Spannend und überraschend!
GeigerDas Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht ...
Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab. Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit ...
Meine Meinung:
Ich war schon neugierig auf das Buch, bevor es erschienen ist. "Geiger" ist der Auftakt einer neuen Trilogie und gleichzeitig das Debüt des Autors Gustaf Skördeman. Wenn man sich den Klappentext so anschaut, rechnet man sicher nicht mit dem Hintergrund, der hier aufgewühlt wird. Mich hat es aber nichts desto trotz wahnsinnig gereizt und ich war innerhalb weniger Seiten an das Geschehen gefesselt. Das Erzähltempo ist zu Beginn noch langsamer aber steigert sich sehr bald. Ich hatte das Gefühl kaum noch durchatmen zu können. Es geschehen so wahnsinnig viele Dinge zeitgleich und man erhält so einen Berg an Informationen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und bildlich, dass ich mir die Situationen direkt vor Augen halten konnte. An der ein oder anderen Stelle wäre ein bisschen weniger an Details aber sicherlich wünschenswert gewesen. Dennoch hat mich der Sog der Hintergründe einfach gefesselt. Ich wurde sehr häufig mit überraschenden Wendungen konfrontiert, nie wusste ich sicher woran ich bin. Die Gestaltung der Charaktere ist sehr gelungen und sie wirken in ihrer Art zu handeln, authentisch auf mich. Sara, die eine große Rolle einnimmt, habe ich gerne begleitet. Sie hadert ständig mit sich selbst und ihrer Arbeit, aber auch damit, dass sie mehr für ihre Kinder da sein will. Ich finde sie ist eine gute Ermittlerin, deren Instinkt sie bei der Arbeit gut berät. Gleichzeitig widern sie viele gesellschaftliche Aspekte so an, dass sie sich über gewisse Grenzen hinweg setzt. Gut gefallen haben mir hier auch die Einblicke in ihre Vergangenheit.
Mich hat der Auftakt der Trilogie wirklich gefesselt und begeistert. Die Charaktere wurden facettenreich und interessant gestaltet. Die Hintergründe wirken erschreckend und zeitgleich fasziniert mich die Geschichte. Ich gebe minimale Abzüge aufgrund einiger Details, die mir zuviel waren.