Cover-Bild Dornenthron
Band 1 der Reihe "Die Dornen von Ycena"
(23)
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 01.04.2020
  • ISBN: 9783426524947
Boris Koch

Dornenthron

Roman. Die düstere Neuinterpretation des Märchenklassikers »Dornröschen«

Um einen Tyrannen zu stürzen, folgen sie einem alten Märchen.
»Dornenthron« ist eine düstere Neuinterpretation des geliebten Märchens "Dornröschen": Boris Koch erzählt sprachgewaltig, atmosphärisch und fesselnd.

Das Königreich Lathien, einst Teil eines mächtigen Kaiserreichs, wird von Dürre und König Tiban beherrscht, einem grausamen Tyrannen. Die Menschen hungern, Räuberbanden ziehen durch das Land, Kinder werden verstoßen und Rebellion liegt in der Luft.
Ukalion, der illegitime Bastard des Königs, möchte seinen verhassten Vater stürzen und begibt sich in die ehemalige Kaiserstadt Ycena. Einst war sie prunkvoll und voller Leben, nun stehen nur noch von alter Hexerei verseuchte Ruinen – und der alptraumhafte Palast. In ihm soll noch immer die Kaiserstochter schlafen, seit sie vor 600 Jahren vom Zirkel der 13 Zauberinnen in einen ewigen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Den Legenden zufolge wird ihr Retter die dreizehn Königreiche wieder vereinen und Kaiser werden.
Auch Tyra, die ehemalige Duftfinderin, hat die Fährte aufgenommen. Sie jagt den rätselhaften Mann, der ihren Sohn entführt hat und allem Anschein nach ein Hexer ist – oder etwas noch Schlimmeres. Welche Pläne hat er mit dem kleinen Jungen? Und Tyras Kind ist nicht das einzige, das er in seine Gewalt bringt …

»Dornenthron« ist der Auftakt eines phantastischen Zweiteilers.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Bis auf ein paar Längen grandios

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„Boris Koch erzählt sprachgewaltig, atmosphärisch und fesselnd.“ – Das kann ich definitiv unterschreiben. Der Stil des Autors ist unglaublich intensiv und man hat das Gefühl, er erbaut mit seinen Worten ...

„Boris Koch erzählt sprachgewaltig, atmosphärisch und fesselnd.“ – Das kann ich definitiv unterschreiben. Der Stil des Autors ist unglaublich intensiv und man hat das Gefühl, er erbaut mit seinen Worten Welten vor meinen Augen. Sprachlich hat er mich vollkommen überzeugt.

Auch seine Figuren lassen keine Wünsche offen. Abwechselnd erzählen sie uns aus unterschiedlichen Perspektiven ihre Geschichten, ihre Seite der Story und bieten damit einen vielseitigen und abwechslungsreichen Blick auf das Geschehen. Jeder einzelne Charakter hat seinen Charme und begeistert mit Tiefgründigkeit und verschiedenen Facetten.

Super Wording, grandioses Setting, faszinierende Figuren – einzig die Handlung hat meine Begeisterung ein wenig getrübt. Versteht mich nicht falsch, es war toll zu lesen und hat Spaß gemacht. Die Neuinterpretation des Grimm`schen Klassikers „Dornröschen“ hat mir gefallen, nur gab es ab und an einige Szenen, die sich ein bisschen in die Länge gezogen und das Lesevergnügen ein wenig erschwert haben. Hätte man die ein oder andere Sequenz ein wenig gestrafft, hätte die Dynamik des Buches definitiv gewonnen und das Lesevergnügen perfekt abgerundet.

Nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß beim Lesen und bin schon sehr gespannt, wie Boris Koch die Story weiterspinnt.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Recht langatmig, aber mit interessanten Charakteren

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Recht langatmig, aber mit interessanten Charakteren

Klappentext
„Das Königreich Lathien, einst Teil eines mächtigen Kaiserreichs, wird von Dürre und König Tiban beherrscht, einem grausamen Tyrannen. Die ...

Recht langatmig, aber mit interessanten Charakteren

Klappentext
„Das Königreich Lathien, einst Teil eines mächtigen Kaiserreichs, wird von Dürre und König Tiban beherrscht, einem grausamen Tyrannen. Die Menschen hungern, Räuberbanden ziehen durch das Land, Kinder werden verstoßen und Rebellion liegt in der Luft.
Ukalion, der illegitime Bastard des Königs, möchte seinen verhassten Vater stürzen und begibt sich in die ehemalige Kaiserstadt Ycena. Einst war sie prunkvoll und voller Leben, nun stehen nur noch von alter Hexerei verseuchte Ruinen – und der alptraumhafte Palast. In ihm soll noch immer die Kaiserstochter schlafen, seit sie vor 600 Jahren vom Zirkel der 13 Zauberinnen in einen ewigen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Den Legenden zufolge wird ihr Retter die dreizehn Königreiche wieder vereinen und Kaiser werden.
Auch Tyra, die ehemalige Duftfinderin, hat die Fährte aufgenommen. Sie jagt den rätselhaften Mann, der ihren Sohn entführt hat und allem Anschein nach ein Hexer ist – oder etwas noch Schlimmeres. Welche Pläne hat er mit dem kleinen Jungen? Und Tyras Kind ist nicht das einzige, das er in seine Gewalt bringt …“

Gestaltung
Das Cover finde ich geheimnisvoll und düster. Die Dornenranken, die sich aus der Covermitte nach vorne hin aus einem Kreis hinausranken, passen sehr gut zu Buchinhalt und Titel. Außerdem gefällt mir die Farbgebung mit dem dunklen, fast schwarzen Grün. Der Kreis wird umgeben von einer Art Mauer oder Wand, in welcher ein interessantes Muster zu sehen ist.

Meine Meinung
Da „Dornenthron“ eine Neuinterpretation des bekannten Märchens „Dornröschen“ ist, war ich gespannt, wo und wie sich das Märchen zwischen den Seiten wiederfinden lassen würde. In dem Buch geht es um das Königreich Lathien, das von einem Tyrannen beherrscht wird. Ukalion ist der uneheliche Sohn des Königs und er versucht die Kaisertochter zu finden, die angeblich im Palast in der Hauptstadt schläft. Wird sie gerettet, kann angeblich das Königreich wiedervereint werden. Auch Tyra ist auf der Suche, denn ein Mann hat ihren Sohn entführt…

Die Idee des Buches fand ich gut, wobei ich ein wenig mit der Umsetzung gehadert habe. Für mich fühlte sich die Geschichte nämlich etwas langatmig an, was meiner Meinung nach an sehr ausführlichen Beschreibungen und vielen Details lag. Ich fand an manchen Stellen, dass die Geschichte sich etwas zog und auf der Stelle trat. Gleichzeitig halfen aber die genauen Beschreibungen dabei, sich gerade die düstere, einnehmende Welt von „Dornenthron“ gut vorstellen zu können, was ich als hilfreich empfand.

In „Dornenthron“ treffen mehrere Figuren aufeinander, die ihre Geschichten erzählen und die man als Leser auf ihrem Weg begleitet. Ich fand es gut, dass die Balance zwischen den Charakteren sehr ausgewogen gehalten wurde und dass jeder Geschichte eines jeden Charakters Gewicht beigemessen wurde. Dabei gab es auch einige berührende Schicksale und Hintergründe, die den Figuren meiner Meinung nach Tiefe gegeben haben und die dafür sorgten, dass ich eine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut habe.

Gut gefallen hat mir auch, dass in dem Buch die Perspektiven der verschiedenen Figuren eingenommen werden, denn kapitelweise wird zwischen diesen gewechselt. Es war meiner Ansicht nach auch sehr gelungen, wie dies gemacht wurde, denn ich wusste immer, wer gerade erzählt und konnte so tiefer in dessen Hintergrundgeschichte und Ziele eintauchen. Auf diese Weise verstricken sich nach und nach auch die Erlebnisse der Figuren. Ich ging jedoch von einem Einzelband aus, weswegen ich nach Beendigung des Buches etwas überrascht wurde, dass es wohl eine Fortsetzung geben soll.

Fazit
Leider empfand ich „Dornenthron“ als etwas langatmig, da sich die Handlung für mich vom Gefühl her etwas in die Länge gezogen hat. Die Figuren haben mir dafür jedoch gut gefallen und ich mochte es richtig gerne, dass aus ihren verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. So lernte ich nach und nach ihre Schicksale kennen und erlebte mit, wie sie sich ineinander verstrickten.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Dornenthron
2. ???

Veröffentlicht am 07.05.2020

Ganz gut, aber mit Luft nach oben

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Hier haben mich sowohl Cover, als auch Klappenetxt angelacht. Noch dazu die Bezeichnung, dass es sich um eine „düstere Neuinterpretation von Dornröschen“ handelt. Man findet sich allerdings auch in anderen ...

Hier haben mich sowohl Cover, als auch Klappenetxt angelacht. Noch dazu die Bezeichnung, dass es sich um eine „düstere Neuinterpretation von Dornröschen“ handelt. Man findet sich allerdings auch in anderen Märchen wieder, was mir persönlich sehr gefallen hat. Die bekannten Sachen aus Märchen mit neuen Dingen zu mixen, war absolut meins.

Vom Schreibstil her, war es angenehm zu lesen, nur die teilweise auftauchenden Längen dämpfen den Lesespaß etwas. Inhaltlich fand ich es aber im Großen und Ganzen wirklich gelungen. Die abwechselnden Charaktersichten trugen ihr Übriges dazu bei, dass ich mich wohlfühlte.

Den Beginn macht Ukalion ein Königsbastard, der in einer Mühle arbeitet. Seine Mutter wurde ins Bett des Königs befohlen und daraus entstand Ukalion. Dieser nutzt seinen Status aus und hält den Kopf hin, damit sein Dorf nicht hungern muss. Es ist verboten zu Wildern und steht unter Strafe. Bisher ging es gut, aber eines Tages wird eine Dörflerin und Freundin von Ukalion erwischt. Ausgerechnet vom Prinzen und dieses Mal gibt es kein Darüberhinwegsehen. Der junge Mann setzt alles daran sie zu befreien, aber es nützt Nichts. Er muss das Dorf verlassen, denn so ziemlich Alle geben ihm die Schuld und somit macht sich Ukalion auf die Reise nach Ycena.

Neben Ukalion macht sich auch Tyra, eine Frau mit ehemals sehr feiner Nase, auf den Weg. Sie möchte allerdings ihren Sohn Dario wiederfinden, den ein komischer Mann, ihr weggenommen hat. Auch für sie steht eine gefährliche Reise an, aber sie will den Jungen unbedingt finden und scheut keine Mühen.

Dann sind da noch die Geschwister Ion und Perle, die von ihrem Eltern verkauft werden sollten und die Schwester eines Räubers der gehängt wurde. Sie Alle führt der Weg nach Ycena. Dem Kaiserreich, indem seit 600 Jahren eine Prinzessin schlummern soll. In Ycena selbst bzw. Von der Kaiserstadt ist nur noch eine Ruine übrig, aber in deren Nähe haben sich so genannte Sucher niedergelassen.

Die Charaktere und deren Geschichten fand ich super gelungen und vor allem authentisch. Aber die Längen über die man in den Handlungssträngen stolpert haben mich echt schnaufen lassen. Es war interessant, spannend und Faszinierend, aber es war einfach zu viel und zu ausschweifend. Statt voran zu brechen stoppt man ständig. Es trägt dazu bei Hintergründe zu den Figuren zu bekommen und zur aktuellen Lage im Land, aber büßt halt auch an Lesefluss ein.


Fazit

Auch wenn es seine langen Stellen hat, die manchmal anstrengend sind, fand ich die Story im Großen und Ganzen lesenswert. Die verschiedenen Charaktere waren toll gemacht und mit ihnen unterwegs zu sein teilweise wirklich spannend. Allerdings bremsen die Längen echt aus und laden zum Überspringen ein. Wenn man dran bleibt zeigt sich aber eine durchaus solide Handlung, die zumindest mir Lust auf mehr macht. Deshalb auch 3,5 Sterne von mir. 4 auf den gängigen Portalen für die spannende Hauptstory, neben den Längen. Ich bin gespannt, ob Teil 2 noch eine Schippe drauflegen wird bzw. Hoffe ich genau das.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Düsterer Märchen-Mix mit vielen Protagonisten

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Inhaltserzählung und Klappentext:
Es war in der alten Zeit, als die Hexerei noch mächtig und nicht verpönt war, so hatte seine Mutter begonnen. Kaiser Cletian herrschte weise in der prächtigen Hauptstadt ...

Inhaltserzählung und Klappentext:
Es war in der alten Zeit, als die Hexerei noch mächtig und nicht verpönt war, so hatte seine Mutter begonnen. Kaiser Cletian herrschte weise in der prächtigen Hauptstadt Ycena, und im gesamten Reich herrschte Frieden, niemand litt Hunger. Die Menschen priesen und verehrten den Kaiser. Er hatte eine Tochter, die ihn liebte und die er seinerseits vergötterte, denn sie war nicht nur schön, sondern auch freundlich und klug. Sie war so klug, dass sie ihn schon als Kind beriet und der Kaiser beschloss, sie zu seiner Nachfolgerin und damit zur ersten Kaiserin des Reichs zu ernennen. Doch das passte den dreizehn Hexen in den dreizehn Provinzen nicht, denn die sahen sich selbst als die mächtigsten und wichtigsten Frauen des Reichs. Brennende Eifersucht erwachte in ihnen, und eine jede versuchte, dem Mädchen zu schaden.

So ging es Monat für Monat, eine Hexe nach der anderen scheiterte daran, der Kaisertochter zu schaden.
Es nahte der sechzehnte Geburtstag des Mädchen, der mit einer großen Feier begangen werden sollte. Zahlreiche Gäste waren geladen, und nur noch die dreizehnte Hexe war übrig, ihren Schadenszauber zu wirken.
Und die dreizehnte Hexe erkannte, dass sie allein nicht die Macht haben würde, der Kaisertochter zu schaden. Also bat sie ihre zwölf Hexenschwestern um Hilfe. Und erstmalig taten sie sich für einen schrecklichen Hexenspruch zusammen, denn ihr Neid und ihre Eifersucht waren grenzenlos.
Gemeinsam wirkten sie einen Zauber, der nicht nur das Mädchen in einen ewigen Schlaf sandte, sondern auch den Kaiser und seine Frau, die Bediensteten im Palast, die Gäste der großen Feier und die Boten, die mit Glückwünschen aus den anderen Ländern kamen, die Tiere in den Ställen und die Vögel, die daraufhin schlafend von den Dächern fielen und sich das Genick brachen.

Und jedem Schlafenden schickten die dreizehnten Hexen dreizehn wiederkehrende Albträume.
Allein der Kaiser konnte dem Schlaf einen Moment lang entgehen, und er versprach lautstark demjenigen die Hand seiner Tochter, der sie mit einem einfachen Kuss aus dem Schlaf zu erwecken vermochte, und mit ihr das halbe Kaiserreich.
Die Hexen aber lachten über ihn und und ließen um den Palast eine undurchdringliche Hecke wachsen, die innerhalb weniger Augenblicke die hohen Mauern überwuchert hatte und bis hinauf zu den höchsten Dächern reichte.
Und auch über den verlassenen Kaiserthron wuchsen die Dornen, bis sie ihn völlig bedeckten. Niemand konnte das Mädchen retten, niemand bestieg den leeren Dornenthron, niemand wurde zum neuen Kaiser ernannt, und das Reich zerfiel in seine dreizehn Provinzen, in dreizehn, einander stetig bekämpfende Königreiche.
Doch die Tochter des letzten Kaisers wartete noch immer - schlafend und keinen Tag älter als sechzehn Jahre - auf den Retter, der an ihrer Seite zum neuen Kaiser werden sollte.

(Seite 93, 96 und 97)


Autor:
Boris Koch, Jahrgang 1973, wuchs auf dem Land südlich von Augsburg auf, studierte Alte Geschichte und Neuere Deutsche Literatur in München und lebt heute als freier Autor in Berlin. Er ist Mitveranstalter der phantastischen Lesereihe "Das StirnhirnhinterZimmer" und Redakteur des Magazins "Mephisto". Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören „Der Drachenflüsterer“, die Fantasy-Parodie "Die Anderen" und der mit dem Hansjörg-Martin-Preis ausgezeichnete Jugendkrimi "Feuer im Blut" sowie der Shadowrun-Roman "Der Schattenlehrling".


Bewertung:
Das Cover finde ich sehr ansprechend und passend zur Geschichte, auch der Titel passt, wenn ich auch das Gold nicht so mag. In der hinteren Innenklappe ist das Motiv ohne Schrift versehen, das finde ich super. Da kann man sich ein richtiges Bild vom Bild machen. Der Klappentext vermittelt uns, es ginge nur um Ukalion, der auf der Suche nach dem Kaiserreich ist, um die Prinzessin zu erwecken. Das führt in die Irre, denn er ist nur einer von vielen Hauptfiguren, die die Geschichte bestimmen. Warum wieder so ein fehlerhafter Text dran steht - immer wieder ein Kopfschüttler! Der Innenklappen-Text ist aus dem Buch entnommen und somit stimmig. Ich habe ihn oben mit aufgenommen.

Die Karte an sich ist toll gestaltet, genau im Stil des ganzen Buches und zur Geschichte passend. Aber auf der tollen Karte fehlen leider wieder relevante Plätze wie der eingestürzte Turm, um den es ja hauptsächlich geht und es dort einen König gibt, sowie die Hafenstadt Myrthago, wo die Protagonistin, die zweite Hauptfigur hier, lebt und arbeitet ... 😑 Dieser Turm in Teil 4 ist auch wieder nicht auf der Karte. Es bringt mir die ausführliche Beschreibung nichts, wenn da dann nur "Hier, auf dem Richtturm, kamen sie zusammen ..." - JA, WO????? Wo ist dieser Richtturm??? Nervig!!! Das ist irgendwie fast immer dasselbe, das nervt! Aber Hauptsache so unwichtige Orte wie ein Wirtshaus ist dabei. 🤨 Und auf Seite 147 wird dieser Fehler auch deutlich: Tyra sagt, sie muss nach Lathien. Wo wohnt sie denn??? Die Karte zeigt doch nur Lathien! Echt merkwürdig. Ich kapiere das nicht. Es wird auch immer wieder von dreizehn Königreichen oder Provinzen (wechselt sich beides ab) gesprochen - aber selbst, wenn ich alle schwarzen Ortpunkte zusammenzähle, komme ich nur auf zwölf Orte insgesamt. Und dann gibt es auch Stellen, wo einige Orte auf der Karte nicht zu Lathien sortiert werden, obwohl klar dick auf der Karte steht "Königreich Lathien", sonst steht keine Königreich-Deklaration dabei.

Das Setting ist düster, so wie es bei der Geschichte sein soll, auch die Atmosphäre kommt recht düster rüber. Der Schreibstil ist nicht flüssig zu lesen, wie man das so gewöhnlich kennt, aber auch nicht komplex poetisch. Auch die grobe Welt mit Mordschlag, Missbrauch und Intrigen ist gut und realistisch dargestellt.


Das Schreiben ist das Handeln des Gelehrten, dachte er, denn es setzt Wissen und Gedanken in die Welt. Einsame Gedanken dagegen bewegten niemanden, sie waren keine Handlung, sondern konnten nur deren Vorbereitung sein. Wenn man also das eine dachte und dann doch schrieb, was ein anderer verlangte und dachte, handelte man nicht selbst, sondern beschränkte sich darauf, das Werkzeug eines anderen zu sein oder auch sein willenloser Schatten.
(Seite 243)


Schon der Prolog ließ mich überrascht stutzen: Dornröschen? Eher Rumpelstilzchen! 😆 Ja, richtig gelesen! Es taucht hier erstmal ein "Rumpelstilzchen" auf, dass erstgeborene Kinder abkauft. Die Figur ist von Anfang an mysteriös gehalten, und überrascht nicht nur, sondern macht richtig neugierig. Vor allem, weil es ja eine Dornröschen-Adaption sein soll. Hups, ins falsche Märchenloch gefallen. Alice lässt grüßen! 🤭

Überrascht war ich, dass im zweiten Teil eine Frau als Hauptfigur des Teils vorgestellt wurde. Da ja vom Klappentext nur Ukalion zu lesen ist. Was sich aber dann zum Ende hin an den Prolog anhängt. Das war ein "AH"-Effekt. Beim Prolog weiß man ja nicht, wann und wo .. und das hier ist irgendwie Teil 2 vom Prolog, sozusagen. Habe ich bisher so auch noch nicht gelesen. Interessant auf jeden Fall. Dann geht es wieder zu Ukalion aus dem Klappentext.

Das Buch ist in insgesamt 16 Teile geteilt, jeder mit einer eigenen Überschrift und einem Dornenzweig geschmückt. Die Teile sind nicht nummeriert, die habe ich für mich zur Übersicht beigeschrieben. Der Autor hat auch hier ganz ungewöhnlich immer wieder die Kapitel neu beginnen lassen. Jeder Teil fängt also mit 1 an, statt an den vorigen anzuknüpfen und weiterzulaufen, wie das normalerweise gemacht wird.

Teil 1 (die Überschriften schreibe ich nicht, soll ja eine Überraschung sein): Ukalion, ein Müller, der auch als Protagonist (als einziger) im Klappentext erwähnt wird

Teil 2: Tyra, die Duftfinderin, die irgendwo in einer Hafenstadt namens Myrthago lebt.

Teil 3: Ukalion

Teil 4: Verbrecher Grigo + der Narr Arlac, der für König Tiban narrt + Schreiber Inrico aus der schwebenden Bibliothek (auch auf der Karte) + Anthia, Grigos Schwester = hier ist das erste Mal, dass viele Charaktere in einem Teil vorkommen.

Teil 5: Tyra + Cornella, einer nur kurz erwähnten Nebenfigur + das "Rumpelstilzchen" + Ukalion = hier merkt man, dass das "Rumpelstilzchen" kurz eingeworfen wird, um die Neugier weiter anzufachen. Ansonsten geht es um ganz andere Themen und Figuren. Und man fragt sich, was das mit diesem "Rumpelstilzchen" soll ...

Teil 6: Perle, eine fünfzehnjährige Tochter des Waldläufers (zusammen mit ihrem Bruder Ion)

Teil 7: Tyra + Ukalion + 4 kryptische Sätze zu Dario, der Son von Kyra, die völlig unnötig sind

Teil 8: Inrico + Anthia

Teil 9: Ukalion

Teil 10: Perle und Ion = hier kommt jetzt sogar das Märchen "Hänsel und Gretel" ins Spiel. Natürlich ganz anders als wir es kennen und auch sehr abgewandelt, mehr als bei "Rumpelstilzchen", aber ich dachte sofort an das Märchen

Teil 11: Ukalion + Tyra = Das erste Mal, dass die getrennten Protagonisten aufeinandertreffen + 1 unnötiger Satz zu Dario + Telamon, Einwohner von Ycena mit Tochter Isa + "Rumpelstilzchen" = wieder so ein weiteranfachen von Neugier, denn auch hier wird er nur kurz eingeworfen

Teil 12: Arlac + Bauer Orionth und Gajus, Ukalions Stiefvater + Inrico und Anthia

Teil 13: Perle und Ion

Teil 14: Ukalion und Tyra und Telamon

Teil 15: Perle und Ion = hier erfährt man, was es mit dem "Rumpelstilzchen" auf sich hat, ebenso, wer diese Frau im Wilden Wald ist + Ukalion und Tyra und Telamon

Teil 16: Perle und Ion + Ukalion und Tyra und Telamon + Arlac + Inrico und Anthia = hier zum Schluß-Teil hat der Auto alle Figuren nochmal kurz eingebracht


"Gnade und Schwäche sind nicht dasselbe", erwiderte Ukalion (...)
(Seite 91)


Das Ende ist sehr offen und einige der Figuren sind kaum voran gekommen mit ihren Zielen.

Man erfährt nichts über die dreizehn oder vierzehn Hexen, was nach dem Zauber über das Königreich mit ihnen geschah. Nur einmal erfährt man von einer der Hexen etwas, aber auch das kann ich nicht ohne Spoiler aufschreiben, daher muss in die Lese-Chronik geschaut werden.

Der Narr des Königs ist echt unterhaltsam. 😁 Das sind mal Stellen zum Schmunzeln und lachen: "Eure eiliggeborene Drängeleit." - "Oh, ich Narr! Was Weisheit in Sachen Totschlag und Stärke anbelangt, kann euch einfach niemand den Weinkrug reichen, eure wissensdurstige Trunkenheit."

Noch ein Lacher, aber eher ein Weinlacher: "Was bildet der sich ein! Wir kennen uns ewig und wir zwei sind Schiffbrüchige, und da lächelt er uns an und verlangt Zoll für die Dinge, die wir am Leib tragen?" - "War es eine gute Idee, ihn nach dem Entführer zu fragen?" - "Immerhin hat er die Frage nicht verzollt." 😂 🙈 Es geht weiter, aber mehr schreibe ich dazu nicht.

Einige unlogische Verläufe und Erzählfehler sind hier eingearbeitet (Siehe Lese-Chronik). Auch das Wort "vögeln", das einmal benutzt wird, passt überhaupt nicht in diese Zeit.


Fazit:
Eines der Bücher, die sich nicht sehr gut rezensieren lassen, ohne zu spoilern. So bleibt diese Rezi etwas wage, was ich nicht so gerne mag. Die Aussagekraft fehlt dann einfach. Aber es ist eben so, wer mehr erfahren möchte, muss eben Spoiler lesen, ansonsten es ebenfalls so hinnehmen. Ich habe versucht, so viel wie möglich zu berichten ohne die Verläufe an sich zu verraten. Es wartet auf jeden Fall einiges an Überraschung.

Ich hatte zwischendurch einige Male das Bedürfnis, das Buch abzubrechen, aber die Sache mit dem "Rumpelstilzchen" ließ mich einfach nicht in Ruhe! Ich musste erfahren, was es damit auf sich hat. Und zum Glück lässt der Autor einen nicht hängen und schreibt das in Band 2. Aber vieles bleibt offen und rätselhaft. Ich kann nur hoffen, dass wir mehr über das Schicksal der Hexen in Band 2 erfahren. Das fand ich hier unbefriedigend. Auch das Warum kann ich hier nicht schreiben, da das wieder spoilert stöhn.

Auch was die vielen Charaktere angeht, verstehe ich den Sinn nicht. So einige hätte der Autor ganz weglassen können. Sie dienen hier scheinbar nur als Lückenfüller. Auch diese fünf Sätze zu Dario ist totaler Unsinn. Damit kann man überhaupt nichts anfangen. Die ganzen Ziele der einzelnen Figuren schwirren herum, ohne ein Ende zu haben.


"Welches Wissen jemand sucht, sagt nicht immer etwas über seine Absichten aus."
(Seite 237)


Auf jeden Fall ist die Geschichte ganz anders als man schon vom Klappentext erwartet. Klar, die stimmen so gut wie nie, da Erwartungen ja kein Wissen heranziehen, nur Fantasie. Man kann ja im Vornerein nicht wissen, wie eine Geschichte ist, nur spekulieren. Aber in diesem Fall führt schon der Klappentext auf eine falsche Fährte. Für mich war der Verlauf mal richtig spannend, dann wieder nicht. Einzig die Neugier auf das "Rumpelstilzchen" hat mich dann durchhalten lassen. Eine ausgeklügelte Geschichte, die nicht ganz neu ist, aber sich aus drei Märchen zusammensetzt. Das ist eines der Dinge, die richtig überraschen. Auch existieren verschiedene Versionen der Kaiserreich-Geschichte und die der dreizehn Hexen. Welche nun stimmt, erfahren wir hoffentlich in Band 2.

Auch wenn mich die Geschichte nicht ganz fesseln konnte und viele Fehler drin sind, werde ich Band 2 auf jeden Fall lesen. Ich möchte die ganzen Figuren und ihre Ziele für mich abschließen. Band 2 wirkt im übrigen erstmal gar nicht wie Band 2. Noch bevor ich das hier gelesen hatte, hatte ich Band 2 in der Hand, weil ich dachte, ich kaufe direkt das nächste Buch des Autors. Aber im Klappentext steht das gleiche Setting drin, also dachte ich mir, dass es Band 2 sein muss. Es steht ja auch nirgendwo als solches drauf. Gut, dass ich zuvor auch die Karte schon gelesen hatte, sonst wüsste ich das bis heute nicht. Auch auf Lovelybooks ist es nicht als Reihe und Band 1 gekennzeichnet, noch ist Band 2 dabei.

Für alles insgesamt 3,5 Sterne. Für alle, die gerne andersartige und düstere Märchen lesen.

(Ja, ich habe bewusst die Zahlen mal ausgeschrieben, mal nicht.)



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2573373645/



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Veröffentlicht am 03.02.2021

Tolle Idee mit Umwegen

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Den ersten Teil der Diologie hab ich bei einem Bücherpaket Gewinnspiel vom Knaur Verlag erhalten und fand den Klappentext, wie auch das Cover direkt interessant. Da hier eine Disneyadaption angedeutet ...

Den ersten Teil der Diologie hab ich bei einem Bücherpaket Gewinnspiel vom Knaur Verlag erhalten und fand den Klappentext, wie auch das Cover direkt interessant. Da hier eine Disneyadaption angedeutet wurde, hat es nun auch nicht lange gedauert, bis ich es aus meinem Sub ausgewählt habe.

Wir befinden uns in einer Welt, in 13 Königreiche unterteilt mit einer alten Legende um die alte Kaiserstadt Ycena. Dort soll seit 400 Jahren die Kaiserstochter im Schlaf liegen und von einer riesigen Dornenhecke überwuchert sein, verschuldet von den großen dreizehn Hexen. Die Völker leiden unterdessen unter ihren tyrannischen Königen, der Hungersnot und Armut. So beschließen gleich mehrere Charaktere in die alte Kaiserstadt aufzubrechen und die Kaiserin durch einen Kuss zu erlösen, um selbst Herrscher zu werden und das Leben aller zu ändern.

Die Idee des Buches fand ich gut, wobei ich ein wenig mit der Umsetzung gehadert habe. Man begleitet Kapitel für Kapitel die einzelnen Charaktere auf Ihrem Weg und erlebt so eine Menge Handlungsstränge. Mal mehr, mal weniger sympathisch begleiten sie uns abwechselnd auf der Reise durch das Abenteuer, während der Leser zu Beginn nie so ganz weiß, wer noch relevant für das weitere Geschehen wird und wer nicht. Das sorgt für eine gutes Grundlevel an Spannung, das sich jedoch leider durch die etwas träge Storyline etwas verliert. Man wartet eigentlich immer darauf, dass es jetzt so richtig losgeht, aber effektiv verbringen wir den Großteil des Buches damit, in die Charaktere hineinzuwachsen. Die letzten 100 Seiten mit dem Ende, waren dann doch das spannendste, weil man darauf wartet, dass endlich die Fragen und Rätsel aufgelöst werden.

Insgesamt mochte ich die Geschichte rund um das hinter Dornenhecken versteckte Kaiserreich Ycena sehr gerne. Durch die Vielzahl an Charakteren, bei denen ich zwar mit den einzelnen durchaus mitgefiebert habe, fühlte ich mich aber mit keinem so richtig verbunden. Auch wenn insgesamt sehr ausschweifend erzählt wurde, möchte ich trotzdem wissen, wie es weitergehen wird und ich freue mich auf die Fortsetzung.

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