Das große Finale der wunderbaren Trilogie um die toughe Ennie und ihre Freunde
Die Unausstehlichen & ich (Band 3) - Die Welt ist voller Wunder„Alte Bücher duften nach Vanille. Und neue? Nach Versprechen!“ (S. 41)
„Es gibt Freunde. Es gibt Familie. Und dann gibt´s noch Freunde, die werden Familie.“ (S. 228)
Unsere Meinung:
Band eins hat uns ...
„Alte Bücher duften nach Vanille. Und neue? Nach Versprechen!“ (S. 41)
„Es gibt Freunde. Es gibt Familie. Und dann gibt´s noch Freunde, die werden Familie.“ (S. 228)
Unsere Meinung:
Band eins hat uns sehr gut gefallen, Band zwei hat uns begeistert und mit Band drei setzt Vanessa Walder ihrer wunderbaren Kinder- und Jugendbuchreiche um die toughe Ennie das Sahnehäubchen auf. Viele Fragen hatten sich im Verlauf der beiden Vorgängerbände ergeben: Was hat es mit dem geheimnisvollen Internat auf der Saakser Bergspitze auf sich? Wer zahlt für Ennie das horrende Schulgeld? Wieso ist der ehemalige Hausmeister Ahmed Armut in bester James-Bond-Manier mit einem Helikopter entschwebt? - um nur einige der drängenden Fragen aufzuzählen…
Nahezu nahtlos knüpft der (leider) finale Band dieser besonderen Trilogie an die Finalgeschehnisse des zweiten Bandes an und obgleich Vanessa Walder ihre Leser*innen gekonnt „abholt“ und man sofort wieder mitten drin ist im Geschehen, sollte man auf jeden Fall die beiden ersten Bücher gelesen haben (es lohnt sich!).
Ennie, Dante & Co. sind uns inzwischen regelrecht ans Herz gewachsen und fühlen sich für meine Jungs (9 & 12) und mich (ü40) als Freunde an. Das ist der Autorin wieder einmal ganz hervorragend gelungen, denn Freundschaft und Familie sind die zentralen Themen dieser herausragenden Reihe. Die klassische „heile Welt“ sucht man her vergebens – oder besser gesagt: Man findet sie erst auf den zweiten Blick, oder auch den Dritten… Vanessa Walder erzählt eine Geschichte, die mitten aus dem wahren Leben gegriffen zu sein scheint – weit ab von „Friede, Freude, Eierkuchen“. Es geht um Kinder und Jugendliche, denen das Leben schon viel mehr abverlangt hat, als man sich das wünschen würde. Es geht darum, seinen Platz im Leben zu finden, Vertrauen zu fassen, für andere da zu sein, sich von anderen helfen zu lassen und zusammenzuhalten. Es geht auch darum, über den Tellerrand zu schauen, Ideen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Und letztendlich geht es auch darum, Entscheidungen zu treffen und sich der Tragweite derer bewusst zu sein. Wie wir es von Vanessa Walter gewohnt sind also eine Geschichte mit viel, viel Tiefgang und Emotionen.
Wer nun befürchten mag, dass dies eine schwierige, vielleicht sogar melancholische Geschichte sein könnte, die / der sei beruhigt: Trotz der Ernsthaftigkeit der grundlegenden Themen erzählt die Autorin ihre Geschichte mit viel Leichtigkeit, Humor und auch einer gehörigen Portion Spannung. Bis zum Schluss hatten wir ehrlich gesagt keine Ahnung, was und wer hinter dem Saakser Internat steckt und so mochten wir das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zum großen Finale dieser Trilogie zieht Vanessa Walter doch tatsächlich Shakespeares Hamlet eine „tiefere Ebene“ voller Antworten und Erkenntnisse ein. Gänsehaut pur - Chapeau!
Zum Schluss möchte ich noch kurz ein paar Worte zu Vanessa Walders wunderbarem Schreibstil verlieren. Er ist jugendlich frisch, gerne direkt und frech und manchmal doch auch ein bisschen verträumt. Immer wieder „stolpert“ man beim Lesen über Zitate und Gedanken, die erstmal ganz einfach klingen und dann doch zum Innehalten und Nachdenken anregen und überraschende Gefühle zum anklingen bringen:
„Nicht wir haben Geheimnisse, die wirklichen Geheimnisse haben uns.“ (S. 73)
„Aber wenn ich eins gelernt hab, dann das du den Leuten nie alles ansiehst, was in ihnen drinsteckt.“ (S. 81)
„Und ich denke daran, dass es was Schlimmeres gibt als Abschiede: ein Ende ohne Abschied.“ (S. 141)
FAZIT:
Ein wunderbares Finale für eine außergewöhnliche Trilogie. Wie ein Sahnehäubchen auf einem heißen Kakao an einem kalten, klaren Wintertag. Danke, Vanessa!