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Veröffentlicht am 02.10.2021

Einfach nur lustig

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Kommissar Kluftinger ist plötzlich dem Weihnachtschaos ausgeliefert, als seine Frau Erika zwei Tage vor Heiligabend von der Leiter fällt und ins Krankenhaus muss. Auf seine ganz eigene Art und Weise versucht ...

Kommissar Kluftinger ist plötzlich dem Weihnachtschaos ausgeliefert, als seine Frau Erika zwei Tage vor Heiligabend von der Leiter fällt und ins Krankenhaus muss. Auf seine ganz eigene Art und Weise versucht er die von Erika auferlegten Arbeiten zu erledigen. Da der Kommissar dabei auf jede Menge Katastrophen trifft, wird das alles andere als leicht. Als sich auch noch der Schwiegervater seines Sohnes aus Japan ankündigt, der Weihnachten in seinem vollen Glanz erleben möchte, wird es einfach nur lustig.

Volker Klüpfel und Michael Kobr sind ein befreundetes Autorenteam, die schon länger gemeinsam an der Kultfigur Kommissar Kluftinger aus dem Allgäu arbeiten.
Mit viel Witz und Humor wird der Kommissar „Klufti“ in all seinen Facetten detailgetreu ausgearbeitet.

Für mich war es das erste Kluftinger-Buch und ich fand es unglaublich witzig.
Die Kapitel tragen alle dieselbe Überschrift „Katastrophe“, da sich Klufti durch seine ganz eigenen 24 Weihnachtskatastrophen kämpft. Da ist es bestimmt kein Zufall, dass genau am 24.Tag bei uns Weihnachten gefeiert wird.
An vielen Stellen musste ich laut lachen, da der Kommissar einfach so sympathisch ist und zu vielen unkonventionellen Mitteln greift um dem Weihnachtsfest und vor allem seiner Frau Erika gerecht zu werden. Auf der anderen Seite ist er einfach wieder nur menschlich. Als dann noch der Besuch aus Japan eintrifft und sich Klufti mit seinem Deutsch-Englisch verständigt, finden die Lachtränen kein Halten mehr.
Eine tolle Einstimmung auf das bevorstehende Fest und einfach nur zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Schwieriges Thema gut umgesetzt

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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„Hey, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ von Anne Gröger handelt von dem Jungen Samuel, der schwer erkrankt ist und die meiste Zeit seines Lebens im Krankenhaus verbringt.
Aufgrund ...

„Hey, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ von Anne Gröger handelt von dem Jungen Samuel, der schwer erkrankt ist und die meiste Zeit seines Lebens im Krankenhaus verbringt.
Aufgrund seines Gesundheitszustandes hat Samuel einige Ängste entwickelt. Er schützt sich übertrieben vor Keimen und traut sich aufgrund der vielen tödlichen Gefahren kaum aus seinem Zimmer.
Eines Tages steht plötzlich das Mädchen Frida in seinem Zimmer und erklärt ihm, dass sie der kleine Tod ist und selbst einmal zum großen Tod werden möchte. Dafür muss sie das Leben als Mensch kennen lernen, welches Samuel ihr zeigen soll.
Samuel schafft es zusammen mit Frida nach und nach seine Ängste zu überwinden und nimmt wieder am Leben teil.
Frida kann ihm begreiflich machen, dass man die Zeit, die man hat, nutzen muss und dass man keine Angst vor dem Tod haben muss.

Der Tod ist ein schwieriges Thema, vorallem in Bezug auf Kinderängste.
Anne Gröger stellt in ihrem Buch den Tod als kleines Mädchen dar, welches erst einmal die selben Erfahrungen, wie jedes kleine Kind macht (z.b.Toilette gehen, verschiedene Lebensmittel ausprobieren, Gefühle verstehen lernen etc.). Aus meiner Sicht macht die Autorin den Tod dadurch etwas anschaulicher und kleiner und somit auch weniger schrecklich.
Dennoch wird der Tod in diesem Buch als ernsthaftes Thema aufgegriffen und erklärt.

Samuel ist ein sympathischer und sehr cleverer Junge, der sich anfangs hinter einer Fassade versteckt, aber nach und nach an seinen Ängsten wächst und sich im Laufe des Buches zu einem selbstbewussten Charakter entwickelt.

Kindgerecht wird das Thema, da die Autorin trotz der Tragik der Handlung sehr viel Witz mit einfließen lässt und man an der ein oder anderen Stelle durchaus lachen muss.
Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet und veranschaulicht die Handlung mit der ein oder anderen Illustration.

Ich finde es mutig, dass sich Anne Gröger diesem Thema gestellt hat und gratuliere zu diesem gelungenen Kinderbuch, welches zwar nicht durchgängig leichte Kost ist, aber an der ein oder anderen Stelle wichtige Botschaften vermittelt.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Spannender Escape-Room-Thriller

Stadt des Zorns
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"Stadt des Zorns" von Marc Meller dreht sich rund um Hannah Preuss, eine Überlebende des Psychopathen Janus, der ausgewählte Menschen in selbstgebaute Escape-Räume lockt, die nicht jeder überlebt. 10 Monate ...

"Stadt des Zorns" von Marc Meller dreht sich rund um Hannah Preuss, eine Überlebende des Psychopathen Janus, der ausgewählte Menschen in selbstgebaute Escape-Räume lockt, die nicht jeder überlebt. 10 Monate sind seit Hannahs Martyrium vergangen als sie plötzlich wieder auf den damals geflüchteten Janus trifft, dem es gelingt ihr erneut eine Falle zu stellen. Dieses Mal ist es Janus gelungen die gesamte Stadt Köln in einen Escape-Room zu verwandeln. Hannah kämpft gemeinsam mit sieben Fremden ums Überleben. Ihr enger Vertrauter, Kommissar Bernd Kappler, ist derweil auf der Suche nach ihr und Janus und das Spiel spitzt sich immer weiter zu.
Marc Meller lebt selbst in Köln und schreibt gerne Thriller über das Thema "Angst". Dass er sich mit diesem Thema schon öfters beschäftigt hat, merkt man dem Roman deutlich an.
Die verschiedenen Charaktere in dem Buch gehen jeweils unterschiedlich mit dem Thema Angst um. Während die jüngste Protagonistin nahezu einen Nervenzusammenbruch erleidet, stellt sich Hannah ihrer Angst, andere widerum beschuldigen sich gegenseitig sich in diese Situation manövriert zu haben.
Ich persönlich fand den Escape-Room-Thriller überaus spannend, da das Spiel eines Escape-Rooms ansich schon viele Möglichkeiten bietet. Dann noch Fallen eines Psychophaten ausgesetzt zu sein, steigert die Spannung ins Unermessliche.
Zeitgleich hat man auch immer wieder etwas über die Arbeit der Polizei durch Kommissar Kappler erfahren und wie oft er sehr nah dran war Hannah zu befreien und Janus zu schnappen.
Der Kommissar ist ein erfahrener symphatischer Charakter indem Hannah zu recht eine Vaterfigur sieht. Seiner eigenen Intuition folgend, missachtet er auch das ein oder andere Mal Vorschriften.
Hannah ist eine überaus starke Frau, die sich ihrer größten Angst stellt, um wieder in ein normales Leben zurückfinden zu können. Ihre Beweggründe sind nachvollziehbar, dennoch benötigt es dafür jede Menge Mut.
Spannend war es auch das Machtspiel zwischen Opfer Hannah und Täter Janus zu verfolgen, denn Hannah wollte sich nicht in die Opferrolle begeben. Die Versuche Janus Gedankengänge nachzuvollziehen, was nur ansatzweise gelang, fand ich sehr interessant.
Die Aufgaben des Escape Rooms sind außerdem sehr ausgeklügelt.
Einzig und allein hat mich etwas gestört, dass relativ häufig auf den Vorgänger "Raum der Angst" angespielt wurde. Natürlich ist es wichtig zu wissen, was in der Vorgeschichte passiert ist. Es hat mich aber an der ein oder anderen Stelle dann etwas geärgert, dass ich dieses Buch nicht davor gelesen habe. Wobei mir zu Beginn des Lesens noch gar nicht bewusst war, dass es ein Vorgängerbuch gab. Die Handlung an sich ist aber zusammen gefasst und lässt sich nachvollziehen.
Den Klappentext des Buches finde ich aber nicht passend, da er sich so liest, als hätte man als Leser selbst die Möglichkeit die Rätsel des Raums zu lösen. Das fand ich hier nicht gegeben, da Hannah souverän anführt und als Einzige Janus und seine Gedankengänge kennt. Außerdem hatte das erste Spiel im Vorgängerbuch zwei Überlebende und nicht nur Hannah, soweit ich das "Stadt des Zorns" entnehmen konnte.

Fazit: Alles in allem ein super spannender Thriller bei dem alles möglich ist und der Opfer und Täter auf Augenhöhe agieren lässt. Ich werde definitiv auch noch "Raum der Angst" lesen.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Ein rundum gelungenes Kinderbuch, welches der ganzen Familie Spaß macht!

Bazilla - Feen-Internat in Gefahr
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Bazilla, Feen-Internat in Gefahr von Heike Eva Schmidt dreht sich um die Welt von Bazilla, einem Mädchen, welches halb Vampir, halb Fee ist.

Bazilla geht seit kurzem in das Feen-Internat um die Fähigkeiten ...

Bazilla, Feen-Internat in Gefahr von Heike Eva Schmidt dreht sich um die Welt von Bazilla, einem Mädchen, welches halb Vampir, halb Fee ist.

Bazilla geht seit kurzem in das Feen-Internat um die Fähigkeiten einer Fee zu erlernen. Sie hat sich dort gut eingelebt und auch Freunde gefunden.
Das in einem Park versteckte Feen-Internat wird plötzlich durch menschliche Bauarbeiten bedroht und Bazilla setzt alles daran, um zusammen mit ihrer Familie das Internat zu retten.

Die Ausdrucksweise von Heike Eva Schmidt ist herrlich unbekümmert und mit viel Witz gespickt. Die Beschreibungen der Personen und der Umgebungen sind kurz gehalten und bildlich gut vorstellbar.
Unterstützt wird die Vorstellungskraft durch schöne schwarz-weiß Illustrationen von Angela Gstalter.

Die Schriftgröße ist einem Kinderbuch angemessen und sogar die Seitenzahlen sind passend gestaltet.
Die Autorin bedient sich mitunter Phantasieausdrücken, wie z.b. Feehext, um den Leser noch besser in die Welt der Feen eintauschen zu lassen.

Bei Bazilla - Feen-Internat in Gefahr handelt es sich um Band 2 der Reihe. Band 1 muss jedoch nicht gelesen worden sein, um das Buch zu verstehen.
Band 3 soll im Oktober 2021 erscheinen. Eine kleine Leseprobe hierzu ist im Buch enthalten.

Besonders gefallen hat mir an dem Buch der Charakter von Bazilla. Sie ist ein Mädchen, welches als Vampirin unter Feen etwas aus der Reihe tanzt und ihre eigenen Vorlieben (z.b. Schwarz, statt Rosa) hat. Dennoch ist sie keine Außenseiterin und findet Anschluss im Internat.
Die Autorin zeigt, dass man auch anders sein kann und macht Bazilla zur Heldin ihrer Geschichte.
Auch die Menschen werden zweifarbig dargestellt, zum einen gibt es die "bösen" Bauarbeiter, die die Natur zerstören wollen; zum anderen gibt es die ausgeflippten Naturschützer, die mit ihrem Hippiebus einen Sitzstreick veranstalten und somit den Feen unbewusst zu Hilfe eilen. Auch der Familienzusammenhalt ist ein großes Thema bei "Bazilla".
Gemeinsam mit der Unterstützung all ihrer Familienmitglieder gelingt ein Vorbruch bei der Aktion "Internat retten". Die Liebe, Unterstützung und der Zusammenhalt innerhalb der Familie wird immer wieder hervorgehoben (z.b. verpetzt Bazilla ihren Bruder nicht; verteidigt sie ihre Familie gegen Sticheleien).

Ebenso gefallen hat mir, dass die Natur nicht zu kurz kommt. Die schönen Bäume und der Park werden toll beschrieben und die Kinder bekommen den Eindruck, dass die Natur verzaubert und schützenswert ist.

Mein Fazit: Es handelt sich um ein ganz ein tolles Kinderbuch, welches nicht nur den Kleinen Spaß am Lesen bringt. Das Buch ist locker und fröhlich geschrieben und bringt viele wichtige Botschaften mit sich. In jedem Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Spannende Familiengeschichte mit rasanten Wendungen

Die Pilotin
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"Die Pilotin" von Amelia Carr durchleuchtet die Familiengeschichte von Nancy Costello, einer alten Dame, die, bevor sie stirbt noch einmal mit ihrem Leben aufräumen möchte.

Nancy erzählt ihrer Enkelin ...

"Die Pilotin" von Amelia Carr durchleuchtet die Familiengeschichte von Nancy Costello, einer alten Dame, die, bevor sie stirbt noch einmal mit ihrem Leben aufräumen möchte.

Nancy erzählt ihrer Enkelin Sarah aus ihrer Jugend, vom Krieg, der Liebe und der Leidenschaft zur Fliegerei. Als ehemalige amerikanische Pilotin, die im 2.Weltkrieg flog, hat Nancy viel erlebt und eine einzigartige Liebe kennen gelernt.
Diese Liebe hat ihre Spuren in Nancys Leben hinterlassen, von denen niemand aus ihrer Familie ahnt.
Jahrzehnte später ist es für Nancy an der Zeit ihre Familie aufzuklären.

Amelia Carr ist selbst vierfache Großmutter und leidenschaftliche Pilotin und erzählt mit viel Herzblut von der Fliegerei.
"Die Pilotin" ist mein erster Roman von ihr und in meinen Augen durchaus gelungen.
Die Autorin schafft es durch stetige Perspektivenwechsel die einzelnen Protagonisten dem Leser nahe zu bringen.

Jede Person hat Passagen, in der sie ihre Ansichten in der Ich-Perspektive teilen darf.
Zudem gibt es Kapitelweise Zeitwechsel von der Vergangenheit zur Gegenwart.
Dadurch wird die Handung von allen Seiten beleuchtet.

Der Roman beinhaltet viele Wendungen, die den Spannungsbogen aufrecht erhalten.
Historische Ereignisse werden nur kurz angeschnitten, dennoch erhält man einen kleinen Einblick in das Leben der damaligen Zeit, mit seinen Entbehrungen und der Mentaliät.

Amelia Carr hat ein gutes Gespür dafür dem Leser das Gefühl des Fliegens zu vermitteln.
Ich konnte mir gut vorstellen, warum Nancy das Fliegen mochte, da die Autorin mit Begeisterung schreibt. Als Laie war es für mich interessant und doch einfach zu folgen, da Amelia Carr nicht zu viel Wissen in die Seiten packt.

Ich hatte mir ursprünglich etwas mehr zum Thema Krieg und zum Leben als Frau in den 40er Jahren erwartet.
Das Buch war dann doch anders, als ich es mir vorgestellt hatte, dennoch hat es mich positiv überrascht.
Im Kern steht stehts das Familiengeheimnis.
Immer wenn ich dachte, ich hätte dieses entschlüsselt, kam eine Wendung und es war doch alles ganz anders. Das hat es für mich spannend und nicht vorhersehbar gemacht. Ich habe gerne und schnell weiter gelesen und gerätselt, wie es wohl ausgehen könnte.

Bei den Protagonisten treffen wir auf sehr unterschiedliche Charaktere, die allesamt nicht perfekt sind und die ein oder andere falsche Entscheidung treffen.
Als Leser fand ich mich häufig in der Situation wieder, darüber nachzudenken was ich wohl selbst gemacht hätte.
Das Buch vermittelt uns die Botschaft, dass man in einer Familie ehrlich und offen zueinander sein sollte.

Ein gelungener Roman mit vielen Facetten, der zum Nachdenken anregt.

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