Komplizierte Familiengeschichten
SturmherzDie Gestaltung des Covers des Buches „Sturmherz“ der Autorin Corinna Bomann hat mich direkt angesprochen und passt wunderbar zum Inhalt.
Das Verhältnis zwischen der 38-jährigen Alexa und ihrer Mutter ...
Die Gestaltung des Covers des Buches „Sturmherz“ der Autorin Corinna Bomann hat mich direkt angesprochen und passt wunderbar zum Inhalt.
Das Verhältnis zwischen der 38-jährigen Alexa und ihrer Mutter Cornelia ist schon immer schwierig und sehr distanziert gewesen. Nun liegt Cornelia als Folge eines Schlaganfalls im Koma und Alexa erklärt sich trotz aller Diskrepanzen bereit, ihre Vormundschaft zu übernehmen. Dort trifft sie den Amerikaner Rick, der ihr von dem gemeinsamen Leben mit ihrer Mutter um 1962 berichtet. Dadurch bekommt sie überraschende Informationen über ihre Mutter und sieht diese aus einem ganz anderen Blickwinkel.
Der Schreibstil von Corina Bomann ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie wechselt gekonnt und unterhaltsam zwischen der Vergangenheit um 1962 und der Gegenwart 2014. Die Ereignisse aus den beiden Zeitebnen fügen sich nach und nach zusammen und man fragt sich immer wieder, was dazu geführt hat, dass Cornelia ein so distanziertes Verhältnis zu ihrer Tochter entwickelt hat und warum sie ihr so wenig Liebe entgegenbringen konnte.
Die Charaktere wurden von der Autorin sehr detailreich beschrieben und wirkten authentisch.
Es werden viele verschiedene und interessante Themen angesprochen, wie die Flut 1962, schwierige Familienverhältnisse und die Folgen für die Kinder und die Pflege von Familienangehörigen.
Insgesamt ist „Sturmherz“ ein schöner, unterhaltsamer Roman mit einer komplizierten Familiengeschichte, der die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verbindet und Mutter und Tochter wieder einander annähert. Allerdings habe ich bis zum Ende eine nachvollziehbare Erklärung für Cornelias fehlende Mutterliebe und ihrer Distanz zu Alexa vermisst.