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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2021

Tiefgründig aber langatmig

Das Bildnis des Dorian Gray / The Picture of Dorian Gray
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Nachdem ich die neueste filmische Ausgabe dieses Stoffes schon mehrmals gesehen habe, wollte ich mich nun auch endlich einmal an das Buch heranmachen, was dank des Hörbuches als Unterstützung auch kein ...

Nachdem ich die neueste filmische Ausgabe dieses Stoffes schon mehrmals gesehen habe, wollte ich mich nun auch endlich einmal an das Buch heranmachen, was dank des Hörbuches als Unterstützung auch kein Problem war, doch muss ich sagen, dass ich hier ausnahmsweise den Film um Strecken besser finde, da mir der sehr philosophisch angehauchte Roman nicht wirklich mehr bieten konnte und mich auch nicht so richtig packen konnte

Zum Teil war daran der Schreibstil des Autors schuld. Dieser ist zwar, wie typisch für das viktorianische Zeitalter, relativ hochtrabend und durchzogen durch eine sehr ausgewählte, fast schon poetische Sprache und hat einige schöne und tiefgründige Sätze zu bieten, war mir insgesamt aber viel zu ausschweifend und es gab einfach viel zu viele Dialoge und innere Monologe. Jan Josef Liefers als Sprecher des Hörbuches war allerdings einfach großartig und hat die Geschichte super gut rüber gebracht.

Leider zog sich aber die Geschichte, trotz ihrer tiefen Bedeutung, für mich sehr in die Länge. Bis auf eine tragische Liebesgeschichte, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte, passierte einfach nicht besonders viel. Da konnte dann das ausschweifende Nachtleben des Protagonisten, welches aber mit sehr vielen und vor allem langen philosophischen Gesprächen verbunden war und seine Verwandlung vom unbedarften jungen Mann in ein egoistisches und eitles Scheusal auch nichts mehr daran ändern. Allerdings muss ich ebenso sagen, dass mir gerade die Tiefgründigkeit hinter der Geschichte um Dorian Grey wirklich gut gefallen hat, denn der ganze Roman ist eine Metapher der eitlen Menschheit, in der oft das Äußerliche viel mehr zählt, als die inneren Werte. Dadurch geht die Menschlichkeit leider immer mehr vor die Hunde und das Gewissen nimmt mehr und mehr ab. Genau deshalb ist der Roman auch heute noch hoch aktuell.

Wovon dieser aber lebt, sind jedoch die sehr lebhaften und großartig geschriebenen Charaktere. Hier hat Wilde absolute Unikate geschaffen, welche aber so oder so ähnlich in jedes Zeitalter passen würden. Dorian ist dabei anfangs noch ein aufgeschlossener junger Mann, der sich durch die falschen Menschen beeinflussen lässt und dadurch zum Aushängeschild der menschlichen Arroganz und Eitelkeit wird. Lord Wotton ist wohl das größte menschliche Übel in diesem Roman, denn er erschafft sich Stück für Stück sein eigenes Monster. Er war mir wahnsinnig unsympathisch und seine Reden haben mir ebenso nicht gefallen. Im Gegensatz dazu steht der Maler Basil Hallward, welcher der einzige unter den drei wichtigsten Figuren zu sein scheint, der noch ein Gewissen hat.

Insgesamt hat mir das Grundthema dieses Romans auf jeden Fall richtig gut gefallen. Vor allem mochte ich aber, wie die Charaktere, obwohl mir keiner von ihnen wirklich sympathisch war, geschrieben wurden. Jedoch fand ich die Geschichte ein bisschen zu langsam und unaufgeregt erzählt, wozu die Tatsache kommt, dass mir viel zu viel herum philosophiert wurde. Dieses Buch ist also auf jeden Fall etwas für diejenigen, die tolle und tiefgründige Sätze mögen, spart dafür aber an Spannung.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Noch immer solider aber zäher 3. Band

Vollendet - Die Rache (Band 3)
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Nachdem der Anfang dieser Reihe so spannend und aufreibend war, hatte ich wirklich gehofft, dass es auch hier so weiter geht, doch leider habe ich das Gefühl, dass die Geschichte immer mehr in die Länge ...

Nachdem der Anfang dieser Reihe so spannend und aufreibend war, hatte ich wirklich gehofft, dass es auch hier so weiter geht, doch leider habe ich das Gefühl, dass die Geschichte immer mehr in die Länge gezogen wird, ohne dass wirklich etwas wichtiges passiert.

Dabei ist der Schreibstil von Neal Shusterman auch hier wieder einfach super und lässt sich richtig gut und schnell lesen, was auch dazu geführt hat, dass ich weiterhin an der Stange geblieben bin und trotz einiger recht trägen Abschnitten das Buch nicht auf Dauer zur Seite gelegt habe,

Dennoch ist die Geschichte einfach nicht mehr das Selbe, wie noch in Band eins und selbst Band zwei fand ich noch besser als diesen hier, denn er hat sich mit über fünfhundert Seiten teilweise wirklich extrem gezogen. Es passiert zwar so viel und das auf verschiedenen Erzählsträngen, trotzdem hätten viele Szenen einfach kürzer und prägnanter sein können. Allerdings finde ich die Geschichte insgesamt noch immer wahnsinnig geistreich und gut durchdacht. Es geschehen viele schockierende Dinge, die wirklich im Gedächtnis bleiben. Und umso weiter man in der Geschichte voran kommt, desto mehr fällt auf, dass Fiktion und Realität in weiten Teilen vielleicht gar nicht mehr so weit auseinander liegen und das ist besonders erschreckend. Dann gibt es da noch die Liebesgeschichte zwischen Risa und Connor beziehungsweise Cam, je nachdem, wie man es sehen will. Diese finde ich gut eingebaut, zumal sie sehr realistisch wirkt und in keinster Weise konstruiert. Vor allem aber steht sie nicht im Vordergrund und ist eher dezent gehalten. Alles in allem ist die Geschichte aber für ein Jugendbuch richtig brutal und nervenaufreibend und Band vier wird natürlich auch noch gelesen.

Die Charaktere sind und bleiben einfach super geschrieben. Die drei Protagonisten sind wahnsinnig starke Figuren, die sich immerzu weiterentwickeln und dennoch menschlich dabei bleiben. Dazu kommen noch ganz viele verschiedene Nebencharaktere, von denen nicht nur einer es Risa, Connor und Lev schwer macht. Diese Antagonisten finde ich ebenfalls einfach grandios geschrieben, da man sie gleichzeitig hasst und dennoch merkt, dass sie nicht einfach nur böse sind, sondern meistens auch mehr dahinter steckt. Und dann gibt es auch noch die anderen Nebencharaktere, die einiges zur Story beitragen und in die man sich teilweise sogar wirklich verlieben kann. Ein Beispiel dafür ist Grace, welche einfach einzigartig ist und die ich richtig sehr mag, gerade weil sie ihre Schwächen hat. Ich finde jedenfalls, dass die zwischenmenschlichen Probleme überhaupt das Spannendste an diesem Buch sind.

Für mich kann dieser Band zwar nicht mehr mit seinen Vorgängern mithalten und ich habe bisher auch dafür am längsten gebraucht. Dennoch ist er noch immer recht solide und ich muss einfach wissen, wie die Geschichte ausgeht und ob Risa, Connor und Lev die Umwandlungen aufhalten können.

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Nicht der beste Austen

Mansfield Park
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Nachdem mir „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen so gut gefallen hat und zu einem meiner absoluten Lebenshighlights wurde, habe ich nun mein Glück mit diesem Buch probiert und muss sagen, dass es, obwohl ...

Nachdem mir „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen so gut gefallen hat und zu einem meiner absoluten Lebenshighlights wurde, habe ich nun mein Glück mit diesem Buch probiert und muss sagen, dass es, obwohl es noch immer in Ordnung war, leider so gar nicht damit mithalten konnte.

Da ich bereits wusste, dass der Schreibstil der Autorin, ihrer Zeit gemäß, eher hochtrabend und gestelzt ist, hatte ich mich dazu entschieden, das Hörbuch zur Hilfe zu nehmen, was auch ganz gut geklappt hat, denn es macht wirklich Freude, Eva Mattes zuzuhören. Außerdem konnte ich so den Schreibstil besonders genießen.

Allerdings fand ich die Geschichte von Fanny Price nicht ganz so prickelnd. Damit will ich zwar nicht sagen, dass sie schlecht ist, denn wie könnten Jane Austens Geschichten jemals schlecht sein, aber wenn ich sie mit der von „Stolz und Vorurteil“ vergleiche, dann fehlte mir einfach etwas. So war sie viel zu ausschweifend und beschäftigte sich mit vielen kleinen und größeren Nebengeschichten, die mich persönlich nicht besonders interessierten. Dadurch kam es dann leider, dass sie sich an manchen Stellen ganz schön gezogen hat und ich beim Hören mit meinen Gedanken abgeschweift bin. Klar, die Autorin beschäftigt sich nun einmal in ihren Romanen auch viel mit den gesellschaftlichen Themen ihrer Zeit, aber hier war mir das alles ein bisschen zu viel, wodurch die Liebesgeschichte zwischen Fanny und Edmund leider in den Hintergrund rutschte. Dennoch muss ich aber auch sagen, dass es mir wieder gefallen hat, ins frühe neunzehnte Jahrhundert entführt zu werden, denn sowohl das Setting, als auch die Atmosphäre haben einmal mehr einfach gestimmt.

Auch was die Charaktere angeht, so hatte ich, gerade am Anfang, noch meine Probleme, denn es gibt davon so einige. Schon allein die ganze Familie Bertram mit ihrem Anhang aus Bekannten und Verwandten ist kaum auseinanderzuhalten und es treten im Laufe der Geschichte noch viel mehr Figuren auf und zu einigen von ihnen gibt es eine mehr oder weniger große Geschichte zu erzählen, so dass Fanny einfach ein bisschen verloren wirkt. Und das ist sie ja auch irgendwie, denn einerseits muss sie sich in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden, andererseits wird sie nicht wirklich als Teil der Familie angesehen, bleibt größtenteils unsichtbar und unscheinbar. Da macht es der Umstand, dass sie ein sehr ruhiger und demütiger Mensch ist, nicht unbedingt leichter. Und auch, wenn ich sie wirklich mochte, so ist mir eine starke, und wilde Protagonisten in diesem Genre dann doch lieber.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich vom Setting der Geschichte wieder sehr begeistert war und mich die Sprecherin des Hörbuches auch wieder gut durch diese hindurch geführt hat, nur traf sie eben leider nicht so ganz mein Geschmack. Dafür ist die Schmuckausgabe dieses Romans aber ein absolutes Highlight.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Ein etwas langatmiger zweiter Band

Ophelia Scale - Der Himmel wird beben
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Nach dem spannenden Cliffhanger des ersten Bandes hatte ich so sehr mit einer richtig tollen und interessanten Fortsetzung gerechnet, doch leider konnte dieser Band dann doch nicht mit seinem Vorgänger ...

Nach dem spannenden Cliffhanger des ersten Bandes hatte ich so sehr mit einer richtig tollen und interessanten Fortsetzung gerechnet, doch leider konnte dieser Band dann doch nicht mit seinem Vorgänger mithalten und hat mich teilweise schon etwas gefordert.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin noch immer wahnsinnig gut, manchmal humorvoll, manchmal emotional und an sich bildlich, nur haben mich irgendwann die Häufungen von technischen Begriffen ein bisschen aus dem Konzept gebracht, denn ich konnte mir gerade die vielen erfundenen technischen Dinge einfach nicht mehr bildlich vorstellen. Da war es dann auch egal, dass die Autorin alles gegeben hat, sie wirklich gut zu erklären.

Auch die Geschichte konnte mich nicht mehr so sehr packen, wie noch im ersten Band. Zwar beginnt sie wirklich spannend, lässt aber im zweiten Drittel ziemlich nach, war für mich persönlich streckenweise oft zu langatmig und uninteressant. Trotzdem gab es hier auch wieder spannende Szenen, gute und unerwartete Wendungen und einiges an Action. Es wurden einige Fragen beantworten, die im ersten Band aufkamen und es kamen neue Fragen dazu, ebenso wurde die Liebesgeschichte weiter ausgebaut, wobei es auch in Bezug darauf einige Überraschungen gab, mit denen ich nicht gerechnet hätte, aber auch ein paar, die ich mir schon denken konnte. Ebenso gefällt mir noch immer das Setting in dieser Geschichte und dass eben nicht alles so ist, wie es anfangs scheint. Und dann gab es, nach einer echt dramatischen Wendung, auch hier wieder einen richtig fiesen Cliffhanger, der mich auf jeden Fall neugierig auf den finalen dritten Band gemacht hat.

Richtig toll fand ich in diesem Band allerdings einmal mehr die Charaktere. Selten habe ich von so gut und realistisch geschriebenen Charakteren in einem Jugendbuch gelesen. Dabei gefällt mir sowohl Ophelia als Protagonistin, als auch Lucien, genauso wie die zahlreichen, individuellen Nebencharaktere, egal ob sie gut, böse oder irgendetwas dazwischen sind. Vor allem mag ich die Entwicklungen, welche die einzelnen Figuren durch machen, allen voran natürlich Ophelia, welche mich auch hier wieder ganz oft positiv überrascht hat.

Alles in allem fand ich diesen Band dann auch vollkommen okay, aber leider nicht mehr. Für mich war er ein typischer Mittelband, in welchem zwar viel passiert, aber welcher mich dennoch nicht so richtig packen konnten. Dennoch bin ich auf jeden Fall auf den letzten Band gespannt, da ich unbedingt wissen möchte, wie die Geschichte von Ophelia Scale endet.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

No reality und unroyal königlich

Prince of Passion – Henry
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Während mir der erste Band dieser Reihe wirklich gut gefallen hat, so begann dieser hier bereits ein bisschen zu schwächeln, was aber nicht an der schriftstellerischen Leistung der Autorin liegt, sondern ...

Während mir der erste Band dieser Reihe wirklich gut gefallen hat, so begann dieser hier bereits ein bisschen zu schwächeln, was aber nicht an der schriftstellerischen Leistung der Autorin liegt, sondern einzig und allein daran, dass mir ein bestimmter Aspekt in diesem Buch einfach nicht zugesagt hat, dazu aber später.

Der Schreibstil der Autorin ist nämlich auch hier wieder richtig gut und ich bin nur so durch die Geschichte geflogen. Und auch die Sprecher des Hörbuches, welche die gleichen sind, wie schon im ersten Band, konnten diesen Charakteren, gegen jede Erwartung meinerseits, wieder Leben einhauchen.

Anders war es mit der Geschichte. Diese ist vollkommen okay, allerdings mochte ich nicht, dass sie sich im Rahmen einer Realityshow abspielt. Einerseits war das zwar manchmal richtig unterhaltsam, andererseits war das für meinen Geschmack einfach nicht so richtig mein Thema und die Geschichte konnte mich irgendwie nicht so richtig packen. Außerdem gibt es in diesem Band noch viel mehr Sex, als im ersten Band und das war dann selbst mir zu viel, auch wenn die Sexszenen recht gut und prickelnd beschrieben wurden. Dafür hat mir aber gefallen, wie sich Sarah und Henry kennenlernten und näher kamen. Die Chemie zwischen diesen vollkommen unterschiedlichen Charakteren war einfach der Hammer und kam für mich sehr gut herüber. Auch das obligatorische Drama wurde in dieser Geschichte gut aufgelöst, was mich wirklich positiv überrascht hat. Das Ende dann war zwar nicht wahnsinnig überraschend, hat mir aber ebenfalls wirklich gut gefallen. Es war auf seine Weise romantisch, ein Stück weit emotional und hat Henrys Geschichte gut abgeschlossen

Richtig gut haben mir hier auch wieder die einzelnen Charaktere gefallen. Nachdem ich dachte, dass Nicholas schon ein Bad Boy ist, hat ihn sein Bruder Henry noch einmal getoppt. Allerdings weiß man bereits aus Band eins, dass hinter seinem Verhalten mehr steckt und dass es tragische Hintergründe gibt, die dazu geführt haben, dass er so ist, wie er ist. Neben ihm ist Sarah der schüchterne Bücherwurm, der erst einmal auftauen muss. Beide machen in diesem Roman eine super Entwicklung durch, die mir echt gut gefallen hat.

Insgesamt ist dieser Band wirklich nicht schlecht. Er hat mich recht gut unterhalten, wird mir aber sicher nicht lange im Gedächtnis bleiben. Dennoch ist dieser zweite Band der Prince of Passion Reihe ein toller Roman für zwischendurch, der mit seiner locker leichten und erotischen Geschichte in royalem Setting besticht.

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