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Veröffentlicht am 02.06.2021

Anthropozän

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
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Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? Das ist eine gute Frage. Anthropowas?

„Der Begriff Anthropozän ist die vorgeschlagene Bezeichnung für das gegenwärtige geologische Zeitalter, in dem der ...

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? Das ist eine gute Frage. Anthropowas?

„Der Begriff Anthropozän ist die vorgeschlagene Bezeichnung für das gegenwärtige geologische Zeitalter, in dem der Mensch den Planeten und seine Biodiversität grundlegend verändert hat.“ [15]

So, nun ist einiges doch schon klarer. Oder etwa nicht? Wie wird man diesem Werk von John Green gerecht? Das Buch „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ besteht aus vielen Essays und kommt als Sachbuch daher. Die Themen sind breit gefächert und bunt gemischt. Dabei nimmt Green die Leser*innen mit in teils persönliche Erinnerungen und Betrachtung. Es sind Notizen zum Leben auf der Erde. Wie ich finde, ist das gesamte aber weit mehr als das.

Der Autor „musste nun erfahren, dass es im Leben keine einfachen Pfade gibt – nur verwirrende, in sich verschlungene Labyrinthe.“ [14]

Es macht unheimlich Spaß sich durch die Kapitel – von Teddybären über die zeitliche Verbreitung der Menschheit bis hin zu Super Mario Kart - zu lesen, den philosophischen Fragen zu folgen und sein Wissen zu erweitern.

„Wir sind in der Lage, die Atmosphäre unseres Planeten zu verlassen, aber wir sind nicht mächtig genug, denjenigen, die wir lieben, Leid zu ersparen.“ [17]

Bei dem gesamten Werk muss man seine Augen offenhalten. Bereits auf der Copyright Seite analysiert er die Schriftart, bewertet diese, lässt seinen Gedanken freien Lauf. Das geht auf der half-title page weiter und jedes Kapitel bekommt eine eigene Bewertung.

„Von einem bestimmten Punkt im Leben an ist die Schönheit der Welt genug. Man braucht kein Foto, kein Gemälde, nicht einmal die Erinnerung daran. Sie ist genug“ [112]

Ich finde die Idee hinter diesem Werk, sowie die deutsche Übersetzung sehr gelungen. Da vergebe ich gerne viereinhalb Sterne.

„Die Menschen sind in der Geschichte dieses Planeten nicht die Protagonisten. Wenn es eine Hauptfigur gibt, dann ist es das Leben selbst.“ [203]

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Mexicantown – Detroit

Der gekaufte Tod
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Die Story hinter „Der gekaufte Tod“ von Stephen Mack Jones ist nicht neu. Es ist die Suche nach dem Mörder. Aber das ganze Setting rund um den Protagonisten August Octavio Snow, Ex Polizist, und die Stadt ...

Die Story hinter „Der gekaufte Tod“ von Stephen Mack Jones ist nicht neu. Es ist die Suche nach dem Mörder. Aber das ganze Setting rund um den Protagonisten August Octavio Snow, Ex Polizist, und die Stadt Detroit ist bemerkenswert. Mir hat vor allem der Einstieg in die Geschichte richtig gut gefallen.
„Weder die Zeit noch die Politik sind freundlich mit Detroit umgegangen.“ [9]
Man bekommt als Leser*in einen guten Einblick in die geschichtliche Entwicklung Detroits und was einen hier erwartet bzw. erwarten wird. Die Atmosphäre wird sehr gut transportiert.
„Danbury war ein guter Cop in einer Stadt, in der das Gute nicht immer zu erkennen und Moral häufig war.“ [26]
Die eigentliche Geschichte, also der zu lösende Fall, startet verzögert, wirkt dann aber umso intensiver. Das ist dem Autor ziemlich gut gelungen. Der Schreibstil gefällt und die Charaktere, deren Ausarbeitung und Tiefe, gefallen ebenso. Einen wie Snow findet man nicht in jedem Kriminalfall. Und auch deswegen hebt sich das Buch von der Masse ab.
„Heute war ich das Schwert in Gottes linker Hand. Und bald würde die Klinge blutbedeckt sein.“ [304]
Insgesamt ist das Werk temporeich und actiongeladen. Mir war es an einigen Stellen, für einen Krimi, zu viel Action. Auch, wenn dies sicherlich zu der rauen Realität Detroits sehr gut passt.
„Sie stürmten auf uns zu und feuerten auf den Pfeiler, der uns Deckung gab. Aber Mut ist häufig bloß Dummheit. Ich erschoss sie, als sie fünfzehn Meter von uns entfernt waren, je eine Kugel pro Mann.“ [308]
Insgesamt ist das ein ansprechender Auftakt einer neuen Reihe.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

The Janes

Tote ohne Namen
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Ja, die Autorin Louisa Luna hat das Rad nicht neu erfunden. Dafür hat sie aus den Themen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Einwanderung in die USA einen sehr unterhaltsamen Thriller geschaffen. Und ...

Ja, die Autorin Louisa Luna hat das Rad nicht neu erfunden. Dafür hat sie aus den Themen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Einwanderung in die USA einen sehr unterhaltsamen Thriller geschaffen. Und auch, dass Kartelle, Polizei und DEA (Strafverfolgungsbehörde) ein nicht ganz sauberes Spiel treiben ist nicht neu, passt aber trotzdem perfekt in die USA. Auf die zuvor genannten Themen geht die Autorin nicht sehr tief ein. Im Vordergrund stehen die beiden Protagonisten Vega und Cap, deren actionreiches Handel.
„Ich denke über Motivationen nach. Und darüber, dass es für viele Männer nur drei Dinge gibt: Sex, Drogen und Geld. Das magische Dreieck.“ [121]
Im deutschen starten wir mit Band 2 der Reihe. Man merkt, dass Vega und Caplan sich schon kennen, nonverbal agieren können und dass zwischen den beiden die Chemie stimmt. Dem Lesespaß oder auch Verständnis schadet dies aber nicht. Alice Vega bringt durch ihr Handeln ordentlich Tempo in die Story. Sie geht dahin wohin es weh tut. Rücksicht auf Verluste? Nein. Allerdings behält sie immer ein Auge auf den Ex-Polizisten Max Caplan, der aber nicht minder mitmischt.
„Tote ohne Namen“ von Louisa Luna überzeugt durch einen sehr guten Schreibstil, ordentliches Tempo und einer knallharten und taffen Vega. Es macht Spaß sich mit den Protagonisten ins Abenteuer zu stürzen und gemeinsam festzustellen: „Irgendetwas. Stimmt. Da. Nicht.“ [215]

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Veröffentlicht am 12.02.2021

die aufrührerische Made Maxi

Rabatz in Wabe 13
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Kai Pannen präsentiert mit „Rabatz in Wabe 13“ ein lustiges Countdown-Buch. Das „vorwitziger Balg“ aus „Wabe 13 mit dieser aufrührerischen Made Maxi“ [100] fiebert dem Geburtstag entgegen. Man ahnt es ...

Kai Pannen präsentiert mit „Rabatz in Wabe 13“ ein lustiges Countdown-Buch. Das „vorwitziger Balg“ aus „Wabe 13 mit dieser aufrührerischen Made Maxi“ [100] fiebert dem Geburtstag entgegen. Man ahnt es schon am Anfang des wunderschön illustrierten Buches: „Aus Made Maxi wird einmal etwas ganz Besonderes!“ [108]
Die Geschichte lässt die jungen Zuhörer*innen auf diesen besonderen Tag mit hin fiebern. Die 21 Kapitel haben eine angenehme Länge von jeweils fünf Seiten und sind farbig illustriert und lassen sich sehr gut vorlesen. Thematisch geht es um Gemeinschaft und Zusammenhalt. Die Kapitel zeigen auf eine lustige Weise, was so in einem Bienenstock alles los sein kann. Es geht aber auch darum, dass man ruhig mal seinen eigenen Kopf durchsetzen kann und eine andere Meinung, als die der Masse, vertreten kann.
Sehr schön gefällt mir das Kapitel „Wie es im Bienenstock wirklich zugeht“ am Ende des Buches. Dort bekommen die Kinder einen informativen und gelungenen Einblick in den Bienenstock. Der gesamte Eindruck wird dadurch positiv abgerundet.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Der letzte räumt das Labor auf

Trees 1
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„Trees 1“ ist der Auftakt einer neuen Reihe. Warren Ellis liefert eine spannende Story, die sich von der Masse abhebt. Denn sind wir mal ehrlich. Wenn Außerirdische auf unserem blauen Planeten landen, ...

„Trees 1“ ist der Auftakt einer neuen Reihe. Warren Ellis liefert eine spannende Story, die sich von der Masse abhebt. Denn sind wir mal ehrlich. Wenn Außerirdische auf unserem blauen Planeten landen, dann ist immer ordentlich was los. Aber Aliens, die nunmehr seit 10 Jahren auf der Erde sind und nur „Wurzeln geschlagen“ haben, die keiner seitdem gesehen hat? Das ist wirklich etwas Anderes. Zugleich wird dadurch das Kopfkino angeworfen. Man bekommt ein Gespür dafür wie es den Charakteren gehen mag.
Nicht nur die Story, das Setting, die verschiedenen Perspektiven, die uns das Geschehen rund um den Globus näherbringen, sondern auch die Zeichnungen von Jason Howard sind durchweg gelungen. Die Farbgestaltung ist gelungen. Die jeweilige atmosphärische Stimmung kommt dadurch perfekt zu den Lesern*innen.
Man muss sich bei Trees vor Augen halten, dass es der erste Band ist. Band 2 erscheint im März. Mit jeder Seite werden neue Fragen aufgeworfen, die nicht alle beantwortet werden. Bei verschiedenen Situationen fragt man sich, wie diese im Gesamtkontext zu betrachten sind, wie diese in diese Geschichte hineinpassen. Aber gerade das macht es so spannend. Man ist nicht viel schlauer, als die ganzen Erdenbewohner und fiebert somit dem Erscheinungstag von Band 2 entgegen.

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