sehr bewegend und real
Sommer unter schwarzen FlügelnAls ich das Buch sah, dachte ich: Ok, es ist ein aktuelles Thema. Mal was anderes zur Abwechslung.
Doch nach und nach wurde ich mitgerissen. Ich konnte, nein ich wollte dieses Buch nicht mehr aus der Hand ...
Als ich das Buch sah, dachte ich: Ok, es ist ein aktuelles Thema. Mal was anderes zur Abwechslung.
Doch nach und nach wurde ich mitgerissen. Ich konnte, nein ich wollte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Peer Martin ist es gelungen ein aktuelles Thema, das viele Meinungen aufeinander prallen lässt, dem Leser so nahe zu bringen, dass man seine Meinung noch mal überdenkt.
Calvin und Nuri sind auf den ersten Blick sehr unterschiedlich.
Calvin, ein Junge der mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder in einem Plattenbau lebt. Seine "Freunde" und er hassen Ausländer.
Und dann.... dann ziehen Asylbewerber in den Block nebenan. Unter ihnen ist Nuri. Ein Mädchen, das Calvin mit ihren Erzählungen von Heimat, Krieg und Flucht aus dem eigenen Land zum Umdenken bewegt. Nuri erzählt so faszinierend, dass für Calvin die Bilder real werden. Er träumt von den Orten aus ihren Berichten. Er ist wie in einen Bann gezogen und will mehr wissen. Er trifft sich heimlich mit Nuri, verliebt sich in sie.
Doch aussteigen aus der rechten Szene ist nicht so einfach. Calvin wird nicht nur einmal von seinen "Freunden" fast tot geprügelt. Doch Calvin entscheidet sich trotz aller Schwierigkeiten für Nuri.
Das Thema kann aktueller nicht sein. Vieles von dem was ich da gelesen habe, kenne ich nicht nur aus Büchern oder Fernsehen. Dass Peer Martin weg ziehen musste um dieses Buch schreiben zu können finde ich sehr mutig.
"Sommer unter schwarzen Flügeln" ist ein Jugendbuch. Einerseits finde ich die sehr bildlichen Beschreibungen von Kriegsszenen im nahen Osten sehr grenzwertig für ein Jugendbuch. Aber andererseits sind es Jugendliche, die sich sehr leicht von bestimmten Gruppierungen mitreißen lassen. Sie sollten es lesen und die andere Seite kennen lernen.
Das Ende des Buches sorgte bei mir für Tränen...sehr viele Tränen. Ich schlug das letzte Kapitel auf und sah den kurzen Abschnitt fett gedruckt. Es springt einen ins Auge und man kann nichts dagegen tun es zu lesen. Ich brauchte eine halbe Stunde um weiter lesen zu können.
Es ist eins der wenigen Büchern, die mich so ergreifen, dass ich beim Lesen weine. Ich danke Peer Martin dass er den Mut fand, dieses Buch und die folgenden Bände zu schreiben.