Cover-Bild Glückskinder
(54)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 08.02.2021
  • ISBN: 9783453424067
Teresa Simon

Glückskinder

Roman
München 1945. Auf dem Schwarzmarkt in der Möhlstraße treffen sich alle, die nach Glück und ein wenig Leben suchen. Nylons, Kaffee, Schokolade und Schmuck wechseln hier die Besitzer. Auch Toni, die ihr Zuhause verloren hat und nun bei ihrer Tante Vev wohnt, versucht, auf dem Schwarzmarkt das Nötigste für die Familie zu organisieren. Als sie die Holländerin Griet kennenlernt, spürt Toni zunächst eine tiefe Abneigung. Sie ahnt nicht, dass Griet eine schwere Zeit hinter sich hat, über die sie nie wieder sprechen möchte. Sie könnten einander helfen. Doch das geht nur, wenn sie ehrlich zueinander sind und ihre Vorurteile überwinden ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2021

Nach dem Krieg beginnt das Leben neu

0

Es ist das Jahr 1945 und der Krieg ist gerade zu Ende gegangen als Toni die mit ihrer Familie bei Tante Vev untergekommen ist versucht sie alle durch Tauschgeschäfte auf dem Schwarzmarkt über Wasser zu ...

Es ist das Jahr 1945 und der Krieg ist gerade zu Ende gegangen als Toni die mit ihrer Familie bei Tante Vev untergekommen ist versucht sie alle durch Tauschgeschäfte auf dem Schwarzmarkt über Wasser zu halten.
Als dann ausgerechnet Griet in ihre Wohnung einquartiert wird begegnet ihr Toni mit tiefer Abneigung, doch Griet hat einiges mitgemacht und muss das alles erst mal verarbeiteten. Ganz langsam freunden sich die zwei Frauen an und beide müssen ihre Vorurteile gegenüber der anderen Überwinden lernen.

In den letzten Jahren habe ich die Romane von Teresa Simon lieben gelernt und ich freue mich immer darauf wieder einen Lesen zu dürfen.
Bei diesem Roman hier hatte ich von Anfang an das Gefühl er wird anders sein wie die anderen und ich war gespannt ob mein Gefühl richtig lag und ja wie das Buch denn dann sein wird.
Ja es ist ein Historischer Roman aber anders als sonst spielt dieser hier vollständig in einer Zeitebene aber auch hier gibt es zwei Handlungsstränge also sprich Toni und Griet.
Mir war klar, dass der Roman vielleicht nicht immer der leichteste sein wird bei der Zeit in der die Handlung spielt, aber da Frau Riebe eine so tolle Art hat darüber zu schreiben das es mir einfach nur leicht fällt es zu lesen war ich guter Dinge und dies hat sich so auch bewahrheitet.
Mir ist der Einstieg ins Buch sehr leicht gefallen und obwohl man zu Beginn noch nicht genau wusste wie es weitergeht, kam ich doch sehr zügig voran und hatte das Buch leider viel zu schnell gelesen gehabt da ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte.
Griet ist Niederländerin und erlebt das Ende des Krieges als Gefangene die befreit wird, ihr Weg zurück zu einem normalen Alltag ist sehr lang und ja nicht immer so einfach wie man es sich vielleicht vorstellt wenn man nicht in der Zeit gelebt hat.
Toni und ihre Familie müssen fast schon darum kämpfen damit sie die schwere Nachkriegszeit überstehen und müssen dabei sehr Fantasievoll vorgehen so wie es viele nach dem Krieg tun müssten um nicht zu verhungern oder zu erfrieren.
Die Handlung an sich empfand ich als sehr gut durchstrukturiert und obwohl man manches vielleicht nur aus Erzählungen kennt war für mich alles sehr gut nachvollziehbar und auch die Entscheidungen waren so das man sie immer verstehen und nachvollziehen konnte auch wenn es eine andere Zeit war.
Der Spannungsbogen war auch bis zur letzten Seite gespannt und für mich wurde es nie langweilig oder gar langatmig und ja mit manchem was geschehen ist hätte ich so vielleicht auch gar nicht gerechnet gehabt.
Obwohl ich München erst seit den späten 80er Jahren kenne und so natürlich nur das „Neue München“ kenne, ist es mir durch die anschaulich beschriebenen Handlungsorte gar nicht schwer gefallen mir alles vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.
Auch die völlig unterschiedlichen Figuren des Romans waren mit viel Liebe zum Detail erzählt, so dass man sie sich während des Lesens sehr gut vorstellen konnte.
Griet hatte ich sofort in mein Leserherz geschlossen gehabt wobei ich auch Toni, Max und Dan sehr sympathisch fand.
Alles in allem aht mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich muss sagen für mich ist es ein wenn nicht sogar das Lesehighlight für 2021 und zwar nicht nur für den Monat Februar sondern wirklich für das ganze Jahr.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Roman von Teresa Simon bzw. Brigitte Riebe.
Für dieses tolle Buch das mich mehr als nur etwas begeistert hat vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2021

Beeindruckend und emotional

0

München 1945:
Der zweite Weltkrieg ist fast vorbei und München ist eine der Städte, die es am härtesten getroffen hat. Überall stehen zerbombte Häuser oder man sieht nur noch die Grundmauern derer. Brauchbaren ...

München 1945:
Der zweite Weltkrieg ist fast vorbei und München ist eine der Städte, die es am härtesten getroffen hat. Überall stehen zerbombte Häuser oder man sieht nur noch die Grundmauern derer. Brauchbaren Wohnraum ist Mangelware, aber Tonis Familie hat Glück im Unglück. Die Villa ihrer Tante Vev ist verschont geblieben und so kann die Familie Brandl vorüberge-hend dort Unterschlupf finden. Jetzt haben Toni zwar ein Dach über dem Kopf, aber der Ma-gen bleibt leer. Um zu überleben, fährt Toni regelmäßig zum Schwarzmarkt, um das Nötigs-te an Lebensmittel zu besorgen. Eines Tages steht Griet van Mook vor Vevs Tür, mit der Op-tion bei ihr einzuziehen. Die Freude über ihren Einzug hält sich bei Familie Brandl in Gren-zen und bei Toni löst es nicht nur den Unmut aus, sondern auch Skepsis. Doch ein Ereignis lässt die zwei jungen Frauen zu Freundinnen werden.

Nach ihren Bestsellern „Die Holunderschwestern“ oder „Die Oleanderfrauen“ hat die Auto-rin Teresa Simon nun ihren neusten Roman „Glückskinder“ vorgelegt. Viele Leser werden ihre Bücher bereits kennen und deren Geschichten lieben. Zwar habe ich einiges über Teresa Simons Romane gehört, aber noch keins davon gelesen. Dennoch ist die Autorin keine Un-bekannte für mich, denn wie der Heyne Verlag jetzt enthüllte, ist Teresa Simon Brigitte Rie-be und diese hat vor ein paar Jahren ihre Bestseller-Trilogie „Die Schwestern vom Ku´damm“ herausgebracht. Dank einer Leserunde durfte ich mich auch unter die Glückskin-der mischen und mein Lesedebüt feiern.

Von Anfang an konnte mich, wie einst bei der Ku´damm-Trilogie, der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin überzeugen. Erneut bewies Teresa Simon, dass sie ihr Handwerk ver-steht und sie weiß, wie sie ihre Leserschaft in ihren Bann ziehen kann. Ab der ersten Seite tauchte ich ein und ab in die Schicksalsjahre der beiden jungen Frauen. Von da an wusste ich, dass dies „meine Geschichte“ werden würde, denn ich konnte und vor allen Dingen wollte ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen. Was natürlich auch an den authentischen und facettenreichen Charakteren lag. Egal, ob Hauptfigur oder Nebendarsteller, jeder hatte seinen Platzt und bereicherte die Geschichte. Die Kulisse befand sich in München. In einer der Städte, die im zweiten Weltkrieg die meisten Zerstörungen hatte. Ausgebombt und fast völlig zerstört und genau diese Bilder hat die Autorin durch ihre ausdrucksstarke und detail-lierte Erzählweise mir vor Augen geführt. Auch wenn ich kein Zeitzeuge bin, konnte ich die-ses Inferno spüren und sehen, wie fassungslos die Einwohner in ihrer Stadt standen. Ruinen, Schutt und Asche prägten für lange Zeit ihr Bild. Die Handlung ist eine fiktive Geschichte zweier jungen Frauen, deren Schicksale nicht unterschiedlicher hätte sein können. Wie so viele Menschen im Krieg haben auch Toni Brandl und ihre Familie einige Schicksalsschläge erleiden müssen, aber zum Glück hatten sie sich und konnten bei der Tante Unterschlupf finden. Griet van Mook hingegen hat es viel schlimmer erwischt, denn sie hat alles verloren. Zudem war sie als Jüdin den Gräueltaten der Nazis schutzlos ausgesetzt. 1945 haben die Amis München befreit und somit auch vielen Menschen das Leben gerettet, wie auch Griet van Mook. Teresa Simon erzählt nicht nur eine bewegende Geschichte, ich durfte sie haut-nah miterleben. Die Gewaltmärsche, denen Menschen bis zur Erschöpfung oder gar bis zum Tod ausgesetzt worden waren, den Hunger der überall herrschte, die Angst vor noch mehr Gewalt, die Hoffnung das der Krieg bald endet oder gar die Freude über die Befreiung der Amis. Wieder ein Leben in Freiheit und ohne Angst führen zu können. Trotz der neu gewon-nenen Freiheit blieb die Lebensmittelknappheit und der damit verbundene Hunger. Auch dieses Thema hat die Autorin emotional eingefangen und wieder gespiegelt. Es muss furcht-bar gewesen sein, wenn die Speisekammer nahe zu leer blieb. Was da blieb, war der Schwarzmarkt und der boomte. Wer konnte, der tauschte. Brillant eingefangene Bilder, wie Schwarzhändler ihre Waren anpriesen und in Deckung gingen, wenn Gefahr von der Polizei drohte. Während des ganzen Buches lief ein emotionaler und spannender Film ab, der nicht besser hätte sein können. Auch die eingestreuten Liebesgeschichten einiger Charaktere pass-ten sich perfekt in die Geschichte ein. Authentisch und realistisch zugleich.

Die Authentizität dieser emotionalen Geschichte wird durch das angehängte historische Nachwort und den Rezeptteil „Gute Kost in mageren Zeiten“ perfekt unterstrichen.

Wer dieses Buch beendet, wird auch den Titel „Glückskinder“ mehr als nur verstehen.

Zwei bewegende Frauenschicksale, die mich auf eine spannende Zeitreise in die Nachkriegs-zeit Münchens entführten. Ich kann und muss dieses Buch einfach weiterempfehlen und oben drauf noch die volle Punktzahl. Danke für dieses Leseerlebnis!




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2021

Wunderbar recherchiert und umgesetzt

0

München - Als Ende April 1945 die US-Armee München erreicht ist es für die meisten Menschen eine Befreiung.

Die junge holländische Zwangsarbeiterin Griet kommt völlig entkräftet nach Wolfratshausen und ...

München - Als Ende April 1945 die US-Armee München erreicht ist es für die meisten Menschen eine Befreiung.

Die junge holländische Zwangsarbeiterin Griet kommt völlig entkräftet nach Wolfratshausen und findet bald im US-Captain Walker einen persönlichen Beschützer.

Die Münchnerin Toni verliebt sich in den zwielichtigen Louis, der eine wichtige Rolle auf dem Schwarzmarkt in der Bogenhausener Möhlstraße spielt.

Toni versucht täglich auf dem Schwarzmarkt das nötigste für die Familie zu organisieren. Als Griet ein Zimmer in Tonys Familie zugewiesen bekommt, spürt sie zunächst eine tiefe Abneigung. Griet hat eine sehr schlimme Zeit hinter sich, über die sich nicht reden möchte und Tony merkt, dass sie ihre Vorurteile überwinden sollten damit sie einander helfen können.

Denn beide sind doch irgendwie Glückskinder.

Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit. Das Leiden der Menschen wird schonungslos wiedergegeben. Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben. Teresa Simon ist eine Autorin, die genauste Recherchen betreibt. Reale historische Quellen werden mit in diesen Roman einbezogen. Z.B.Die Hungerjahre, der Schwarzmarkthandel und der so kalte Jahrhundertwinter 1946/47.

Die Mischung zwischen Dichtung und Wahrheit ist wunderbar gelungen.

Sehr ernste Töne und Begebenheiten sind durchaus vorhanden aber es gibt auch viel erfrischende Leichtigkeit. Genau diese Mischung macht aus diesem Buch ein Leseerlebnis. Dazu kommt die Schreibweise der Autorin die voller Esprit und Leidenschaft ist.

Ein kleines Schmankerl noch am Schluss.

Am Ende des Buches sind Rezepte aus einem historischen Kochbuch aus der unmittelbaren Nachkriegszeit abgebildet.

Ein Lesehighlight!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2021

Die Glückskinder erkämpfen sich einen neuen Platz im Leben ...

0

Wir schreiben das Jahr 1945, der Krieg ist fast vorbei in Deutschland und ein kleiner heller Streif scheint am Münchner Horizont zaghaft aufzuleuchten. Ist es wirklich wahr, hat das Grauen ein Ende? Als ...

Wir schreiben das Jahr 1945, der Krieg ist fast vorbei in Deutschland und ein kleiner heller Streif scheint am Münchner Horizont zaghaft aufzuleuchten. Ist es wirklich wahr, hat das Grauen ein Ende? Als schließlich die amerikanischen Panzer die Straßen herunterrollen, glauben es alle. Hitler ist tot, es lebe der Frieden! Und genau zu dieser Zeit dürfen wir als Leser die „Glückskinder“ kennenlernen. Sie sind Glückskinder, denn sie haben überlebt, wenn auch zum Teil unter menschenunwürdigen und unglaublichen Bedingungen. Da haben wir die Niederländerin Griet van Mook, die sich immer wieder ihren Überlebenssatz aufsagt. Dazu gesellt sich Leni, ihre Freundin, die die Zwangsprostitution und harten Bedingungen im KZ fast nicht überlebt hat. Wir lernen die junge Toni kennen, die zusammengepfercht mit weiteren Familienmitgliedern in der Wohnung der Tante versucht, dem Hunger zu trotzen. Und auch der exotisch anmutende Louis gehört dazu. Er birgt so manches Geheimnis und scheint immer zur rechten Zeit am rechten Fleck. Manchmal gemeinsam aber auch zuweilen gegeneinander kämpfen sie ums Überleben aber vor allem ums „Wiederleben“. Alle haben den Krieg, den Hunger und das Elend so satt, doch der Weg zum wirklich Glücklichsein birgt noch so manche Hürde und so manchen Kampf …

Auch ich bezeichne mich als Glückskind, denn ich durfte das Buch nicht nur lesen, sondern auch einer wunderbaren autorenbegleiteten Leserunde beiwohnen. Gemeinsam mit Teresa Simon und vielen netten Mitleserinnen durfte ich abtauchen ins kriegsgebeutelte München und dabei sein beim gemeinsamen Meistern des Wiederaufbaus, der Wiedereingliederung aber auch so mancher traurige Momente, die ein Krieg unweigerlich mitschwemmt. Teresa Simon, vielen natürlich besser bekannt als Brigitte Riebe, hat es mal wieder getan! Sie hat einen Roman geschrieben, der Fiktion und Wahrheit auf wunderbare Art und Weise zu einer flüssig zu lesenden Geschichte vereint. Immer wieder juckte es mich in den Fingern das Internet zu bemühen und mir weitere Informationen zu dieser Zeit zu besorgen. In ihrem Nachwort schreibt die Autorin nochmal genau, wohin ihre Recherchen sie geführt haben und auch was sie während des Schreibens erlebt hat. Ein besonderes Highlight sind natürlich auch die „Rezepte aus mageren Zeiten“, die aus einem 1946 erschienen Originalkochbuch stammen.

Alles in allem hat die Autorin ein sehr stimmungsvolles und bemerkenswertes Buch geschrieben, das mich an folgenden Spruch erinnerte: „Immer wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Von mir gibt es eine Leseempfehlung und die volle Punktzahl.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2021

berührend, emotional, zum Nachdenken anregend und einfach wunderbara!

0

„Ich. Bin. Griet. Van. Mook. Ich. Werde. Leben.“ Dies ist ein Satz, der einem beim Lesen dieses Buches immer wieder begegnet. Er hat hier einer jungen Frau geholfen, stark zu sein und zum Glückskind zu ...

„Ich. Bin. Griet. Van. Mook. Ich. Werde. Leben.“ Dies ist ein Satz, der einem beim Lesen dieses Buches immer wieder begegnet. Er hat hier einer jungen Frau geholfen, stark zu sein und zum Glückskind zu werden, da sie dadurch den Krieg überlebt hat.

Teresa Simon zeigt in diesem Roman das Leben in der Nachkriegszeit in Deutschland auf. Der Plot spielt in München in der Zeit von 1945 bis 1948. Eigentlich sollte man denken, dass mit Kriegsende das Schlimmste überstanden war. Doch die Autorin hat sich wieder ausgiebig mit der Thematik befasst und belehrt uns eines Besseren.

Anhand der beiden jungen Frauen Griet und Toni, die recht unterschiedliche Voraussetzungen haben, zeigt sie sehr schön auf, wie schwer man in dieser Zeit immer noch zu kämpfen hatte. Ich kann es fast nicht in Worte fassen, aber Teresa Simon beschreibt alles so gefühlvoll und emotional, dass man regelrecht in diese Nachkriegszeit hineinversetzt wird. Normalerweise bin ich eher der Schnellleser. Aber bei diesem Buch musste ich mir richtig Zeit lassen, um alles zu verarbeiten. Sie schreibt wortgewaltig und zugleich auch sehr bildhaft. Natürlich ist alles wieder absolut toll recherchiert und von daher sehr authentisch.

Trotz der ernsten Themen wie Judentum, Kampf ums Überleben, Hungersnot oder Schwarzmarkt liest sich das Buch einfach wieder wunderschön. Die einzelnen Charaktere wurden wunderbar gezeichnet und man findet etliche Protagonisten, die man so richtig ins Herz schließen kann. Dies ist unter anderem mit einer der Gründe, warum es sich hier um kein trauriges Buch handelt. Teresa Simon hat wieder einen wunderbaren Roman geschaffen, der etwas betroffen macht und zum Nachdenken anregt, aber auch die positiven Seiten aufzeigt, indem sie wirklich mutige und ehrliche Charaktere, sowie starke und bewundernswerte Frauen eine Rolle spielen lässt.

Teresa Simon lässt hier wieder ein Stück Geschichte lebendig werden. Ein Nachwort mit geschichtlichen Hintergründen und einige Original-Rezepte aus dieser Zeit runden dieses schöne Buch wunderbar ab. Ich kann nur empfehlen, dieses Buch unbedingt zu lesen und ein wenig in die Nachkriegszeit hinein zu tauchen. Dann wird einem auch bewusst, dass trotz der momentan herrschenden Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen, das Leben trotzdem noch sehr gut und lebenswert ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere