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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2021

Toller Roman über Familie, deutsche Geschichte und die Kunst der Spielzeugherstellung

Wo wir Kinder waren
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Eva, Jan und Iris räumen das Haus ihrer Großeltern aus. Sie sind Teil einer Erbengemeinschaft, die entscheiden muss, was mit dem Haus und der dazu gehörigen Spielwarenfabrik ihrer Vorfahren geschehen soll. ...

Eva, Jan und Iris räumen das Haus ihrer Großeltern aus. Sie sind Teil einer Erbengemeinschaft, die entscheiden muss, was mit dem Haus und der dazu gehörigen Spielwarenfabrik ihrer Vorfahren geschehen soll. Die Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg in Ostdeutschland wurde schon zur Kaiserzeit gegründet. Sie überstand zwei Weltkriege, die Inflation sowie die deutsche Teilung und damit einhergehend die Zwangsverstaatlichung, musste aber nach der Wiedervereinigung Insolvenz anmelden. Der Leser erfährt abwechselnd mehr über die Räumung des Hauses und die Erinnerungen an ihre Kindheit von Eva, Jan und Iris, sowie in einem zweiten Erzählstrang mehr über die bewegte Vergangenheit der Fabrik. Die Fabrik gehörte zunächst den Urgroßeltern Albert und Mine Langbein und ging dann an deren Sohn Otto und seine Frau Flora über. Dieser zweite Handlungsstrang hat mich vom ersten Moment an fasziniert und gefangen genommen. Die Beschreibung der Puppenherstellung fand ich sehr interessant und ebenso die wechselvolle Geschichte der Fabrik. Ich bin wirklich begeistert, wie es der Autorin gelingt, die deutsche Geschichte anhand der Geschichte der Spielzeugfabrik wiederzugeben. Das Buch ist hervorragend recherchiert und man merkt, wie viel Herzblut der Autorin in ihm steckt, denn ihre eigene Familiengeschichte diente als Grundlage für das Buch. Zu den Figuren Eva, Jan und Iris hatte ich nicht sofort einen Draht, zum Glück änderte sich das aber im Laufe der Geschichte. Die Drei standen sich als Kinder nahe, haben sich aber im Laufe der Jahre voneinander entfernt. Je mehr man über die Drei und ihre Kindheit und Jugend erfährt, desto mehr wachsen sie einem ans Herz, ebenso wie das Haus ihrer Vorfahren, das sie gerade ausräumen.

Fazit: Ich fand das Buch spannend und interessant, es hat mich berührt und ich habe Einiges gelernt. Besser geht es meiner Meinung nach nicht! Chapeau, Frau Naumann zu diesem großartigen Roman, ich hätte am liebsten immer weiter gelesen! Schon jetzt auf jeden Fall ein Highlight 2021! Ich vergebe natürlich fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Kleine Mäuseheldin Mopsa

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus
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Die Maus Mopsa wohnt mit ihrer Familie im alten Rathausturm. Mopsa träumt von einer Karriere als Schauspielerin und unterhält derweil ihre Familie und Freunde mit schauspielerischen Einlagen. Das Leben ...

Die Maus Mopsa wohnt mit ihrer Familie im alten Rathausturm. Mopsa träumt von einer Karriere als Schauspielerin und unterhält derweil ihre Familie und Freunde mit schauspielerischen Einlagen. Das Leben könnte ganz in Ordnung sein, wäre da nicht der Mäusekönig Tartar. Für ihn müssen alle anderen Mäuse den ganzen Tag Futter sammeln. Als Mopsa es eines Tages wagt, ihm die Stirn zu bieten, wird sie aus dem Rathausturm verbannt und muss sich nun allein durchs Leben schlagen. Die Welt ist voller Gefahren für eine kleine Maus, doch Mopsa glaubt an sich und ihren Traum. Und am Ende stellt sie fest, dass es noch etwas Wichtigeres gibt, als die Erfüllung von Träumen...
Die Geschichte spielt etwa Ende des 19. Jahrhunderts und ist deswegen wunderbar altmodisch. Die Maus Mopsa ist eine süße, sympathische Protagonistin und auch die anderen Figuren sind wunderbar charakterisiert. Die Geschichte ist spannend und auch lehrreich, außerdem enthält sie viele wichtige Botschaften, wie zum Beispiel, dass man immer an sich glauben sollte. Die Zeichnungen sind wundervoll, großes Kompliment an die Illustratorin!

Fazit: Ein schönes Vorlesebuch mit toller Botschaft für Kinder ab etwa 5 Jahren. Man entdeckt eine vergangene Zeit und fiebert mit Mopsa und ihren Freunden mit. Ich vergebe gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Alltägliches schön und liebevoll erzählt

Lotte und die Freitags-Oma
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Das Buch „Lotte und die Freitags-Oma“ von Miriam Zedelius enthält 18 Geschichten rund um die fünfjährige Lotte und ihre Oma, die sie freitags immer vom Kindergarten abholt. In den Geschichten wird manchmal ...

Das Buch „Lotte und die Freitags-Oma“ von Miriam Zedelius enthält 18 Geschichten rund um die fünfjährige Lotte und ihre Oma, die sie freitags immer vom Kindergarten abholt. In den Geschichten wird manchmal Alltägliches erzählt (z.B. ein Besuch auf dem Wochenmarkt) und manchmal aufregendere Ereignisse (z.B. Übernachten bei Oma oder eine Kanufahrt). Lotte und ihre Oma waren mir gleich sympathisch, ich empfinde sie als „echt“. Lotte hat auch mal Angst, beispielsweise als sie bei ihrer Oma übernachtet oder ihr passt etwas nicht in den Kram (sie will z.B. keine Schwimmweste anziehen). Die Geschichten sind der Lebenswirklichkeit von Kindergartenkindern entnommen, sie können sich gut mit Lotte identifizieren. Die Geschichten sind eher ruhig und unaufgeregt, wir haben sie aber sehr gerne gelesen, denn der Autorin gelingt es, Alltägliches schön und liebevoll zu erzählen. Außerdem haben wir öfter auch mal geschmunzelt (z.B. wenn Lotte ihrer Stoffeule den Schnabel putzt). Die Illustrationen sind einfach gehalten, passen gut zu den Geschichten und sind ansprechend.

Fazit: Ein schönes Buch für Kinder ab etwa 3 Jahren. In den Geschichten können sich die Kinder wiederfinden. Wir werden das Buch sicher noch oft zur Hand nehmen. Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Tolles Adventsbuch mit spannenden Rätseln

Weihnachten auf dem Tannenhof
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Bewertet mit 5 Sternen

„Weihnachten auf dem Tannenhof“ ist eine (Vor-)Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln, lässt sich also gut in der Adventszeit lesen. Miri und ihr Bruder Fiete freuen sich schon auf ...


Bewertet mit 5 Sternen

„Weihnachten auf dem Tannenhof“ ist eine (Vor-)Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln, lässt sich also gut in der Adventszeit lesen. Miri und ihr Bruder Fiete freuen sich schon auf Weihnachten, besonders da der Wetterbericht Schnee verspricht. Doch da stürzt eine Tanne auf das Dach der Reithalle, was das Aus für den Hof der Familie bedeuten könnte. Als Miri und ihre Freundin von einem Gerücht erfahren, demzufolge es einen Tanner-Schatz geben soll, machen sie sich gleich daran, diesen Schatz zu finden, denn vielleicht können sie so den Hof retten.

Die Geschichte lässt sich kapitelweise lesen, aber natürlich auch am Stück, besonders Spaß machen dabei die Rätsel am Ende von jedem Kapitel (z.B. Buchstabengitter, Fehlerbild oder Labyrinth). Am Ende des Buches findet man die Lösungen.

Das Buch macht Spaß und bringt gut die (vor-)weihnachtliche Stimmung rüber, die Charaktere sind liebenswert.

Fazit: Ein schönes Buch für pferde- und rätselbegeisterte Kinder ab etwa 9 Jahren, ich vergebe gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Schonungslos und ehrlich

Keine halben Sachen
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Das Buch „Keine halben Sachen“ von Antje Herden hat nur 144 Seiten, ist dabei aber so eindringlich erzählt mit einer Geschichte, die unter die Haut geht, dass es noch lange nachwirkt.

Der fünfzehnjährige ...

Das Buch „Keine halben Sachen“ von Antje Herden hat nur 144 Seiten, ist dabei aber so eindringlich erzählt mit einer Geschichte, die unter die Haut geht, dass es noch lange nachwirkt.

Der fünfzehnjährige Robin ist gelangweilt von der Schule, eigentlich von seinem ganzen Leben. Als er Leo trifft, ändert sich plötzlich alles, denn Leo ist cool und irgendwie anders. Gemeinsam probieren sie Drogen aus, zuerst „nur“ Alkohol, Zigaretten und Joints, später auch härtere Drogen. Sie lernen Karla und Anna kennen und Robin verliebt sich bis über beide Ohren in Karla, doch auch sie hat Drogenprobleme und zieht Robin weiter bergab. Wird er es schaffen, dem gefährlichen Sog zu entkommen?

Die Autorin schafft es mit knappen Worten auf wenigen Seiten doch unglaublich viel zu erzählen. Dass manchmal schon ein kleiner Anstoß reicht, um in einen Abwärtsstrudel zu geraten. Dass man manchmal das Richtige tun möchte und trotzdem das Falsche tut. Und dass manchmal nichts so ist wie es scheint. Der Autorin gelingt es außerdem mit nur einem einzigen Satz, die ganze Geschichte auf den Kopf zu stellen.

Fazit: Beeindruckend und aufwühlend. Ein Buch, das nachdenklich macht und dem ich noch viele, vor allem jugendliche Leser wünsche! Fünf Sterne!

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