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Veröffentlicht am 23.02.2021

Aller Anfang ist schwer ...

Als das Leben wieder schön wurde
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Sie sind schon ein ungewöhnliches Trio, die drei jungen Frauen namens Greta, Marieke und Trixie. Und was für nette Zufälle die drei zusammengebracht haben. Nun sind sie ein dreiblättriges Kleeblatt und ...

Sie sind schon ein ungewöhnliches Trio, die drei jungen Frauen namens Greta, Marieke und Trixie. Und was für nette Zufälle die drei zusammengebracht haben. Nun sind sie ein dreiblättriges Kleeblatt und mit der Geburt der „Schnieken Deern“ soll es aufwärts gehen für die Mädels. Aber das ist einfacher gesagt und gedacht als getan. Die Anfangsschwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten. Auch persönlich sieht es für die Drei alles andere als rosig aus. Greta, der Sonnenschein der Truppe, macht sich mit ihrer fröhlichen Art nicht nur Freunde und Marieke verrät ein Geheimnis, das ihr nachts vor Kummer den Schlaf raubt. Auch Trixie trägt ihr Päckchen, doch ein wenig Licht am Horizont scheint durch ihre Mutter Regine zu leuchten, die vielleicht der Schlüssel zu Gretas Mutters Verschwinden sein könnte ...

Aus meiner Zusammenfassung lässt sich schnell erkennen, dass Kerstin Sgonina es möglich gemacht hat, uns als Lesern die Atmosphäre der frühen fünfziger Jahre – einige Jahre vor meiner Geburt – nahezubringen. Bildhaft konnte ich mir durch ihre lebhaften Schilderungen vorstellen, wie es in meiner zerbombten Heimatstadt ausgesehen haben muss. Dennoch wurde ich aus mir irgendwie unerfindlichen Gründen nicht ganz warm mit dem Triumvirat. Ich konnte weder richtig mitleiden mit den Mädels noch mich herzlich mit ihnen freuen. Der Geschichte an sich tat das aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, in ihr steckt noch so viel Potential, dass ich mir eine Fortsetzung gut vorstellen könnte und dann auch gerne wieder mit von der Partie wäre. Liebe Kerstin, ich vergebe für diesen tollen Einblick in die Nachkriegszeit sehr gerne vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Ein tiefer Einblick in menschliche Abgründe ...

Eistod (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 2)
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Auch dieser zweite Teil der erfolgreichen schweizerischen Krimireihe rund um Kommissar Eschenbach hält was er verspricht. Man muss jedoch wirklich auf Zack sein beim Lesen, um den verschlungenen Pfaden ...

Auch dieser zweite Teil der erfolgreichen schweizerischen Krimireihe rund um Kommissar Eschenbach hält was er verspricht. Man muss jedoch wirklich auf Zack sein beim Lesen, um den verschlungenen Pfaden folgen zu können. Hier geht es um Spionage und Intrigen auf höchster Ebene. Es ist mal wieder erschütternd zu lesen, welch skrupelloser Methoden sich die hohen Herren bedienen. Da wird weder Rücksicht auf Mensch, geschweige denn auf Tier genommen. Doch geht es ihnen wirklich um das Wohl der Menschheit oder lediglich um Macht und Geld? Eschenbach und versucht den Mächern, die zum Teil sogar aus seinem Freundeskreis zu kommen scheinen, auf die Schliche zu kommen …
Der kleine Ausflug in die Schweiz hat mal wieder Spaß gemacht. Bei unserem Kommissar menschelt es diesmal sehr. Er trinkt und raucht zu viel und isst zu wenig. Er bedient sich an verbotenen Frauen und als schließlich noch seine Ziehtochter Kathrin im Spital landet, scheint seine Fassade mächtig zu bröckeln. Der Autor Michael Theurillat hat meines Erachtens nach genau die richtige Mischung an Kriminalfall und persönlicher Geschichte erwischt. Es war schön, den charmanten Praktikanten Claudio aus Teil eins wieder zu treffen und ganz unschlagbar ist natürlich auch die zauberhafte und kluge Assistentin Rosa Mazzoleni. Sie erinnert mich ein wenig an Signorina Elettra, die rechten Hand Commissario Brunettis. Genau wie diese scheut auch Rosa sich nicht ihrem Chef auch mal Paroli zu bieten.
Das tolle rot-weiß-schwarz gehaltene Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, so wird es mir denn auch ein Leichtes sein, Teil drei der Reihe demnächst in meinem Bücherregal zu finden. Ich freue mich aufs Weiterlesen und vergebe für dieses Buch vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Johann Friedrich von Allmen und Carlos ... ein unschlagbares Duo ...

Allmen und die verschwundene María
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Martin Suter hat auch diesmal mein Leben wieder ein klein wenig bunter gemacht, indem er mir den feingeistigen Privatier Johann Friedrich von Allmen und seinen unbezahlbaren Diener Carlos zur Seite gestellt ...

Martin Suter hat auch diesmal mein Leben wieder ein klein wenig bunter gemacht, indem er mir den feingeistigen Privatier Johann Friedrich von Allmen und seinen unbezahlbaren Diener Carlos zur Seite gestellt hat. Diesmal sind die Beiden in höchster Not, denn Carlos‘ María Moreno, die große Liebe seines Lebens, ist verschwunden. Die Suche gestaltet sich gar nicht so einfach, denn nicht nur María, sondern auch Carlos ist illegal im Land. Die Polizei einzuschalten scheint außer Frage. Da geht auch schon eine Lösegeldforderung der besonderen Sorte ein und der Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Wer sich hinter meiner Beschreibung nun eine rasante Verbrecherjagd vorstellt, den muss ich enttäuschen. Martin Suters Bücher und Hörbücher sind eher leise, dafür aber umso tiefgründiger. Ich liebe Suters Sinn für Humor, an dem er uns durch seine beiden Protagonisten teilhaben lässt. Leben aber haucht der wunderbare Sprecher Gerd Heidenreich Carlson und Herrn von Allmen ein und macht das ganz meisterhaft. Wie schön, dass auch schon der nächste Band bereit liegt, von mir konsumiert zu werden …

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Wenn selbst Hunter und Garcia schon die Luft wegbleibt ...

Blutrausch – Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Bei dem inzwischen neunten Fall der spannenden Thriller Reihe um die beiden Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Für jeden Mord hat sich der Täter eine andere ...

Bei dem inzwischen neunten Fall der spannenden Thriller Reihe um die beiden Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Für jeden Mord hat sich der Täter eine andere Methode überlegt, eine grausamer als die andere. Was will der Mörder den Detectives und wohl auch am Liebsten dem Rest der Welt sagen? Schon fast ein wenig verzweifelt machen sich Hunter und Garcia auf die Jagd, um den Blutrausch zu stoppen. Ein wenig abrupt kommt dann leider das Ende, das hätte ein wenig runder laufen können, weswegen ich in meiner Bewertung ein Sternchen abziehe. Uve Teschners Stimme ist mal wieder absolut großartig und wie immer sehr facettenreich. Er ist die Stimme für die Detectives und macht jedes Hörbuch des Autors zum Erlebnis.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Wann darf auch Ella ein bisschen Glück für sich beanspruchen?

Die Frau zwischen den Welten
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Wie vielversprechend das Leben für die kleine Ella doch anfing. Behütet und geliebt durfte sie mit Mutter, Vater und Oma im idyllischen Hillemühl, einem Dorf im Lausitzer Gebirge in Nordböhmen, aufwachsen. ...

Wie vielversprechend das Leben für die kleine Ella doch anfing. Behütet und geliebt durfte sie mit Mutter, Vater und Oma im idyllischen Hillemühl, einem Dorf im Lausitzer Gebirge in Nordböhmen, aufwachsen. Ihre deutsche Mutter und ihr tschechischer Vater lebten in Eintracht in dem Dorf, das hauptsächlich deutsch geprägt war. Ella wuchs zweisprachig auf, eine Tatsache, die ihr später das Leben und oft auch die Existenz retten sollte, denn in den letzten Wirren des Zweiten Weltkriegs und auch danach war es in der Tschechoslowakei verpönt, deutsch zu sein. Man galt auf einmal als Feind und alle Grausamkeiten, die deutsche Soldaten den Tschechen über Jahre angetan hatten, wurden mit gleicher Münze, oft sogar brutaler, zurückgezahlt. Und so beginnt für Ella nach einer überstürzten Flucht aus der geliebten Heimat eine schwere Odysee. Mit Mühen entkommen Mutter, Tochter und der kleine Bruder Alex dem Grauen, der Vater hat leider nicht so viel Glück. Doch wer meint, nun sei alles gut, der lese weiter. Der wahre Horror hat gerade erst begonnen …
Sicherlich mussten nicht nur Ella und ihre Familie solche Grausamkeiten ertragen. Aber es ist eben genau dieses Einzelschicksal anhand dessen Hera Lind die wahre Geschichte Ellas und ihrer Familie zu Papier gebracht hat. Sie basiert auf den Aufzeichnungen von Ella, die diese bereits im Vorfeld für ihren Enkel verfasst hatte. Ein Schicksal, das mich mehr als einmal schaudern ließ. Ich schätze mich mal wieder sehr glücklich, dass mir diese Hölle im Leben bis jetzt erspart blieb.
Der Schreibstil Hera Linds war wie immer sehr gefällig, dennoch an manchen Stellen ein wenig unrund, weshalb ich ein Sternchen abziehen muss. Die Autorin schreibt, dass Ella selbst höchstkritisch Korrektur gelesen hat und nicht sparsam mit Kritik und Korrekturen war. Die „A…karte“ recht zu Anfang der Story ist ihr allerdings entgangen. Die war in den frühen 50er Jahren noch gänzlich unbekannt.
Ich vergebe gutgemeinte vier von fünf Sternen und bin wirklich immer wieder begeistert, welch tragischen Schicksalen aber auch spannenden Geschichten Hera Lind durch ihr Schreiben Leben einhaucht.

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