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Veröffentlicht am 02.02.2021

Die deutsche Mary Poppins

Frau Honig: Und plötzlich war Frau Honig da
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Es klingelt und da steht sie ungefragt vor der Tür. Das neue Kindermädchen der Familie Sommerfeld.

Als alter Kino-Kenner könnte man da stutzig werden. Das klingt doch sehr nach Mary Poppins. Und genau ...

Es klingelt und da steht sie ungefragt vor der Tür. Das neue Kindermädchen der Familie Sommerfeld.

Als alter Kino-Kenner könnte man da stutzig werden. Das klingt doch sehr nach Mary Poppins. Und genau dort liegt auch der große Haken des Buches.
Die Familie Sommerfeld hat es nicht leicht. Seit die Mutter gestorben ist, muss der Vater den Haushalt mit vier Kindern alleine führen. Wie bei einem solchen Buch zu erwarten, macht er das natürlich nicht besonders gut. Er versinkt in Arbeit und lässt seine Kinder mehr oder weniger machen, was sie wollen. Bis eines Tages Frau Honig vor der Tür steht, die mit ihrer Magie und ihren Bienen wieder Ruhe und Freude in das Leben der Familie bringt.
Das Buch hält, was der Titel verspricht. Frau Honig steht erfreulicherweise tatsächlich schnell vor der Tür und die Läuterung der Familie Sommerfeld kann beginnen. Nach und nach bekommt die junge und lebenslustige Frau alle Kinder auf ihre Seite und (wie könnte es auch anders sein) am Ende auch den Vater. Die Mittel, derer sich das neue Kindermädchen bedient erinnern, wie schon eingangs erwähnt, sehr stark an Mary Poppins, was dem Buch leider gänzlich den Zauber nimmt. Die Ideen sind zwar zum Teil wirklich kreativ und erfrischend, doch versucht das Buch etwas zu sein, was es nicht ist. Immer wieder wirft Frau Honig mit weisen Sprüchen um sich, die die Autorin von anderen Autoren, Dichtern und Philosophen ausgeliehen hat. Damit geht noch ein Teil an Originalität verloren. Auch das Ende ähnelt so sehr dem von Mary Poppins, dass es einen eigentlich wenig zufrieden zurücklässt. So wirkt die Geschichte letztendlich doch eher wie ein Abklatsch und verliert viel an Individualität.
Allerdings kann gesagt sein, dass vor allem jüngeren Kindern die Geschichte sehr gut gefallen wird, denn die kennen Mary Poppins ja meistens nicht und stören sich auch nicht an mangelnder Individualität.
Wen die vielen Parallelen nicht stören und eine lustige Geschichte zum Vorlesen sucht, der macht mit diesem Buch den Kindern bestimmt eine Freude.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Wo sind die Drachen?

Feuererwachen
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Eine Welt, die von den Drachenreiter beherrscht wurde. Doch eine blutige Revolution, die die Drachenherrscher stürzte, hat eine neue Zeit eingeläutet und Lee und Annie ihre Familien geraubt. Doch es stehen ...

Eine Welt, die von den Drachenreiter beherrscht wurde. Doch eine blutige Revolution, die die Drachenherrscher stürzte, hat eine neue Zeit eingeläutet und Lee und Annie ihre Familien geraubt. Doch es stehen nun neue Möglichkeiten offen. Die Herkunft ist für den späteren Beruf nicht mehr bedeutend, sondern Talent und Wissen. So können Annie und Lee, obwohl sie Waisen sind, die hoch angesehene Ausbildung zum Drachenreiter absolvieren. In ihrem letzten Ausbildungsjahr soll nun in einem Wettbewerb mit anderen jungen Drachenreitern der neue Anführer der Drachenflotte von Callipolis bestimmt werden. Ein drohender Angriff der einst vertribenen Drachenherrschern stört den Wettbewerb und stürzt Lee in einen großen Gewissenskonflik. Was niemand weiß ist, dass er der totgeglaubte Sohn einer der mächtigen Drachenreiter ist, die in der Revolution gestürzt und grausam ermordet wurden. Soll er sich gegen seine Familie stellen und sich seinen Verwandten anschließen? Kann er seine Freunde im Stich lassen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Roman fast ausschließlich. Man folgt abwechselnd Lee und Annie durch ein sich immer noch im Aufbau befindendes neues Regime, das sie als eine Art Elite-Soldaten schützen und verteidigen. Gleichzeitig befinden sie sich jedoch noch in der Ausbildung. Es ist kompliziert und genau das ein großer Haken des Buches. Die Welt und vor allem die Machverteilung ist sehr komplex und wird detailliert beschrieben. Trotzdem trägt das nicht zum Verständnis bei. Eher verwirren die vielen Details und Begriffe, die man dann hinten in einem Glossar nachschlagen kann. Eine mühselige Arbeit, die den Lesefluss stört. Bis zum Schluss hat man Schwierigkeiten, den Aufbau der Welt zu durchschauen.
Gut zu verstehen ist die Handlung an sich, die sich vor allem mit Lee's innerem Konflikt befasst. Als Sohn eines mächtigen Drachenherrschers hat er mitansehen müssen, wie seine Familie ermordet wurde. Er selber blieb verschont und kämpft nun mit den Erinnerungen und dem Wissen um seine Herkunft. Niemand sonst weiß davon, denn Lee hat sich eine neue Identität angeeignet. Als nun ein Angriff seiner zum Teil tot geglaubten Verwandten anbahnt, stürzt ihn das in eine Tiefe Zerrissenheit, vor allem weil auch im neuen Staat nicht alles Gold ist, was glänzt. Als Drachenreiter muss er sich für eine Seite entscheiden.
Diese Entscheidungsfindung verfolgt man als Leser. Und leider sorgt das auch dafür, dass die Handlung passagenweise ins Stocken gerät. Es passiert nichts. Lee quält sich mit seiner Unsicherheit und dann ist da noch Annie, aus deren Sicht auch erzählt wird.
Sie ist im vergleich zu Lee sehr blass geblieben. Sie stammt aus einem ärmeren Gebiet des Stadtstaates oder Landes (ganz klar wird das nicht. Es fehlt eindeutig eine Karte). Auch Annie ist eine begabte Drachenreiterin und hat es sich zum Ziel gemacht, Erste Reiterin, also Anführerin der Drachenflotte zu werden. Oder nicht? Sie setzt sich mit ihrer Erzählung damit auseinander, was es bedeutet, Verantwortung zu haben. Auch lernt sie langsam, Unsicherheiten zu überwinden und Selbstbewusstsein zu bekommen.
Spannung und Action kommt bei diesen ganzen Charakterentwicklungen mehr als zu kurz. Spannende Stellen, wie zum Beispiel die Turnierkämpfe, sind in wenigen Seiten abgehandelt. Der bevorstehende Krieg ist genau das. Bevorstehend.
Interessant an diesem Buch ist vor allem Lee's moralisches Dilemma und die Tatsache, dass hier keinesfalls schwarz-weiß-gemalt wurde. Es gibt kein Gut und Böse. Das macht die Handlung lesenswert und hebt sie deutlich von anderen ab. Leider reicht das nicht aus, um den Spannungsbogen über das gesamte Buch zu halten.
Und dann ist da noch die Sache mit den Drachen. Obwohl auf dem Cover abgebildet, übernehmen diese Wesen in dem Buch eine untergeordnete Rolle. Sie sind Mittel zum Zweck. Man nutzt sie zum Flug und eigentlich bauen die Reiter auch eine emotionale Bindung zu ihnen auf, können ihre Gefühle mit den Drachen teilen. Aber wirklich Zeit mit ihnen verbringen sie nicht. Man Man ruft sie per Pfeife, reitet ein wenig herum, kämpft vielleicht, landet, steigt wieder ab und der Drache verschwindet im Stall äh Horst. Fertig. Eindeutig verschenktes Potential und ein großer Verlust.

Durch die langsame Handlung und die auffällige Abwesenheit der Drachen als handelnde Figuren, verliert dieses Buch einiges an Potential. Am Lesen hält einen allein das Interesse, ob oder wie Lee seinen inneren Konflikt lösen wird und wer oder was ihm dabei eventuell hilft. Das Buch endet mit dem Ausblick auf mindestens einen weiteren Band, doch "Feuererwachen" lässt den Leser nicht wirklich mit dem Wunsch nach mehr zurück.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Und wieder grüßt das Mauerblümchen

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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Inhalt

Vhalla lebt im königlichen Palast und arbeitet dort als eine Art Bibliothekarin. Als sie mehr versehentlich den schwer verwundeten Kronprinzen Aldrik heilt, ändert sich ihr beschauliches Leben. ...

Inhalt

Vhalla lebt im königlichen Palast und arbeitet dort als eine Art Bibliothekarin. Als sie mehr versehentlich den schwer verwundeten Kronprinzen Aldrik heilt, ändert sich ihr beschauliches Leben. Es stellt sich heraus, dass sie eine Magierin ist. Eine Tatsache, die sie nicht besonders glücklich macht, denn Magier sind gefürchtet, obgleich akzeptiert mehr oder weniger unter den Menschen. Nun muss sich Vhalla entscheiden. Zwischen der Magie und ihrem alten Leben.



Meinung

Dieses Buch reiht sich gemütlich in die vielen anderen Romantasy-Bücher ein, die sich gerade so großer Beliebtheit erfreuen. Ich sage das als großer Romantasy-Fan. Leider war dieses Buch eher mittelmäßig. Man konnte es lesen, aber es hat mich nicht vom Hocker gehauen.

Zum einen werden die üblichen Romantasy-Klischees bedient. Einfaches, naives Mädchen findet sich plötzlich mit ungeahnten Kräften in einer ihr unbekannten Welt wieder. Ein undurchsichtiger, grimmiger (und nicht zu vergessen irgendwie verwegen gutaussehender) Mann zeigt ihr, wie der Hase läuft. Zu niemandem ist er nett, außer zu ihr, die in ihm eine ganz neue Seite hervorbringt. Zusammen treffen sie auf ungeahnte Schwierigkeiten, es kommt zu brenzligen Situationen, die unsere starke und dumme Protagonistin durch ihre Unbedachtheit herbeigeführt hat. Er errettet sie und sie fühlt sich schlecht und will gleichzeitig mit in den Kampf, den sie so offensichtlich nicht beherrscht. Und so weiter. Es ist einfach so sehr Schema F. Langweilig.

Neben der Handlung sind auch die Figuren, wie ja auch schon angedeutet, nichts Neues. Hat man eines dieser Bücher gelesen, dann kennt man sie. Die furchtlose, entschlossene Außenseiterin, die schon immer anders war und dann feststellt warum. Die junge Frau, die nie nachdenkt und doch immer das "Richtige" tut. Irgendwie. Und dabei sich und die halbe Welt in Lebensgefahr bringt.

Zum Glück gibt es da aber den düsteren, dauer-schlechtgelaunten, Love-Interest. Er ist natürlich auch anders. Niemand mag ihn so richtig, es sind schlimme Gerüchte im Umlauf. Von dem sollte man sich fernhalten. Aber wie sich herausstellt ist er ja eigentlich gar nicht so schlimm. Er verschließt sich nur vor den ganzen Langweilern der restlichen Welt. Aber das naive Mädchen bringt seine emotionale, sanfte Seite hervor. Ja, wenn er eine Frau hat, der er die Welt erklären und die er in seinen starken Armen tragen kann (ja, diese Szene gibt es auch in diesem Buch), dann ist er glücklich. Aber er mag sie natürlich nur heimlich. Sein Ruf muss ja schließlich aufrecht erhalten werden.

Dann gibt es noch ein, zwei andere Typen, die sich auch alle für unser Mauerblümchen interessieren. Und damit man als Leser auch ja nicht in Versuchung kommt, einen der beiden anderen Kandidaten gar zu mögen, werden die plötzlich aufdringlich und unangenehm. Schließlich muss man als Leser damit einverstanden sein, dass sie statt des netten, sympathischen und völlig hinreißenden jungen Mannes lieber den Miesepeter mit schlechten Manieren und Macho-Gehabe nimmt. Da machen wir die Konkurrenz lieber gleich unsympathisch.

Ich habe das Buch bis zum Ende gelesen. Zwischendurch hatte es ein paar unterhaltsame Stellen. Wirklich empfehlen kann ich es aber nicht.

Und kann mir einer erklären, warum die Hauptfigur Vhalla heißt? Mit diesem Namen bin ich wirklich bis zum Schluss nicht warmgeworden.



Fazit

Klischee-Überladen und einfallslos. Mir hat es nicht wirklich gefallen. Ich habe es trotzdem zu Ende gelesen, also ist es schon irgendwie lesbar (normalerweise breche ich ab, wenn es gar nicht geht). Wenn euer SUB sowieso meterhoch ist, greift lieber zu einem anderen Buch.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Von Gefängnissen und Elementarmagie

Prison Healer (Band 1) - Die Schattenheilerin
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Inhalt

Kiva ist Heilerin im berüchtigten Gefängnis Zalindov, in das sie vor 10 Jahren mit ihrem Vater gesteckt worden war. Alles beginnt sich zu verändern, als die Rebellenkönigin ihre Patientin wird. ...

Inhalt

Kiva ist Heilerin im berüchtigten Gefängnis Zalindov, in das sie vor 10 Jahren mit ihrem Vater gesteckt worden war. Alles beginnt sich zu verändern, als die Rebellenkönigin ihre Patientin wird. Kiva muss sie unbedingt am Leben erhalten und nimmt anstelle der Frau das sogenannte Elementarurteil auf sich, bei dem sie in den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft geprüft wird und das jemand ohne Elementarmagie nicht überleben kann. Doch das Leben der Rebellenkönigin und Kivas Freiheit hängen davon ab.


In Kürze

+ Grundidee
+ Anfang war spannend
+ Gefängnis als Setting

- Ende passt nicht zum Rest der Erzählung
- Kiva dauerhaft naiv
- Mittelteil bis kurz vor Schluss langatmig
- Wendungen keine Überraschung

Meinung

Dieser Roman startet spannend und fesselnd mit Kiva, die als Heilerin des Gefängnisses Zalindov alle Hände voll zu tun hat. Sie war mir zu Anfang recht sympathisch, wurde jedoch schnell zu einer dieser Protagonistinnen, die es eben in dieser Art Büchern gibt. Eine starke Kämpferin, gleichzeitig unendlich naiv und verschlossen. Nur keine Gefühle zulassen. Nichts wirklich Neues also. Eine Entwicklung macht sie auch nicht durch.

Neben Kiva gibt es den fast schon obligatorischen Süßheitsfaktor: Tip. Ein herzensguter, fröhlicher Junge, den sie heimlich oder auch weniger heimlich ins Herz geschlossen hat und der für sie wie ein kleiner Bruder ist.

Natürlich kommt dann noch ein Love-Interest dazu, auch wenn die Romantik hier wirklich sehr Slowburn ist und das Ende mich schon jetzt die Augen für den nächsten Band verdrehen lässt. Es wird Missverständnisse und Vorwürfe geben, so viel ist sicher. Jarin kommt relativ zu Beginn des Buches nach Zalindov und wird dort von Kiva gesund gepflegt. Weshalb er dort ist und wo er herkommt bleibt lange ein Geheimnis, um dann als große Wendung offenbart zu werden.

Für das, dass Kiva ja eigentlich niemanden an sich heranlässt, was sie auch immer wieder betont, hat sie in Zalindov doch schnell ziemlich viele Freunde.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich schon viel zu viele solcher Bücher gelesen habe, dass mich keine einzige der Wendungen so wirklich überrascht hat. Das meiste wusste ich schon nach den ersten Kapiteln. Die richtig große Überraschung hat auch mich unerwartet getroffen, jedoch einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Sie betrifft Kiva, deren Offenbarung am Schluss für mich nicht einleuchtet, da man als Leserin durch ihre personale Erzählweise dauerhaft an ihren Gedanken und Gefühlen teilhatte und da ein großer Teil einfach mal weggelassen wurde, als wüsste Kiva, dass da jemand mitliest. Deswegen auch hier ein eher semi-guter Überraschungseffekt.

Die Handlung an sich ist zu Beginn vielversprechend, schwächelt dann aber ordentlich, sodass ich am Ende froh war, als es vorbei war. Bis zur letzten Seite war ich überzeugt, diese Reihe nicht fortzusetzen und bin es auch immer noch, obwohl ich eine gewisse Neugier nicht leugnen kann, die durch die Enthüllungen der letzten Seiten angefacht wurde. Ein billiger Trick, der mich ziemlich ärgert.

Fazit

Ich hatte nach dem großen Hype im englischsprachigen Raum sehr viel mehr erwartet und stattdessen mal wieder einen Fantasy-YA Roman nach Rezept bekommen. Keine Überraschungen, keine interessanten Figuren. Lediglich das Setting fand ich cool, auch wenn vieles, was außerhalb des Gefängnisses ist, nur sehr schwammig erzählt ist. Wer schon viel YA gelesen hat, sollte das Buch vielleicht ans Ende des SUBs stellen. Wer neu in dem Genre ist, könnte, an "Prison Healer" Spaß haben. Für mich war es nichts.

Mehr Rezensionen auf meinem Blog:

https://buchklappeblog.blogspot.com/

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Geheimer als geheim

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
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Eine geheime Spionage-Organisation rekrutiert Jugendliche und macht sie zu Superagenten.

Die Waise Alexis wird nach einem Unfall von der geheimen Organisation MI20 als jugendliche Spionin zur Ausbildung ...

Eine geheime Spionage-Organisation rekrutiert Jugendliche und macht sie zu Superagenten.

Die Waise Alexis wird nach einem Unfall von der geheimen Organisation MI20 als jugendliche Spionin zur Ausbildung rekrutiert. Mit Hilfe eines Serums werden ihre vorhandenen mentalen und körperlichen Fähigkeiten verstärkt. Seit diesem Zeitpunkt kann sie die Gefühle anderer Menschen spüren. Schweren Herzens lässt sie ihre jüngere Schwester in einem Waisenhaus zurück und begibt sich an die Akademie des MI20 wo sie ihre Spionage-Ausbildung beginnt.
Ein paar Jahre später ist sie nun im Abschlussjahr an der Akademie. Ein wenig wie Hogwarts anmutend begleitet man die nun 19-Jährige in ihrem Schulalltag und in Fächer, die Agentenethik oder Programmieren beinhalten. Alles ist darauf ausgerichtet aus den jungen Menschen Superagenten zu machen.
Alles geht also seine gemütlichen Bahnen, zwischendurch gibt es einmal einen kleinen Trainingseinsatz, wobei dabei endlich etwas Spannung aufkommt und dem Leser dadurch das Warten auf die "eigentliche" Handlung verkürzt wird. Doch diese lässt sehr lange auf sich warten.
Sie beginnt erst kurz vor der Hälfte des Buches und bringt leider nicht die erhoffte Geschwindigkeit mit, die der Geschichte bis dahin hin und wieder gefehlt hat. Vielmehr artet die Handlung dann in endlose Schuldgefühle auf Alexis Seite aus, obwohl ihre Handlungen mehr als nachvollziehbar, ja sogar äußert sinnvoll und logisch erscheinen. Dadurch verliert das Buch deutlich an Reiz.
Unterstützt wird der Abfall der Handlung auch durch die Nebenfiguren, deren unterschiedliche Charaktere einem zu Beginn noch positiv aufgefallen sind. Ständig ist irgendjemand gekränkt, enttäuscht oder beleidigt und macht Alexis ein schlechtes Gewissen und für Dinge verantwortlich, für die sie nicht wirklich etwas kann.
Positiv ist an dieser Stelle einzig die Liebesgeschichte anzumerken, die einen etwas anderen Weg einschlägt, als erwartet. Leider biegt auch diese gegen Ende jedoch auf die Klischeeschiene ab. Sätze wie "...ich spürte ein merkwürdiges Flattern in meinem Bauch und schob es auf die Aufregung..." (sprich, Verliebtheit wird einfach mal ignoriert oder geleugnet) begegnen einem sehr oft.
Mehr als enttäuschend stellte sich dann das Ende des Buches dar. Neben der Tatsache, dass die meisten Fragen unbeantwortet bleiben, verhalten sich ausnahmslos alle Figuren Alexis gegenüber inakzeptabel und unverständlich. Ständig wird von Verrat und Schuld und Enttäuschung gesprochen. Das schlimmste daran: Alexis akzeptiert diese Anschuldigungen nicht nur, sie stimmt auch noch zu, dabei waren ihre Handlungen von Beginn an mehr als verständlich und nachvollziehbar, wenn auch vielleicht nicht immer die schlauesten. Auch bleiben die meisten Fragen unbeantwortet und der Sinn der Handlung erschließt sich dadurch nicht. Vielmehr beendet man das Buch mit dem Gefühl, den Prolog einer Geschichte gelesen zu haben, die dann wohl im nächsten Band eventuell beginnt. Das langsame Erzähltempo zum Schluss lässt die Geschichte genauso enden, wie sie begonnen hat, nämlich gemütlich und ohne Spannung.

"Secret Academy" lässt einen nach einem soliden Start leider unzufrieden zurück. Fragen werden nicht beantwortet, Handlungen der Nebenfiguren sind unlogisch und unverständlich. Das Ende animiert nicht dazu, den nächsten Band zur Hand zu nehmen, vielmehr lässt es den Leser frustriert zurück.

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