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Veröffentlicht am 23.02.2021

Ich wurde positiv überrascht!

Extended trust
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Im Gegensatz zu vielen 20-jährigen hat Charlotte bisher noch kaum sexuelle Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile hat sie sogar panische Angst vor Intimität zu Männern. Als sie eines Abends in einem Club ...

Im Gegensatz zu vielen 20-jährigen hat Charlotte bisher noch kaum sexuelle Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile hat sie sogar panische Angst vor Intimität zu Männern. Als sie eines Abends in einem Club vom "Extended" hört, beschließt sie, dass es Zeit für eine Art Eigentherapie wird. Sie will dem exklusiven Club beitreten, um sozusagen professionelle Hilfe für die Beseitigung ihres Problems zu bekommen.
Trenton hingegen hat, als Gründer des Extended, bereits hinreichend Erfahrungen für mehrere gesammelt. Doch eine Frau wie Charlotte ist ihm bisher noch nie begegnet. Obwohl sie sich selbst für einen Besuch in seinem Club entschieden hat, scheint sie nicht dort sein zu wollen. Auch jeder Versuch ihr Näher zu kommen scheitert kläglich, sodass sich Trenton dafür entscheidet eine andere Strategie zu probieren. Besondere Umstände, erfordern eben auch besondere Maßnahmen.

Charaktere:
Charlotte empfand ich als eine sehr sympathische Protagonistin. Man hat sich als Leser eine Weile gefragt, weshalb sie so viel Angst vor körperlichem Kontakt zu Männern hat, doch als es schließlich aufgelöst wurde, war es absolut nachvollziehbar. Man muss ihr auf jeden Fall zugutehalten, dass sie versucht hat aus dieser Angst hinauszufinden, auch wenn sie vielleicht eher nach tatsächlicher professioneller Hilfe hätte suchen sollen. Aber das hätte natürlich den Sinn des Buches zunichtegemacht. Soll von mir an dieser Stelle nur eine Anmerkung an euch sein. Also bitte versucht euch nicht selbst zu therapieren. Sprecht mit jemanden der dazu ausgebildet ist, solltet ihr schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben.
Wer mir anderseits wirklich positiv aufgefallen ist, ist Trenton. Die ganze Geschichte ging in eine komplett andere Richtung als ich erwartet hatte. Und das im absolut positiven Sinne! Ich war mir vor dem Lesen unsicher, ob das Buch wirklich meinen Geschmack treffen würde. Ich war aber dennoch sehr neugierig auf die Reihe, weshalb ich es gerne testen wollte. Und ich muss sagen, dass ich es definitiv nicht bereut habe. Aufgrund des Klappentextes und des exklusiven Clubs, hatte ich die Befürchtung, dass es sich primär nur um Sex drehen würde. Aber das war nicht der Fall. Trenton war so ein unglaublich verständnisvoller, lieber Protagonist. Er hat Charlotte alle Zeit der Welt gegeben, ist ihrem Tempo gefolgt und hat sie zu nichts gedrängt. Ihm war wichtig, dass sie sich ihm nach und nach öffnen und anvertrauen kann. Das hat mich so wahnsinnig positiv überrascht!

Schreibstil/Spannungsbogen:
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich hatte von der Autorin bereits "Das Licht in meiner Dämmerung" gelesen, weswegen ich auch gerne nochmal etwas von ihr lesen wollte. Dabei war "Extended trust" auf jeden Fall mehr mein Fall, als ihr anderes Buch. Von der Spannung her war es meiner Meinung nach auch vollkommen in Ordnung. Ich habe die Geschichte zwischen Trenton und Charlotte sehr gerne verfolgt. Dadurch, dass man lange nicht wusste, was der Grund für ihre Ängste ist, blieb es auch tatsächlich lange spannend.

Fazit:
Mir hat "Extended trust" wirklich gut gefallen. Dabei kommt es aber natürlich sehr darauf an, was man gerne mag, erwartet und sucht. Wenn man, wie ich, eher positiv überrascht werden möchte, durch tolle, verständnisvolle Charaktere, die eine tiefe Beziehung aufbauen wollen, dann ist das Buch eine gute Wahl. Wenn man doch eher einen sehr erotischen Roman, mit vielen sexuellen Szenen sucht, dann könnte man vielleicht ein wenig enttäuscht werden. Wie erwähnt hatte ich bei dem Klappentext eine andere Erwartungshaltung an das Buch. Nur für mich war es sehr positiv das diese nicht erfüllt wurde. Wenn man aber genau, nachdem sucht, was der Klappentext impliziert, dann sollte man vielleicht lieber einen anderen Titel wählen.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Würdiger zweiter Teil einer besonderen Romance-Reihe! ♥

Love Challenge
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In einer armen Familie groß werden, hat oft zur Folge, dass man selbst aus der Armut nur selten und wenn dann nur sehr schwer herauskommt. Doch genau das möchte Esme für sich und vor allem für ihre kleine ...

In einer armen Familie groß werden, hat oft zur Folge, dass man selbst aus der Armut nur selten und wenn dann nur sehr schwer herauskommt. Doch genau das möchte Esme für sich und vor allem für ihre kleine Tochter. Obwohl sie so hart arbeitet, wie sie nur kann, schafft sie es gerade so die Rechnungen zu bezahlen. Viel bleibt da nicht zum Sparen übrig. Als ihr eines Tages eine unbekannte, wohlhabende Frau das Angebot macht sie mit nach Amerika zunehmen, sodass Esme ihren Sohn kennenlernen kann, ist diese zunächst verunsichert, was sie von diesem Angebot halten soll. Aus Mangel an Alternativen willigt sie schließlich jedoch ein.

Khai musste seiner Mutter versprechen drei Monate mit einer Frau ihrer Wahl zusammenzuleben, um danach endlich seine Ruhe vor ihr zu haben. Denn sie nervt ihn schon seit Monaten, dass er sich endlich eine Frau suchen solle. Doch was seine Mutter einfach nicht einsehen will, ist das Khai Autist ist und keine Liebe empfinden kann. Dementsprechend sollte er auch niemals heiraten. Doch hat er recht mit seiner Annahme? Heißt Autist zu sein wirklich, dass man nicht lieben kann? Nach und nach muss Khai einsehen, dass vielleicht er derjenige ist, der von seiner Meinung abrücken muss. Die Frage ist, erkennt er es früh genug, um Esme zu halten?

Charaktere:
Esme ist eine liebenswerte und beeindruckende Protagonistin. Trotz ihrer schlechten Startbedingung beugt sie sich nicht einfach ihrem Schicksal. Sie gibt ihr Bestes, um für sich und ihre Tochter eine bessere Lebensgrundlage zu schaffen. Und nicht nur das, auch für ihre Mutter möchte sie mehr als die kleine Wohnung, die sie sich zu dritt teilen. Ihre Tochter zurückzulassen, um die Möglichkeit, die ihr Khais Mutter ihr bietet, zu ergreifen, fällt ihr jedoch alles andere als leicht. Was auch immer wieder im Laufe der Geschichte deutlich wird und zeigt wie sehr sie diese liebt. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass sie nicht über Leichen geht, um ihre Position zu verbessern. Sie will auf ehrlichen Weg ihr Leben verändern, was meiner Meinung nach, absoluten Respekt verdient. Natürlich hat sie aber auch ihre Fehler. Aus Angst, dass Khai kein Interesse an ihrer Tochter haben könnte, verschweigt sie ihm deren Existenz, was später natürlich auffliegt und zu Problemen führt.

An Helen Hoangs Reihe gefällt mir so gut, dass sie Lesern Autismus näherbringt. Durch den Vergleich zwischen Band 1 und 2 kann man gut erkennen, dass Autismus nicht bei jedem gleich ist. So haben Stella und Khai unterschiedliche Neigungen und Bedürfnisse. Genauso unterschiedliche Schwächen und Erfahrungswerte, die sie formen. Stella hat beispielsweise nicht das Gefühl gehabt nicht lieben zu können. Während Khai, durch eine Erfahrung in seiner Kindheit, sich dieser Sache absolut sicher ist. Ich habe persönlich mit Autismus keinerlei Erfahrungen, weswegen ich es wirklich toll finde, durch Bücher mehr darüber zu erfahren. Wichtig finde ich dabei auch, dass deutlich wird, dass es die Menschen nur bis zu einem bestimmten Grad beeinflusst. Sie sind genauso individuell, wie jeder andere auch.

Schreibstil:
Wie schon beim ersten Band hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Was mir vor allem positiv aufgefallen ist, ist das es einen geringeren sexuellen Anteil hatte, als der vorherige Band. Da es mir in „Kissing Lessons“ zu viel um Sex ging, hat mir das gut gefallen. Hier wurde mehr Wert auf die Geschichte selbst und die sich entwickelnde Beziehung gelegt. Allerdings muss man auch anmerken, dass Khai wirklich sehr lange gebraucht hat, um über seine Haltung hinwegzukommen. Ich vermute, dass es recht realistisch ist, da er Probleme hat Gefühle zuzuordnen, doch für den Leser kann es stellenweise dadurch repetitiv werden. Dennoch hat es sich auf jeden Fall gut lesen lassen und mir sehr gefallen!

Fazit:
„Love Challenge“ ist der zweite Teil der KISS, LOVE & HEART-Trilogie. Mir hat er persönlich sogar noch etwas besser als der erste Teil gefallen. Doch auch den fand ich schon sehr gut. Wie bereits gesagt, finde ich toll, dass die Autorin Lesern so anschaulich Autismus näherbringt und damit auch Awarness schafft. Ihre Charaktere sind absolut liebenswert, sodass man einfach nur mit ihnen mitfiebern kann. Man wünscht ihnen die ganze Zeit, dass sie ihr verdientet Happy End auch wirklich bekommen. Durch den flüssigen und angenehmen Schreibstil der Autorin, dauert es allerdings auch nicht allzu lange, bis man am Ende ankommt. Man flieht förmlich durch die Seiten und möchte es eigentlich gar nicht aus der Hand legen. Mir hat die Geschichte von Esme und Khai wahnsinnig gut gefallen. Ich kann die Reihe jedem, der gerne Romance liest, nur ans Herz legen! Und ich freue mich schon wahnsinnig, dass diesen Sommer endlich auch der dritte Band der Reihe erscheinen soll. ♥

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Humorvoll mit liebenswerten Protagonisten ♥

Dein Lächeln um halb acht
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Nachdem Nadja eine schlimme Trennung hinter sich hat ist es der ideale Zeitpunkt, um ihr Leben etwas umzukrempeln. Denn eigentlich sehnt sie sich schon lange nach einem strukturierten Leben und der perfekten ...

Nachdem Nadja eine schlimme Trennung hinter sich hat ist es der ideale Zeitpunkt, um ihr Leben etwas umzukrempeln. Denn eigentlich sehnt sie sich schon lange nach einem strukturierten Leben und der perfekten täglichen Routine. Der Plan ist endlich jeden Tag den Zug, um halb acht zu erwischen. Am Anfang der Woche klappt das noch meist ganz gut, aber mit jedem Tag wird es ein wenig später. Eines Morgens entdeckt ihre beste Freundin eine Anzeige in der „Missed Connections“ Spalte, in der es sich nur um Nadja drehen kann. Ein Fremder, der ebenfalls den Zug um halb acht nimmt, bittet sie darum mit ihr etwas trinken zu gehen. Zunächst kann sie kaum glauben, dass wirklich sie gemeint sein soll und ob es eine gute Idee ist einen Fremden zu treffen steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber was, wenn er ihre große Liebe ist?

In letzter Minute kommt ihr jedoch etwas dazwischen und sie kann ihn doch nicht treffen. Daniel geht nach einer Weile enttäuscht nach Hause. Als er einige Tage später jedoch eine Anzeige für sich in der „Missed Connections“ Spalte entdeckt schlägt ihm das Herz bis zum Hals. Sie hat nicht nur seine Anzeige gesehen, sondern möchte sich wirklich mit ihm treffen. Doch wieder und wieder kommt etwas dazwischen. Nadja und David verpassen sich ständig ganz knapp, während ihre jeweiligen Leben weiter gehen…

Charaktere:

Nadja ist eine sehr lustige Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann. Ich denke die meisten von uns nehmen sich immer wieder etwas vor und halten es dann doch meist langfristig nicht durch. Doch wie auch wir versucht es Nadja immer wieder und wieder, um ihr Leben in geregeltere Bahnen zu bekommen. Neidisch ist sie dabei auf die Frauen, die scheinbar das perfekte, strukturierte Leben zu führen scheinen. Kennt man doch von sich selbst, oder?

Daniel ist ein absolut liebenswerter Mann. Es ist einfach nur niedlich, dass er sich in Nadja verknallt hat und zu schüchtern ist sie anzusprechen. Schlussendlich aber doch die Initiative zeigt und die Anzeige schaltet. Blöd nur, dass es wieder und wieder nichts wird und dass, obwohl die Beiden sich immer wieder fast begegnen.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Ich habe das Buch zu großen Teilen als Hörbuch neben der Arbeit gehört und hatte viel Freude daran. Stellenweise wurde es auch mal ein bisschen langatmiger, da sich die beiden ja tatsächlich die ganze Zeit verpasst haben und man als Leser endlich wollte das es klappt, aber trotzdem hat es mir Spaß gemacht ihre Geschichte zu verfolgen. Es war sehr unterhaltsam und locker geschrieben. Oder zumindest haben es die Sprecher so für mich herübergebracht. Wie bereits angerissen war die Spannung mal stärker, mal schwächer, was bei so einer Art von Geschichte auch irgendwo nachvollziehbar ist. Schließlich können sie sich auch nicht alle paar Seiten knapp verpassen, da müssen schon auch Stellen dazwischen sein, die einfach den normalen Alltag der Beiden widerspiegeln.

Fazit:

Für mich war „Dein Lächeln um halb acht“ ein tolles, humorvolles Buch für zwischendurch. Die Autorin hat es geschafft die Protagonisten und ihren Freundeskreis toll rüberzubringen. Besonders Daniel ist mir da gut im Gedächtnis geblieben, weil ich fand, dass man sehr gut mit ihm mitfühlen konnte. Nicht nur in Bezug auf Nadja, sondern man hat auch beispielsweise erfahren, dass sein Vater bereits verstorben ist und wie schwer das für ihn war. Den Schreibstil habe ich primär durch das Hörbuch mitbekommen, also kann ich hier nur sagen, dass ich anhand dessen, was ich gehört habe, davon ausgehe, dass es sehr locker und witzig geschrieben ist. Für mich hat die Autorin darin brilliert Charakter zu schaffen mit denen man sich gut identifizieren, lachen und mitfühlen kann. Ich kann es euch also wirklich ans Herz legen, wenn ihr slow-burn mögt und es für euch in Ordnung ist, dass die beiden den Großteil des Buchs nicht miteinander interagieren, da sie sich ja immer wieder verpassen. Solltet ihr wissen, dass euch sowas wahrscheinlich eher nervt oder frustriert, dann greift lieber zu einem anderen Buch.



P.S. Noch eine kleine Leseempfehlung mit ähnlicher Richtung:

Ein Tag im Dezember (One day in December) von Josie Silver hat mich ein bisschen an „Dein Lächeln um halb acht“ erinnert. Die beiden Bücher sind an sich schon recht unterschiedlich, aber sie haben gemeinsam, dass es um verpasste Chancen geht. „One Day in December“ hat mich sogar noch mehr mitgerissen, da es über Jahre geht und eher dramatischer und emotionaler ist. Während ich „Dein Lächeln um halb acht“ eher als locker und lustig einordnen würde. Also, wenn ihr Freude an einen der beiden Bücher habt, dann vermutlich auch am anderen. Ihr müsst nur vielleicht im Hinterkopf behalten, dass sie von der Atmosphäre und Dynamik sehr unterschiedlich sind.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Für mich deutlich besser als der erste Band!

Forever Mine - San Teresa University
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Kate Benoit ist eine bekannte Mode Bloggerin. Mit 800.000 Instagram Followern ist „SouthSideGirl“ so ziemlich jedem an der San Teresa University ein Begriff. Neben Instagram, ihren Kooperationen und der ...

Kate Benoit ist eine bekannte Mode Bloggerin. Mit 800.000 Instagram Followern ist „SouthSideGirl“ so ziemlich jedem an der San Teresa University ein Begriff. Neben Instagram, ihren Kooperationen und der Uni selbst, muss sie auch noch aktiv in ihrer Studentinnenverbindung sein. Viel Zeit für Freunde, schlafen oder sogar essen bleibt da nicht gerade. Ihre Entscheidungen trifft sie auch meist anhand dessen, was ihre Follower von ihr erwarten würden, beispielsweise Joghurt und Früchte statt Pancakes zum Frühstück. Immer top gestylte, auch wenn sie nur in eine Vorlesung geht. Als sie dann eines Abends eine spontane Entscheidung nur für sich trifft, sind die Konsequenzen am nächsten Tag umso größer. Denn nach ihrem One-Night-Stand mit dem attraktiven Alec Volcov, welcher einen eher zweifelhaften Ruf an der Uni genießt, explodieren ihre DMs und Kommentare nur so vor Beleidigungen und Ratschlägen zum Selbstmord. Kates Welt gerät komplett aus den Angeln. Wie konnte so eine Kleinigkeit, die bei jedem anderen Menschen vollkommen normal ist, bei ihr so etwas auslösen?

Charaktere:
Ich mochte Kate schon sehr gerne in „Forever Free“, weshalb ich diesen Band unbedingt lesen wollte, auch wenn der Erste mich persönlich nicht so überzeugen konnte. In „Forever Mine“ ist sie mir jetzt sogar noch sympathischer geworden. Ich kenne das Gefühl alles Mögliche unter einen Hut bekommen und Erwartungen anderer ein stückweit erfüllen zu müssen sehr gut, deswegen konnte ich mich zu Beginn des Buchs sehr gut in sie hineinversetzen. Bis dahin hat mir das Buch also sehr gut gefallen, vor allem in Verbindung mit den vielen Followern kann ich gut nachvollziehen, dass es einen gewissen Druck aufbaut, besonders bei Fashion Bloggern, die auch optisch stark von außen bewertet werden. Womit mich die Geschichte allerdings ein bisschen verloren hat, ist das Kate eine Unzahl an DMs, Kommentaren etc. bekommen hat, aufgrund ihres One-Night-Stands mit Alec. Diese gingen von Beleidigungen bis hin zum Vorschlag sich umzubringen. Meiner Meinung nach doch sehr überzeichnet. Ich verstehe, was die Autorin damit zeigen wollte, aber in diesem Zusammenhang ist es für mich doch etwas unglaubwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr fast 800.000 Leute entfolgen, nur wegen eines One-Night-Stands. Es ist schließlich 2020 und ihre Follower vermutlich primär in einem Alter zwischen 16 und Ende 20. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass diese Gruppe so extrem auf so etwas reagieren würde. Prinzipiell finde ich aber gut, dass die Autorin sich mit sozialen Medien und deren Gefahr auseinandergesetzt hat. Sie hätte allerdings vielleicht eher eine politische Äußerung wählen sollen. Als eine Frau hätte Kate damit realistischer Hass auf sich ziehen können.

Alec mochte ich als Protagonisten auch sehr gerne. Was ich hier besonders toll fand, ist das er Bi ist. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe noch kein Buch mit jemandem der Bi ist gelesen. Man hat hier gut diese klassischen Vorurteile mitbekommen, mit denen Bisexuelle zu kämpfen haben. Denn auch Alec wird in eine eindeutige Schublade gesteckt. Denn, weil er beide Geschlechter mag, ist er natürlich nur an Sex interessiert. Absolut logisch, oder? Dass sein bester Freund dann auch noch schwul ist, hat gleich doppelt Diversität in die Geschichte gebracht, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich mochte die beiden total gerne und auch wie sie sich mit Kate nach und nach angefreundet haben. Man hat als Leser richtig gemerkt, wie sie sich gegenseitig wichtig wurden.

Und natürlich waren auch Rea, April, Hunter und Tyler wieder mehr oder weniger von der Partie. Ich finde schön, dass die Mädchen eine so enge Freundschaft zueinander aufgebaut haben. Außerdem konnte man Reas Entwicklung von ersten zum zweiten Band miterleben, was ich auch angenehm fand, da ich mit ihrem anfänglichen Charakter ja große Schwierigkeiten hatte.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Der Schreibstil der Autorin ist prinzipiell sehr angenehm und flüssig, was ich persönlich, aber nicht ganz mochte, ist die Länge des Buchs. Das ist eine absolut subjektive Meinung, aber ich brauche bei einem New Adult Roman ehrlich gesagt keine fast 500 Seiten. Klar kann auch hier und da mal etwas genauer beschrieben werden, aber ich finde es reichen 400 Seiten als Maximum. Durch die Länge empfand ich das Buch teilweise als etwas langatmig und nicht alles als spannend. Man hätte meines Erachtens einiges kürzen oder streichen können und es hätte dennoch nichts gefehlt. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, ist das der Konflikt nicht bei dem Paar lag, sondern bei äußeren Faktoren. Ich fand es wirklich eine tolle Abwechslung mal nicht den typischen Ablauf zu haben, dass einer der beiden etwas verheimlicht und daraus dann ein Streit- oder Trennungsgrund entstand. Die beiden hatten ihre eigenen Probleme, haben sich gegenseitig unterstützt und meist offen miteinander kommuniziert. Sowas möchte ich öfter in Büchern lesen!

Fazit:
„Forever Mine“ hat mir mit großem Abstand besser gefallen als „Forever Free“. Ich konnte mit Kate einfach viel besser mitfühlen als damals mit Rea. Außerdem hat es mir wahnsinnig gut gefallen, dass die Handlung nicht 0815 nach dem typischen Schema abgelaufen ist und das auch ein paar LGBTQIA+ Elemente mit eingebunden wurden. Meine einzigen beiden Kritikpunkte sind, dass es mir zu lang war und sich dadurch stellenweise doch etwas gezogen hat. Außerdem war mir Kates Shitstorm zu überzeichnet dargestellt. Wie gesagt verstehe ich wo die Autorin damit hinwollte und ich denke, es ist auch wichtig, dass solche Themen mehr aufgegriffen werden, ich fand nur einen One-Night-Stand eine etwas geringe Basis für so viel Hass. Da wäre man mit einem politischen Statement vielleicht etwas glaubwürdiger gefahren. So oder so kann ich das Buch auf jeden Fall sehr empfehlen. Ich hatte wirklich viel Freude beim Lesen, vor allem aufgrund der vielen tollen Charaktere, die in diesem Band noch hinzugekommen sind. Und nächstes Jahr lese ich dann auf jeden Fall auch noch den dritten Teil. Ich liebe April und kann kaum erwarten zu erfahren, ob es mit Tyler und ihr endlich etwas wird. ♥

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Gab Schwächen, aber trotzdem nicht schlecht!

Cursed – Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit
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Ember sollte eigentlich nicht mehr am Leben sein, doch sie ist es. Nachdem sie mit ihrem Vater in einen tödlichen Autounfall verstrickt war, wird sie durch die Berührung ihre kleine Schwester wieder zum ...

Ember sollte eigentlich nicht mehr am Leben sein, doch sie ist es. Nachdem sie mit ihrem Vater in einen tödlichen Autounfall verstrickt war, wird sie durch die Berührung ihre kleine Schwester wieder zum Leben erweckt. Nur leider hat Ember dadurch eine Art Fluch abbekommen, denn nun tötet jede ihrer Berührungen alles Lebendige. Ihr bleibt nichts anderes übrig als dauerhaft Handschuhe zu tragen, sodass sie sich halbwegs um ihre Schwester kümmern kann. Ihr Vater ist tot und ihre Mutter ist in einer Art Schockstarre gefangen. Es ist an Ember sich und ihre Schwester am Leben zu erhalten, nicht gerade eine einfache Aufgabe für eine 17-jährige.

Als es nun auch noch zu einem Zwischenfall mit einem Jungen aus ihrer Klasse kommt, soll sich das Leben der beiden schlagartig für immer verändern. Es tauchen Menschen auf, die die beiden mehr oder weniger zu sich nach Hause entführen. Ihr Ziel ist es Ember und ihrer Schwester ein sicheres Leben zu bieten, denn diese Familie besteht aus anderen Menschen mit Gaben. Ember traut der ganzen Sache allerdings nicht und als plötzlich in ihrer neuen Schule unheimliche Dinge in ihrem Schließfach auftauchen, ist sie sich sicher, dass sie diesen Leuten nicht vertrauen kann. Doch was ist mit Hayden? Er ist als einziger nett und versucht ihr mit ihrer sogenannten Gabe zu helfen. Außerdem ist es ihm möglich sie für einen kurzen Moment zu berühren. Etwas wonach sich Ember seit Jahren sehnt. Physischer Kontakt, ohne dabei jemanden zu töten.

Charaktere:
Meine Meinung zu Ember ist ein bisschen zweigeteilt. Ich finde sehr beeindruckend, dass sie geschafft hat sich mit 15 alleine um ihre kleine Schwester und sich zu kümmern. Und dass, nachdem sie einen solchen Verlust erlitten hat und selbst eigentlich verstorben war, was man sicherlich auch nicht so einfach wegstecken würde. An sich hat mir auch gut gefallen, dass sie der Familie nicht einfach getraut hat, denn wer würde das, wenn man von heute auf morgen von fremden Menschen in ein anderes Bundesland verschleppt wird? Außerdem haben die anderen Kinder ihr sehr deutlich gezeigt, dass sie nicht wollten, dass sie da ist. Ich fand auch Mr. Cromwells Verhalten furchtbar. Auf den ersten Seiten wurde er noch als nett, väterlich und geduldig beschrieben, aber das war sehr schnell verflogen. Auch er hat die ganze Zeit sehr deutlich gemacht, dass er Ember eigentlich nicht bei ihnen haben möchte. Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte ich ihnen also auch nicht vertraut. Aber ich fand es trotzdem ziemlich nervig, dass sie mit Hayden ständig dieselbe Unterhaltung geführt und keiner der beiden zumindest ein bisschen eingelenkt hat. Das mag vielleicht realistisch sein, aber als Leser war es einfach nur repetitiv. Welche Frage ich mir auch gestellt habe, ist, warum Embers Schwester dann plötzlich einfach keine Rolle mehr gespielt hat. Die beiden waren zwei Jahre lang auf sich alleine gestellt und plötzlich lässt Olivia Ember links liegen, was Ember anfangs auch wirklich verletzt, doch dann interessiert sich auch Ember für ihre Schwester nicht mehr so wirklich, weil sie nur noch Hayden im Kopf hat? Hat mir nicht so wirklich gefallen, dass es mit einem starken Schwesternbund begonnen hat, welcher dann plötzlich nicht mehr wirklich relevant war.

Hayden war sehr … naiv, wenn ich ehrlich bin. Ich verstehe, dass er seiner Familie traut, schließlich sind es die Menschen, bei denen er große Teile seines Lebens verbracht hat, aber irgendwie hätte er Ember schon ein bisschen entgegenkommen können. Ich meine, die Zeichen standen wirklich sehr gegen die anderen. Dennoch hat er immer darauf beharrt, dass sie ihr niemals etwas tun würden. Er hätte vielleicht auch einfach einen Dialog mit den anderen suchen sollen. Versuchen zu schaffen, dass sie Ember offener entgegentreten oder ähnliches. Was ich an Kritik an ihm gelesen habe, ist das manche Leser nicht verstehen, warum er so von ihr angetan war. Aber das verstehe ich sogar. Er hat sie immerhin zwei Jahre lang immer wieder beobachtet und sich gewünscht, dass er ihr helfen könnte. Ich finde es also gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass er tatsächlich einfach Gefühle dabei entwickelt hat, auch wenn er sie gar nicht mal persönlich kannte. Ist ein bisschen wie einen Crush auf eine Fernsehrolle haben. Man verknallt sich in das Bild, dass man von der jeweiligen Person bekommen hat.

Schreibstil/Spannungsbogen:
War tatsächlich leider nicht ganz so meins. Mir war das Erzähltempo viel zu hoch. Man ist als Leser von einem zum nächsten Ereignis gerauscht und konnte deswegen gar nicht so richtig emotional mit den Charakteren connecten, fand ich. Mir haben so diese ruhigeren Phasen gefehlt, in denen man die Handlung erstmal so ein bisschen wirken lassen und sich entspannen kann. Ich war beim Lesen die ganze Zeit nur angespannt, weil ich auf das nächste gewartet habe, was wieder passieren wird. Kann man mögen, kann man auch nicht mögen. Bei mir war es wie gesagt das Zweite. Ich brauche beim Lesen auch einfach Kapitel, in denen es mal ein bisschen ruhiger ist. Was hier kaum gegeben war. Ansonsten war es teilweise auch recht vorhersehbar. Die Autorin hat zwar auch geschafft Wendungen einzubauen, mit denen ich nicht gerechnet habe, aber vieles konnte man auch voraussehen.

Fazit:
Ich habe bei dem Buch sehr zwischen drei und vier Sternen geschwankt. Da ich keine halben Sterne gebe, habe ich mich am Ende für vier entschieden. Ich habe es relativ schnell durchgelesen, was mir gezeigt hat, dass mich die Handlung sehr interessiert hat und ich würde eine Fortsetzung lesen wollen. Leider wird es wohl keine geben, dass das englische Original von 2012 ist, aber egal. Meine Kritik habe ich euch ja auch schon genannt. Bei den Charakteren gab es für mich Schwächen und mir persönlich war das Tempo, in dem die Handlung erzählt wurde, deutlich zu schnell, wodurch ich keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte. Alles in allen ist es aber ein ganz guter Fantasy-Jugendroman. Wenn man die LUX-Reihe der Autorin mochte, dann sicherlich auch dieses hier. 😊

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