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Veröffentlicht am 22.03.2017

Mercy Thompson ist zurück

Tanz der Wölfe
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Es ist der Freitag nach Thanksgiving, den man in den USA auch den "Schwarzen Freitag" nennt. Und für Mercy Thompson wird es tatsächlich ein schlimmer Tag, denn als sie nach einem Autounfall versucht, ihren ...

Es ist der Freitag nach Thanksgiving, den man in den USA auch den "Schwarzen Freitag" nennt. Und für Mercy Thompson wird es tatsächlich ein schlimmer Tag, denn als sie nach einem Autounfall versucht, ihren Ehemann Adam Hauptman, Alpha des Columbia Werwolfrudels zu erreichen, scheint nicht nur er wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Auch das gesamte Rudel ist nicht erreichbar.
Verzweifelt versucht Mercy mit Zee, ihrem Mentor, Kontakt aufzunehmen. Aber die Feenwesen wurden in ihre Reservate verbannt und er kann ihr nicht helfen, schickt aber seinen Sohn Tad, ein Halbblut, halb Fee, halb Mensch.
Dank ihrer Gefährtenverbindung findet Mercy heraus, dass jemand das gesamte Rudel entführt hat. Dieser Jemand muss entweder sehr dumm sein oder sehr gefährlich.
Zunächst bringt sie Adams Tochter Jesse in Sicherheit, dann macht sie sich zusammen mit dem Werwolf Asil, der vom Marrok aller Werwölfe Amerikas, Bran, geschickt wurde und dem Vampir Stefan auf die Suche nach ihrem Rudel. Im Haus von Warrens Freund Kyle treffen sie auf Regierungsbeamte. Stecken sie hinter der Entführung und was bezwecken sie damit? Sollen die Werwölfe in der Öffentlichkeit als Monster dargestellt werden, damit die Menschen Angst vor ihnen haben und ihre Vernichtung gerechtfertigt wäre?
Nach und nach gibt es immer mehr Ungereimtheiten und Mercy kommen Zweifel, dass wirklich eine Regierungsorganisation hinter allem steckt. Und schließlich muss sie sich einem alten Feind stellen, der ihr schon mal nach dem Leben getrachtet hat...

Walker Mercy Thompson ist endlich zurück. Und der siebte Teil der Reihe hat mir wieder richtig gut gefallen, nachdem der letzte Band "Siegel der Nacht" meiner Meinung nach etwas schwächer war.
Die Geschichte ist spannend und flott erzählt, mit der richtigen Dosis Herz und Humor. Ich habe mich sehr gefreut, dass das Rudel wieder eine Rolle spielte. Auch Vampir Stefan ist dabei, den habe ich beim letzten Mal etwas vermisst. Sowieso mag ich die Darstellung der Vampire von Patricia Briggs, denn es sind keine in der Sonne glitzernden Kuschelvampire, es sind mächtige Raubtiere der Nacht, die Menschenblut brauchen, um weiter zu existieren. Auch die Werwölfe leben zwar zivilisiert und organisiert, aber es lauert immer der Wolf unter der menschlichen Oberfläche, was sie auch zu gefährlichen Wesen macht.
Mercy mag ich sowieso. Sie lässt sich nichts sagen, auch nicht von ihrem Ehemann, dem Alpha ihres Rudels, und ist stur wie ein Maulesel. Lachen musste ich u.a. als sie sich in einer Szene schnell in ihren Kojoten verwandeln muss und vergisst, dass sie noch voll bekleidet ist. Ein Kojote mit BH, lustige Vorstellung. g

Für Fans der Reihe ist "Tanz der Wölfe" natürlich ein Muss. Und für die, die es werden wollen: Man kann den Teil vielleicht einzeln lesen, aber ich empfehle den Start mit Band 1 und dem Lesen in chronologischer Reihenfolge, da es doch ein paar Dinge gibt, die man vielleicht sonst nicht nachvollziehen kann.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Harper Connelly Teil 4

Grabeshauch
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Harper Connelly, die Tote aufspürende junge Frau, wird diesmal nicht nur mit einem geheimnisvollen Todesfall konfrontiert, sondern auch mit ihrer Vergangenheit. Während sie in Texas auftragsgemäß dem Tod ...

Harper Connelly, die Tote aufspürende junge Frau, wird diesmal nicht nur mit einem geheimnisvollen Todesfall konfrontiert, sondern auch mit ihrer Vergangenheit. Während sie in Texas auftragsgemäß dem Tod eines reichen Patriarchen nachspürt, erfährt ihr scheinbarer Stiefbruder und Lebensgefährte Tolliver, dass sein Vater aus dem Gefängnis entlassen wurde. Harper fürchtet den manipulativen Mann, der sich wieder in ihr Leben drängt. Doch endlich wird das Geheimnis um ihre verschwundene Schwester Cameron gelüftet.

Harper und Tolliver führt ihr neuer Auftrag dieses Mal nach Dallas. Dadurch kommen sie ganz in die Nähe des Ortes, wo sie aufgewachsen sind und der traurige Erinnerungen an ihre Kindheit weckt. Hier verschwand vor acht Jahren Harpers Schwester Cameron und bis heute weiß niemand, was mit ihr passiert ist.
Lizzie Joyce, eine reiche Rancherin, beauftragt Harper herauszufinden, wie ihr Großvater gestorben ist. Bei ihrem Besuch auf dem Friedhof stößt sie auf ein Familiengeheimnis und diese Entdeckung bringt sie selbst und Tolliver in tödliche Gefahr.
Und wieso taucht ausgerechnet jetzt Tollivers Vater wieder auf und nimmt Kontakt zu seinem Sohn auf? Hat er sich nach seinem Gefängnisaufenthalt wirklich geändert und will mit seiner Familie reinen Tisch machen? Und ist es Zufall, dass die Polizei gerade jetzt einen Hinweis auf den Verbleib von Harpers Schwester Cameron bekommt? Ist sie vielleicht doch noch am Leben?

Dies ist der vierte und wohl abschließende Teil der Reihe um die "Leichenleserin" Harper Connelly, wie sie sich hier selbst einmal scherzhaft nennt. Seit einem Blitzschlag mit fünfzehn Jahren hat sie die Gabe, Tote aufzuspüren und sie kann die letzten Augenblicke vor ihrem Tod sehen und fühlen. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Stiefbruder Tolliver, der inzwischen mehr als das ist, denn durch die enge Zusammenarbeit in den letzten Jahren ist aus der Beziehung längst eine tiefe Liebe geworden und die beiden sind seit kurzem ein Paar. Was Außenstehenden nicht immer gefällt. Aber da beide nicht blutsverwandt sind, sind ihnen diese Meinungen egal.

In diesem Teil tritt Harpers Gabe im Laufe der Geschichte ein wenig in den Hintergrund. Dafür kommt die Suche nach Harpers Schwester Cameron endlich zu einem Abschluss. Endlich erfahren wir, was damals geschehen ist und mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet.
Teilweise ist die Geschichte sehr emotional, z. B. als Harper sich eingestehen muss, dass Tolliver ihre einzige Familie ist und sie sonst niemanden hat. Könnte sie ohne ihn überhaupt weiterleben? Und würde sie das überhaupt wollen?
Typisch für Charlaine Harris ist neben all der Spannung auch wieder der Humor, sowie die normalen Dinge des Alltags, die das Buch für mich absolut lesenswert machen.

Ich mochte Harper von Anfang an und finde es eigentlich schade, dass die Reihe nun beendet ist. Vielleicht sollte die Autorin noch mal darüber nachdenken und eine Ablegerserie mit dem hellseherisch begaben Manfred schreiben. g
Andererseits gefällt mir dieser Abschluss ganz gut, denn gleichzeitig ist es auch eine Chance auf einen Neuanfang für Harper. Nun können sie und Tolliver das Kapitel von Camerons Verschwinden abschließen und ein Neues beginnen.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Harper Connelly Teil 3

Ein eiskaltes Grab
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Die junge Harper Connelly hat die außergewöhnliche Gabe, Tote zu finden. In Doraville, North Carolina, soll sie einen vermissten Jungen aufspüren. Es stellt sich heraus, dass dort in den letzten Jahren ...

Die junge Harper Connelly hat die außergewöhnliche Gabe, Tote zu finden. In Doraville, North Carolina, soll sie einen vermissten Jungen aufspüren. Es stellt sich heraus, dass dort in den letzten Jahren einige Teenager verschwunden sind. Harper findet sie alle – zu ihrem Entsetzen. Danach möchte sie die Gegend so schnell wie möglich verlassen. Nach einem brutalen Überfall muss sie jedoch bleiben. So erfährt sie mehr über die Einwohner und deren Geheimnisse, als ihr lieb ist. Doch wer ist der Serienmörder?

Seit einem Blitzschlag hat Harper Connelly eine besondere Gabe: Sie kann Tote aufspüren und so deren Todesursache erkennen. Zusammen mit ihrem Halbruder Tolliver reist sie seit Jahren durch das Land und nimmt Aufträge von Angehörigen Verstorbener an. Woran ist ihr Kind, ihre Mutter, ihr Vater gestorben?
Dieses Mal geht es um vermisste Jugendliche in einer Kleinstadt in North Carolina. Die Großmutter eines Vermissten hat den Verdacht, dass die Jungen entführt und ermordet wurden. Eine schwere Aufgabe für Harper, denn sie findet alle toten Jungen und fühlt die Schmerzen der Opfer kurz vor ihrem Tod. In Doraville scheint ein brutalter Serienkiller sein Unwesen zu treiben. Ist es einer der Bewohner oder ein Fremder?
Eigentlich nicht Harpers Aufgabe, dies herauszufinden, aber nach einem Überfall müssen sie und Tolliver erst einmal vor Ort bleiben.

Der Fall an sich ist spannend und auch emotional. Man kann sich gut vorstellen, wie hart es für Harper sein muss, die Leichen der Jungen zu finden und deren qualvolle Stunden vor ihrem Tod nachzuempfinden. Ich möchte nicht mit ihr tauschen.
Im Verhältnis zu ihrem "Bruder" Tolliver gibt es in diesem Teil eine entscheidende Wendung. Sein Vater hat ihre Mutter damals geheiratet, also sind die beiden nicht blutsverwandt und deswegen hat mich diese Veränderung für die beiden sehr gefreut.

Man muss die beiden Vorbände nicht unbedingt gelesen habe, um "Ein eiskaltes Grab" zu verstehen. Die Autorin gibt hier ausreichend Erklärungen für "Neulinge", aber aufgrund der Entwicklungen würde ich es doch empfehlen.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Harper Connelly Teil 2

Falsches Grab
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Klappentext: Harper Connelly ist eine ungewöhnliche junge Frau mit einer Spezialbegabung: Sie kann Tote finden und deren letzte Augenblicke nacherleben. Diese Fähigkeit hat sie zum Beruf gemacht. Was nicht ...

Klappentext: Harper Connelly ist eine ungewöhnliche junge Frau mit einer Spezialbegabung: Sie kann Tote finden und deren letzte Augenblicke nacherleben. Diese Fähigkeit hat sie zum Beruf gemacht. Was nicht jedem gefällt, dem sie begegnet. Bei einem wissenschaftlichen Experiment auf dem Friedhof von Memphis/Tennessee macht sie eine grausige Entdeckung: In einem über hundert Jahre alten Grab liegt nicht nur eine Leiche, sondern zwei. Die Leiche eines kürzlich verstorbenen Mädchens gehört eindeutig nicht hierher!

Es ist ein paar Jahre her, dass ich den ersten Teil der Reihe gelesen habe, aber an einiges konnte ich mich noch erinnen. Es ist aber noch nicht schlimm, wenn man mit diesem Teil einsteigt, denn es wird auch hier nochmal erzählt, wieso Harper diese besondere Gabe hat und was es damit auf sich hat. Mit 16 wird sie von einem Blitzschlag getroffen und danach ist alles anders. Nun reist sie mit ihrem Stiefbruder durchs Land und findet für viele Leute ihre verstorbenen Verwandten. Hat sie jemanden gefunden, kann sie dessen letzte Augenblicke und die Todesursache sehen und fühlen. Keine leichte Aufgabe und ohne ihren Bruder würde sie das wohl nicht durchstehen.
Wenn man es genau nimmt, ist Tolliver gar nicht ihr Bruder. Sein Vater heiratete ihre Mutter, daher sind sie nicht blutsverwandt.Aber sie haben noch gemeinsame jüngere Halbgeschwister, die bei der Schwester von Harpers Mutter aufwachsen.
Ihr neuer Auftrag verschlägt sie nach Memphis. Im Rahmen eines Seminars für Okkultismus soll Harper ihre Gabe vor den Studenten des Bingham Colleges unter Beweis stellen. Was ihr auch gelingt und zwar deutlicher, als ihr lieb ist. Im Grab eines Toten aus dem 19. Jahrhundert liegt die wesentlich jüngere Leiche eines kleinen Mädchens. Harper ist geschockt, denn es handelt sich um Tabitha Morgenstern, deren Eltern sie vor gut eineinhalb Jahren in Nashville engagiert hatten, um ihre Tochter zu suchen. Sie war von Zuhause entführt worden und seitdem spurlos verschwunden. Trotz intensiver Suche hatte Harper damals keinen Erfolg.
Sie und Tolliver sind sich sicher, dass der Fund der Leiche kein Zufall ist, denn woher hätte der Mörder wissen sollen, dass Harper ausgerechnet auf diesem Friedhof in Memphis auftaucht. Hat vielleicht der Mörder selbst dem College empfohlen, sie zu engagieren? Und wer ist es? Schon damals hat die Polizei im engsten Familienkreis der Morgensterns ermittelt. Und nun scheint sich der Verdacht auch auf Harper auszudehnen. Dann wird eine weitere Leiche gefunden...

Ich denke, man kann das Buch als Mystery-Crime bezeichnen, wobei allerdings auch die persönliche Geschichte von Harper Connelly nicht zu kurz kommt. Wie ich es schon von den Sookie-Büchern kenne, legt Charlaine Harris auch hier viel Wert auf Details und gut ausgearbeitete Charaktere. Man kann sich sehr gut in die junge Frau und ihre Situation hineindenken.
Und wie gewohnt, ist der Schreibstil flüssig und die Geschichte spannend und an den richtigen Stellen mit wohl dosiertem Humor. Ich habe zwar vermutet, wer der Täter ist und lag auch richtig, aber das hatte keinen Einfluss auf die Spannung.
Auf dem Buchrücken steht ein Kommentar von "The Globe and Mail": Man muss diese Heldin einfach lieben, die es nicht erwarten kann, ihre Schuhe auszuziehen und barfuß über Amerikas Friedhöfe zu spazieren...
Dem stimme ich zu. Ich mag Harper und finde, sie meistert ihr Leben trotz aller Schwierigkeiten in der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut.
Im Laufe des Buches fragt Harper sich, was sie eigentlich tatsächlich ist. Hellseherin trifft es ja nicht wirklich. Ich hätte da eine passenden Bezeichnung: Totenleserin.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergehen wird mit Harper Connelly und ihrer Suche nach den Toten. Und mit Tolliver.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Der 3. Fall für Kommissar Nils Trojan

Die Totentänzerin
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Der Berliner Kommissar Nils Trojan wird an einen Tatort gerufen, an dem ein Pärchen brutal in ihrem Schlafzimmer ermordet wurde. Sie liegen entkleidet auf ihrem Bett, aneinander gefesselt, die Laken blutig ...

Der Berliner Kommissar Nils Trojan wird an einen Tatort gerufen, an dem ein Pärchen brutal in ihrem Schlafzimmer ermordet wurde. Sie liegen entkleidet auf ihrem Bett, aneinander gefesselt, die Laken blutig und die Nachtwäsche wurde eigenartig drapiert, wie zur Schau gestellt. Trojan ist schockiert, denn gerade das Schlafzimmer in der eigenen Wohnung sollte einem doch Sicherheit geben, eine Art geschützter Raum sein, wenn man schläft.
Aber noch schockierter ist er, als Theresa Landsberg, die Frau seines Chefs in den Kreis der Verdächtigen gerät, denn Landsberg selbst erzählt ihm von ihrem labilen Zustand und ihren Gedächtnislücken. Trojan möchte nicht an Theresas Schuld glauben, aber bald geschieht ein weiterer Mord und er muss allen Spuren nachgehen, um die Serie zu beenden...


Dies ist der dritte Fall für den Berliner Kommissar Nils Trojan. Und er bringt ihn mal wieder an seine Grenzen, denn die Morde sind brutal und bizarr und Trojan kommt einfach nicht weiter. Sein Chef macht es ihm auch nicht leicht bei den Ermittlungen, denn obwohl er wegen seiner Frau befangen ist, will er den Fall nicht abgeben. Hinzu kommen seine Panikattacken, die natürlich immer im ungünstigsten Moment auftauchen. Aber seine Therapie hat er ja abgebrochen, damit er mit Jana zusammen sein kann.
Wie immer ist die Geschichte von Anfang bis Ende spannend erzählt, Bentows Schreibstil gefällt mir sehr gut. Meistens wird aus Sicht von Trojan erzählt, manchmal auch aus Theresas Sicht und anderer Figuren. Und immer fragt man sich: Ist das jetzt der Mörder? Das Ganze war für mich jedenfalls ein geschicktes Verwirrspiel und ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, wer der Täter ist, hatte aber verschiedene Vermutungen...die dann zum Schluss doch falsch waren. Also alles richtig gemacht, Herr Bentow. g

Alles in allem hat mich auch dieser Band der Reihe wieder gut unterhalten und ich kann ihn auf jeden Fall weiterempfehlen. Wer wissen möchte, ob es erforderlich ist, dass man Teil 1 und 2 vorher gelesen hat: Zum Verständnis dieses Falls sicher nicht, aber es schadet auch nicht, schon wegen der persönlichen Entwicklung der Hauptfiguren.