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Veröffentlicht am 17.05.2021

Faszinierend und außergewöhnlich, aber auch distanziert und verwirrend

Das Lied der Nacht
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Von C. E. Bernhard habe ich vorher noch nichts gelesen, weshalb ich extrem gespannt war, was mich in „Das Lied der Nacht“ erwarten würde. Hinter dem wunderschönen Cover steckt eine wirklich magische, poetische ...

Von C. E. Bernhard habe ich vorher noch nichts gelesen, weshalb ich extrem gespannt war, was mich in „Das Lied der Nacht“ erwarten würde. Hinter dem wunderschönen Cover steckt eine wirklich magische, poetische und besondere Geschichte, die mich zwar nicht komplett begeistern, aber dennoch auf ihre einzigartige, eigene Weise überzeugen konnte.

Eine Sache, die das Buch von Anfang an einfach außergewöhnlich gemacht hat, ist eindeutig der Schreibstil. C. E. Bernhard schreibt hier unfassbar poetisch, spielt mit den Worten und einfach einer enormen Wortgewalt, sodass der Schreibstil echt gewöhnungsbedürftig sein kann. Dennoch konnte er mich wirklich sehr fesseln und bin ich immer schnell vorangekommen, da sich auch eine starke Spannung aufbaut.
Auch die ganze Welt war wirklich faszinierend und extrem spannend zu entdecken, nach und nach baut sich immer mehr zusammen und bildet so ein beeindruckendes Setting. In vielen Momenten war ich wirklich begeistert von den vielen Ideen und bietet die Welt auch eine wirklich epische Grundlage für die Geschichte. Dennoch haben mir hier ein paar Erklärungen, Hintergründe und Beschreibungen gefehlt, sodass vieles für mich oft nicht gut vorstellbar war und noch sehr viele Fragen zum Setting selbst offen bleiben.

Die Charaktere sind genau wie die ganze Geschichte wirklich außergewöhnlich, doch sehr liebenswert und sehr vielfältig. Durch den Schreibstil und die Erzählweise baut sich eine gewisse Distanz zu ihnen auf, weshalb ich die meiste Zeit keine richtige Verbindung zu ihnen hatte und auch das Gefühl hatte, sie nicht richtig zu kennen. So konnte ich sie alle super schwer einschätzen und hat mir bei ihnen allen einfach die Tiefe im Charakter gefehlt, doch habe ich Weyd, Caer, Bahr, Ealdre und den weißen Fuchs Belle gern gewinnen können. Sie werden gemeinsam mit vielen Gefahren konfrontiert und müssen sich durch vieles kämpfen, doch sind sie alle auf ihre Art sehr mutig und bereit für die anderen alles zu geben. Dadurch baut sich zwischen ihnen ein super starkes und tiefes Band auf, das auch in einigen Momenten trotz der Distanz wirklich spürbar war. Schön fand ich auch die zarte Verbindung, die zwischen Weyd und Caer besteht, da sie obwohl die Gefühle nicht immer stark bei mir ankam, doch irgendwie besonders war. So war es trotz meiner fehlenden Verbindung zu ihnen schön, sie auf ihrer gefährlichen Reise zu begleiten und bin ich sehr gespannt, in welche Richtung sie sich alle entwickeln werden.

Die Story war überraschend und spannend, aber gleichzeitig auch oft ein wenig wirr und sprunghaft, was es manchmal schwer gemacht hat, allem zu folgen. Doch mochte ich vor allem die Idee dahinter unglaublich gerne, die Ausgangslage selbst bietet schon eine starke Spannung und wird diese durch die Entwicklung der Geschichte nur immer weiter in die Höhe getrieben. Durch die verschiedenen Handlungsstränge, die immer wieder aufeinander treffen und sich ergänzen, war die Story sehr abwechslungsreich. Auch wenn die plötzlichen Sicht- und Ortwechsel manchmal etwas verwirrend waren, mochte ich sie doch echt gerne, da C. E. Bernhard sie einfach immer sehr besonders und elegant gestaltet hat. Es gab einige Überraschungen und wirklich super spannende Szenen, das Buch ist auch um einiges brutaler, als gedacht, da das meiste auch sehr detailliert und bildhaft beschrieben wird. Dennoch konnte mich die Story die ganze Zeit nicht so ganz mitreißen und teilweise war es auch echt anstrengend allem zu folgen, da oft einfach Erklärungen gefehlt haben, alles sehr sprunghaft war und schnell ging und das Geschehen einfach oft sehr weit weg war. Das Ende fand ich echt gut, es macht auf jeden Fall super neugierig auf die Folgebände und ich werde die Reihe und ihre Charaktere auf jeden Fall weiter verfolgen.

Fazit: In „Das Lied der Nacht“ treffen ein wortgewaltiger, außergewöhnlicher Schreibstil, eine besondere, magische Atmosphäre und eine faszinierende Welt auf vielfältige, mutige Charaktere und einer spannenden, aber auch sehr wirren und sprunghaften Story. Zum ganzen Geschehen und zu den Charakteren besteht eine gewisse Distanz und konnte ich so auch nie komplett in die Geschichte eintauchen, doch bin ich nach diesem Auftakt dennoch sehr gespannt auf die Folgebände und glaube, dass diese noch richtig episch werden können.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Ich hatte mehr erwartet...

Catch the Best Man
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Nachdem ich „Kiss the right bride“ extrem gerne mochte und vor allem Cleo und Demon sehr ins Herz geschlossen habe, war meine Vorfreude auf ihre Geschichte wirklich riesig. Auch „Catch the best man“ war ...

Nachdem ich „Kiss the right bride“ extrem gerne mochte und vor allem Cleo und Demon sehr ins Herz geschlossen habe, war meine Vorfreude auf ihre Geschichte wirklich riesig. Auch „Catch the best man“ war wieder eine schöne Story, doch konnte sie mich leider nicht so sehr mitreißen und überzeugen wie erhofft.

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil von Carrie Brighton mag ich echt super gerne. Er liest sich sehr flüssig und angenehm und auch wenn ich an ein paar Formulierungen hängen geblieben bin, bin ich immer sehr schnell vorangekommen. Genauso war auch die Atmosphäre wieder sehr schön und vor allem der Humor und Witz der im Buch steckt war einfach toll.

Cleo und Demon habe ich im ersten Teil schon sehr gern gewonnen und mochte sie auch jetzt wieder sehr gerne.
Cleo ist eine selbstständige, schlagfertige und auch mal aufbrausende Frau, doch zeigt sie auch ihre Schwächen und Gefühle, was sie sehr authentisch gemacht hat. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und weiß ihre Meinung durchzusetzen, doch ist sie auch sehr unterstützend. Manchmal konnte ich ihre Handlungen nicht so gut nachvollziehen, da mir auch eine wirkliche Bindung zu ihr gefehlt hat, die ich mir eigentlich erhofft hatte.
Demon überzeugt wieder mit seiner direkten, humorvollen und sarkastischen Art und hat auch einen ganz besonderen Charme. Er hat mich öfter zum Lachen gebracht, war er in vielen Momenten auch total süß und auch wenn er manchmal etwas unbedacht gehandelt hat, konnte ich ihn in den meisten Momenten sehr gut verstehen.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass mit bei beiden die Tiefe gefehlt hat und ich nicht wirklich das Gefühl hatte, sie nochmal besser kennenzulernen, was ich sehr schade fand.
Dafür fand ich es echt schön, noch einiges von June und Ryder mitzubekommen und über ihre Entwicklung nach „Kiss the right bride“ zu erfahren.

Mit der Liebesgeschichte habe ich mir auch ein wenig schwer getan. Es war zwar eine Bindung zwischen den beiden zu spüren, doch wirklich tiefe Gefühle haben sich zwischen ihnen für mich nicht entwickelt. In ihrer Beziehung steckt viel Leidenschaft und Humor und es gab auch einige schöne und süße Momente zwischen ihnen, doch entsteht genauso auch einiges an Drama, das manchmal auch ein wenig übertrieben war, und ihre Streitereien wurden nach einiger Zeit ziemlich nervenaufreibend. Ihr Verhalten war in vielen Momenten total kindisch und auch wenn es anfangs sehr lustig war, wurde es dann irgendwann einfach anstrengend.
Auch die Story selbst konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen, es hat mir einfach die meiste Zeit an Spannung gefehlt und war sie auch in großen Teilen sehr vorhersehbar. Gegen Ende wurde es dann noch ein wenig spannender, da dann nochmal einiges passiert ist, doch wurde es mir dann zu schnell abgehandelt und war sehr gedrängt. Zudem ist einiges passiert, dass für mich einfach etwas unrealistisch war, und die Klischees, die eingebaut wurden, waren zwar an sich passend, aber dann doch oft sehr übertrieben. Trotzdem hatte die Story auch viele schöne Momente, coole und wunderschöne Szenen, einzigartige Ideen und viele humorvolle und unterhaltsame Gespräche, die für eine tolle Abwechslung gesorgt haben. Das Ende fand ich auch echt nochmal schön, es ging zwar alles recht schnell, doch hat es die Geschichte schön abgerundet.

Fazit: In Cleos und Demons Geschichte finden sich ein toller Schreibstil, sympathische und coole Charaktere, eine süße Liebesgeschichte, der es aber an Tiefe fehlt, ganz viel Witz und Humor und eine schöne Atmosphäre. Die Story hat sich super schnell gelesen, war aber an vielen Stellen ein wenig unrealistisch oder übertrieben und das Verhalten der Charaktere oft kindisch, gegen Ende kam nochmal ein wenig mehr Spannung auf und wenn auch alles sehr schnell ging, so war das Ende sehr passend. Insgesamt bin ich schon ein wenig enttäuscht von der Geschichte, da ich einfach mehr erwartet habe, aber hält sie dennoch viel Schönes bereit.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Schön und fesselnd, aber nicht komplett überzeugend

Wild Creek Love
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Ich habe mich total auf das Buch gefreut, da die Geschichte einfach wundervoll klang und ich auch das Cover super schön und passend fand. „Wild Creek Love“ konnte mich auf jeden Fall überzeugen und auch ...

Ich habe mich total auf das Buch gefreut, da die Geschichte einfach wundervoll klang und ich auch das Cover super schön und passend fand. „Wild Creek Love“ konnte mich auf jeden Fall überzeugen und auch wenn es mich nicht so stark begeistert hat, wie erhofft, ist es auf jeden Fall eine sehr schöne, fesselnde Story.

Ich bin echt gut in die Geschichte reingekommen und habe mich dort auch sofort wohlgefühlt. Das Setting war einfach wundervoll, wurde oft sehr detailliert und gut vorstellbar beschreiben und hat eine super schöne Atmosphäre entstehen lassen. Carolina Sturms Schreibstil liest sich extrem angenehm und verständlich, trägt einen super leicht durch die Seiten und entführt einen auf die Wild Creek Ranch, sodass es total schön war in die Geschichte einzutauchen.

Elli ist eine super sympathische Protagonistin, die ich schnell gern gewonnen habe. Sie ist eine sehr einfühlsame Frau, die nicht mit sich spielen lässt und hat sie aber gleichzeitig ein sehr großes Herz. Besonders ihre Bindung zu Tieren war wirklich schön, doch versucht sie genauso auch anderen Menschen zu helfen und das Gute in ihnen zu sehen. Manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Standfestigkeit von ihr gewünscht, da sie wirklich immer nur vor Problemen weggerannt ist und das irgendwann ein wenig unrealistisch wurde. Mir hat aber die ganze Zeit ein wenig die Bindung zu ihr gefehlt, sodass für mich auch einige ihrer Entscheidungen nicht ganz nachvollziehbar und ihre Gefühle nicht immer komplett greifbar waren.
Sam mochte ich auch sehr gerne, doch hatte ich das Gefühl ihn nicht so wirklich kennenzulernen, da er lange sehr undurchsichtig blieb. Er ist ein sehr hilfsbereiter, willensstarker, meist in sich gekehrter Familienmensch, aber hat dennoch auch eine sehr wilde, leidenschaftliche Seite. Für seine Liebsten und die Farm würde er alles machen und sind seine Taten zwar impulsiv, aber dennoch oft sehr verständlich.
Super gern gewonnen habe ich auch Josh, er ist einfach eine gute Seele und geht seinen eigenen Weg, um glücklich zu sein, und auch Holly, weshalb ich super gespannt auf ihre Geschichte bin.
Ab auch die anderen Charaktere waren größtenteils sehr sympathisch, doch insgesamt hat mir ein wenig die Tiefe und die Vielschichtigkeit bei allen gefehlt, weshalb ich auch zu keinem eine wirklich tiefe Bindung aufbauen konnte.

Bis mich die Liebesgeschichte mitreißen konnte, hat es einige Zeit gedauert, da lange Zeit die Gefühle einfach nicht bei mir ankamen. Vieles hat sich sehr schnell entwickelt und war für mich dadurch teils nicht ganz passend oder etwas unrealistisch, erst gegen Ende konnte ich dann auch besser mit ihnen fühlen. So war ihre Lovestory auf jeden Fall sehr süß und hatte viele schöne Momente, doch konnte sie mich einfach nicht komplett packen.
Genauso ging es mir leider auch ein wenig bei der gesamten Handlung. Ich bin super schnell vorangekommen, doch konnte mich die Geschichte nie so ganz fesseln, auch wenn sie wirklich schön war. Zwar baut sich auch Spannung auf, doch war die Story insgesamt eher vorhersehbar und manchmal auch ein wenig oberflächlich, da vieles auch recht schnell abgehandelt wurde. Gegen Ende wurde es auf jeden Fall nochmal spannender, das letzte Viertel etwa konnte mich nochmal wirklich überzeugen und auch wenn das Ende wieder sehr schnell ging, so hat es das Buch recht schön abgerundet.

Fazit: In „Wild Creek Love“ steckt eine wirklich schöne Liebesgeschichte, sympathische Charaktere, ein super Schreibstil und ein traumhaftes Setting, wobei mir aber in fast allem die Tiefe gefehlt hat. Die Story war schön, doch meist eher vorhersehbar und nicht sehr vielschichtig, sodass ich das Lesen zwar genossen, aber doch viel mehr Potenzial in der Geschichte gesehen habe.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Wirklich einzigartig und schön, aber nicht ganz überzeugend

Infinity Plus One
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Da ich von Amy Harmon „Making Faces“ extrem geliebt habe, war ich sehr gespannt auf „Infinity plus one“ und habe gehofft mich erneut verlieben zu können. Bonnies und Finns Geschichte konnte mich zwar ...

Da ich von Amy Harmon „Making Faces“ extrem geliebt habe, war ich sehr gespannt auf „Infinity plus one“ und habe gehofft mich erneut verlieben zu können. Bonnies und Finns Geschichte konnte mich zwar nicht so sehr überzeugen und berühren wie erhofft, doch hat sie auf jeden Fall auch viel Schönes zu bieten.

Ich bin super gut in die Geschichte reingekommen, es startet direkt spannend und interessant und so wurde ich schnell mitgenommen. Amy Harmons Schreibstil mochte ich wieder extrem gerne, er ist sehr außergewöhnlich und ein wenig speziell, aber auch unfassbar poetisch und gefühlvoll. Es gab wieder wunderschöne Zitate und Formulierungen, die die Geschichte besonders machen, und so war ich die meiste Zeit komplett an die Seiten gefesselt. Sehr außergewöhnlich war auch die Atmosphäre des Buches, die durch den Roadtrip und die Charaktere entstanden ist und mich besonders anfangs wirklich verzaubern konnte.

Bonnie mochte ich eigentlich sehr schnell gerne, doch wurde sie mir mit der Zeit, besonders wegen ihres Verhaltens, ein bisschen weniger sympathisch. Ihr Leben als Sängerin und vor allem auch ihre Oma üben einen großen Druck auf sie aus, dem sie zu entkommen versucht, was dazu führt, dass sie sich auf eine Reise begibt, in der sie sich selbst auch wieder näher kommt. Sie ist eine extrem hilfreiche und solidarische Person, die sich gut in andere Menschen reinfühlen kann und versucht sie bestmöglich zu unterstützen. Gleichzeitig ist sie aber extrem unberechenbar und realitätsfern, wobei sie nicht nur sich, sondern auch Finn in komplizierte, teils sogar gefährliche Situationen
Ihre unüberlegtes Handeln führt dazu, dass ihre Handlungen oft sehr chaotisch, unverständlich und naiv sind, was mich über sie öfter mal den Kopf schütteln lassen und teilweise auch wirklich nervenaufreibend waren.
Finn -oder auch Clyde- war mir da auf jeden Fall um einiges sympathischer. Mit seiner Begeisterung und seinem echt faszinierenden Kenntnis von Mathematik und Zahlen, seiner ehrlichen und offenen Art und seinen schlauen, gleichzeitig humorvollen Sprüchen war er ein wirklich toller Protagonist. Er hat schon einiges durchgemacht in seiner Vergangenheit und wird auf seinem Trip mit Bonnie auch oft damit konfrontiert, doch ist er dennoch ein sehr standfester und selbstbewusster Typ. Durch sein meist eher ruhiges und bedachtes Verhalten bietet er einen guten Ausgleich zu Bonnies unkontrollierbaren Art, doch kann er sich auf genauso gut wehren und hält sich auch mit seiner Meinung nicht zurück. Insgesamt hat mir ein wenig die Bindung zu ihm gefehlt und ich hätte ihn gerne noch besser kennengelernt, doch mochte ich ihn auf jeden Fall extrem gerne.
Die anderen Charaktere lernt man meist eher flüchtig kennen, aber sie haben die Geschichte sehr gut ergänzt und waren vielfältig.

Ich fand die Grundidee vom ersten Moment an wundervoll und auch der Start der Story war unfassbar gut. Die Geschichte hatte sofort etwas Außergewöhnliches und ich habe, mich unfassbar gerne mit Bonnie und Finn auf diesen Roadtrip begeben. Recht schnell kam auch eine Spannung auf, es gab einige Überraschungen und ich bin immer nur so durch die Seiten geflogen, doch leider hat die Story für mich immer weiter nachgelassen. Einmal hatte ich das Gefühl, dass die Handlung nicht mehr wirklich von der Stelle gekommen ist und dann ist besonders auch durch Bonnies unkontrolliertes Handeln vieles passiert, das mir total unrealistisch erschien. Es wurden Geschehnisse in die Handlung eingebracht, die teilweise nicht wirklich gepasst haben und einfach so auftauchten, und einiges wirkte auch sehr erzwungen, da das Verhalten der Charaktere einfach total unlogisch und unpassend war. Auch wenn ich daher oft den Kopf schütteln musste, ist der Sog der Story aber nicht verloren gegangen und so bin ich immer sehr schnell vorangekommen. Die Idee dieser Neuinterpretation von „Bonnie und Clyde“ hat mir so gut gefallen, aber die Umsetzung war für mich an vielen Stellen einfach nicht wirklich gelungen.
Die Liebesgeschichte von Bonnie und Finn konnte mich leider auch nicht komplett mitreißen. Es waren zwar Gefühle zwischen ihnen spürbar, besonders durch den Anfang bestand direkt eine besondere Bindung zwischen ihnen, doch waren es für mich mehr freundschaftliche als romantische Gefühle. Die Entwicklung gegen Ende fand ich dann auch nicht wirklich passend, da für mich einfach die tiefen Gefühle gefehlt haben.
Unglaublich gut gefallen haben mir dafür aber die Ausschnitte aus den Nachrichten, die zeigen, welche Gerüchte fern von der Wirklichkeit über Bonnie und Finn entstehen und so nochmal viel Einzigartigkeit und Spannung mitgebracht haben.
Das Ende fand ich ganz schön, ein bisschen was hat mich dort auch gestört, doch insgesamt hat es die Story recht schön abgerundet.

Fazit: Nachdem ich „Making Faces“ wirklich geliebt habe, ist „Infinity plus one“ doch in manchen Punkten ein bisschen enttäuschend gewesen, auch wenn das Buch auch Schönes zu bieten hat. Mir haben zwar der poetische Schreibstil, die faszinierende Grundidee, die außergewöhnliche Atmosphäre und Finn als Protagonist unfassbar gut gefallen, doch konnte ich über Bonnie oft nur den Kopf schütteln, die Story hat nach einem guten Start stark nachgelassen und ist ins Unrealistische abgedriftet und in der Liebesgeschichte hat es mir an Gefühlen und Tiefe gefehlt.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Weniger überzeugend als erwartet, aber dennoch spannend

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Ich war sehr gespannt auf „2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt, da es mein erster Klima-Thriller war. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und da ich auch das Thema einfach unfassbar wichtig finde, ...

Ich war sehr gespannt auf „2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt, da es mein erster Klima-Thriller war. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und da ich auch das Thema einfach unfassbar wichtig finde, war ich sehr neugierig, auf die Geschichte, die mich zwar nicht so sehr überzeugen konnte, wie erhofft, aber dennoch sehr spannend war.

Das Setting gibt der Story auf jeden Fall schonmal eine Grundspannung, besonders da es eine Zukunft zeigt, die man sich selbst auch gut vorstellen kann. Eine Welt, in der der Klimawandel nicht mehr wirklich zu stoppen ist und die von Naturgewalten und Chaos überrollt wird. Es wurde sehr deutlich, wie gefährlich der Klimawandel ist und was für Folgen es hat, wenn man nicht dagegen handelt.
Auch der Schreibstil von Noah Richter liest sich wirklich sehr angenehm und flüssig, konnte mich aber nicht komplett fesseln und umhauen. Dennoch bin ich gut vorangekommen und habe an einigen Stellen auch mitfiebern können.

Leela war eine sympathische Protagonistin, die einen großen Verlust erleidet und dadurch in eine extrem große Sache mit reingezogen wird. Sie war sehr mutig und unaufhaltsam, hat nicht aufgegeben und sich unerschrocken in Gefahren gestürzt, um die Rache und Gerechtigkeit zu bekommen, die sie sich wünscht. Ihre Emotionen kamen nur selten richtig gut bei mir an, weshalb ich auch keine wirkliche Bindung zu ihr aufbauen konnte, dennoch habe ich sie gerne begleitet.
Die vielen anderen Charaktere, die man kennenlernt, waren sehr vielfältig und hatten alle eine andere Einstellung zur ganzen Situation. Sie alle hatten auf die eine oder andere Weise mit der Lage zu kämpfen, bei einigen konnte man sich nie sicher sein, auf welcher Seite sie eigentlich stehen und ob man ihnen trauen kann. Am meisten mochte ich Mackenzie, die mir eigentlich von Beginn an sympathisch war und die ich auch oft am besten verstehen konnte. Einigen von ihnen wurde ein wenig mehr Tiefe gegeben, insgesamt waren sie aber alle dennoch eher oberflächlich, was mich aber tatsächlich nicht so sehr gestört hat, da der Fokus mehr auf der Handlung und den Einstellungen der einzelnen Charaktere lag.

Der Einstieg in die Story ist mir eher schwer gefallen, da die Geschichte durch die vielen verschiedenen Perspektiven und Handlungsstränge sehr komplex und verwirrend war. Anfangs konnte ich auch die Charaktere und für was sie stehen noch nicht wirklich einordnen, nach und nach hat sich das dann aber gelöst.
Die Spannung hat sich am Anfang sehr schnell aufgebaut, da auch die Ausgangssituation sehr vielversprechend war, und hat sich soweit auch gehalten. Die Story war sehr rasant und die vielen Perspektiven haben ihr auch noch eine gewisse Spannung gegeben, doch hatte ich insgesamt das Gefühl, dass einfach zu viel gewollt und eingebracht wurde und dadurch die eigentliche Handlung ein wenig untergegangen ist. Gut gefallen hat mir aber, wie die verschiedenen Handlungsstränge nach und nach verknüpft wurden und auch das Ende konnte mich überzeugen. Obwohl es nicht war wie erwartet und noch einige Fragen offen lässt, rundet es doch die Story schön ab.

Fazit: „2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt“ ist eine rasante, spannende Story mit einer sympathische, unerschrockenen Protagonistin in einer von Chaos überrollten Welt, in der der Klimawandel nicht mehr zu stoppen ist. Die Handlung ist durch die vielen verschiedenen Perspektiven besonders anfangs sehr verwirrend und insgesamt fehlt im allem ein wenig die Tiefe, doch besteht dennoch eine recht durchgängige Spannung, die in einem unerwarteten, aber passenden Ende ausläuft.

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