Drachenstarker Auftakt mit Tiefgang.
Kinder- und Jugendbücher sowie Drachen-Storys gehen bei mir immer und wenn ich dann noch eine Kombination aus beiden entdecke — 🔥 frei.
𝐖𝐢𝐧𝐠𝐬 𝐨𝐟 𝐅𝐢𝐫𝐞 hebt sich allein schon dadurch von anderen ...
Kinder- und Jugendbücher sowie Drachen-Storys gehen bei mir immer und wenn ich dann noch eine Kombination aus beiden entdecke — 🔥 frei.
𝐖𝐢𝐧𝐠𝐬 𝐨𝐟 𝐅𝐢𝐫𝐞 hebt sich allein schon dadurch von anderen bekannten Geschichten, die mit diesen erhabenen Geschöpfen gespickt sind, ab, weil Tui T. Sutherland’s Reihe (großteils) ohne Menschen auskommt und von den Drachen erzählt wird. Genau genommen verfolgen wir das Geschehen aus Clays Sicht – einer der fünf Drachlinge, die, laut Prophezeiung, den Krieg, den Pyrrhia spaltet und schon zu lange Opfer fordert, beenden soll.
Von einer Friedensbewegung versteckt, erzogen von drei rauen ErzieherInnen, wuchsen die Jungen unterirdisch auf, doch nach sechs Jahren wollen die
Drachen mehr. Mehr sein, als Gefangene, deren einziger Zweck es ist, eine Welt zu retten, von der sie nichts wissen. …
Sutherland schuf mit den auserkorenen Drachlingen einen bunten Mix, jedeR ist für sich – äußerlich sowie innerlich – besonders und weist individuelle Eigenschaften auf. Diese Vielfalt deckt sich hervorragend mit den tieferen Botschaften, die im Verlauf aufblitzen: Freundschaft, Loyalität und Zusammenhalt werden großgeschrieben, der Wunsch nach Freiheit, Frieden sowie Selbstbestimmung ist durchweg spürbar, genau wie der Wille, sich gegen Vorurteile durchzusetzen, gegen Erwartungen und auch gegen wirre Weissagungen.
Das Setting sowie die Wesen kamen lebendig und detailreich zur Geltung, das
Abenteuer wurde, nach einem ruhigen, dennoch interessanten Einstieg, abwechslungsreich inszeniert, Gefahren, Hürden und Überraschungen halten sich mit Kampf und den verschiedensten Gefühlen die Waage. Stimmungsvoll, wankend zwischen Aufregung, Angst und Unbehagen, Hoffnung und Mut, geht die Handlung, in der sich für die Fünf einiges verändert, sie sich entwickeln, voran..
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Wir treffen auf weitere Figuren, die entweder tödlich oder hilfreich, alle aber unberechenbar sind. Hintergründe und Informationen über die Drachen, den Krieg und die Welt finden sich reichlich, unterstützt durch erklärende Zeichnungen, sodass die herrschenden Gegebenheiten verstanden werden können.
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Stilistisch ist „Wings of Fire“, im Vergleich zu anderen Büchern für Kinder ab 10 Jahren, eine anspruchsvolle, jedoch nicht minder liebevoll aufgemachte Lektüre, teilweise ernster und brutaler, jedoch charmant und fließend zu lesen.
Obgleich das Ende einen neuen Weg weist, ist es der dramatische, unerwartete Epilog, der die Lust auf die folgenden Teile mächtig anfacht.
Übrigens: Neben all den rasanten Ereignissen, kam ich nicht umhin, mir hin und wieder ein Schmunzeln zu verkneifen, denn einige Dialoge und Gedanken sind zuckersüß und passend für junge Drachen, die unbeholfen in die Fremde treten …