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Veröffentlicht am 09.02.2021

Menschen sind schwerer zu lesen als Tabellen – Absolut lesenswert!

London Prince
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Louise Bay – London Prince (Teil 3 der Kings-of-London-Reihe)

Menschen sind schwerer zu lesen als Tabellen – Absolut lesenswert!

Meine Meinung / Bewertung:
Die „Kings of London Reihe“ hatte in meinen ...

Louise Bay – London Prince (Teil 3 der Kings-of-London-Reihe)

Menschen sind schwerer zu lesen als Tabellen – Absolut lesenswert!

Meine Meinung / Bewertung:
Die „Kings of London Reihe“ hatte in meinen Augen etwas schwach angefangen. Doch nachdem mir Band 2 schon besser gefallen hatte als Band 1, muss ich sagen, dass Band 3 das Ganze für mich noch einmal topt.
Zunächst vorweg: „London Prince“ kann völlig unabhängig von „King of London“ und „London Gentlemen“ gelesen werden. Das Einzige, was die Bücher gemeinsam haben, ist die Location Londons, die in meinen Augen nicht ganz so bedeutend ist, als dass man sie in den deutschen Titel hätte einbinden müssen. Klar gefällt es mir, dass die Titel der Reihe so gut zusammenpassen und man sofort sieht, dass die Bücher (mehr oder weniger) zusammengehören, aber andererseits weckt der Zusatz „London“ doch gewisse Erwartungen.
Diese werden hier insoweit erfüllt, als dass die Protagonistin Truly Teil der Londoner High Society ist. Gemeinsam mit ihrer Schwester führt sie eine von ihrer Mutter gegründete gemeinnützige Stiftung, die Geld für gute Zwecke sammelt. Eigentlich kümmert sich Truly um die Buchhaltung, während ihre Schwester Abigail für den Kontakt zu den Spendern zuständig ist. Doch als Abigail von jetzt auf gleich kürzertreten muss, ist es an Truly auf Spendenjagd zu gehen. Tabellen sind ihr jedoch um einiges lieber als das Umgarnen von Spendern.
In dieser Situation scheint es vom Schicksal gegeben, dass Noah sich bestens auf dem gesellschaftlichen Parkett zu bewegen weiß und auch gerade Zeit hat. Noah ist der beste Freund von Trulys Schwager. Mit der Zeit wurden auch Noah und Truly beste Freunde. Bevor Truly sich etwaiger romantischer Gefühle unzweifelhaft bewusst werden konnte, zog Noah nach New York und war dort als Geschäftsmann mehr als erfolgreich. Zurück in London ist er auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Und während er noch sucht, hilft er Truly.
Anfangs ist die Stimmung noch etwas angespannt. Die Trennung als Freunde vor seinem Weggang war doch recht überstürzt und auch während seiner Zeit in Amerika war der Kontakt zwischen den Beiden fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Diese Stimmung macht es für mich sehr authentisch. Die Beiden haben mal viel Zeit miteinander verbracht. Dann plötzlich keine mehr. Es ist daher nur verständlich, dass es seine Zeit braucht, bis sie wieder miteinander warm werden. Alles andere hätte für mich an dieser Stelle nicht gepasst.
Auch der Fortgang der Geschichte hat mir gut gefallen und würde ich als authentisch bezeichnen.
Es gab nur ein paar Kleinigkeiten, die für mich einen negativen Beigeschmack hatten bzw. die ich kritisieren würde:
Man liest leider allzu oft, dass Protagonistinnen von sich selber ein nicht allzu schmeichelhaftes Bild (als Beispiele: zu dick, zu schüchtern, zu unscheinbar, nicht gut genug, die andere ist viel besser in dem und dem und dem ..) haben und sie erst durch zahlreichen Zuspruch des jeweiligen männlichen Protagonisten mit sich selber ins Reine kommen. Das finden wir hier auch. Truly meint seit jeher im Schatten ihrer Schwester zu stehen. Doch letztlich werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. Beide haben andere Stärken und Schwächen – und das ist auch gut so. Gerne mag der Protagonist der Protagonistin dabei helfen aus dem Schatten zu treten, doch die Intention dafür, der erste Anstoß, sollte doch bitte von der Protagonistin selbst kommen. Letztlich enthält das Buch aber auch die Botschaft, dass man mehr erreichen kann als man denkt, was ich wieder positiv finde.
Darüber hinaus fehlte mir ein bisschen Hintergrundgeschichte. Noah hatte in der Vergangenheit ein prägendes Erlebnis, das zwar erwähnt, aber nicht ausgeschmückt wird. Grundsätzlich finde ich es gut, dass aus der Vergangenheit mal kein Geheimnis gemacht wird und dass die Vergangenheit nicht ausgeschlachtet wird. Dennoch hat mich das damalige Erlebnis bzw. Andeutungen dazu mit ein paar Fragen zurückgelassen, was ich schade finde.
Auch verstehe ich nicht, warum die Protagonisten immer eine lange Liste an persönlichen Lasten mit sich herumschleppen müssen. Trulys Selbstzweifel im Zusammenhang mit dem Vergleich zu ihrer Schwester, gepaart mit ihrem Gefühlschaos hätten mir völlig gereicht. Den kleinen Einschub zu ihrer Mutter hätte ich nicht gebraucht. Er schadet auch nicht, hat für mich aber null Nutzen für die Geschichte.

Mein Fazit:
Für mich bisher der beste Band der „Kings of London“ Reihe.
Die Geschichte wird in meinen Augen authentisch erzählt und hat mir wirklich schöne Lesestunden beschert.
Dennoch gab es ein zwei wenige Szenen, in denen ich über den Handlungsstrang die Augen gerollt habe, daher:

Sterne: 4 von 5!

Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Wunderbarer Roman, der zum Verweilen einlädt

Das Jahr der Rosenschwestern
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Susan Mallery – Das Jahr der Rosenschwestern


Wunderbarer Roman, der zum Verweilen einlädt


Meine Meinung / Bewertung:
In „Das Jahr der Rosenschwestern“ geht es um die zweieiigen Zwillinge Margot und ...

Susan Mallery – Das Jahr der Rosenschwestern


Wunderbarer Roman, der zum Verweilen einlädt


Meine Meinung / Bewertung:
In „Das Jahr der Rosenschwestern“ geht es um die zweieiigen Zwillinge Margot und Sunshine. Während Margot recht zielstrebig ist und als Benimmcoach ihr Geld verdient, war Sunshine eher die Träumerin, die als Kindermädchen arbeitet und ein Studium begonnen hat. Was die Schwestern eint ist ihr eher unglückliches Händchen für Männer und ihr Vorsatz, sich von nun an vom männlichen Geschlecht nicht mehr vom Weg abbringen zu lassen.
Beiden Schwestern ist ein eigener Handlungsstrang gewidmet. Vereinzelt treffen beide aufeinander. Ich muss gestehen, dass es mich zu Beginn ein wenig verwirrt hat, als man von einer Schwester zur anderen gewechselt ist, da der Wechsel optisch bis auf Leerzeilen nicht kenntlich gemacht wurde. Dadurch bin ich ein wenig ins Stolpern gekommen. Doch irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt und wusste mehr oder weniger, was mich erwartet.
In die Geschichte(n) bin ich gut reingekommen. Die Handlungsstränge scheinen auf den ersten Blick sehr verschieden.
So versucht Margot einer berühmten Schauspielerin beizubringen, wie man sich unter Diplomaten verhält. Dafür zieht sie vorübergehend bei ihrer Klientin Bianca ein. Doch bei dem Haus handelt es sich eigentlich um das Zuhause von deren Sohn Alec – einem Wissenschaftler, der das Vorhaben schon vor Beginn für gescheitert erachtet. Es geht eher nüchtern zu. Nach und lockert sich das Ganze auf, aber der erste Eindruck bleibt.
Dem gegenüber steht Sunshine – allein der Name verspricht schon Leichtigkeit –, die sich voller Zuneigung um ihren neuen Sprössling kümmert. Als Kindermädchen lebt sie mit dem Jungen und dessen Vater Declan zusammen. Igrendwann verschwimmen die Grenzen und keiner der beiden Erwachsenen weiß damit umzugehen.
Es ist ein Buch voller Gegensätze. Nicht nur die Schwestern und deren jeweilige männlichen Protagonisten scheinen gegensätzlich – sondern auch die Entwicklung. Während Margot anfangs als sehr geschäftig auftritt und nach und nach locker wird, offenbart die zunächst unbeschwert auftretende Sunshine all die Zweifel, die an ihr nagen.
Dieses Spiel mit den Gegensätzen hat mir gut gefallen.
Und auch wenn die Handlung an sich mich überzeugen und fesseln konnte, so habe ich doch ein paar Kritikpunkte. Ich habe zum Beispiel bis zum Schluss nicht verstanden, wo der Bezug zu den im Titel erwähnten „Rosenschwestern“ war. Vielleicht habe ich da etwas übersehen, aber die pure Übersetzung des Originaltitels („The Summer of Sunshine and Margot“) hätte mir persönlich besser gefallen. Auch fand ich es an ein paar wenigen Stellen ein wenig zu langatmig bzw. es wurde erst etwas groß eingeleitet, um es dann in kürzester Zeit aufzuklären. Doch mein größter Kritikpunkt bleibt, dass ich erst einen oder gar zwei Sätze lesen musste, um zu erkennen, ob es mit Margot oder Sunshine weitergeht.


Mein Fazit:
Ein wirklich wunderbarer Roman über Gegensätze und Selbstzweifel, der einem schöne Stunden beschert – wenn auch mit ein paar kleinen Abstrichen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Super Buch, das einen vergessen lässt, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt – bis man die letzte Seite erreicht hat

Fall of Legend
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Meghan March – Fall of Legend (Legend Trilogy, Band 1)


Super Buch, das einen vergessen lässt, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt – bis man die letzte Seite erreicht hat


Meine Meinung ...

Meghan March – Fall of Legend (Legend Trilogy, Band 1)


Super Buch, das einen vergessen lässt, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt – bis man die letzte Seite erreicht hat


Meine Meinung / Bewertung:
Auch wenn ich bislang viel von der Autorin bzw. deren Werke gesehen habe, so hatte ich doch noch kein Buch gelesen. Das wollte ich nun mit „Fall of Legend“ ändern. Die Inhaltsangabe klingt ein wenig nach einer Romeo-und-Julia-Story. Sie stammt aus reichem Hause, er bewegt sich eher in den Schatten – wie sollen die Welten zusammenpassen?
Interessanterweise passen die Welten gut zusammen! Denn ganz gleich in welch unterschiedlichem Umfeld sich die Protagonisten Gabriel Legend und Scarlett Priest bewegen, so haben sie doch jeweils ihre eigene Persönlichkeit, die sie allerdings oftmals nur ihren engsten Vertrauten oder nur Zuhause zeigen. Und so merkt man recht schnell, dass beide das Herz am rechten Fleck haben und gut zusammenpassen würden. Doch bis die beiden sich so viel voneinander zeigen, dass sie zu dem gleichen Schluss kommen, dauert es eine Weile. Erst einmal herrscht ein gewisses Prickeln zwischen ihnen.
Alles in allem haben mir die Charaktere sehr gut gefallen. Das schließt die Nebencharaktere mit ein. Ich empfand ihre Gestaltung überwiegend als authentisch, sei es z.B. die Sorge um auf Unterstützung angewiesene Familienangehörige, die Wahl des Lebenspartners oder der Wunsch nach Anerkennung durch den eigenen Vater.
Auch hat die Autorin es in meinen Augen geschafft einen guten Ausgleich zwischen düsteren Handlungssträngen und unterhaltsamen Passagen zu schaffen.
Ich war derart in die Geschichte eingetaucht, dass das Ende für mich sehr abrupt kam. Ich hatte nämlich „vergessen“, dass es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt. Das allein zeigt schon, wie gut mir das Buch gefallen hat.
Dennoch ziehe ich einen Stern ab, denn einen großen Kritikpunkt gibt es für mich doch: die Situation der ersten Begegnung zwischen Gabriel und Scarlett. Ohne zu spoilern kann ich diesbezüglich nur ausführen, dass mir Scarletts Reaktion aus einer Gefahr eine Herausforderung zu machen überhaupt nicht nachvollziehbar war. Ich hatte daher arge Bedenken, ob sie mir im weitern Verlauf der Handlung sympathisch werden könnte. Letztlich hat sie gezeigt, welche Stärke in ihr steckt. Dennoch hat mir die Anfangsszene bzw. deren Aufarbeitung nicht gefallen.

Mein Fazit:
Ich kann es kaum erwarten die beiden Folgebände zu lesen. Wenn die Geschichte derart stark weitergeht, könnte die Trilogie zu einem absoluten Highlight werden.


Sterne: 4 von 5!


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Veröffentlicht am 14.01.2021

Wenn die Großmutter und die Musik wissen, was das Herz nicht zugeben mag

Hate You, Love You
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Penelope Ward – Hate You, Love You


Wenn die Großmutter und die Musik wissen, was das Herz nicht zugeben mag


Meine Meinung / Bewertung:
Aus welchen Gründen auch immer hatte ich bislang noch kein Buch ...

Penelope Ward – Hate You, Love You


Wenn die Großmutter und die Musik wissen, was das Herz nicht zugeben mag


Meine Meinung / Bewertung:
Aus welchen Gründen auch immer hatte ich bislang noch kein Buch der Autorin Penelope Ward gelesen. Dies wollte ich gerne ändern.
Der Klappentext von „Hate You, Love You“ hat mich direkt angesprochen. Erwartet habe ich eine Geschichte über zwei junge Erwachsene, die in Kindertagen beste Freunde waren und aus denen bestimmt mehr hätte werden können. Doch irgendwas verhinderte dies und so ist es nun Schicksal in Form einer Erbschaft, die beide wieder zusammenbringt.
Das Wiedersehen verläuft mehr als eisig. Dafür verstehen sich jedoch Amelie und Justins Freundin Jade von der ersten Sekunde an super, was mir persönlich zu schnell ging. Man könnte also meinen, man wisse von Anfang an wie es weitergeht. Umso überraschter war ich, als dem nicht so war. Die Wendung kam zwar unerwartet, aber nicht ungelegen. Dadurch bekam die Geschichte für mich einen gewissen Tiefgang – ohne jedoch schwer zu werden.
Besonders gut gefallen hat mir das Setting – ein Haus direkt am Meer in einem kleinen Ort, in welchem kaum ein Haus ganzjährig von seinen Besitzern bewohnt wird. Ich war schon allein vom Lesen entspannt und in Urlaubsstimmung, was mir zeigt, dass die Autorin es geschafft hat mich komplett abzuholen und mit in ihre Geschichte zu nehmen.
Natürlich enthält das Buch auch Szenen, die vielleicht ein bisschen übertrieben dargestellt sind („Eifersucht“), aber letztlich erwartet man das quasi schon in diesem Genre.
Ein besonderes Highlight waren die Lieder, die Justin singt und teilweise auch selber geschrieben hat. Über so manches lässt sich scheinbar leichter singen, als es auszusprechen.


Mein Fazit:
Ein wirklich schönes Buch mit einer überraschenden Wendung. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Für fünf Sterne fehlte mir aber noch etwas.


Sterne: 4 von 5!


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Veröffentlicht am 21.12.2020

Wenn aus Rache Hoffnung wird

All Saints High - Der Verlorene
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L.J. Shen – All Saints High. Der Verlorene


Wenn aus Rache Hoffnung wird


Meine Meinung / Bewertung:
Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass die Geschichte um einiges düsterer ist, als es das Paperback-Cover ...

L.J. Shen – All Saints High. Der Verlorene


Wenn aus Rache Hoffnung wird


Meine Meinung / Bewertung:
Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass die Geschichte um einiges düsterer ist, als es das Paperback-Cover vermuten lässt. Bei den Kids der All Saints High ist all der Reichtum bloß schöner Schein. Im Grunde schleppen sie alle einiges an Ballast mit sich rum.
So auch Vaughn Spencer, der Sohn von Vicious aus „Vicious Love – Sinners of Saint 1“. Auch wenn er sich wie der größte Mistkerl aufführt, so herrscht Vaughn doch über die Schule – insbesondere die Mädchen sind ihm verfallen. Handelt er sich mal Ärger ein, so regelt sich das schnell mittels Geldes von seinem Vater. Hinzukommt, dass ihm als Künstler eine weitere besondere Aura umgibt. Wenn man es genau nimmt trägt er eine nicht sichtbare Rüstung, die nur einige wenige Menschen durchbrechen können.
Lenora Astalis ist eine der Personen, die diese Rüstung zum Wackeln bringt. Sie und Vaughn teilen ein paar Kindheitserinnerungen, über die sie jedoch nie reden. Doch als Lenora für ihr Abschlussjahr an die All Saints High kommt, beginnt ein Katz und Maus Spiel der beiden. Denn Vaughn muss befürchten, dass sein best gehütetes Geheimnis aufgedeckt wird. Ein Geheimnis, über das sich einige Andeutungen finden, sodass ich als Leserin recht bald wusste was es ist. Dieses „Wissen“ tut dem Lesegenuss jedoch keinen Abbruch. Es hat sogar geholfen mit hoher Wahrscheinlichkeit erahnen zu können, zu welchen Enthüllungen es kommen wird. Denn nur so konnte ich alle Kleinigkeiten wahrnehmen.
Nachdem beide ihren Abschluss gemacht haben, reisen sie nach England zur Carlisle Prep, der renommierten Kunstschule von Lenoras Vater – Vaughn als Stipendiant, Lenora als dessen Assistentin.
Vor Ort läuft nicht alles wie erwartet. Vaughn zieht sein eigenes Ding durch, was eigentlich niemanden überraschen sollte. Doch Lenora weiß nichts mit sich anzufangen. So hat sie genug Zeit sich mit sich selber und ihrer eigenen Familie zu beschäftigen – etwas, was längst überfällig war, auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt gut tut.
Alles in allem hat mir Lenora in diesen Szenen eigentlich ganz gut gefallen. Sie entwickelt eine gewisse Stärke und erkennt, was Selbstachtung bedeutet. Und obwohl man meinen sollte, dass Vaughn schwerer zu packen ist, da er sich seinen Mitmenschen verschließt, so gibt es immer wieder Momente, die zeigen, welch weiches Herz er im Grunde genommen hat. Doch manchmal passieren Dinge im Leben, die einen dazu veranlassen dieses Herz zu verschließen.
Ich merke, dass ich mich mit der Rezension schwer tue. Dies liegt insbesondere daran, dass die Geschichte viele wichtigen Themen enthält, über die ich jedoch nicht schreiben kann ohne zu spoilern. An dieser Stelle der Hinweis: Das Buch enthält eine Triggerwarnung, die Spoiler enthalten kann. Wenn ihr über manche Themen nichts lesen möchtet, würde ich euch raten das Risiko des Spoilerns einzugehen. Denn das Buch enthält einiges an schwerer Kost.
Auch ist die Wortwahl, insbesondere im Bezug auf Beleidigungen, gewohnt speziell. Ich sehe dies auch hier wieder als konkret gewähltes bzw. gezielt eingesetztes literarisches Mittel. Andernfalls würde ich das Buch nicht lesen (können), da mir ein solcher Sprachgebrauch fremd ist.
Trotz allem hat die Autorin es geschafft mich zu berühren und Mitgefühl für ihre Charaktere zu entwickeln.
Was in meinen Augen jedoch zu kurz kommt ist die Aufbereitung der Geschehnisse des Finales. Da hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht.


Mein Fazit:
Ziemliche düstere Geschichte über einen Jungen, der früh beschloss sein Herz zu schützen.
Für mich an ein paar Stellen zu düster (und gewaltbereit).
Und dennoch konnte das Buch mich auch emotional packen.
Schön fand ich, dass es letztlich nicht nur um Einzelschicksale geht, sondern um die Familie.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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