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Veröffentlicht am 15.09.2016

Maya trifft Gegenwart

Black Rain
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Der Klappentext klang vielversprechend: Eine mehr oder weniger geheime Einheit der US-Regierung macht sich im brasilianischen Regenwald auf die Suche nach einer neuen Energiequelle, die uns von Kernkraft, ...

Der Klappentext klang vielversprechend: Eine mehr oder weniger geheime Einheit der US-Regierung macht sich im brasilianischen Regenwald auf die Suche nach einer neuen Energiequelle, die uns von Kernkraft, Öl und Co. unabhängig macht. Ich erwartete einen rasanten Thriller und Abenteuer im Regenwald.
Abenteuer gab es wirklich, aber mit der Zeit entwickelte sich das Buch in eine Richtung, die mir nicht so ganz gefallen hat.
Was nämlich am Anfang noch nach einer ganz normalen, zwar schwierigen Expedition ähnelt, entwickelt sich immer mehr zum SciFi-Abenteuer mit unbekannten, tödlichen Tieren und so weiter (mehr kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern). Verstrickt wird das Ganze dann noch mit dem Mythos der Maya, was mir eigentlich ganz gut gefallen hat, mit der Zeit aber einfach zu ausgeschlachtet wurde.
Das Buch ist sehr brutal: Es sterben sehr viele Menschen, aber natürlich entweder nur die Bösen oder namenlose Randfiguren. Die Brutalität und das gegenseitige Töten ist nichts so meins - noch mehr hat mich dann aber doch gestört, dass die Hauptfiguren zwar mehr oder weniger immer der größten Gefahr ausgesetzt waren, am Ende aber nie mehr als einen Kratzer davon trugen. Das machte das Ganze sehr unglaubwürdig.
Die Sprache des Buches ist sehr flüssig und es lässt sich gut lesen. Allerdings ist sie auch sehr emotionslos, was vor allem in den Kampfpassagen zum Tragen kommt. Ansonsten enthält sie viele unbekannte Wörter und Namen, die allesamt mit der Maya-Kultur im Zusammenhang stehen. Diese werden aber immer gut erklärt, sodass es keine Verständnisprobleme gibt.
Gut fand ich, dass hier wirklich die Expedition im Mittelpunkt stand. Auch wenn der Autor noch eine Liebesgeschichte hätte einpflechten können, hat er darauf verzichtet.
Alles in allem war das Buch ganz okay, das Ende dann aber für mich definitiv zu abgehoben. Der Verlag sollte wirklich überdenken, wie das Buch beworben wird, denn ein Thriller ist es meiner Meinung nach nicht. Wer sich aber für die Maya interessiert, sollte sich das Buch schnappen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solider Auftakt, leider sehr vorhersehbar

Eve & Caleb 1 - Wo Licht war
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Jugenddystopien gibt es ja derzeit wie Sand am Meer - und ich will sie alle lesen, weil mir das Genre sehr, sehr gut gefällt und ich mich gerne gedanklich in andere Welten versetzen lassen.
Also schnappte ...

Jugenddystopien gibt es ja derzeit wie Sand am Meer - und ich will sie alle lesen, weil mir das Genre sehr, sehr gut gefällt und ich mich gerne gedanklich in andere Welten versetzen lassen.
Also schnappte ich mich auch "Eve & Caleb" und auch wenn ich den ersten Teil nur mit 3 Sternen bewerte, so werde ich diese Trilogie natürlich zu Ende lesen.
Band 1 fand ich ganz gut, aber auch nicht wirklich sehr überraschend. Außerdem gibt es meiner Meinung nach einige Logikfehler - deswegen herrscht AB HIER SPOILER-ALARM!
Gut fand ich die Grundidee, auch wenn diese nicht neu ist: Eine Seuche hat den Großteil der Menschheit ausgerottet, nur wenige haben überlebt und bauen auf dem Chaos eine neue Welt auf, die von einem Diktator beherrscht wird. Sehr interessant fand ich den Aspekt, dass die Mädchen erzogen werden, um dann Kinder zu gebären - vor dem Hintergrund gar nicht mal abwegig.
Unlogisch fand ich jetzt allerdings, dass die Jungen wiederum in Arbeitslagern verheizt werden - die Welt soll ja schließlich wieder bevölkert werden - wäre es da nicht sinnvoller, auch die Jungs zu unterrichten, anstatt diese sich bereits im frühen Kindheitsalter kaputt schufften?
Gut fand ich, dass es während des Lesens einige wirklich spannende Passagen gibt und es richtig zur Sache geht. So gefällt mir die Passage der Flucht sehr gut, aber auch die Geschehnisse rund um das sichere Haus.
Leider sind aber viele Sachen auch ziemlich vorhersehbar - für mich beispielsweise der Übergriff von Leif. So etwas musste ja kommen.
Etwas genervt war ich beim Lesen auch von dem Liebeshin- und her. Auch wenn es bei solchen Geschichten dazugehört, ist weniger meiner Meinung nach manchmal mehr.
Insgesamt ist es aber ein solides Buch und ich werde die Dystopie auf jeden Fall beenden: Drei Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr hohe Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt

Red Rising
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Ich ging mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch heran, da ich viele sehr positive Rezensionen gelesen hatte. Alles in allem wurden meine Erwartung nicht unbedingt enttäuscht, dennoch kann ich mich dem ...

Ich ging mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch heran, da ich viele sehr positive Rezensionen gelesen hatte. Alles in allem wurden meine Erwartung nicht unbedingt enttäuscht, dennoch kann ich mich dem Jubel um diesen Dystopie-Auftakt nicht ganz anschließen. Es war ganz nett, aber mehr dann auch nicht.
Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, denn den Klappentext gibt es ja oben zu lesen :)

Einige Sachen haben mir sehr gut gefallen: Im Gegensatz zu anderen Dystopien steht hier wirklich die neue Gesellschaft bzw. deren Aufbau im Mittelpunkt. Diese wird ausführlich beschrieben und ist wirklich sehr komplex. Diese Komplexität führt dazu, dass man sich die Welten gut vorstellen kann - an der ein oder anderen Stelle ist es allerdings dann doch etwas zu verwirrend.
Auch gut hat mit gefallen, dass Brown es geschafft hat, neuste Techniken und vorzeitliche Lebensbedingungen so miteinander zu verknüpfen, dass es glaubwürdig wurde. Das war sicher eine Herausforderung, die meiner Meinung nach aber gut gelöst wurde und der ganzen Geschichte noch einmal etwas besonderes verliehen hat.
Die Sprache ist sehr nüchtern, was mich anfangs etwas irritiert hat, insgesamt aber dann doch sehr gut zum Buch gepasst hat.
Trotzdem muss man sagen, dass das Buch seine Längen hat. Teilweise sind die Beschreibungen so ausführlich oder die Gespräche so kleinteilig dargestellt, dass man beim Lesen schon mal abschweift. Hier hätte ich mir etwas mehr Fluss gewünscht.
Auch nicht ganz so mein Fall waren die vielen Kämpfe, die auch ausführlich geschildert wurden (was dann wieder zu Längen führte). Das Buch wurde dadurch sehr brutal - was mir einfach nicht so gut gefällt.
Insgesamt ist das Buch anders als andere Dystopien und man kann es nicht mit anderen, wie beispielsweise "Radioactive" vergleichen - ich denke, die Zielgruppe hier sind ganz klar Erwachsene. Eine schnulzige Liebesgeschichte gibt es nämlich auch nicht.
Alles in allem war das Buch ganz okay, deswegen 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anders - und ein bisschen verstörend

NOX. Unten
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Mit "Nox" gibt es eine weitere Jugenddystopie. Die Handlung: Durch die Umweltverschmutzung gibt es zwei "Welten", die durch eine dichte Staubwolke voneinander getrennt sind. Oben leben die Reichen und ...

Mit "Nox" gibt es eine weitere Jugenddystopie. Die Handlung: Durch die Umweltverschmutzung gibt es zwei "Welten", die durch eine dichte Staubwolke voneinander getrennt sind. Oben leben die Reichen und genießen das Sonnenlicht, unten leben die Armen in absoluter Dunkelheit und ohne jeglicher Bequemlichkeit.
Für mich, die ja on Dystopien nicht genug bekommen kann, eine tolle Idee.
Trotzdem fällt mir die Bewertung des Buches sehr schwer, da sich die Geschichte doch von den anderen bekannten unterscheidet. Was es genau ist, lässt sich schwer beschreiben.
Zum einen sind es die Charaktere: Normalerweise hat man ein paar unterdrückte Teenager, die sich dann einer Revolte anschließen bzw. sich in irgendeiner Weise entgegenstellen. Das gibt es hier nicht, zumindest nicht eindeutig. Das Buch schildert mehr das Leben auf den beiden unterschiedlichen Eben und den Alltag. Es gibt keine wirklichen Helden, denn niemand sticht durch Mut heraus. Im Gegenteil: Die Protagonisten wirken eher naiv, sie haben sich mit ihrer Situation arrangiert und sterben nicht direkt eine Veränderung an. Auch ist keiner wirklich sympathisch, sondern jeder hat seine Eigenheiten und handelt mal mehr, mal weniger so, dass man das Verhalten nicht positiv auslegen kann.
Auch gibt es keinen wirklichen Spannungsbogen. Als Leser kann man die Handlung überhaupt nicht vorausahnen, da eben kein großes Ziel angestrebt wird. Die Handlung plätschert so dahin. Wichtige und unwichtige Ereignisse werden nacheinander geschildert, ohne das man im ersten Moment ausmachen kann, was überhaupt relevant ist.
Besonders ist auch die Sprache: Da "Unten" alles verkrüppelt ist, sind die Bezeichnungen für Lebensmittel etc. auch verkrüppelt, es fehlen Buchstaben. Für das Verständnis ist das nicht schlimm, dann man weiß trotzdem, was gemeint ist. Das gleiche gilt allerdings auch für die Namen, die sich dadurch etwas schwer lesen lassen. Allerdings weiß man so schnell, wer nach "Oben" und wer nach "Unten" gehört.
Überhaupt ist die Sprache sehr nüchtern. Es werden kaum Emotionen wiedergegeben, alles wird eher sachlich berichtet. Das wirkt sich dann auch auf die Geschichte aus und vielleicht kann man dadurch auch die fehlende Sympathie zu den Charakteren erklären.
Die Nüchternheit der Sprache macht die geschilderten Umstände aber nur noch schlimmer bzw. eindrücklicher. Ich hatte das ein oder andere Mal Gänsehaut. Das Buch an sich ist nichts für schwache Nerven. Es ist ziemlich brutal und beschönigt nichts.
Die Handlung endet dann ziemlich plötzlich. Das Buch zu lesen macht eigentlich nur Sinn, wenn man sich auch den zweiten Band vornimmt. Ob es weitere gibt bzw. in Planung sind, weiß ich leider nicht.
Wie gesagt, das Buch ist speziell und kann deswegen auch sehr leicht enttäuschen. Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob ich das Buch lieben oder hassen soll und vergebe deswegen 3 Sterne. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Geschichte fürs Herz

Cottage mit Kater
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Das Cover dieses Buch macht Lust darauf, es zu lesen, genauso wie der Titel: Denn ein süßer Kater und eine tolle Umgebung sind schon einmal beste Voraussetzungen für ein nettes Buch.
Und genau das ist ...

Das Cover dieses Buch macht Lust darauf, es zu lesen, genauso wie der Titel: Denn ein süßer Kater und eine tolle Umgebung sind schon einmal beste Voraussetzungen für ein nettes Buch.
Und genau das ist es: Eine nette Geschichte für zwischendurch, die etwas fürs Herz bietet, etwas mitleiden lässt und nebenbei noch über die Entstehung eines Krimis erzählt.
Gerade die Passagen, in denen erzählt wird, wie ein Buch entsteht, wie lange es dauert, wie viele Ideen verworfen oder aufgrund von Vorschriften des Verlags geändert werden müssen, war sehr interessant. Allerdings kam mir an dieser Stelle die Protagonisten Nora auch etwas naiv vor: Denn das sie die bereits gestorbene Figuren in späteren Kapitel wieder zum Einsatz bringt wirkte für mich eher wie ein Anfängerfehler als etwas, das einer erfahrenen Krimiautorin passiert.
Die Passagen mit dem Kater Smuggler sind amüsant und ich denke, Katzenfans oder -besitzer werden hier das ein oder andere Katzenverhalten wiedererkennen.
Alles in allem ist das Buch schön zu lesen, sehr flüssig geschrieben und deswegen genau das richtige für einen kuscheligen Leseabend.
Nicht erwarten darf man allerdings Spannung oder Überraschungen. Das Buch ist sehr vorhersehbar. Auch die vermeintliche falsche Fähre, auf die der Leser gelenkt werden soll, ist leicht zu durchschauen.
Weil es ein nettes Buch ist, aber nichts außergewöhnliches, gibt es von mir 3 Sterne.