Junge Ermittlerin, frech und unkonventionell
Mit „Der 13. Brief“ startete Lucie Flebbe ihre Karriere als erfolgreiche Krimiautorin. Zu der Zeit nannte sie sich noch Lucie Klassen. Die Reihe um die junge Privatdetektivin Lila-Ziegler umfasst insgesamt ...
Mit „Der 13. Brief“ startete Lucie Flebbe ihre Karriere als erfolgreiche Krimiautorin. Zu der Zeit nannte sie sich noch Lucie Klassen. Die Reihe um die junge Privatdetektivin Lila-Ziegler umfasst insgesamt 9 Bände. Für mich war es der erste Band, ich kannte bisher von Lucie Flebbe nur die Jenseits-Reihe um die Polizistin Eddie Beelitz. Und ich muss gestehen, die Reihe um Lila Ziegler, jedenfalls der 1. Band, gefällt mir fast noch besser. Wenn das überhaupt geht. 😉
Lila Ziegler stammt aus einem elitären Elternhaus. Der Vater Oberstaatsanwalt, hat für seine Tochter den Lebensweg vorgezeichnet. Laut Papa, hat nach dem zwar mehr als mäßigen Abitur ein Jurastudium zu erfolgen. So hat er dem Töchterchen auch gleich einen Studienplatz gesorgt. Und zwar in Münster. Obwohl es Lila auch von zu Hause wegzieht, so reizt sie dieser Gedanken kein bisschen. Kurzentschlossen steigt sie in Bochum aus dem Zug und stellt sich zum ersten Mal in ihrem Leben auf eigene Füße. Völlig mittellos und durchnässt wie eine Katze landet sie bei einem Privatdetektiv und ist auch schon bald mitten in ihrem ersten Fall. Eine 16-jährige Schülerin beging Selbstmord. Lila ermittelt Undercover.
Der Schreibstil von Lucie Flebbe begeistert mich auch in diesem Band. Er ist mitreißend und spannend, gewürzt mit einer guten Prise Humor. Lila, die Protagonistin ist eine Nummer für sich. Eine extrem coole Socke, freches Mundwerk, um keine Antwort verlegen und sie lügt wie gedruckt. Ich fragte mich zu Anfang des Buches, was da wohl in der Erziehung des Herrn Oberstaatsanwalts schiefgelaufen ist. Im Verlauf des Buches erfährt der Leser näheres darüber. Aber… Ich habe so meine Zweifel. Denn Lila lügt. Sagt sie in diesem Punkt tatsächlich die Wahrheit? Das wird sich mit Sicherheit in den Folgebänden klären. Und darauf bin ich wirklich gespannt. Auch Ben, der Privatdetektiv ist ein sehr eigener Charakter. Ein Macho mit Ecken und Kanten. Und dennoch scheinen die Frauen auf ihn zu stehen. Sympathisch ist mir vor allem der väterliche Kneipenwirt Molle, der Lila sofort unter seine Fittiche nimmt. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut ausgearbeitet.
„Der 13. Brief“ behandelt neben dem eigentlichen Sachverhalt auch Themen wie Mobbing, Missbrauch, Machtspiele, Freundschaft und Eifersucht.
Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi, mit einer starken Protagonistin.