Der bisher beste Band der Serie
Der Kronzeuge Pflüger wird vom BKA für eine Woche auf Juist versteckt. Danach soll er gegen die gefährliche Sottek-Gruppe aussagen. Danach wären Theo Sottek und seine Söhne für viele Jahre hinter Gittern. ...
Der Kronzeuge Pflüger wird vom BKA für eine Woche auf Juist versteckt. Danach soll er gegen die gefährliche Sottek-Gruppe aussagen. Danach wären Theo Sottek und seine Söhne für viele Jahre hinter Gittern. Inselkommissarin Antje Fedder ist von Anfang an skeptisch, glaubt nicht, daß Pflüger mit offenen Karten spielt. Gleich in der ersten Nacht wird sie von drei Pistolenschüssen und dem Geräusch von klirrendem Glas geweckt. Der Tatort ist das Ferienhaus, in dem Pflüger und seine Personenschützerin untergebracht waren. Pflüger hockt mit der Dienstwaffe der Personenschützerin in einer Ecke, während diese erschossen im Bett liegt. Angeblich wurde von außen auf sie geschossen. Doch können Antje und ihr Partner Roland Witte Pflüger trauen?
"Juister Zeuge" ist der neunte Fall für das Inselduo Fedder und Witte. Aber Sina Jorritsma schafft es perfekt, daß man diesen Krimi auch als Einzelbuch lesen kann. Geschickt vermittelt sie wissenswertes knapp und wie nebenbei, so daß Serienneulinge alles wichtige erfahren und Serienkenner nicht in endlosen Schleifen ständig alles ermüdend jedesmal wieder von vorn erzählt bekommen. Hier ist diese Problematik perfekt gelöst. Dabei verfügt die Autorin noch über einen sehr lockeren Schreibstil, so daß die Seiten nur so dahin fliegen. Dies ist auch dem sofortig startenden Fall geschuldet. Die Handlung beginnt direkt mit der Ankunft von Pflüger, die Schüsse auf das Ferienhaus lassen auch nicht lang auf sich warten. Hier gibt es direkt perfekte Spannung. Die Charaktere Antje und Roland passen perfekt zueinander. Sie und ihre Beziehung entwickeln sich von Fall zu Fall und es ist eine Freude, sie dabei zu beobachten. Mein heimlicher Favorit ist allerdings Antjes Vater - er ist richtiger Seebär und ein typischer Insulaner mit dem Herzen am richtigen Fleck. Natürlich gibt es auch hier wieder das berühmte Töwerland-Feeling, denn Juist ist nicht umsonst das "Zauberland" - und das wird durch die wunderbare Art der Autorin es zu beschreiben wieder mehr als deutlich!