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Veröffentlicht am 14.02.2021

Was sind deine Ängste?

Trauma – Kein Entkommen
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In München werden innerhalb von kurzer Zeit zwei Leichen gefunden. Ein Toter im See, der andere im Kühlschrank. Die Parallelen im Fall kommen schnell ans Tageslicht. Beide Männer sterben in der Art und ...

In München werden innerhalb von kurzer Zeit zwei Leichen gefunden. Ein Toter im See, der andere im Kühlschrank. Die Parallelen im Fall kommen schnell ans Tageslicht. Beide Männer sterben in der Art und Weise, in der durch das Ereignis, eine Erinnerung hervorgerufen wird, dass die Traumatisierung ausgelöst hat. Der Psychoanalytiker Dr. Hanning geht in beiden Fällen vom Suizid aus. Und genau daran zweifelt Katja Sand und ihr Assistent Rudi Dorfmüller. Aus diesem Grund stellen sie weitere Ermittlungen auf und stoßen dabei auf einen Skandal, der sich bei der Deutschen Bundesmarine ereignet hat. Kurz darauf wird den Beiden der Fall entzogen. Was geht hier vor sich?

In den Thriller „Trauma - Kein Entkommen“ bin ich mit großen Erwartungen gestartet. Und so begann der Thriller mit einer gewissen guten Spannung, da man viel mehr über den Fall erfahren wollte. An der Seite von Katja Sand und ihrem Assistenten Rudi begibt man sich in die Tiefen einer dunklen Geschichte. Es wird nicht einfach für die Beiden, da irgendwann ihnen auch der Fall entzogen wird. Als Leser denkt man sich nur, dass für die Beiden eine harte Zeit bevorsteht. Und für mich hieß das: Toll, das Buch wird spannend und komplex sein!

An sich fand ich den Fall richtig gut entwickelt, da das Buch eine gewisse Struktur durch die Einteilung in die Teile hat. Besonders die Rückblenden am Anfang jedes Teils sorgten für mich für Nervenkitzel, da man wissen wollte, was es mit diesem kleinen Jungen auf sich hat. Dadurch blieb die Spannung größtenteils konstant und auf hohem Niveau, sodass man gut am Ball dran bleiben konnte. Dennoch gab es für mich paar Kleinigkeiten, die mich im Buch störten.
Persönlich finde ich es richtig gut, wenn man Einblicke in das Privatleben eines Protagonisten erhält. Dadurch bekommt man ein vielschichtiges Bild über eine Figur, wodurch man sich sie ganz gut vorstellen kann. Leider fand ich bei Katja, dass man teilweise zu viel in ihr Privatleben blickte, wodurch folglich dann der Fall, in den Hintergrund gerückt ist. Aus diesem Grund ist die Spannung auch an manchen Stellen gefallen. Bei Rudi bin ich der Meinung, dass man bei ihm genau das Gegenteil tuen könnte. Das heißt, dass mir die Tiefgründigkeit bei ihm fehlte. Dadurch wirkten sie für mich in ihrer Gestaltung her, auch nicht auf einem gleichen Niveau.

Aber genug Kritik jetzt zu den Figuren. Ich bin ja ein großer Fan von psychologischen Aspekten in Thrillern! So bin ich der Meinung, dass es dem Autor sehr gelungen ist, den psychologischen Aspekt - das Trauma eines Menschen bzw. die Traumatisierung eines Individuums - gut aufzugreifen und in die Handlung zu integrieren. Folglich erhielt dieses Buch eine gewisse Tiefe, die gut zur Geltung kommt.

Zum Schluss lässt sich noch sagen, dass der Autor einen angenehmen Schreibstil hat, der sich flüssig lesen lässt. Das hat mit gut gefallen!

Allgemein bleibt mir zum Schluss zu sagen: Der erste Band um die Ermittler Katja Sand und Rudi weist gute Ansätze auf und hat eine gewisse Tiefe in der Handlung. Dennoch störte mich die Gestaltung bzw. die Fokussetzung bei den Figuren, wodurch ich mir erhoffe, dass es im zweiten Band anders sein wird.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Was geschieht in Toppingham?

Falsche Gesichter
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In einer Kleinstadt in England wird der Polizeipräsident enthauptet. Die Tat wurde gefilmt und kurze Zeit später ins Internet gestellt. Schnell gehen die Gerüchte rum, dass der islamische Staat hinter ...

In einer Kleinstadt in England wird der Polizeipräsident enthauptet. Die Tat wurde gefilmt und kurze Zeit später ins Internet gestellt. Schnell gehen die Gerüchte rum, dass der islamische Staat hinter der Tat steckt. Die Journalistin Nora Sand begibt sich in das kleine Örtchen und stellt fest, dass es hier fast gar keine Islamisten gibt. Sie stellt Ermittlungen auf, und merkt, dass viele Menschen aus der Stadt, den enthaupteten Polizeipräsidenten nicht vermissen. Was hat es in der kleinen Stadt namens Toppingham auf sich? Warum wurde der IS als Täter in den Vordergrund gestellt? Und was hat es mit den Mädchen auf sich, die nachts durch die Straßen sich bewegen, ohne dass die Gesetzeshüter eingreifen?

Mit dem Kriminalroman „Falsche Gesichter“ las ich meinen ersten Kriminalroman, in welchem Nora Sand als Protagonisten Fälle löst. Dabei ist Nora Sand keine Ermittlern, sondern Journalistin. Mit all ihrer Kraft versucht sie die Zeitungs-Firma mit guten Storys zu beliefern. Deswegen rückt ihr Job in den Vordergrund, da sie darum kämpft, dass sie ihn behält. Nebenbei wird der islamische Staat in diesem Buch aufgegriffen, der auch in unserer Gesellschaft in den Medien ab und zu zum Thema wird.

Bei über 450 Seiten wurde ich mit diesem Buch ganz gut unterhalten. Die Story beginnt recht rasant und man kann sich schnell im kleinen Örtchen namens Toppingham einleben. Man muss sich mit vielen Charakteren auseinandersetzen, bei denen man erst recht spät einen guten Überblick bekommt. Dabei merkt man als Leser, dass in der Ortschaft viele Menschen mit den falschen Karten spielen. Und so entwickelt man schnell die Einstellung, dass man keinen der Figuren so richtig vertrauen konnte. Deswegen kam in diesem Buch eine gute Spannung auf, da in irgendeiner Weise jeder im Buch Dreck am Stecken haben könnte.

Nora als Protagonistin durchlebte viele Höhen und Tiefen. Da das Buch durchgängig aus ihrer Perspektive geschrieben worden ist, konnte man zu dir eine gute Bindung aufbauen. Außerdem befand man sich rein handlungstechnisch mit dem Wissen über den Fall auf dem Niveau der Protagonistin. Dennoch fand ich schade, dass man trotz des Schreibstils über sie recht wenig erfahren hatte. Den Fokus hat die Autorin sehr stark auf die Handlung gelegt und nicht auf die Entwicklung der Charaktere. Und das war für die Charaktere schlecht, jedoch für den Plot gut, da die Handlung im Allgemeinen sehr stark und komplex ist.

Zu guter letzt kann ich noch zum Schreibstil sagen: Ich bin trotz langen Seiten sehr gut durch die Seiten geflogen. Man kann sogar sagen, dass ich in einem Leseflow war. Die Autorin bedient sich einem gelungenen und flüssigen Schreibstil.

Als Fazit kann ich sagen, dass der Kriminalroman hinsichtlich der Handlung punktet, jedoch Schwächen in der Tiefgründigkeit der Charakter aufweist. Wen das aber nicht stört und Lust hat, einen interessanten Kriminalfall zu lösen, der wird mit diesem Buch gut aufgehoben sein

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Ein Rachefeldzug eines Serienmörders

Lazarus
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Bei einem dramatischen Polizeieinsatz vor paar Jahren wurde der gefährlichste Serienmörder Jurek Walter von mehreren Kugeln getroffen. Dabei fiel er in einen Fluss – von seiner Leiche keine Spur. Nun wird ...

Bei einem dramatischen Polizeieinsatz vor paar Jahren wurde der gefährlichste Serienmörder Jurek Walter von mehreren Kugeln getroffen. Dabei fiel er in einen Fluss – von seiner Leiche keine Spur. Nun wird der Schädel von der toten Ehefrau von Joona Linna in der Wohnung eines unbekannten Grabschänders aufgefunden. Nebenbei meldet die Polizei, dass in ganz Europa eine grauenhafte Mordserie stattfindet. Joona Linna ahnt das Unmögliche: Der Albtraum ist nicht zu Ende und der brutale Serienmörder wird erst ruhen, wenn er Joona und seine Familie auf grausame Weise vernichtet hat.
Bisher waren das Autorenduo, die unter dem Pseudonym „Lars Kepler“ schreiben, ein Fremdbegriff für mich und so stürzte ich mich in das siebte Buch des Kommissars Joona Lima ohne die vorherigen Bänder aus der Reihe zu lesen. Aber ich muss sagen, dass ich richtig gut in den Kriminalroman eingefunden habe.
Es gelang mir sehr gut in die düstere und grausame Welt der skandinavischen Literatur einzutauchen. Den beiden Autoren gelang es durch detaillierte Beschreibungen, Nervenkitzel und einer guten Spannung, mich seit dem Beginn des Buches an, zu fesseln. Ich finde, dass die Beiden ein Talent haben, Tatorte sehr realistisch und authentisch zu beschreiben. An Seite vom Protagonisten Joona durcherleben wir ein Hoch und Runter. Dabei liegt in diesem Buch keine eindeutige Ermittlungsarbeit vor. Nein, Joona und andere Figuren ermitteln auf eigene Faust, wodurch es an manchen Situationen durch gekonnte Twists brenzlig wird.
In Joona sowie in weitere Figuren konnte man als Leser sehr tiefgründig reinschauen. Dadurch hat man die Möglichkeit erhalten, die Gefühle wie das Leid, die Ängste, die Nervosität etc. an der eigenen Haut zu spüren. Sehr toll gemacht!
Dennoch störte mich am Buch: Das Glück des Killers, welcher er bei seinem Plan und seinen Handlungszügen hat. An manchen Stellen dachte ich mir: Das würde normalerweise komplett anders passieren. Dadurch wirkte dieses Buch an diesen Stellen sehr unrealistisch.
Schlussendlich kann ich aber sagen, dass ich mit der Joona Lima – Reihe noch viel aufzuholen habe, da die Reihe wahrscheinlich wirklich stark ist.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Guter Start in eine neue Reihe

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Der erste Fall steht für das deutsch-österreichische Ermittlerteam bestehend aus Alexa Jahn und Bernhard Krammer an. Im ersten Fall stoßen die Beiden auf einen Frauenkörper, der an einer Felswand liegt. ...

Der erste Fall steht für das deutsch-österreichische Ermittlerteam bestehend aus Alexa Jahn und Bernhard Krammer an. Im ersten Fall stoßen die Beiden auf einen Frauenkörper, der an einer Felswand liegt. Aus einem vermeintlichen Kletterunfall schließen Jahn und Krammer daraus, dass es doch ein Mord war. Der Oberkörper der Frau wurden Beine aus Stroh angenäht und weitere Leichenteile tauchten in Tirol auf. Die Leichenteile von der toten Frau? Oder gibt es ein weiteres Opfer? Und warum wurde die Leiche oder die Leichen durch den Täter auf zwei Länder verteilt?
Um in die Geschichte einzufinden, habe ich eine Zeit lange gebraucht, da sich der Einstieg zog. Dennoch wird man nach einiger Zeit belohnt und findet sich nach paar Kapiteln in der Handlung gut zurecht. An der Seite von der Protagonistin Anna macht es richtig Spaß den Plot zu verfolgen. Natürlich spürt man bei Anna eine gewisse Nervosität, da dies ihr erster Fall ist. Nichtsdestotrotz zeigt sie sich in ihrem Ermittlungsumgang sehr kompetent und schlüssig. Außerdem ist sie sehr sympathisch, wodurch man mit Freude die Handlung an ihrer Seite verfolgt. Da sie gezwungermaßen mit dem österreichischen Ermittler Krammer arbeiten muss, wird es für sie nicht leicht. Zwei Ermittlerwelten trafen aufeinander, die auf den ersten Blick sehr gegensätzlich erscheinen. Krammer war für mich auf den ersten Eindruck sehr unsympathisch. Dennoch habe ich bei ihm eine positive Entwicklung bis zum Ende des Buches gesehen, wodurch ich ihn zum Schluss ins Herz schließen konnte.
Schön fand ich, dass man als Leser sehr lange hinsichtlich der Identität des Täters im Dunklen tappt. Aus diesem Grund kann man selbst Hypothesen aufstellen und miträtseln. Dadurch kam eine gute Spannung auf, die für ein gutes Lesevergnügen sorgte. Das Ende weist ein gutes Finale auf und die Offenbarung der Motive war mir an keiner Stelle des Buches ersichtlich. Gut gemacht!
Abschließend kann ich sagen, dass ich mit dem neuen Ermittlerteam gut in die neue Kriminalromanreihe eingestiegen bin. Ich wurde gut unterhalten und freue mich auf den zweiten Band, der im nächsten Jahr erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Ein Internat. Tausende Geheimnisse.

Killing November 1
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Ohne jegliche Vorwarnung und Informationen wird November auf eine geheimnisvolle Academy namens Absconditi geschickt. November kann einfach nicht verstehen, weswegen ihr Vater sie auf dieses Internat, ...

Ohne jegliche Vorwarnung und Informationen wird November auf eine geheimnisvolle Academy namens Absconditi geschickt. November kann einfach nicht verstehen, weswegen ihr Vater sie auf dieses Internat, welches von einem Geheimbund regiert wird, geschickt hat. Schnell merkt sie, dass die Academy Absconditi und die Menschen darin recht geheimnisvoll sind. Die oberste Regel im Internat: Keine Identitätsoffenbarung, keine Namen und keine Details über Mitglieder der eigenen Familie. Und dann passiert es. Ein Mitschüler von November wird ermordet und die Protagonistin wird des Mordes beschuldigt. Schnell muss sie herausfinden, wer ihr den Mord anhängen möchte und welche Rolle sie in diesem komplexen Geflecht aus Intrigen und Geheimnissen spielt.
Die Autorin konzipiert mit diesem Jugendthriller einen sehr interessanten und vielschichtigen Roman, der eine gute Spannung aufweist. Besonders durch das Setting eines geheimnisvollen Internats, verschiedener Familien und ungewöhnlichen Schulfächern konnte mich die Autorin gut über die 400 Seiten unterhalten. Teilweise empfand ich, dass das Buch „Harry Potter“ und „Die Tribute von Panem“-Vibes aufwies. Dies fand ich total interessant und man konnte sich hervorragend in das Setting hineinversetzen.
Als Leser merkt man schnell, das viele Mitschüler von November etwas zu verbergen haben. Dadurch wusste ich als Leser nicht, wem ich vertrauen kann. Dazu kommt noch der Geheimbund, welchen man hinsichtlich seiner Ziele und Ansichtsweisen nicht komplett durchblicken konnte. Aus diesem Grund hat man nicht vorausahnen können, was im nächsten Kapitel passieren würde. Dadurch entstand eine gute Spannung, da man hinsichtlich der Auflösung gut hin fiebern konnte. Leider muss ich sagen, dass ab der Mitte des Buches mir doch der grobe Verlauf der Handlung zu vorhersehbar war.
November als Protagonistin zeigte sich in ihren Handlungszügen recht naiv; aber auf der anderen Seite auch mutig. Mit viel Kraft versucht sie das System des Internats durchzublicken. Besteht da Hoffnung? Besonders für Jugendliche empfiehlt sich das Buch, da sich Jugendliche mit diversen Charakteren identifizieren können. Persönlich fände ich es besser, wenn die Autorin sich noch tiefgründiger mit einzelnen Charakteren auseinandersetzen würde, damit man ein ausführlicheres Bild über die einzelnen Charaktere erhält. Hier wirkten sie nämlich recht oberflächlich gestaltet. Die Tiefgründigkeit der Figuren erhoffe ich mir aber vom zweiten Band, da ja das Ende des ersten Bandes sowieso nach einer Fortsetzung schreit.
Schlussendlich kann ich sagen, dass mich das Buch hinsichtlich des Settings und der ganz guten Handlung positiv überzeugt hat. Wie erwähnt, erhoffe ich mir im zweiten Band eine gewisse Tiefe und eine viel intensiver verstrickte Handlung. Ich freue mich auf Band 2!

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