𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Vorweg muss ich sagen, dass die Storyline für mich sehr großes Potenzial hat. Ich lese gerne University-Romane und finde es zudem interessant, dass der männliche Protagonist Ryan die ...
𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Vorweg muss ich sagen, dass die Storyline für mich sehr großes Potenzial hat. Ich lese gerne University-Romane und finde es zudem interessant, dass der männliche Protagonist Ryan die Funktion des Bodyguards einnimmt - ist mal etwas anderes als die stereotypische Nachbar-Schwärmerei. Diese Thematik ist auch durchweg im Buch vorhanden, was ich gut und wichtig finde. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber ein großer Kritikpunkt ist, dass ich mich einfach nicht so emotional in die Geschichte hineinversetzen kann. Es ist humorvoll gestaltet, ja, aber an den meisten Stellen können mich die romantischen Szenen dann leider doch nicht ins Schwärmen bringen und abholen. Es ist definitiv eine schöne Geschichte, aber wirklich fesseln kann es mich leider nicht so ganz.
𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Der Sprachstil ist schön flüssig, es ist humorvoll gestaltet und die Grammatik und Rechtschreibung ist top. Die Autorin leitet uns mit ihrem Stil gut durch das Buch und hat sich an authentischen und modernen Ausdrücken orientiert. Somit: gut lesbar und schön geschrieben.
𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Bei dem Buch gibt es Charaktere, mit denen ich mich super identifizieren kann, während ich mit anderen Figuren leider nicht so ganz warm werde, wie ich es gerne würde. Die weibliche Protagonistin Ivy bringt mich zum Schwanken: einerseits mag ich ihr fröhliches und erfrischendes Gemüt, andererseits bin ich teilweise wirklich etwas genervt von ihrer Naivität und ihrem leichtsinnigen Verhalten. Ryan hingegen mag ich sehr und ich finde besonders seine Hintergrundgeschichte gelungen - das ist die nötige Tiefe, die ich bei Charakteren suche, auch wenn dies teilweise nicht ganz so hervorsticht. Ein besonders großer Fan bin ich von den Nebencharakteren Jeff und Alex. Sie haben ihre eigene kleine Story entwickelt - viele könnte das stören, ich mag das, weil das Buch dann dynamischer wirkt.
Ich muss gestehen, dass ich positiv überrascht gewesen bin, als ich "Trial of the Sun Queen" beendet hatte. Die Leseprobe konnte mich bereits überzeugen, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ...
Ich muss gestehen, dass ich positiv überrascht gewesen bin, als ich "Trial of the Sun Queen" beendet hatte. Die Leseprobe konnte mich bereits überzeugen, aber ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ich so gespannt auf den zweiten Teil sein werde - ich freue mich aber darüber, denn die Reihe hat trotz kleinerer Makel wirklich viel Potential!
Besonders die Charaktere bleiben mir noch immer positiv im Sinn: Lor ist ein unglaublich vielfältiger und multidimensionaler Charakter mit vielen verschiedenen, teilweise auch konträr zueinander stehenden Nuancen und Eigenschaften. Mir hat besonders dieser starke, unnachgiebige, starrsinnige Kern gefallen, der sie durchweg durch das Buch begleitet. Sie ist definitiv nicht auf den Mund gefallen, was ich persönlich sehr erfrischend finde - dadurch ergeben sich spannende Konversationen mit anderen Charakteren, die eben teilweise nicht wissen, wie sie mit solch einer auffälligen, dickköpfigen Figur umgehen sollen. Noch dazu finde ich es schön, dass man gerade diesen Charakterzug an ihr auch wirklich sehr präsent im Buch wiederfindet - das bedeutet aber nicht, dass sie sich nicht im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt. Sie durchlebt definitiv eine charakterliche Entwicklung, auch wenn ich mir wünsche, dass diese noch ein Stück mehr intensiver und persönlicher gestaltet worden wäre. Ich schätze aber mal, dass das eher im Folgeband passieren wird; hierfür waren im ersten Buch andere handlungstechnische Ereignisse deutlich wichtiger - was auch vollkommen valide ist! Allgemein finde ich jedoch auch die anderen Charaktere wie Atlas und Nadir gut und interessant gestaltet, wenn auch teilweise etwas zu offensichtlich.
Meine letzte Feststellung, das "zu offensichtlich" lässt sich allgemein auch auf die Handlung beziehen, denn meiner Meinung nach ist die Geschichte für Romantasy-Profis etwas zu offensichtlich geschrieben. Ich hatte jedenfalls schon relativ früh gewisse Annahmen aufgestellt, die sich bewahrheitet haben - das bezieht sich jedoch nur auf bestimmte Handlungslinien, denn andere Ereignisse haben mich hingegen etwas überrascht. Grundsätzlich muss ich jedoch gestehen, dass ich nicht so wirklich einen richtigen "WOW"-Effekt hatte, was jedoch nicht bedeutet, dass ich das Buch als langweilig oder langatmig empfinde - eher im Gegenteil! Die Handlung ist trotz allem sehr spannend gestaltet und bietet wirklich konstant interessante Ereignisse, auch wenn gewisse Hinweise teilweise zu offensichtlich platziert werden, wie ich finde. Ich könnte mir aber vorstellen, dass gerade Leute, die neu im Romantasy-Game sind, hier auf ihren vollen Genuss kommen werden. Meiner Meinung nach enthält das Buch alle wichtigen Romantasy-Faktoren: Romantik, Spannung und Humor - und das alles in einer schön abgestimmten und dynamischen Mischung! Die grundsätzliche Idee mit dem Tribute-Kampf find ich sowieso echt cool und meiner Meinung nach wird diese Idee auch echt gut und mitreißend umgesetzt. An sich handelt es sich hierbei ja jetzt nicht um ein neues Konzept, aber die Autorin bringt definitiv ihre eigenen Ideen und Kniffe mit ein, was ich echt schön finde. Dass ich die Geschichte durchweg als spannend und dynamisch empfunden habe, liegt vermutlich auch besonders an dem energetischen, scharfsinnigen Schreibstil, der mir bereits vom ersten Satz an sehr zugesagt hatte. Ereignisse, Gespräche und Gedanken werden aufgeweckt, bildlich und schön akzentuiert gehalten, sodass man wirklich auch die Charaktereigenschaften der Charaktere wiedererkennen kann. So spiegelt sich beispielsweise Lors Scharfsinnigkeit auch im Schreibstil wider: Man merkt wirklich, dass sie gefühlt keinen Filter hat und eine wirkliche Kämpfernatur ist. Mir haben vor allem ihre Interaktionen mit den anderen Figuren sehr gut gefallen und ich bin sehr gespannt, wie sich ihre Beziehungen mit ihnen im weiteren Verlauf noch entwickeln werden - ich freue mich auf Band 2 und bin sehr gespannt, was dieses Buch alles für uns bereithalten wird!
Kleines Fazit: Auch wenn ich glaube, dass die Geschichte für übliche Romantasy-Leser:innen nicht unbedingt überraschend sein wird, finde ich das Buch spannend und habe es sehr gerne verschlungen. Besonders die Charaktere haben mich positiv überrascht und der Schreibstil ist sowieso sehr eingängig und verständlich - das Buch ist also eine wirkliche Empfehlung von mir, wenn auch kein absolutes Herzensbuch. Die Reihe hat viel Potential - ich bin gespannt auf den zweiten Teil!
𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Ein riesiger Pluspunkt ist die interessante Idee des Buches. Die technische Entwicklung, dass Jugendliche zum Vorteil der Alten ihren Körper verkaufen können, ist ein Ansatz mit ...
𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Ein riesiger Pluspunkt ist die interessante Idee des Buches. Die technische Entwicklung, dass Jugendliche zum Vorteil der Alten ihren Körper verkaufen können, ist ein Ansatz mit viel Potenzial. Dies wird leider nicht ausreichend ausgeschöpft. Mir persönlich fehlen detaillierte Hintergrundinformationen zu dem Krieg, der Infektion und der Spaltung zwischen den Generationen. Ich habe das Gefühl, dass man als Leser einfach in diese zerstörte Welt hineingeworfen wird, ohne dass allzu viel erfährt. Manche Handlungsstränge verwirren mich, andere hingegen überraschen mich positiv. Es gibt Wendungen und Entdeckungen, mit denen ich tatsächlich nicht gerechnet habe. Allgemein gesehen ist das Buch mit spannenden Thematiken wie Macht und Egoismus des Individuums bestückt, die mich schließlich auch neugierig gemacht und zum Fertiglesen bewegt haben. Dennoch kann mich das Buch und das Ende leider nicht überzeugen, den zweiten Band zu lesen.
𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Obwohl die Ausdrucksweise meines Erachtens nach einen gewissen distanzierten, sterilen und teils emotionslosen Charakter aufweist, schafft es die Autorin dennoch, die düstere Stimmung damit zu unterstreichen. Der Roman lässt sich flüssig und einfach lesen, indem komplexe Syntaxstrukturen vermieden und knappe Szenenbeschreibungen verwendet werden.
𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Bei einigen Charakteren kann ich leider keine extreme Entwicklung erkennen. Die Protagonistin Callie ist mir an sich sympathisch, aber sie wird mir etwas zu oberflächlich und emotionslos dargestellt. Das wird aber auch durch den recht knappen Sprachstil gefördert, denn dieser lässt keinen Platz für tiefgründige Emotionen und Gedanken. Dennoch verstehe ich ihre Handlungen und mag ihren Sturkopf und Willen. Zu anderen Charakteren finde ich keinen starken Draht und frage mich bei manchen, was für eine Rolle sie eigentlich spielen sollen, auch wenn sie oft sympathisch, aber flach gestaltet sind.