AUTOR: Helena Hunting
ERSCHEINUNGSDATUM (E-BOOK): 01. Mai 2019
VERLAG: LYX.digital
PREIS (E-BOOK): 6,99€
INHALT
Sie war diejenige, in die er sich in der Highschool verliebte. Sie war immer die Eine für ihn. Zu dumm, dass er sie gehen ließ! Die Eishockey-Karriere von Ethan ist auf dem Nullpunkt angekommen, als er in seine Heimatstadt zurückkehren muss - und plötzlich vor seiner alten Liebe Lilah steht. Acht Jahre ist es her, dass er mit ihr Schluss machte (am Telefon!) und sie bis heute doch nicht vergessen konnte. Alte Gefühle flammen auf, und Ethan setzt alles daran, seinen Fehler von damals wiedergutzumachen. Doch Lilah hat gar keine Lust, ihn so leicht davonkommen zu lassen. Sie will nicht nur der Glücksbringer für sein Eishockey sein. Sie will ihr Leben nicht wieder in Scherben sehen. Ethan muss jetzt in das härteste Spiel seines Lebens einsteigen - und es geht um nicht weniger als Lilahs Herz ...
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MEINE MEINUNG
Uff. Diese Rezension zu schreiben, wird nicht einfach sein. Denn ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht so wirklich, was genau ich von diesem Buch halten soll. „Love Play“ hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht – leider mindestens genauso oft negativ wie positiv.
Zunächst einmal hat sich die Handlung ganz anders entwickelt als ich erwartet hatte. Ich bin von einer leichten, humorvollen und vorhersehbaren Liebesgeschichte ausgegangen, die sich perfekt für den Sommer eignet. Und Helena Hunting hat alle meine Erwartungen zunichte gemacht. Dieses Buch geht um einiges tiefer, als man es sonst von New Adult - Geschichten gewohnt ist, denn es thematisiert nicht nur die schönen Seiten der Liebe, sondern auch die schrecklichen. Die Gefahr, die in ihr liegt.
Prinzipiell ist es ja auch eine gute Idee, mal etwas anderes auszuprobieren und einer bekannten Idee einen ganz neuen Touch zu verleihen. Aber leider haben einige Aspekte dazu geführt, dass ich mir jetzt im Nachhinein wünsche, dass die Autorin auf altbekanntem Terrain geblieben wäre.
Zu Beginn muss ich sagen, dass die gesamte Geschichte sehr komplex ist. Es gibt von Anfang an zwei große Handlungsstränge, den Sport und die Liebe, die viel mehr miteinander zu tun haben, als man denkt. Dann, im letzten Drittel des Buches kommt noch ein dritter Aspekt der Handlung dazu, sodass letztlich sehr viele Aspekte gleichzeitig thematisiert werden, was dazu führt, dass man sich nicht wirklich in die einzigen Themen einfinden kann, was schade ist.
Und dann sind da die beiden Protagonisten, Ethan und Lilah. Und – ich kann es nicht anders beschreiben – sie sind schwierig. Nicht nur ihre Beziehung ist sehr besonders und schwer nachzuvollziehen, auch die beiden Charaktere an sich tragen nicht dazu bei, dass man mit der Handlung warm wird. Ethan ist von Anfang an sehr klischeebelastet, bis er irgendwann eine ziemliche Kehrtwende macht und geradezu unheimlich wird, was eine gewisse Faszination provoziert. Dann, gegen Ende, flacht er wieder ziemlich ab und kehrt wieder zu den Klischees vom Anfang zurück. Aber auch Lilah hat zwischenzeitlich einen unglaublichen Nerv-Faktor. Sie ist sehr sprunghaft und als Leser ist es wirklich schwierig, ihre Handlungen nachzuvollziehen, weil sie ihre Meinung ständig grundlos ändert.
Und vor allem in der schwierigen Phase ihrer Beziehung, wo sie eigentlich besonders stark sein sollten, wirken sie beide gleichermaßen flach und naiv. Ständig wiederholen sie sich selbst, die Problemsituationen sind so gut wie identisch und obwohl sie ihre Probleme erkennen, tun sie nichts dagegen. Das war verdammt ermüdend und anstrengend zu lesen, es hat wirklich lange gedauert, bis ich wieder Spaß an dem Buch hatte.
Ein weiteres Problem, das ich mit diesem Buch hatte, war, dass sowohl der Anfang als auch das Ende ziemlich vorschnell waren. Der Teil dazwischen ist ziemlich detailliert ausgearbeitet, aber diese beiden Knackpunkte der Geschichte werden mehr oder weniger übergangen, was wiederum sehr schade ist, da sich gerade an diesen Stellen ziemlich gut geschriebene und tiefgründige Passagen finden.
Schlussendlich ist meine Meinung also immer noch ziemlich zwiegespalten: Einerseits ist „Love Play“ ganz anders als ich erwartet hatte und sehr intensiv, andererseits ist es aber ein ständiges Auf und Ab, es ist schwierig zu lesen und noch viel schwieriger, mit Spaß an der Sache dranzubleiben und ich würde dieses Buch auch nicht jedem empfehlen. Aber wenn ihr Liebesgeschichten mögt, die kompliziert sind, emotionale Schmerzen und die Gefahren der Liebe thematisieren, dann seid ihr hier genau richtig.
Folglich gebe ich diesem Buch 3✩ Sternchen, da man meiner Meinung nach sehr viel mehr daraus hätte machen können, auch wenn es nicht wirklich schlecht ist.
Vielen Dank an NetGalley und den LYX-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!