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Veröffentlicht am 18.02.2021

Nur Marionetten in einem Spiel

Die wunderbare Kälte
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Schon länger habe ich ein neues Buch gesucht, in dem es um Psychospielchen und Manipulation geht. Wo man den Protagonisten erst mag, ihm helfen möchte. Und ihn dann hasst und sich fragt, wie ein solcher ...

Schon länger habe ich ein neues Buch gesucht, in dem es um Psychospielchen und Manipulation geht. Wo man den Protagonisten erst mag, ihm helfen möchte. Und ihn dann hasst und sich fragt, wie ein solcher Mensch sich so lange hinter einer Fassade verstecken konnte. In diesem, zugegeben äußerlich unscheinbaren Buch, habe ich genau das gefunden.

Denn Kai ist nicht nur eine Stalkerin, sie verkuppelt Menschen - und letzten Endes entwickelt sie eine ungesunde Besessenheit gegenüber zwei ihr völlig unbekannten Menschen. In gewisser Weise handelt die Story von psychischen Krankheiten, deren Verkörperung Kai darstellt. Soll man sie mögen, mit ihr fühlen und schadenfroh sein? Oder soll man sich um ihre Opfer sorgen? Durch die von der Autorin gewählte Ich-Perspektive erfährt man eine Menge von Kai und hofft, dass sie sich helfen lassen kann von den Menschen, denen sie wichtig ist. Doch Kai ist selbstzerstörerisch und lässt niemanden an sich heran. Letzten Endes muss der Leser selbst entscheiden, ob die von Kai geschilderten Begegnungen nur ihrer Fantasie entsprungen sind oder ob tatsächlich ein Körnchen Wahrheit enthalten ist.

Und gerade diese authentische Ausarbeitung hat mir sehr gut gefallen. Man schaut als Leser geradewegs in Kais Kopf, kann so ihre Taten bis zu einem gewissen Grad fast sogar verstehen und nachvollziehen.

Auch der Stil, mit dem die Autorin arbeitet, hat mich positiv überrascht. Man kann in „Die wunderbare Kälte“ eintauchen, sich von ihr gefangen nehmen lassen und schon fast von einem poetischen Stil sprechen, wären da nicht Kais Gedanken, die von Natur aus sprunghaft und manchmal durcheinander sind. Diese Kombination macht den Plot außergewöhnlich.

Persönliches Fazit: Leseempfehlung! Das Buch an sich als auch die Protagonistin zeigen, dass man sich vom Äußeren nicht leiten lassen soll. Und dass die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Lüge und Wahrheit oft miteinander verschwimmen.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Dramatisch, schonungslos, mitreißend

Toter Schmetterling
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Mit 11 Jahren wird Liam des Mordes an der 6-jährigen Hailey bezichtigt. Trotz Beteuerung seiner Unschuld belasten ihn die Beweise schwer, und er wird in eine psychosomatische Klinik eingewiesen. Nun wird ...

Mit 11 Jahren wird Liam des Mordes an der 6-jährigen Hailey bezichtigt. Trotz Beteuerung seiner Unschuld belasten ihn die Beweise schwer, und er wird in eine psychosomatische Klinik eingewiesen. Nun wird er entlassen und steht vor der schwierigsten Aufgabe seines Lebens. Er ist 35 und hat keine Ahnung, wie das Leben funktioniert. Doch eines hat er nicht vergessen: Der wahre Täter von Hailey ist noch auf freiem Fuß! Liam macht es sich zur Aufgabe, diesen zu finden und zu bestrafen. Er will den Mord an Hailey sühnen - und Rache nehmen für die 26 Jahre, die er unschuldig eingesperrt war.

Meine Fre*se, was für ein irrer Plot! Hier hat Simone Trojahn voll aufgefahren und mich als Leser emotional und spannungsmäßig volle Lotte abgeholt. Die Story wurde derart realistisch konstruiert, dass ich tatsächlich das Gefühl hatte, bei allem live dabei gewesen zu sein. Natürlich ist dies auch dem bildhaften Schreibstil der Autorin geschuldet, der Fluch und Segen zugleich ist. Denn manchmal stößt man an seine persönlichen Grenzen, wenn man sich vorstellt, was den Figuren in ihren Geschichten widerfährt. Uff! Eine knallharte, direkte Schreibe, die zum Markenzeichen der Autorin wurde.

Viel Arbeit steckt sie zudem in die Charaktere. Liam ist ein unglaublich authentischer Protagonist, dessen Motive und Handlungen ich stets nachvollziehen konnte. Man könnte fast sagen, ich hätte ihm beim Lesen den Rücken gestärkt und ihn in seinem Rachefeldzug unterstützt.

Das Ende hat mich im Nachhinein noch eine ganze Weile beschäftigt. Und genau das hat die Autorin hier womöglich bezweckt: dass man das Gelesene versteht, hinterfragt und sich damit auseinandersetzt.

Persönliches Fazit: Eine dramatische, schonungslose und mitreißende Story, die mir einiges abverlangt, mich zugleich jedoch bestens unterhalten hat. Das Buch wirkt lange nach, und ich kann es euch folglich nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Tolles Leseerlebnis

Fall of Legend
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Mit „Fall of Legend" habe ich den Auftakt der Trilogie von Meghan March gelesen. Der Klappentext hat mich sofort überzeugt und ich konnte es kaum erwarten, in die Story und zeitgleich in zwei völlig unterschiedliche ...

Mit „Fall of Legend" habe ich den Auftakt der Trilogie von Meghan March gelesen. Der Klappentext hat mich sofort überzeugt und ich konnte es kaum erwarten, in die Story und zeitgleich in zwei völlig unterschiedliche Welten einzutauchen.

Scarlett Priest hat alles, was man sich nur wünschen kann. Sie wurde praktisch in die perfekte Familie geboren und ihr wurde schon immer jeder Wunsch erfüllt.
Gabriel Legend hingegen hat sich bisher alles hart erarbeiten müssen. Frauen wie Scarlett verachtet er und ist daher nicht gerade erfreut, als die beiden - wie das Schicksal so will - aufeinandertreffen. Aber auch Scarlett ahnt noch nicht, dass diese Begegnung ihr Leben für immer auf den Kopf stellen wird.

Die beiden Hauptcharaktere könnten unterschiedlicher nicht sein und sind mir sofort ans Herz gewachsen. Die vom Glück gesegnete Scarlett führt ein wundervolles Leben. Ihr mangelt es an nichts, und doch kämpft sie vergebens um die Anerkennung ihres Vaters. Gabriel dagegen ist schon immer ein Kämpfer und totaler Familienmensch. Sein Club „Legend“ steht kurz vor der Pleite und es bleibt ihm keine andere Wahl, als den Business-Deal einzugehen.

In zwei Erzählperspektiven erleben wir die Story abwechselnd aus Sicht von Scarlett und Gabriel.
Der Schreibstil von Meghan March ist flüssig, lebhaft und sehr emotional.
Die Kapitel haben genau die richtige Länge und knüpfen prima aneinander an.

Die Story hat mich sofort gefesselt. Allerlei Emotionen werden dem Leser hier abverlangt, was eindeutig dem abwechslungsreichen und spannungsgeladenen Plot geschuldet ist. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da meine Neugier so groß war und ich unbedingt erfahren wollte, ob Scarlett und Gabriel es schaffen, eine Bindung zueinander aufzubauen. Es bleibt weiter spannend und ich freue mich schon jetzt auf Band 2!

Fazit: Ein grandioser Trilogie-Auftakt, der mich gefesselt und emotional total abgeholt hat. Ein tolles Leseerlebnis, das Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Intelligent konstruierter Schauerroman

Die stillen Gefährten
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„Zu beiden Seiten des schwindenden Feuers standen die Gefährten. Aber waren sie nicht eben noch...? Hatte sie sie nicht im Großen Saal gesehen?“ (Seite 211)

The Bridge, der alte Landsitz der Familie Bainbridge, ...

„Zu beiden Seiten des schwindenden Feuers standen die Gefährten. Aber waren sie nicht eben noch...? Hatte sie sie nicht im Großen Saal gesehen?“ (Seite 211)

The Bridge, der alte Landsitz der Familie Bainbridge, scheint auf den ersten Blick vernachlässigt und heruntergekommen, und als Elsie in der Nacht merkwürdige Geräusche hört, zerrt ein ungutes Gefühl an ihr. Bei ihrer Erkundungstour durch die alten Flure stoßen sie und Sarah auf eine verschlossene Tür, die die beiden besser nie geöffnet hätten. Hinter dieser verbergen sich eine Holzfigur, eine stille Gefährtin, sowie die Tagebücher einer ehemaligen Hausherrin. Die beiden Frauen ahnen nicht, welch grauenhafte Familiengeschichte sie da zu Tage fördern.

Laura Purcell versteht es gekonnt, mit der Sprache zu spielen. Sie konstruiert eine intelligente Geschichte und entwickelt mit Perfektion die bis ins kleinste Detail realistischen und vielschichtigen Figuren. Es gibt keine klare Einteilung von Gut und Böse. Jede der handelnden Figuren hat Schuld auf sich geladen oder hütet Geheimnisse, von denen sich die stillen Gefährten zu nähren scheinen.

Die Autorin entwickelt die Handlung langsam und nimmt sich Zeit, um Hintergründe, Personen, Szenen und Landschaften zu gestalten. Zwar baut sich auf diese Weise der Spannungsbogen nur langsam auf, dafür lässt Purcell ihre LeserInnen so in die verwinkeltsten und dunkelsten Ecken ihres Romans eintauchen.

Insgesamt hätte ich mir zwar mehr Gruselmomente gewünscht, doch besonders im letzten Viertel nimmt die Story richtig Fahrt auf und überzeugt mit einem Finale, das sich gewaschen hat. Die Art, wie das Ende Antworten gibt, gleichzeitig aber offene Fragen zurücklässt, setzt dem Ganzen das i-Tüpfelchen auf. Den LeserInnen wird keine klare Definition der Ereignisse vorgegeben. Jeder von uns ist nun gefragt, sich selbst ein Bild vom Geschehen zu machen und die Dinge für sich einzuordnen.

Persönliches Fazit: Mit „Die stillen Gefährten“ liefert Laura Purcell einen klassischen anspruchsvollen Schauerroman par excellence, der mit einer intelligent konstruierten Story und einem herrlich unheimlichen Setting überzeugen kann. Liebhaber von Geistergeschichten sollten sich dieses Schmuckstück nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Aufregendes Leseerlebnis!

Batman: Damned
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Hand aufs Herz: Wer von euch mag Superhelden?
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Ich bin wirklich sehr positiv überrascht, dass es viele beliebte Figuren aus meiner Kindheit noch heute gibt. Dass sie immer noch im ...

Hand aufs Herz: Wer von euch mag Superhelden?
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Ich bin wirklich sehr positiv überrascht, dass es viele beliebte Figuren aus meiner Kindheit noch heute gibt. Dass sie immer noch im Trend sind und irgendwie zeitlos wirken.

Sailor Moon, Deadpool, Flash, Aquaman, Wonder Woman, The Avengers, Spider-Man, Wolverine, Iron Man, Superman, Thor und Batman sind nur einige davon. Ob nun Comic, Serie oder Film: Superhelden und -heldinnen begeistern nach wie vor Groß und Klein.

Welche mochtet ihr? Und mögt ihr sie immer noch?
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Besonders spannend finde ich das BLACK LABEL vom us-amerikanischen Comicverlag DC, das ein gigantisches Universum an Charakteren aufweisen kann. "Die Retter der Welt sind zahlreich und bieten alles, was das Herz begehrt: Übermenschliche Stärke, Zauberkräfte, Schnelligkeit, überdurchschnittliche Intelligenz. Doch auch die Schurken schlafen nicht, Genie und Wahnsinn liegen hier nahe beieinander."

In BATMAN: DAMNED Band 1, einer okkulten Interpretation, geht es darum, dass Bruce Wayne erfährt, dass sein irrer Erzfeind ermordet wurde. Doch die bösen Mächte haben sich offenbar nicht nur gegen den Joker verschworen, sondern auch gegen den Dunklen Ritter selbst. Die Story ist von Gewalt und Blut durchtränkt, doch auf keiner Seite zu überspitzt dargestellt. Auf 60 Seiten mit düsteren, großartig gestalteten Illustrationen gibt es wenig Text, dafür mehr zu gucken. Der Comic liest sich eher wie ein Gedankengang, überwiegend erzählt aus der Perspektive von John Constantine (da musste ich übrigens direkt an Keanu Reeves denken). Es werden hier und da ein paar Wortfetzen eingestreut, die eine bestimmte Szene unterstreichen sollen. Und das passt für mich perfekt zusammen, denn die ausdrucksstarke Bildsprache lässt ohnehin genug Raum für Kopfkino. Das ist auch ständig in Betrieb, denn storytechnisch passiert echt viel.

Die BLACK LABEL Comics gibt es zwar auch als E-Book, jedoch empfehle ich allein der Aufmachung wegen natürlich die gedruckten Ausgaben. Besonders das verruchte, vor Kriminalität strotzende Gotham wurde hervorragend in Szene gesetzt.

Einziger Kritikpunkt ist das übergroße Albenformat, das etwas unhandlich ist. Das machen die vielen Illustrationen jedoch spielend leicht wieder wett.

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