zum Mord an ihrem damaligen Peiniger aufweist – und auf einmal ist sie wieder mittendrin.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir wirklich sehr schwer. Ich kann nicht genau ausmachen, an was es lag, aber ich brauchte eine sehr lange Zeit, bis mir die Charaktere sympathisch wurden und ich mich auf die Geschichte einlassen konnte.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven auf unterschiedlichen Zeitachsen beschrieben. Es fiel mir nicht immer leicht, den Erzähler und die Zeitsprünge auseinanderzuhalten, da sie auch oftmals innerhalb eines Kapitels passierten und nahtlos ineinander übergingen. Auch bis zum Ende fiel es mir schwer, die Zeitachsen auseinander zuhalten. Vielleicht war es aber auch beabsichtigt, die Erinnerungen immer mehr in die Gegenwart einfließen zu lassen und es diente als Stilmittel.

Die Hintergründe der Protagonisten deckten sich von Erinnerung zu Erinnerung immer weiter auf. Ich konnte Empathie entwickeln, einzelne Handlungen und Reaktionen besser verstehen.
Lediglich die Romantisierung der Ehe von Rain und Greg fand ich ein wenig schwierig. Es war ständig die Rede davon, dass er so ein guter Mann sei, letztendlich machte er ihr aber ständig Vorwürfe, kontrollierte sie und ließ ihr wenig Freiraum. Es wurde aber immer nur davon gesprochen, dass Rain sich glücklich schätzen könnte, solch einen liebenden Ehemann zu haben. In meinen Augen ein sehr beängstigendes Bild.

Auch wenn man schon ziemlich früh weiß, wer für die Morde verantwortlich ist, warten immer noch einige Überraschungen auf den Leser, die man so nicht erwartet hätte.

Die Stimmung ist durchweg düster und liegt sehr schwer auf einem. Man muss sich wirklich auf die Geschichte einlassen, um mitgerissen zu werden.

Sicherlich kein Thriller für jedermann, aber in meinen Augen ist er so atmosphärisch, dass es sich lohnt, ihn zu lesen.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Solider Krimi mit Höhen und Tiefen

The Dry (DAISY Edition)
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Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren das erste Mal in seine Heimatstadt Kiewarra zurück. Der Grund: Sein ehemals bester Freund Luke, dessen Frau und deren kleiner Sohn Billy wurden erschossen aufgefunden. ...

Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren das erste Mal in seine Heimatstadt Kiewarra zurück. Der Grund: Sein ehemals bester Freund Luke, dessen Frau und deren kleiner Sohn Billy wurden erschossen aufgefunden. Die Gemeinde geht davon aus, dass Luke durchgedreht ist, seine Familie und am Ende sich selbst erschoss. Doch war Luke wirklich der Täter?

Der Sprecher des Hörbuchs hat es mir sofort angetan. Er liest unaufgeregt und sehr angenehm, was es einem leicht macht, dem Inhalt zu folgen.

Da die Geschichte sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit erzählt wird, hatte ich hin und wieder meine Schwierigkeiten, diese auf dem Hörbuch zuzuordnen. Später kam ich jedoch immer mehr dahinter und es fiel mir zunehmend leichter.

Durch die Rückblenden werden nach und nach die Hintergründe mancher Taten und Personen aufgedeckt – wie ein Puzzle, bei dem mehrere Teile am Ende ein großes Ganzes ergeben.
Auf diese Weise wird auch der Mordfall an Falks Jugendfreundin beleuchtet und am Ende des Buches nach über zwanzig Jahren endlich aufgeklärt.

Das Buch hatte seine Höhen und Tiefen, aber ich war dennoch immer gespannt, wie es weitergeht und welche neuen Anhaltspunkte zu den Morden ans Tageslicht kommen. Ein spannender Krimi für zwischendurch.


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Veröffentlicht am 22.01.2021

Flucht aus einer gewaltätigen Ehe

Ich beobachte dich
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Anfangs scheint Andrew der perfekte Mann zu sein, doch kaum sind er und Lindsey verheiratet, beginnt die Fassade zu bröckeln. Erst wird er laut, später auch körperlich gewalttätig. Eines abends gelingt ...

Anfangs scheint Andrew der perfekte Mann zu sein, doch kaum sind er und Lindsey verheiratet, beginnt die Fassade zu bröckeln. Erst wird er laut, später auch körperlich gewalttätig. Eines abends gelingt Mutter und Tochter die Flucht. Andrew versuchte, sie zu verfolgen, doch wurde in einen Unfall mit tödlichem Ausgang verwickelt. Seitdem sitzt er im Gefängnis und die beiden Frauen wiegen sich in Sicherheit. Doch nach sieben Jahren kommt er auf freien Fuß.

Die Geschichte wird in mehreren Handlungsebenen und Blickwinkeln erzählt. Eine befasst sich mit Lindseys Gegenwart, eine nimmt die Sicht ihrer Vergangenheit ein und die letzte wird aus der Sicht ihrer Tochter Sophie geschildert.
Durch die verschiedenen Sichtweisen erfährt man sowohl, mit welchen Herausforderungen Lindsey heute zu kämpfen hat als auch, wie sie überhaupt in diese Situation gekommen ist. Ein schleichender Prozess, der ihren Ehemann immer gewaltsamer und sie dafür umso zäher werden ließ. Daher ist die Entwicklung von Lindsey sehr gut nachvollziehbar und ihr Charakter in sich rund.
Auch die Gedankengänge und Handlungen ihrer Tochter Sophie waren für mich alle verständlich. Ich hab mich tatsächlich ein paar Jahre zurück in meine Vergangenheit versetzt gefühlt, weil die Übersprungshandlungen für mich typisch waren.

Der Schreibstil ist sehr authentisch und unglaublich atmosphärisch. In manchen Szenen wurde mir fast die Luft zum Atmen genommen, weil ich so betroffen und geschockt gewesen bin.

Die Spannung ließ hin und wieder auf sich warten, dennoch lag die komplette Geschichte über eine gewisse Bedrohung über den Szenen.

Ein authentischer Thriller aus Sicht der Betroffenen.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Ermittlerin entführt

Ich bin nicht tot
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Detective Jude Fontain wird in einem Keller festgehalten & misshandelt. Nach 3 langen Jahren gelingt ihr endlich die Flucht. Kurze Zeit später ist sie bereits wieder bei der Mordkommission & sieht sich ...

Detective Jude Fontain wird in einem Keller festgehalten & misshandelt. Nach 3 langen Jahren gelingt ihr endlich die Flucht. Kurze Zeit später ist sie bereits wieder bei der Mordkommission & sieht sich ihrem ersten Fall gegenübergestellt, der verblüffend viele Parallelen zu ihrem eigenen Schicksal hat.

Die Handlung wird größtenteils aus Jude Fontaines Gegenwart erzählt. Hin & wieder gibt es Rückblenden, die von ihrer Gefangenschaft berichten.
Der Leser erfährt anfangs nicht viel über Judes Gefangenschaft, wird aber nach & nach durch Rückblicke in diese furchtbare Zeit hineingerissen.

Die Charaktere des Ermittlerduos sind dank vieler Hintergrundinformationen sehr plastisch & greifbar für mich gewesen. So konnte ich schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen & einige der Handlungen besser nachvollziehen.

Die Handlung hatte immer mal wieder kleinere Spannungsdurchhänger, aber immer, wenn ich das Buch gerade aus der Hand legen wollte, gab es neue Informationen, die mich regelrecht zum Weiterlesen zwangen.
Der angenehme & gut verständliche Schreibstil tat sein Übriges dazu bei & ließ die Geschichte nur so dahinfliegen.

Ein solider Auftakt der Jude Fontain Reihe, der zweite Teil wird bald auch verschlungen werden.

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