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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2021

geheimnisvoller Auftakt

Falcon Peak – Wächter der Lüfte (Falcon Peak 1)
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Der 13-jährige Kendrick besucht nach dem Umzug mit seinem Vater eine neue Schule in der Heimat seiner Mutter. Schon an den ersten Tagen passieren verschiedene Dinge, die ihm komisch vorkommen. Als er beginnt, ...

Der 13-jährige Kendrick besucht nach dem Umzug mit seinem Vater eine neue Schule in der Heimat seiner Mutter. Schon an den ersten Tagen passieren verschiedene Dinge, die ihm komisch vorkommen. Als er beginnt, diesen auf den Grund zu gehen, entdeckt er zahlreiche Geheimnisse, die auch ihn uns seine verstorbene Mutter betreffen.

Geschildert wird das Geschehen aus der personalen Sicht von Kendrick. Mit ihm zusammen können die Leser/innen das neue Internat mit all seinen mysteriösen Begebenheiten kennenlernen und auf die Suche nach den zahlreichen Geheimnissen gehen.
Die Sprache ist einfach gehalten und anschaulich, sodass die Schule und die Umgebung leicht vorstellbar sind.

An Geheimnissen mangelt es dieser Geschichte nicht. Schon von Beginn an gibt es einige Ungereimtheiten, tuschelnde Mitschülerinnen oder Lehrerinnen, die sich komisch benehmen oder in Kendricks Gegenwart eigenartige Andeutungen machen. Kendrick braucht etwas Zeit, bis er hinter einige dieser Rätsel kommt. Dann steckt er plötzlich mitten in einem großen Abenteuer, bei dem er den Spagat meistern muss, sich gegenüber seinem unwissenden Vater nicht zu verraten und sich mit all dem Neuen zurechtzufinden.
Dabei steht Kendrick allerdings teilweise arg auf der Leitung. Manche Dinge, die ihm gegenüber geheim gehalten werden, sind recht offensichtlich, es dauert aber, bis Kendrick die richtigen Fragen stellt. Und nicht immer bekommt er auch Antworten. So klären sich zwar im Verlauf einige Begebenheiten, es werden allerdings auch immer neue Rätsel aufgebracht, sodass nach dem spannenden Finale dieses Auftaktbandes noch vieles offen bleibt.

Neben dem anschaulich ausgearbeiteten Fantasythema muss sich Kendrick auch mit den ganz alltäglichen Problemen eines Teenagers herumschlagen: schulische Leistungen, Rivalität zwischen Mitschülern, die Erwartungen seines Vaters und die ersten Gefühle für Mädchen, die Kendrick ziemlich durcheinander bringen.

Fazit

Ein interessantes Fantasysetting und zahlreiche Geheimnisse sorgen dafür, dass die Geschichte durchweg spannend bleibt, auch wenn zwischenzeitlich nicht so viel passiert. Das Ende lässt noch viele Fragen offen.

Veröffentlicht am 15.02.2021

Beeindruckende Welt, wendungsreiche Story

Meeresglühen (Bd. 1)
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Die 17-jährige Ella verbringt ihre Sommerferien in Cornwall. Dort rettet sie einen reglosen Surfer aus den tosenden Wellen. Der rätselhafte Aris erzählt Ella wenig über sich. Er will einfach nur zurück ...

Die 17-jährige Ella verbringt ihre Sommerferien in Cornwall. Dort rettet sie einen reglosen Surfer aus den tosenden Wellen. Der rätselhafte Aris erzählt Ella wenig über sich. Er will einfach nur zurück in seine Heimat. Ella ist fest entschlossen, ihm dabei zu helfen, auch wenn sie keine Ahnung hat, in welche rätselhafte Welt der Mann mit dem ungewöhnlichen Muster auf der Haut zurückkehren will…

Ella ist eine fröhliche und hilfsbereite, manchmal aber auch etwas unvorsichtige und naive Protagonistin. Sie handelt teilweise unüberlegt, um andere zu schützen, bringt sich dadurch aber schnell selbst in Gefahr.
Als Ich-Erzählerin gibt sie tiefe Einblicke in ihre aufgewühlten Gedanken und Gefühle. Dabei hat Ella die anstrengende Angewohnheit, nicht nur innere Monologe abzuhalten, sondern sie führt haufenweise Dialoge mit sich selbst, in denen sie teilweise mit sich diskutiert oder sich selbst auf die Schippe nimmt. Allerdings macht sie dies für meinen Geschmack etwas zu exzessiv.

Aris ist ein durch und durch rätselhafter Kerl, der nur wenig über sich preisgibt. Trotz seiner Verschlossenheit ist er dennoch freundlich und beschützt Ella mehrfach in Notsituationen.
Seine Unwissenheit in Menschenbelangen sorgt für einige witzige Dialoge.

Aris’ Welt ist sehr detailliert und faszinierend ausgearbeitet. Es gibt viele ungewöhnliche Bewohner und Begebenheiten zu entdecken, von denen ich so zuvor noch nie gelesen habe.

Insgesamt hat mir die Geschichte zwar gefallen, sie hatte für mich aber auch ein paar langatmige Augenblicke.
Den Beginn, wie Ella Aris rettet und gemeinsam mit ihm einen Rückweg für ihn sucht, fand ich sehr interessant. Auch das Ende ist superspannend. Und auch im Mittelteil passieren oft unerwartete, aufregende Dinge. Dazwischen gab es aber für mich immer mal wieder Momente, in denen sich die Handlung in detaillierten Ausführungen von wenig zielführenden Szenen verloren hat, die sich für mich etwas zogen. Da bald darauf die nächste temporeiche oder gefährliche Sequenz folgte, konnte mich die Geschichte aber immer wieder zurückgewinnen und aufs Neue fesseln.
Zusätzlich gibt es etliche Wendungen, die zu neuen Schwierigkeiten und schockierenden Überraschungen führen, sodass die Geschichte für mich nur selten vorhersehbar war.
Die Liebesgeschichte ist gut in die Handlung eingewoben und entwickelt sich langsam und stetig.

Am Ende sind einige Fragen beantwortet und ein Teil des Abenteuers ist abgeschlossen. Es deutet sich aber bereits das nächste, ungewisse Abenteuer an.

Fazit

Meeresglühen offenbart eine faszinierende, toll beschrieben Welt in der es lauter Ungewöhnliches zu entdecken gibt. Die Handlung strotzt vor Wendungen und Überraschungen, hatte für mich aber auch immer mal wieder kurze langatmige Passagen.

Veröffentlicht am 14.02.2021

Sehr bewegend – wenn nur der teilweise unrealistische Handlungsverlauf nicht wäre…

Between Your Words
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Jim bewirbt sich als Pfleger eines Sanatoriums. Eine der Bewohnerinnen dort ist Thea, die an einer schlimmen Form der Amnesie leidet. Ihr bleiben immer nur fünf Minuten, bevor ihr Kurzzeitgedächtnis gelöscht ...

Jim bewirbt sich als Pfleger eines Sanatoriums. Eine der Bewohnerinnen dort ist Thea, die an einer schlimmen Form der Amnesie leidet. Ihr bleiben immer nur fünf Minuten, bevor ihr Kurzzeitgedächtnis gelöscht wird. In diesen sich wiederholenden fünf Minuten bauen Thea und Jim eine Verbindung zueinander auf. Jim möchte Thea unbedingt helfen. Doch viel Hoffnung gibt es nicht…

Ich liebe All In – Tausend Augenblicke und erwarte daher voller Spannung jedes neue Buch von Emma Scott.

Between your words bringt alle Voraussetzungen für eine emotionale Geschichte mit: Theas tragische Erlebnisse und ihre fürchterliche Krankheit, die ihr immer nur ein paar Minuten Zeit lässt, bevor ihr Kopf neu startet und ihr Kurzzeitgedächtnis alles gerade erlebte auslöscht.
Es ist aber auch eins dieser Bücher, das sich schwer bewerten lässt, ohne den Inhalt auseinanderzunehmen.

Jim ist zunächst der hauptsächliche Ich-Erzähler der Geschichte. Es gibt anfangs nur wenige (total faszinierende) Kapitel aus Theas Sicht. Später schildert sie größere Passagen des Geschehens aus ihrer Sicht.
Der junge Pfleger hat im Leben bereits einiges durchgemacht. Er kümmert sich fürsorglich und respektvoll um die Patienten – ein Umgang, der so manchem Kollegen fehlt. Thea fasziniert ihn besonders, ebenso wie sie ihm leidtut. Daher würde er ihr gern helfen, stößt dabei aber schnell an verschiedene Grenzen – nicht nur an die ihres Gedächtnisses.

Thea ist eine fröhliche, schlagfertige und freiheitsliebende Künstlerin. Dies blitzt auch trotz ihrer Krankheit immer wieder durch. Es bleibt zunächst unklar, wie viel ihres Zustandes ihr bewusst ist.

Die Amnesie-Aspekte fand ich total interessant, aber auch unglaublich erschreckend. Das Nachwort der Autorin gibt an, dass Theas Krankheitsbild auf tatsächlichen Fällen schlimmer Amnesie beruht. Sie gibt aber auch zu, dass sämtliche Behandlungsversuche im Buch frei erfunden sind.
Und genau damit hatte ich leider letztlich starke Probleme. Zwar ist Theas Fall an sich schon schwer vorstellbar, es gibt aber einige Ereignisse im Buch, die mir einfach unglaubwürdig erscheinen. In einem Fantasyroman kommt eine gute Fee und bringt alles in Ordnung. In einem wirklichkeitsgetreu angelegtem Liebesroman erwarte ich ein nachvollziehbares, realistisches Geschehen. Und so habe ich die Handlung teilweise leider nicht empfunden. Manche Dinge gehen mir zu schnell, andere zu einfach. Das hat es mir in einigen Augenblicken schwer gemacht, mit den Figuren mitzufühlen.

Hinzu kommt, dass auch das Verhalten mancher Figuren nicht immer nachvollziehbar ist.

Die 5-Minuten-Gespräch von Thea und Jim sind mal witzig, mal berührend und oft frustrierend, weil sie für Jim meist nach einem gleichen Schema ablaufen, das er zu durchbrechen versucht, während jedes Gespräch für Thea völlig neu ist. Dennoch sind die zwei toll zusammen.
Im Verlauf des Buches gibt es viele ergreifende und berührende Momente. Es gibt dramatische, herzzerreißende Szenen. Aber es gibt aber eben auch diese für mich unglaubwürdigen Ereignisse, die den insgesamt positiven Gesamteindruck des Buches ein wenig abschwächen.

Fazit

Eine besondere Liebesgeschichte mit kleinen „Schwächen“. Theas Krankheitsbild fand ich ebenso faszinierend wie erschreckend, sodass besonders die Kapitel aus Theas Sicht total spannend waren. Der Schreibstil gefällt mir, wie bei allen Bücher von Emma Scott, wieder total gut – intensiv, gefühlsgeladen, nah an den Figuren. Die Handlung bietet jede Menge Emotionen und Dramatik. Leider gibt es einige Ereignisse, die ich als unrealistisch empfunden habe und das Leseerlebnis dadurch ein wenig getrübt haben.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 10.02.2021

nicht ganz so fesselnd wie Teil 1

Asche im Licht (Das Geheimnis der Schwingen 2)
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Achtung: 2. Band. Rezension kann inhaltliche Spoiler zum Vorgänge enthalten.

Die Geschichte wird nahtlos fortgesetzt. Es gibt nur wenige Rückblicke, da Band 1 aber noch nicht sehr lange zurücklag, habe ...

Achtung: 2. Band. Rezension kann inhaltliche Spoiler zum Vorgänge enthalten.

Die Geschichte wird nahtlos fortgesetzt. Es gibt nur wenige Rückblicke, da Band 1 aber noch nicht sehr lange zurücklag, habe ich gut in die Geschichte zurückgefunden.

Den ersten Band mochte ich unglaublich gern. Die dargestellte Welt ist interessant und die Figuren sympathisch und facettenreich.
Auch der zweite Band hat mir gut gefallen, allerdings schweifte mir die Geschichte ein wenig zu oft vom eigentlichen Thema ab. Es gibt ein ganz zentrales Problem. Dazu kommen viele kleine Nebenthemen – hier eine Überraschung, da eine unerwartete Offenbarung, dort noch ein wenig Geplänkel. Manches davon verliert sich dann aber einfach und wird im weiteren Verlauf nicht nochmal aufgegriffen.
Und vielleicht waren es mir auch ein paar zu viele Umwege, die die Figuren nehmen müssen.

Auch das Hin und Her zwischen Sasha und Colin fand ich mit der Zeit ein wenig anstrengend. Zwar sind ihre Taten und Absichten verständlich, aber es ist ein stetiges Auf und Ab mit den immer gleichen, sich im Kreis drehenden Gedanken.
Dennoch sind mir beide nach wie vor sehr sympathisch, vor allem Sascha, die sich ihrer Verantwortung stellt und eine friedliche Lösung für ihr Volk sucht. Colin hingegen hat bereits zum Teil resigniert und muss erst wieder auf den richtigen Weg gebracht werden.
Gemeinsam mit ihren Freunden stellen sie sich vielen Gefahren und machen dabei unerwartete Entdeckungen, die die ganze Geschichte der Reiche in ein neues Licht rücken. Es gibt etliche spannende Passagen, aber auch dramatische und emotionale Ereignisse.

Am Ende sind die meisten Aspekte zufriedenstellend gelöst und erklärt, sodass ich auch mit all den Umwegen und Nebenschauplätzen etwas versöhnt bin.

Fazit

Ereignisreiches, aufregendes Finale mit ebenso spannenden wie dramatischen und gefühlvollen Momenten. Leider drehen sich Colin und Sascha immer mal wieder im Kreis, letztlich stellen sie sich aber gemeinsam vielen Gefahren und Überraschungen. Insgesamt ein schöner Abschluss, auch wenn Band 1 mich mehr fesseln konnte.

Veröffentlicht am 10.02.2021

vielfältige Familienformen kindgerecht dargestellt

Das alles ist Familie
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Eine richtige Handlung hat dieses Buch nicht: Nachdem ein Paket, von dessen Empfänger nur noch das Wort „Familie“ zu lesen ist, vor Lars’ Haustür liegt, macht sich das Kind mit seiner Nachbarin Lina auf ...

Eine richtige Handlung hat dieses Buch nicht: Nachdem ein Paket, von dessen Empfänger nur noch das Wort „Familie“ zu lesen ist, vor Lars’ Haustür liegt, macht sich das Kind mit seiner Nachbarin Lina auf die Suche nach den Besitzern und besucht sämtliche Familien der Straße.
Dabei lernen sie ganz verschiedene Familienformen kennen.

Mit kindlicher Neugier, Naivität und Unvoreingenommenheit gehen die zwei von Haus zu Haus. Sie klingeln bei allen Häusern und fragen, ob dort eine Familie wohnt.
Gewisse Vorstellungen, was eine Familie ist, bringen die beiden dabei, schon allein aus ihrer eigenen Familiensituation, natürlich mit, müssen ihre Definition von Familie aber immer wieder überdenken.

Auf kindliche, einfache Weise werden die Zusammenhänge von Adoptionen oder Patchwork-Familien erklärt. Die Kinder treffen auf unterschiedlich große, unterschiedlich zusammengesetzte Familien unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichster Geschlechterzusammensetzung. Und das alles ist Familie!
Lars und Lina erfahren, dass „Familie“ nicht vom Vorhandensein von Mama oder Papa abhängt. Es geht darum, sich lieb zu haben und füreinander da zu sein. Dabei darf man natürlich auch mal streiten.

Den Stil der Zeichnungen finde ich persönlich nicht so ansprechend. Das, worum es geht, wird auf den großformatigen, bunten Bildern aber definitiv deutlich – vielfältig dargestellte Personen unterschiedlichsten Alters aus verschiedenen Kulturkreisen.

Die letzten zwei Seiten erhalten nochmal eine Übersicht aller im Buch auftauchenden Familien mit einem kleinem Portrait-„Foto“ und weiteren Erklärungen.

Fazit

Ein schönes Buch, um bereits im frühen Kindesalter für die unterschiedlichsten Familienformen zu sensibilisieren und eindimensionalen Vorstellungen vorzubeugen.
Dennoch wäre es schön gewesen, wenn die Geschichte um das Paket dennoch eine logische Handlung gehabt hätte.