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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

guter Thriller mit einigen Längen.

SCHWEIG!
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Judith Merchant – Schweig!

Esther: Ich muss nach meiner Schwester sehen. Morgen ist Heiligabend und das gehört sich so. Ich muss schauen, ob es ihr gesundheitlich gut geht, nachdem sie von ihrem Partner ...

Judith Merchant – Schweig!

Esther: Ich muss nach meiner Schwester sehen. Morgen ist Heiligabend und das gehört sich so. Ich muss schauen, ob es ihr gesundheitlich gut geht, nachdem sie von ihrem Partner verlassen wurde und natürlich nach dem, was letztes Jahr an Weihnachten passiert ist.

Sue: Nicht schon wieder. Sie steht unangemeldet vor der Tür, obwohl sie mich in Ruhe lassen soll. Warum kann sie nicht bei ihrer Familie bleiben? Ich komm allein zurecht. Ich will meine Ruhe. Ich will keine Geschenke und noch weniger will ich mich mit ihr unterhalten.

Martin: Meine Frau sieht nach ihrer Schwester, während sie mich mit den Vorbereitungen für Heiligabend alleine lässt.
Und dann... läuft alles aus dem Ruder und einer stirbt!

Ich habe die Leseprobe zu "Schweig!" vor einiger Zeit gelesen und mir hat diese gut gefallen. Ich kenne keine weiteren Bücher der Autorin.
Die Kapitel sind relativ kurz und abwechselnd wird aus der Sicht von Esther und Sue, später auch von Martin die Geschichte erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und modern.
Durch die schnellen Kapitelwechsel entsteht eine gewisse Unruhe und das Tempo wird erhöht, obwohl die Kapitel und Ereignisse meist aus der Sicht von Esther und Sue doppelt erzählt werden. Dazu gibt es immer wieder Kapitel, die aus der Kindheit der Mädchen erzählen.

Die Charaktere werden nach und nach detailliert ausgearbeitet, im Großen und Ganzen wirken sie lebendig und vielschichtig, dennoch bleibt es bis zum Schluss spannend, wer wen manipuliert und "böse" ist. Es war viel hin und her, was die Spannung einerseits erhöht, aber durch die ständigen Wiederholungen wurde der Thriller dann doch irgendwann langatmig und zäh. Ich möchte gar nicht auf das seltsame Dreier-Gespann eingehen, denn das macht den Reiz der Geschichte aus und ich kann nur sagen, nichts ist wie es scheint, und alles ist möglich. Jede mögliche Variante hält unterschwelligen Thrill bereit, der aber auch so neugierig macht, dass ich das Hörbuch recht flott durchgehört hatte.
Ich kann nur soviel sagen, keine der drei Hauptfiguren konnte mich für sich einnehmen, obwohl ich jede Sichtweise "irgendwie" verstehen konnte.

Die Schauplätze und die Thrill-Atmosphäre werden gut hervorgehoben. Das große einsame Haus im Wald, die bedrückende Stimmung zwischen den Schwestern, Esther und ihrem Mann, dazu kommt das Misstrauen, die Vorwürfe und die Erwartung, dass irgendetwas schlimmes passiert.

Eingelesen wird das Hörbuch von Christiane Marx, Ulrike Kapfer und Tim Gössler. Alle drei haben ihre Figur gut gesprochen, sodass ich mir die drei Protagonisten gut vorstellen konnte. Kleine Eigenheiten haben die Figuren lebendig gemacht.
Das Tempo ist insgesamt hoch, die Synchronsprecher konnten mich allesamt unterhalten.
Die toxischen Beziehungen zwischen den Figuren wurden gut herausgearbeitet, und ich hatte beim hören das Gefühl, ich würde mitten im Zimmer stehen und das Geschehen miterleben.

Leider gibt es aber auch ein paar Kritikpunkte: Zum einen empfand ich es als unnötig, jede noch so kleine Situation aus doppelter manchmal sogar dreifacher Perspektive erneut zu erleben, zum anderen empfand ich das Finale dann doch recht unspektakulär, und hätte mit einem größeren Knall gerechnet.
Ab und an verlor mich die Geschichte, weil sie ein wenig zäh wurde, hat mich aber immer wieder gefunden. Insgesamt ist der Thriller gut und ich kann ihn weiterempfehlen.
Ich weiß allerdings nicht, ob ich weitere Bücher der Autorin lesen mag.

Das Cover ist weiß mit einem Wald, wobei ein roter Baum hevorsticht. Nett gemacht, weil es einen Bezug zur Geschichte gibt.

Fazit: guter Thriller mit einigen Längen. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.07.2021

Spannung. Mystery. Horror. Guter Abschluss des Zweiteilers aus dem John Sinclair Universum.

Oculus - Das Ende der Zeit
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Wolfgang Hohlbein – Oculus, 2, Das Ende der Zeit

John, der sein Ende schon hat kommen sehen, erwacht und kann erneut den Kampf gegen die Tentakelwesen aufnehmen. Immer mehr Menschen fallen ihnen zum Opfer. ...

Wolfgang Hohlbein – Oculus, 2, Das Ende der Zeit

John, der sein Ende schon hat kommen sehen, erwacht und kann erneut den Kampf gegen die Tentakelwesen aufnehmen. Immer mehr Menschen fallen ihnen zum Opfer.
Suko bekommt in der Gegenwart Unterstützung mit der er gar nicht gerechnet hat. Doch was wollen Asmodinas Todesengel als Gegenleistung?
Sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft wird das Endspiel eingeläutet? Werden die Mächte der Finsternis siegen?

Der zweite Teil der "Oculus"-Geschichte aus der "John Sinclair"-Reihe, geschrieben von Wolfgang Hohlbein, fängt dort an, wo die Geschichte im letzten Buch aufgehört hat.
Auch hier bleibt der Erzählstil flüssig und die Story angenehm zu lesen. Auch hier hat der Autor eine Atmosphäre von Dunkelheit, Beklemmung und Grusel gewoben, die er zusätzlich mit einer guten Portion Spannung durchgehend im Buch halten kann.
Auch hier gibt es wieder drei Erzählperspektiven: John in der Zukunft, der gegen die Tentakelwesen mit Hilfe der mysteriösen Organisation kämpft und dabei an sein äußerstes gibt.
Suko, der herbe Verluste in den eigenen Reihen erleidet und dazu auch noch die Hilfe der Feindin annehmen muss, und in der Vergangenheit eine Gruppe von Männern, die mit Verrat und Verlust zu kämpfen haben.
Ich mag, wie die Handlungsstränge zusammen führen und dennoch bleiben einige Fragen für mich ungeklärt. Vielleicht ergeben sich die Antworten in weiteren Büchern, denn ich habe zwar einige 100 Hefte gelesen, aber sicherlich noch nicht alle. Trotzdem hat mich der erneute Ausflug in die Welt von John Sinclair neugierig gemacht und sicherlich werde ich in Kürze immer mal wieder kürzere Abstecher in Johns Welt machen.

Insgesamt habe ich den Zweiteiler gern gelesen. Die Spannung und das Tempo waren gut, das Gruselflair gut herausgearbeitet, die dystopischen Ansätze waren schauerhaft und glaubhaft nachvollziehbar, die Figuren konnte ich mir gut vorstellen, auch wenn ich mir eine etwas detailliertere Ausarbeitung in diesem Punkt gewünscht hätte.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, die Story war kurzweilig und beide Bücher an einem Tag zu verschlingen sollte also Beweis genug sein, dass die Story mich fesseln konnte und sich super lesen lässt.

Das Cover passt zum Vorgänger, und durch den schwarzen Hintergrund und der gelben Kreatur kann man Parallelen zum Vorgänger ziehen.

Fazit: Spannung. Mystery. Horror. Guter Abschluss des Zweiteilers aus dem John Sinclair Universum. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 22.02.2021

gute, solide Story

Kein Entkommen
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Christoph Wortberg – Trauma, Kein Entkommen

Gerade noch hat die Mordermittlerin Katja Sand mit ihrem Kollegen Holger Fink einen Dealer in der Mangel, da wird sie auch schon an den Tatort eines ungeklärten ...

Christoph Wortberg – Trauma, Kein Entkommen

Gerade noch hat die Mordermittlerin Katja Sand mit ihrem Kollegen Holger Fink einen Dealer in der Mangel, da wird sie auch schon an den Tatort eines ungeklärten Todesfalles gerufen. Ein Mann ist im See ertrunken. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, nur Katja und ihr Kollege Rudi haben Zweifel. Doch auch die Gerichtsmedizin hat keine Hinweise auf Mord gefunden. Aber warum hat sich der Tote ausgerechnet auf diese Weise umgebracht? Erste Spuren führen zur Marine. Schon bald darauf wird ein zweiter Toter gefunden. Und das auf noch skurriler Weise. Wieder weist nichts auf einen Mord hin, doch Katja ist sich sicher, die Fälle hängen irgendwie zusammen.

Ich kannte bisher noch kein Buch des Autoren. Die Leseprobe hat mir gut gefallen, weshalb ich den Thriller gerne lesen wollte und mich auf das Buch beworben habe.

Die Story umfasst ca 370 Taschenbuchseiten, die Sätze sind recht kurz und es gibt viele Dialoge, sodass sich der Thriller gut lesen lässt. Die Story ist sehr interessant, doch mir persönlich kam der Fall leider etwas zu kurz, da die Hauptfigur Katja Sand und ihre familiären Probleme extrem in den Vordergrund gerückt wurde. Dies ging leider zu Lasten der Spannung und des Tempos.
Die Geschichte ist aufgrund der relativ kurzen Sätze und Kapitel recht ruhelos, doch an einigen Passagen tritt sie auf der Stelle und kommt nicht vorwärts.
Relativ schnell ist ersichtlich wer der Täter ist, doch bis zum Schluss blieb mir das Motiv unklar. So ganz kann ich das Motiv nicht nachvollziehen, aber es wurde plausibel und einfach erklärt.
Die Charaktere wirken lebendig ausgearbeitet. In Katjas Fall hätte ich mir deutlich weniger Informationen gewünscht. Die Ermittlerin schleppt irgendein nicht näher bezeichnetes Geheimnis mit sich herum, mich hat neugierig gemacht, was es wohl ist, aber das wird sicher in einem der Folgebände aufgeklärt. Katja hat eine schlechte Beziehung zu ihrer Mutter und ihrer Tochter, nicht zuletzt wegen ihrer Arbeit. Auch in der Liebe hat es nicht geklappt, weshalb die Beziehung zu ihrer großen Liebe in die Brüche ging.
Rudi, der Kollege, war mir sehr sympathisch. Er ist zur rechten Zeit am rechten Ort, hat das Herz am rechten Fleck und schafft es immer wieder, Katja aus brenzligen Situationen zu retten.
Weder Katjas Mutter noch ihre Tochter Jenni konnten mich von sich überzeugen, aber das Ende des Buches lässt darauf hoffen, dass sich in naher Zukunft etwas ändern wird.
Insgesamt sind die Figuren gut ausgearbeitet, aber auch hier nimmt Katja einfach sehr viel Raum ein.

Die verschiedenen Schauplätze sind gut beschrieben. Obwohl es Tote gibt, wird hier auf blutige Szenen und exzessiver Gewalt verzichtet, wobei das nicht heißt, dass es hier keine gewalttätigen Übergriffe gibt. Gerade das Schicksal von Eva oder einem kleinen Hund ist sehr grausam. Und auch die Passagen, die aus der Sicht des Täters geschrieben sind, haben mich fassungslos gemacht, da hier in bösartige und schlechte menschliche Abgründe geschaut wird.

Alles in allem fehlte es mir durchgängig an Spannung, an Tempo und das Thrill-Feeling kam bei mir leider nicht auf. Der Plot hat mir gut gefallen und ich habe die Geschichte gern gelesen. Ich habe trotz allem das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen und kann das Buch auch weiter empfehlen, und doch fehlte mir das „gewisse Etwas“, der „Wow-Faktor“.
Nicht falsch verstehen, die Geschichte ist gut, aber für mich ist es eher ein Krimi denn ein Thriller. Wer einen seichten Thriller mag, wird viel Freude an dem Buch haben.

Das Cover ist ein Blickfang, düster und detailreich.

Fazit: gute, solide Story, die mich zwar gefangen nehmen, aber nicht komplett überzeugen konnte. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2021

guter Auftakt der Fantasy-Story um Wandler und ihre Sänger

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Stefanie Lasthaus – Touch of Ink, 1, Die Sage der Wandler

Quinns erster Tag an der Vancouver Island Univerity verläuft ganz anders als gedacht: Nicht nur das ihr der Job bei einer Professorin vom „heißen“ ...

Stefanie Lasthaus – Touch of Ink, 1, Die Sage der Wandler

Quinns erster Tag an der Vancouver Island Univerity verläuft ganz anders als gedacht: Nicht nur das ihr der Job bei einer Professorin vom „heißen“ Nathan direkt vor der Nase weggeschnappt wird, nein sie wird auch direkt in einen Streit zwischen Nathan und Gabriel hineingezogen. Doch das ist nicht alles, Quinn glaubt, sie wird verfolgt und das wiederum macht sie reizbar... reizbarer als sie es sonst schon ist.
Es dauert nicht lange, bis sie Freundschaft zur schüchternen Maya schließt, die übelst von der Campusprinzessin Joanna herumkommandiert wird. Mit ihrem Verhalten überhaupt nicht einverstanden wehrt sich Quinn gegen Joanna. Kurze Zeit später ist Maya verschwunden. Doch was ist passiert? In ihrer Not läuft sie zu Nathan, der ihr ein Geheimnis verrät und plötzlich ist alles klar... Quinn findet Antworten und noch so viel mehr... aber leider bringen die Antworten sie in Lebensgefahr.

Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin und obwohl ich die Geschichte rund um Quinn, Nathan und Gabriel mag, zog sich diese an einigen Stellen. Ich bin aber aufgrund des fiesen Cliffhangers neugierig geworden und werde mit Sicherheit auch den zweiten Band lesen.

Der Erzählstil ist jugendlich und modern, die Geschichte lässt sich im Großen und Ganzen gut lesen, die Idee finde ich klasse, aber dennoch hat mich die Geschichte an einigen Stellen verloren aber auch wiedergefunden. Auf über 300 Seiten braucht die Spannung etwas, bis sie komplett durchschlägt, dazu gibt es viele Wiederholungen, zum Beispiel das die Hauptfigur Quinn keine Blautöne erkennen kann. In gefühlt jedem Abschnitt wird der Leser daran erinnert, was ich ein wenig schade finde.
Erst zum Ende hin wird die Geschichte richtig spannend und dann kommt – natürlich – der Cliffhanger.
Die Charaktere wirken lebendig ausgearbeitet, hier darf man nicht vergessen, das es sich um Jugendliche handeln, die manchmal irrational reagieren und manchmal ein leichtes Kopfschütteln aufgrund der Bockigkeit der Protagonistin hervorzaubert. Egal, mir hat die Geschichte bis auf Kleinigkeiten gut gefallen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, das Tempo und Spannung deutlich mehr angezogen werden.
Nathan erschien mir als männliche Hauptfigur angenehmer als Quinn. Er kümmert sich um alles, hilft jedem, lässt sich aber auch mal fallen und Gefühle zu. Ich mag die Vielschichtigkeit seines Charakters.
Dann gibt es da noch die „bösen“ Geschwister Gabriel und Joanna, die ihre eigenen Beweggründe haben. Ob sie tatsächlich so böse sind, wie es uns in Band 1 vorgegeben wird, wage ich noch ein wenig zu bezweifeln, aber das werden wir ja sehen.

Der mythische/fantastische Aspekt der Geschichte ist gut gelungen. Wie unschwer schon beim Titel zu erkennen ist, handelt es sich um Wandler und ihre „Sänger“. Eine tiefe innige Freundschaft verbindet die beiden Teile einer Einheit und das ist hier gut beschrieben. Auch Quinn findet ihren, wer das ist, war keine Überraschung für mich.
Schön fand ich die Zwischenkapitel, auf denen in kurzen Worten die wichtigsten Fakten zu Wandlern/Sängern/Rangordnungen/Sdáng/... aufgegriffen werden. Hätte es für mich jetzt nicht gebraucht, aber ich fand es trotzdem schön.

Die Schauplätze sind gut beschrieben, manchmal etwas sehr detailliert, was die Geschichte ein wenig langatmig erscheinen lässt, aber dafür konnte ich mir alles sehr genau vorstellen.

Die Geschichte ist schön, die Idee gefällt mir gut, ich hoffe aber das der Folgeband die Spannung und das Tempo anzieht. Ich hatte überhaupt keine Probleme in die Geschichte zu finden, und ich habe das Buch schnell durchgelesen gehabt, weil mich die mythischen Aspekte angesprochen haben. Ich kann das Buch weiter empfehlen und erhoffe mir vom nächsten Band einen guten Abschluss.

Das Cover ist sehr hübsch, das florale Muster auf schwarzem Grund, dazu die filigrane Schrift und die goldenen Sprenksel. Sehr hübsch.

Fazit: guter Auftakt der Fantasy-Story um Wandler und ihre Sänger, an einigen Stellen aber etwas spannungsarm. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.01.2021

gute Fortsetzung, auch wenn ich den ersten Band besser gefunden habe

Shadowscent - Die Krone des Lichts
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P.M. Freestone – Shadowscent 2, Die Krone des Lichts

Rakel konnte Prinz Nisai vorerst heilen, auch wenn er nach der Vergiftung immer noch mit schweren Folgen zu kämpfen hat. In der Zwischenzeit hat sein ...

P.M. Freestone – Shadowscent 2, Die Krone des Lichts

Rakel konnte Prinz Nisai vorerst heilen, auch wenn er nach der Vergiftung immer noch mit schweren Folgen zu kämpfen hat. In der Zwischenzeit hat sein Bruder Iddo den Thron bestiegen und löst den Fünferrat auf, um zu herrschen.
Rakel, Nisai, Kip und Barden machen sich auf die Suche um ein Heilmittel für die Fäulnis die ihre Heimatstadt bzw die Welt befallen hat, zu finden, und Rakel trifft zufällig auf ihre Vergangenheit, mit der sie sich auseinandersetzen muss.
Ash, der die Attacke in der Arena überlebt hat, ist nun Gefangener von Iddo und dem Leibarzt Zoster. Zoster führt Experimente an ihm durch, will er doch das Schattenwesen in Ash gefügig machen und für seine Zwecke einsetzen.
Wird Ash die Flucht gelingen und mit Rakel ein glückliches Leben führen können?

Vor ca einem Jahr habe ich den Vorgänger gelesen „Die Blume der Finsternis“, die mir seinerzeit sehr gut gefallen hat und in guter Erinnerung blieb, sodass ich auch Band 2 unbedingt lesen wollte.
Der Erzählstil der Autorin ist flüssig, modern und die Geschichte wird jeweils aus der Perspektive von Rakel, Ash und Luz erzählt, die abwechselnd die Geschichte erzählen und dabei meist unterschiedliche Wege bestreiten. Eigentlich ist die Geschichte auserzählt, auch wenn es da einen Cliffhanger gibt. Ob es jetzt ein weiteres Buch geben wird, oder nur ein Buch, dass in der selben Welt spielt werden wir sehen. So ganz glücklich bin ich mit dem Ende jetzt eigentlich nicht.
Im Großen und Ganzen hat mich auch diese Geschichte gut unterhalten, im Vergleich zum ersten Band fehlte mir hier etwas Spannung und Tempo. Die Story lässt sich gut lesen und ich war schnell wieder in der Geschichte drin. Immer wieder gibt es kleinere Rückblicke auch in die Vergangenheit und somit in Band 1, der allerdings bekannt sein muss, damit man die Zusammenhänge versteht.
Die Charaktere wirken detailliert ausgearbeitet, die Autorin hat ihnen Leben eingehaucht.
Allerdings fehlte mir an gewissen Stellen tatsächlich die Stärke der verschiedenen Figuren: Ash, der Harnisch von Nisai wird gefangen genommen, seinen Kampfgeist gibt er zwar nicht auf und er hadert noch immer mit seinem Schatten, aber zwischendurch wirkte er distanziert und mutlos, ergab sich schon fast den verschiedenen Situationen. Natürlich zeigt er im Kampf Stärke und gerade die Szenen, in denen sich er und Rakel näher kommen, sind gut beschrieben.
Nisai ist nach der Vergiftung nicht mehr der selbe. Da Ash es nicht kann, sorgt Barden für ihn und mit Kip hat er einen neuen Harnisch. Die Gedächtnisprobleme haben auch einen Persönlichkeitswechsel hervorgerufen. Mochte ich ihn in Band 1 noch sehr gerne, weil er sich, seinen Prinzipien und der Freundschaft zu Ash treu blieb, wirkte er hier distanzierter, oberflächlicher und auch wenn er gute Ideen hatte, hätte ich mir gewünscht, dass er mehr zu Ash gehalten hätte.
Rakel ist stark, tough, aber das herumexperimentieren mit den Düften kam für mich doch zu kurz.

Keine Frage, ich mag die Geschichte, habe sie auch gerne gelesen, aber mir fehlte hier irgendwie ein Highlight, irgendwie der Wow-Effekt. Vielleicht hätte man etwas mehr daraus machen können, und wie gesagt, beim Finale weiß ich nicht, ob es jetzt noch einen Folgeband geben wird.

Ich kann beide Teile empfehlen, mir persönlich gefiel der erste aber deutlich besser. Trotzdem würde ich jederzeit wieder ein Buch der Autorin lesen, denn sie hat eine neue, interessante Welt geschaffen mit vielen Schauplätzen, die gut beschrieben wurden. Die Charaktere wirken lebendig und es gibt eine gute, wenn auch nicht durchgängige Spannung.

Das Cover ähnelt dem ersten Band und ist ein schöner Eyecatcher.

Fazit: gute Fortsetzung, auch wenn ich den ersten Band besser gefunden habe. 3,5 Sterne.