Spannende Idee, mittelmäßige Umsetzung
Winterland„Winterland“ ist der erste Fall für Martin Juncker und Signe Kristiansen. Der Krimi wurde vom dänischen Journalistenpaar Kim Faber und Janni Pedersen geschrieben. Das Buch ist 2021 als eBook und Taschenbuch ...
„Winterland“ ist der erste Fall für Martin Juncker und Signe Kristiansen. Der Krimi wurde vom dänischen Journalistenpaar Kim Faber und Janni Pedersen geschrieben. Das Buch ist 2021 als eBook und Taschenbuch im Blanvalet Verlag (Penguin Random House Verlagsgruppe) erschienen.
Martin Juncker und Signe Kristiansen sind zwei Hauptcharaktere, die gut zur Geschichte gepasst haben. Dank Ecken und Kanten wirken beide authentisch. Sowohl Juncker als auch Kristiansen durchlaufen eine nachvollziehbare Entwicklung. Leider waren sie mir kein bisschen sympathisch.
„Winterland“ behandelt im Laufe der Geschichte eine riesige Menge an politischen Themen, die alle samt hoch aktuell sind. Ob die einzelnen Themen gut recherchiert sind, kann ich nicht beurteilen. Anhand der sehr nüchternen Beschreibung merkt man recht schnell, dass die beiden Autoren hauptberuflich Journalisten sind. Am meisten hat mich die Oberflächlichkeit, mit der die einzelnen Themen behandelt werden, gestört. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich das Autorenduo auf ein bis zwei Themen beschränkt hätte. Eine tiefergehende Beschreibung wäre somit möglich gewesen.
Bei einem guten Krimi sollte der Kriminalfall im Mittelpunkt der Handlung stehen. Auf „Winterland“ trifft das leider nicht zu. Immer wieder wurde der Handlungsstrang „Kriminalfall“ von ausführlichen politischen Erklärungen in den Hintergrund gedrängt. Auch das Privatleben der beiden Ermittler hat für meinen Geschmack zu viel Raum eingenommen.
Erst im letzten Viertel des Buches kommt Spannung auf und selbst dann war sie nur sporadisch vorhanden. Hinzukommt die sehr seichte Beschreibung des Kriminalfalls und die unvollständige Auflösung. Das Buch endet mehr oder weniger mit einem Cliffhanger.
Erzählt wird der Krimi aus der Sicht von Juncker und Kristiansen. Die deutsche Übersetzung des Schreibstils ließ sich halbwegs flüssig lesen. Die Wortwahl hat für mich nicht zum Genre gepasst. Sie war viel zu nüchtern und emotionslos. Geschrieben wurde das Buch in der dritten Person.
Fazit
Die Grundidee konnte auf Anhieb meine Neugierde wecken. Leider ist die Umsetzung eine herbe Enttäuschung, die mich zu keinem Zeitpunkt überzeugen konnte. Ich gebe dem Buch 2,5 von 5 Sterne.