Beklemmend, spannend, unsympathisch und frustrierend
"Flieh, so weit du kannst" lautet nicht nur der Titel dieses Romans, manchmal wäre ich dem Lesen auch gerne entflohen. Denn leider hat die Autorin meinen Geschmack so gar nicht getroffen.
Das lag sicher ...
"Flieh, so weit du kannst" lautet nicht nur der Titel dieses Romans, manchmal wäre ich dem Lesen auch gerne entflohen. Denn leider hat die Autorin meinen Geschmack so gar nicht getroffen.
Das lag sicher nicht am Erzählstil. Der ist flüssig, auch sprachlich gefiel es mir. Der stetige Wechsel zwischen Avas und Jades Gedanken war anschaulich und trug zu deren charakterlicher Darstellung gut bei.
Die Bedrohung durch Charlie und schließlich schon sehr bald auch erkennbar durch David war beklemmend spürbar, war für mich auch signifikant für einen Thriller, ebenso wie der letzte Abschnitt, actionreich, ziemlich grausam und von Toten geprägt.
Was mich frustriert hat war, dass ich keine der beiden Protagonistinnen sympathisch finden konnte, zwei Freundinnen, die in boshafter Art und Weise um einen Posten konkurrieren, obwohl das gemeinsame Geheimnis, die beiderseitige Schuld, sie eigentlich zusammenschweißen sollte. Doch beide sind psychisch irgendwie gestört, vor allem Jades irrationale Handlungen und Halluzinationen waren für mich kaum erträglich.
Ich bevorzuge auch bei Thrillern das Schema "gut besiegt böse" und das war hier nicht der Fall. Es gab keinen sog. Helden, der alle Gefahren überwindet und letztlich den Bösen zur Strecke bringt. Es gibt, wenn man so will, kein Happy-End. Nur einen ominösen, ebenfalls unbefriedigenden Cliff-Hanger.