Ein modernes Märchen für die Prinzessin in uns
Paper Princess"Paper Princess" ist das Werk zweier begabter Autorinnen, welche die Paper-Reihe unter dem Pseudonym Erin Watt veröffentlichten.
Das erste Buch handelt von der siebzehnjährigen Ella Harper. Sie ist eine ...
"Paper Princess" ist das Werk zweier begabter Autorinnen, welche die Paper-Reihe unter dem Pseudonym Erin Watt veröffentlichten.
Das erste Buch handelt von der siebzehnjährigen Ella Harper. Sie ist eine Überlebenskünstlerin, die seit dem Tod ihrer Mutter auf sich allein gestellt ist. Während sie tagsüber das Leben einer Schülerin führt, arbeitet sie nachts in einer Bar. Plötzlich taucht der Multimillionär Callum Royal auf und behauptet ihr Vormund zu sein. Er nimmt sie mit in sein Zuhause in Bayview, wo sie seine fünf Söhne kennenlernt, die ihr vom ersten Tag an das Leben zur Hölle machen. Besonders Reed hat ein Problem mit Ellas Anwesenheit, während sie versucht sich in der Welt des Schönen und Reichen zurecht zu finden. Und Ella ist eins klar: Wenn sie die Zeit bei den Royals überleben will, muss sie sich eigene Regeln aufstellen …
Breits durch das Cover wird klar, das diese Geschichte einem modernen Märchen ähnelt. Die goldene, glitzernde Tiara und der Titel verweisen darauf, dass Ella nunmehr ein königliches Leben führt. Im Hintergrund sind wasserfleckenartige Farbtupfer zu erkenne, die mit wirklichen Wasserflecken verwechselt werden können. Dennoch passt das Cover sehr gut zu dem Inhalt des Buches.
Die "Prinzessin" des Buches, Ella Harper, ist, dank ihrer Vergangenheit, selbstsicher und schlagfertig. Sie lässt sich von keinem ihrer fünf neuen Brüder etwas vormachen und schon gar nichts vorschreiben. Auch mit den Problemen in der neuen Schule kommt sie schnell zurecht und ist immer für eine Überraschung gut. Trotz all dieser Unannehmlichkeiten liegt eine anziehende Spannung zwischen ihr und dem zweitältesten Royal Bruder Reed in der Luft.
Reed Royal versucht jedoch alles um Ella von seiner Familie fern zu halten. Er bekommt den Badboy Status aufgestempelt und und ist, durch das Vermögen seines Vaters, der Frauenschwarm seiner Schule. Deshalb erhält man schnell den Eindruck, das er und seine Brüder ziemlich verzogen sind. Mit dem Verlauf des Buches stellt sich jedoch heraus, das sie alle auf ihre eigene Weise unter der Last des Geldes zu leiden haben. Unter seiner harten Schale ist Reed fürsorglich, verletzlich und witzig. Dadurch kommt es häufig zu Schlagabtauschen zwischen Ella und Reed, die mich zum schmunzeln bringen.
Auch die restlichen Royalbrüder sind um einiges tiefgründiger als man zunächst annimmt. Ihre kreativen Persönlichkeiten werden in den folgenden Büchern genauer beleuchtet.
Dank ihnen und den Protagonisten kommt es im Verlauf des Buches zu Höhe- und Tiefpunkten, die der Geschichte ihre einzigartige Spannung verleihen. Mag man eben noch gelacht haben, ist man im nächsten Moment wütend oder möchte mit den Charakteren weinen.
Diese Emotionen werden besonders gut durch den flüssigen und einfachen Schreibstil hervorgehoben. Durch ihn bekommt man das Gefühl, durch die Seiten zu fliegen. Doch nicht nur die Emotionen treten dadurch hervor, sondern auch die Themen, welche in dem Buch genauer behandelt werden.
Die Autorinnen setzten sich mit aktuellen Themen auseinander, welche Jugendliche und junge Erwachsene häufig beschäftigen. Besonders der Umgang mit Geld steht hervor. Während Ella jeden Cent zu schätzen weiß, leben die Royals ein verschwenderisches Leben. Hierbei wird häufig auf den Drogenmissbrauch von Jugendlichen eingegangen. Zu guter Letzt werden auch noch die Highschoolhierarchieen angesprochen, welche noch immer häufig an amerikanischen Schulen anzufinden sind. Erin Watt ist es geschickt gelungen, diese Themen in die Geschichte einzubetten.
Auch sonst fehlt es den Autorinnen nicht an Talent. Sie verfassten einige Zitate, die lustig, alltäglich und allgemein geschrieben sind. Dadurch gelingt es vielen Mädchen, auch mir, sich in Ella hinein zu versetzen. Somit macht das Lesen des Romans Spaß und brachte mich dazu es wieder und wieder zu lesen. Auch wenn manche behaupten, es würde eine neue Cinderellaversion sein, hat es bis aus Ellas Namen und der Tatsache, das sie zunächst arm war, nichts mit dem Märchen zu tun. Dennoch schufen Erin Watt eine moderne Prinzessin mit Prinzipien und bewiesen somit ihre Originalität.
Trotzdem besteht für mich ein kleiner Kritikpunkt, welcher jedoch dem Verlag zu verschulden ist. Das Buch besitzt keine Triggerwarnung und kann daher einigen Menschen zu schaffen machen.
Mein Fazit: Es handelt sich um einen kreativen und tiefgründigen New-Adult Roman mit Re-Read Potential. Ein großartiger Auftakt für die Paper-Reihe.