Verliert den Navogationskurs
Sarahs große Leidenschaft ist die Fliegerei und die darf sie nach aller Herzenslust bei ihrer Großmutter Nancy in Florida ausleben. Doch der Sommer 2006 hält für sie eine Überraschung parat, denn Nancy ...
Sarahs große Leidenschaft ist die Fliegerei und die darf sie nach aller Herzenslust bei ihrer Großmutter Nancy in Florida ausleben. Doch der Sommer 2006 hält für sie eine Überraschung parat, denn Nancy bittet Sarah, dass sie bei ihrer Rückkehr nach England einen Mann ausfindig machen und ihm einen Fliegerorden zurückgeben soll, der sich seit Jahrzehnten in Nancy Besitz befindet. Und während Sarah auf Nancys Bitte hin den Spuren der Vergangnheit nachgeht, stößt sie auf eine unglaubliche Liebesgeschichte....
"Die Pilotin" von Amelia Carr ist ein Roman, der unglaublich viele Themen miteinander vereinen möchte - Historischer Roman, Romanze und Familiensaga. Leider gelingt es der Autorin nicht, den Ansprüchen der aufgezählten Genres gerecht zu werden und ihre Leser zu begeistern.
Hat der Leser schon zu Beginn einige Startschwierigkeiten, um in die Geschichte hineinzufinden, so zieht sich das Geholpere leider durch das komplette Buch wie ein roter Faden durch die Seiten und man verliert schnell den Überblick. Die Autorin bedient unglaublich viele Handlungsstränge, um ihren Ideen Platz zu verschaffen, aber das geht zu Lasten der Glaubwürdigkeit und der Spannung. Man erhält zwar einen detaillierten Einblick in die Ausbildung und den Einsatz der Pilotinnen, aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas, um den Funken der Begeisterung hier überspringen zu lassen.
Auch finden sich, in meinen Augen, gewisse Ähnlichkeiten mit dem Film "Pearl Harbor" wieder und das Liebeschaos droht den Leser regelrecht zu erschlagen. Irgendwie hat man das alles schon mal gelesen und die ménage à trois wirkt ein wenig trivial.
Die Autorin bemüht sich, ihrem Buch den nötigen historischen Anstrich zu verpassen, in dem sie Erinnerungen und Lebensgeschichten wieder aufleben lässt, verliert dabei aber den Navigationskurs völlig aus den Augen. An manchen Stellen wird unglaublich dick aufgetragen und mit der Kelle aus dem Vollen geschöpft. Die Handlung büßt unglaublich viel an Authentizität, Einfühlungsvermögen und Empathie ein und ich lese nur noch quer, um endlich zum Ende zu kommen.
Die Figuren können leider alle nicht den Leser von sich überzeugen und wirken wie Statisten in ihrer eigenen Geschichte. Der Roman bietet unglaublich viele Möglichkeiten, den Leser abzuholen und ihm ein aufregende Zeitreise zu ermöglichen , doch hier wird leider unglaublich viel Potenzial verschenkt und der Leser klappt Buch völlig entnervt zu.