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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2017

Von Sachsen und Slawen

Das Haupt der Welt
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Rebecca Gablé ist für mich eine Autorin, die mir immer wieder neu zeigt, warum ich „Historische Romane“ so liebe. Sie schaffte es von der ersten Zeile an uns Leser in vergangene Zeit zu entführen und lässt ...

Rebecca Gablé ist für mich eine Autorin, die mir immer wieder neu zeigt, warum ich „Historische Romane“ so liebe. Sie schaffte es von der ersten Zeile an uns Leser in vergangene Zeit zu entführen und lässt uns Teil haben am Leben ihrer Figuren.
Das Cover ist wie ich es mag klassisch, stilvoll, schlicht und sehr ausdrucksvoll. Die Farbgebung gefällt mir besonders gut. Der Klappentext bietet eine sehr kurze und knappe Zusammenfassung des Romans, dennoch machen diese wenigen Worte neugierig und umreißen den Plot sehr gut.
Der Roman hat den Aufstieg Ottos I zum Thema, sein Weg vom Prinzen bis hin zu den ersten Jahren seiner Regentschaft. „Die fremde Königin“ Teil 2 dieser Reihe erscheint am 27. April 2017.
Im Mittelpunkt neben Otto steht vor allen Dingen Tugomir, der slawische Fürstensohn, den Otto sowohl als Geisel, wie auch als Freund betrachtet. Die Leben der beiden werden durch die politischen Machtkämpfe für immer miteinander verwoben sein. Aber auch Tugomirs Schwester Dragomira und Ottos Frau Editha sind sehr beeindruckende Persönlichkeiten, die sich trotz ihrer Rolle als Frau eine Stimme in dieser Zeit verschaffen. Was mich an diesen Personen besonders begeistert hat ist die Entwicklung, die diese Figuren im Laufe des Romans erleben. Aber auch viele Nebenfiguren zeichnet die Autorin mit einer ungeheureren Liebe zur Detailverliebtheit. Alle Figuren wirken echt, lebensnah und überzeugend in ihrem Handeln und Sprechen. Die Vermischung von fiktiven und historischen Persönlichkeiten schafft die Autorin exzellent, sodass man während des Lesens keine Unterschiede merkt.
Der Roman wird chronologisch erzählt, zu Beginn geben die Orts- und Zeitangaben dem Leser einen guten Orientierungspunkt. Die vielen verschiedenen Erzählperspektiven tragen zur sehr lebendigen Erzählweise bei, hinzu kommt dass auch die Eigenheiten der verschiedenen Völker in den Perspektiven sehr gut herausgearbeitet wurden.
Der Schreibstil ist wie von Rebecca Gablé gewohnt, sehr süffig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man merkt gar nicht, wann man eine Seite umblättert. Erzählende Passagen wechseln sich mit Dialogen ab, sodass keine Langeweile auftaucht.
Ein Personenregister, eine Karte und die historischen Anmerkungen runden diesen Roman ab.
Diesen Roman kann ich jedem Leser nur an Herz legen, für mich ist Rebecca Gablé die „Königin des historischen Romans“ in Deutschland. Keine schafft es so wie sie, den Leser über 800 Seiten so zu fesseln und in vergangene Zeiten zu entführen. Nach Waringham ist dies nur ihre Hommage an die Deutsche Geschichte!
Absolute Lese- und Kaufempfehlung für alle!

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein magischer Ort

Das Erbe von Carreg Cottage
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Constanze Wilken hat wieder ein Buch geschrieben, welches mich restlos begeistert hat. Ein absolutes Highlight!
Das Cover ist einfach schon der Hit, es ist stimmungsvoll, idyllisch und mystisch zugleich. ...

Constanze Wilken hat wieder ein Buch geschrieben, welches mich restlos begeistert hat. Ein absolutes Highlight!
Das Cover ist einfach schon der Hit, es ist stimmungsvoll, idyllisch und mystisch zugleich. Es lässt erahnen, dass den Leser eine ganz besondere Geschichte erwartet. Der Klappentext gibt eine kurze Zusammenfassung des Erzählstranges der Gegenwart, leider wird der zweite Erzählstrang, welche im Jahr 614 spielt, nicht erwähnt. Diese Geschichte von Merea ist aber nicht weniger bewegend als die Geschichte von Lilian. Merea ist eine außergewöhnliche Frau, sie ist die Tochter eines Druiden und eine begabte Heilerin, die trotz schwerer Schicksalsschläge das Wohl des Menschen nicht aus den Augen verliert.
Aber auch Lilians Geschichte ist ein Abenteuer. Das unerwartete Erbe bringt so manche unnötige Überraschung mit und auch die Liebe macht es Lilian nicht leicht. Die Spannung des Romans zieht sich aus den beiden Storys innerhalb dieses Romans. Der Leser fragt sich immer wieder was diese beiden Frauen verbindet? Durch die Verflechtung der beiden Erzählebenen bekommt der Roman eine ganz eigene Dynamik und man möchte das Buch am Liebsten nicht mehr aus der Hand legen.
Der Schreibstil von Constanze Wilken entwickelt regelrecht eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Eine gute Abwechslung zwischen erfrischenden Dialogen und erzählenden Passagen tragen zu einem flotten Lesetempo bei. Der Roman wird zeitlich stringent erzählt und die Begebenheiten in der Vergangenheit werden aufgrund einer ausführlichen Recherche authentisch und überzeugend geschildert.
Zur besseren Orientierung befindet sich zu Beginn ein ausführliches Personenregister, leider befindet sich keine Landkarte in dem Roman, aber dies ist auch der einzige Kritikpunkt von mir.
Ein absolut wundervoller Roman mit historisch, mystischen Elementen der einfach nur Freude beim Lesen bereitet. Ich habe ihn innerhalb kürzester Zeit gelesen und bin restlos begeistert. Die primäre Zielgruppe sind sicherlich Frauen, da mit Merea und Lilian zwei beeindruckende Frauenfiguren im Mittelpunkt stehen, aber auch Männer können sich sicherlich für diesen Roman begeistern, wenn eine Affinität zum „alten“ mystischen Wales vorliegt und man gerne etwas über die Christianisierung der Insel lesen möchte.
Von mir gibt es für diesen Roman eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung an der Constanze Wilken zurzeit schreibt, denn dieser Roman ist für mich Pflichtprogramm!


Veröffentlicht am 19.03.2017

Mörderische Kunst

Ein dunkles Geschenk
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Meine Meinung:
Nora Roberts hat mich mal wieder auf der ganzen Linie überzeugt. Wenn man einen spannenden Krimi mit einer Liebesgeschichte lesen will, dann ist man bei ihr einfach richtig
Das Cover finde ...

Meine Meinung:
Nora Roberts hat mich mal wieder auf der ganzen Linie überzeugt. Wenn man einen spannenden Krimi mit einer Liebesgeschichte lesen will, dann ist man bei ihr einfach richtig
Das Cover finde ich sehr schön, sowohl von den Farben auch, als auch von der Gestaltung. Ein wenig geheimnisvoll kommt das Cover daher und weckt somit die Neugier der Leser.
Der Klappentext bietet eine gute Zusammenfassung und ermöglicht es sofort in die Geschichte einsteigen zu können. Ein Mord und ein Suizid in der Kunstszene mit Geheimnissen und skrupellosen Sammlern, die sprichwörtlich über Leichen gehen, um an die gewünschten Stücke zu kommen.
Aus diesem Plot zieht der Roman auch seine Spannung, es geht zum einen um die Aufklärung des Mordes, zum anderen geht es um die Liebesgeschichte zwischen Lila und Ash. Beide Spannungsbögen sind wie man es von Nora Robert gewohnt ist, geschickt mit einander verwoben, sodass man als Leser einfach immer weiter lesen möchte und sich das eine oder andere Mal ärgert, dass es einen Perspektivwechsel bzw. eine Schwerpunktverlagerung gibt.
Der Roman wird stringent logisch und konsequent erzählt. Er zeichnet sich vor allen Dingen durch seine sehr authentischen Schilderungen bzgl. der Kunstszene aus. Als Leser bekommt man einen sehr guten Einblick in dieses Themenfeld und kann die Faszination (fast) verstehen, die Kunst für einige Menschen ausübt.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und sehr angenehm zu lesen. Die vielen Dialoge tragen dazu bei, dass man den Roman sehr flott lesen kann und am liebsten gar nicht mehr aufhören möchte. Der Reiz dieses Romans liegt zum einen an dem ungewöhnlichen Setting (Home-Sitterin & Kunstgewerbe) zum anderen aber auch an den vielen verschiedenen Schauplätzen, die diesen Roman bereichern.
Ein Roman der sowohl Frauen als auch Männer begeistern wird, sofern eine gewisse Affinität zum Kunstgewerbe besteht, bzw. man bereit ist sich darauf einzulassen. Die Liebesgeschichte mag für einige vielleicht etwas kitschig sein, dennoch finde ich sie auch gelungen und habe die verbalen Schlagabtäusche zwischen Lila und Ash sehr genossen.
Ein spanender Kriminalroman mit einer guten Lovestory, der einen guten Einblick in den Kunst- und Antiquitäten-Markt ermöglicht. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für diesen klasse Roman.

Veröffentlicht am 12.03.2017

17. Juni 1953

Der Tag X
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Meine Meinung:
Schon seit längerem bin ich ein Fan von Titus Müller, er schreibt für mich historisch fundierte Romane die unter die Haut gehen und von seinen Lesern bzw. Leserinnen verlangen, dass sie ...

Meine Meinung:
Schon seit längerem bin ich ein Fan von Titus Müller, er schreibt für mich historisch fundierte Romane die unter die Haut gehen und von seinen Lesern bzw. Leserinnen verlangen, dass sie sich eine eigene Meinung zu einem Thema bilden und dies gefällt mir ganz außerordentlich.
Als ich in der Vorschau der Verlagsgruppe Random House sah, dass „Der Tag X“ das neue Buch von Titus Müller bald erscheinen würde, setzte ich es mir direkt auf meinen Merkzettel. Auch das Cover sprach mich direkt an, es ist relativ ruhig gehalten, ein wenig beklemmend und strahlt eine gewisse Nachdenklichkeit aus. Der Klappentext bzw. die Beschreibung des Buches gibt nur einen Teil der Geschichte wieder und kratzt somit nur an der Oberfläche dessen, was Titus Müller uns erzählen wird.
Die Geschichte wird stringent chronologisch erzählt, als Leserinnen und Leser erleben wird die Zeit des Umbruchs aus verschiedenen Perspektiven und finden uns auf einmal mitten im Geschehen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland wieder. Es ist nahezu unmöglich eine Distanz zum Geschehen zu wahren, so sehr wird man in den Strudel aus Intrigen, politische Spiele und familiäre Beziehungen hineingezogen. Nur die Mischung und Verstrickung der verschiedenen Handlungsstränge ergibt ein Gesamtbild zur Lage in der Gesellschaft, die so komplex und unübersichtlich ist.
Nelly, Wolf sowie Ilja sind die Hauptcharaktere dieses Romans, doch spielen sie nicht alleine, sondern müssen sich den Regeln ihrer Regierung, ihren Machthabern, ihrer Familie und Vorgesetzten beugen. Sie erfahren leidvoll, dass sie nicht wirklich frei sind, sondern in einem System gefangen sind, welches man nicht so einfach durchbrechen kann. Die Zeichnung der Charaktere und Nebenfiguren ist Titus Müller wieder einmal sehr gut gelungen. Jede handelnde Figur hat ein unverwechselbares Profil. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Facettierung der Figuren, keine Figur ist nur „schwarz“ oder nur „weiß“. Es gibt nicht die klassisch „Guten“ oder die klassisch „Bösen“ in diesem Roman.
Um dem Autor in vollem Umfang folgen zu können, braucht man eine gehörige Portion an geschichtlichem Wissen bzw. die Bereitschaft sich diese(s) während des Lesens anzueignen. Ein recht anspruchsvoller Roman, der genau wegen dieser Tiefe so viel Spaß und Freude bereitet.
Auch die Sprache die Titus Müller wählt ist diesem Roman angemessen. Der Schreibstil fordert vom Leser Konzentration und Aufnahmefähigkeit, denn man hat nicht nur das Gefühl, dass jedes Wort wichtig ist, nein jedes Wort ist wichtig und wohl gewählt und trägt zu dem überzeugenden Gesamteindruck bei.
Komplettiert wird der sehr gute Eindruck von diesem Buch durch die Karte im vorderen Klappeninnendeckel, sowie einem Abkürzungsverzeichnis und einem umfangreichen Anhang, der viele zusätzliche historische Infos gibt.
Titus Müller hat wieder einen sehr guten historischen Roman geschrieben, der volle Beachtung verdient. Für dieses Buch muss man sich Zeit nehmen, um es in seiner ganzen Tiefe und Breite erfassen zu können. Wer hier eine reine Liebesgeschichte vor historischer Kulisse erwartet wird eventuell enttäuscht oder völlig überrascht werden.
Von mir gibt es eine ganz klar Lese- und Kaufempfehlung für alle Leserinnen und Leser, die sich auch schon mal gerne etwas tiefer mit einem historischen Thema beschäftigen und dabei nicht auf die Nähe von menschlichen Protagonisten verzichten möchten.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Spannung in Bremen

Die Rache der Duftnäherin
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Meine Meinung:
Manchmal fragt man sich warum einige Bücher so lange im Regal stehen und darauf warten gelesen zu werden. Aus diesem Grund hatte ich mich Anfang des Jahres entschlossen zwanzig Bücher auszuschreiben, ...

Meine Meinung:
Manchmal fragt man sich warum einige Bücher so lange im Regal stehen und darauf warten gelesen zu werden. Aus diesem Grund hatte ich mich Anfang des Jahres entschlossen zwanzig Bücher auszuschreiben, die ich dieses Jahr unbedingt lesen will, darunter auch dieses Buch von Caren Benedikt. Und ja, auch diese Buch hat definitiv viel zu lange im Regal gestanden.
„Die Rache der Duftnäherin“ ist die, auch eigenständig zu lesende, Fortsetzung von „Die Duftnäherin“. Das Cover ist mal wieder nicht mein Geschmack, es ist so austauschbar und nichtsagend, sodass meiner Meinung nach viel Potential verschenkt wird.
Bereits nach wenigen Seiten war ich wieder im Geschehen drin und habe die Hauptfiguren wieder in mein Herz geschlossen. Caren Benedikt schafft es den Figuren Leben ein zu hauchen und sie als Menschen mit Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen, Fehlern und perfekten Seiten auszustatten. Es hat mir wieder sehr viel Spaß bereitet, Anna und ihre Lieben zu begleiten. Die Abenteuer die Anna und ihre Familie diesmal bestreiten müssen, haben es wahrlich in sich und es ist so spannend, dass man das Buch am liebsten nicht mehr zu Seite legen möchte.
Auch die Nebenfiguren sind liebevoll gezeichnet und man kann einen Bezug zu ihnen aufbauen. Ein klein wenig haben mich die Klischees und die Schwarz-Weiß-Darstellungen gestört, darüber schaue ich aber gerne hinweg, weil gerade bei den Hauptfiguren dies nicht der Fall war und diese Figuren durch ihren Facettenreichtum bestechen.
Der Schreibstil von Caren Benedikt ist wie gewohnt sehr flüssig und angenehm zu lesen. Erzählende Passagen und Dialoge halten sich gut die Waage, sodass eine gewisse Abwechslung im Erzählstil gegeben ist.
Das Buch ist in sich schlüssig und logisch aufgebaut, als Leser hat man zu jeder Zeit das Gefühl der Autorin folgen zu können, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Die Spannung zieht der Roman aus den Kriminalfällen, die in diesem historischen Roman eine Rolle spielen.
Als Zielgruppe sind definitiv die Leserinnen zu nennen, denn mit Anna hat Caren Benedikt eine starke Protagonisten geschaffen, wobei ihr Mann in diesem Buch gewaltig aufholt und immer mehr seine eigene Rolle beansprucht. Es würde mich freuen, wenn das nächste Buch vielleicht aus seiner Sicht erzählt würde? Wer allerdings einen anspruchsvollen Roman sucht, der ist hier leider falsch. Was dem Unterhaltungsfaktor aber keinen Abbruch tut und manchmal darf es ja auch mal was leichtere Kost sein, oder?
Ich kann für diesen historischen Roman nur eine volle Leseempfehlung aussprechen, denn es hat mir Spaß gemacht Anna durch das alte Bremen zu begleiten und ich würde mich freuen, wieder etwas von ihr und ihrer Familie lesen zu können.
Ein gelungener historischer Roman, der gerade den Leserinnen große Freude bereiten wird.