Cover-Bild Birthday - Eine Liebesgeschichte
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 13.01.2021
  • ISBN: 9783743209732
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Meredith Russo

Birthday - Eine Liebesgeschichte

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 - LGBTQ+ Jugendroman über Freundschaft, Liebe und die Suche nach sich selbst
Anne Brauner (Übersetzer), Susanne Klein (Übersetzer)

Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

Sechs Jahre, zwei Freunde und unendlich viel Mut …

Morgan und Eric sind die besten Freunde. Für immer. Sie teilen schließlich nicht nur ihren Geburtstag, sondern auch all ihre Geheimnisse – bis zu dem Tag, an dem Morgan merkt, dass er im falschen Körper lebt und ein Mädchen ist.

Meredith Russo erzählt die berührende Geschichte zweier Teenager über sechs Jahre hinweg – immer wieder an ihrem Geburtstag. Wie sie lachen, wie sie streiten und wie sie letztlich erkennen, dass Gefühle niemals falsch sein können.

+++ Nominiert von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 +++

Zwei an einem Tag für Jugendliche : Meredith Russo erzählt eine starke und ungewöhnliche Geschichte über Freundschaft und die erste Liebe . Auf einfühlsame und authentische Weise nähert sie sich den Themen Gender , Identität und Sexualität und leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Transgenderliteratur und die LGBTQ+ Community , sondern auch für die realistische Jugendliteratur unserer Zeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2021

Einfühlsam, berührend, authentisch und wichtig! Ein großartiges Buch!

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Da LGBTQ+ Romane und Liebesgeschichten aus der realistischen Jugendliteratur absolut in mein Beuteschema fallen, war ich sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von dem neuen Buch von Meredith Russo ...

Da LGBTQ+ Romane und Liebesgeschichten aus der realistischen Jugendliteratur absolut in mein Beuteschema fallen, war ich sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von dem neuen Buch von Meredith Russo hörte. Bereits ihr Debüt „Als ich Amanda wurde“ hatte mich damals direkt angesprochen und steht mittlerweile in meinem Regal. Leider ist es allerdings bis heute ungelesen. Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen, es von meinem SuB zu befreien. Da mich der Klappentext von „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ ebenfalls umgehend überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen muss. Und da es als Rezensionsexemplar bei mir einziehen durfte, sollte Meredith Russos zweiter Jugendroman mein erstes Werk von ihr werden.

Morgan und Eric sind seit ihrer frühesten Kindheit die allerbesten Freunde. Die beiden sind unzertrennlich, können sich alles erzählen und teilen nicht nur ihre Geheimnisse, sondern auch ihren Geburtstag, den sie immer zusammen verbringen. Doch dann stirbt Morgans Mutter an Krebs, die Beziehung zwischen ihren Familien verschlechtert sich und auch die Freundschaft zwischen Morgan und Eric beginnt sich zu verändern. Es gibt eine Sache, die Morgan noch nicht einmal seinem besten Freund anvertrauen kann. Er hat schon immer gespürt, dass er anders ist, aber mit dem Beginn der Teenagerzeit merkt Morgan immer mehr, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Er fühlt sich in seinem Körper überhaupt nicht wohl und kommt nicht damit klar, dass er immer männlicher wird. Morgan erkennt schließlich, dass er ein Mädchen ist – ein Mädchen, das im falschen Körper lebt. Was soll er nur tun? Seine Gefühle unterdrücken? Oder soll er zu ihnen stehen und sich outen? Wie aber wird sein Umfeld und sein Vater darauf reagieren? Und Eric?

Von mir gelesene Bücher aus der Transgenderliteratur kann ich bisher an einer Hand abzählen. Leider. Da ich diese Thematik für immens wichtig halte, habe ich mir fest vorgenommen, mehr Romane darüber zu lesen, bevorzugt Jugendbuchtitel. Tja, mal schauen, wie erfolgreich ich bei meiner Suche sein werde. Mein Eindruck ist ja, dass es leider nach wie vor zu wenige Bücher mit Trans-Figuren gibt, vor allem im Jugendbuchbereich.
Solltet ihr jedenfalls gerade auf der Suche nach einer wundervollen LGBTQ-Geschichte über Transgender sein, kann ich euch „Birthday“ von Meredith Russo nur ans Herz legen!

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: Mir hat es unglaublich gut gefallen – sogar besser als erhofft. Der US-amerikanischen Autorin Meredith Russo, die selbst trans ist, hat mit „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ in meinen Augen einen außergewöhnlichen Own Voice-Roman geschrieben, bei welchem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen! Dieses Buch ist so wichtig und ehrlich! Es ist berührend, einfühlsam und authentisch. Es ist packend, intensiv und herzzerreißend und einfach nur wunderschön.

Meredith Russo erzählt in „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ die Geschichte der beiden Freunde Eric und Morgan. Wir erfahren die Handlung im Wechsel der beiden, jeweils in der Ich-Form, und allein damit konnte die Autorin schon mal vollends bei mir punkten. Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich total auf Perspektivwechsel in Büchern stehe.
Neben diesem gelungenen Erzählstil kommt allerdings noch eine Besonderheit hinzu: Die Story wird über sechs Jahre hinweg erzählt und zwar immer nur an den Geburtstagen von Eric und Morgan. Die Zwei wurden am selben Tag geboren und sind von klein auf die allerbesten Freunde. Sie verbringen ihre Geburtstage immer zusammen und ab ihrem Dreizehnten dürfen wir Leser*innen an ihnen teilhaben. Das Buch ist insgesamt in sechs Teile gegliedert (vom 13. bis zum 18. Geburtstag) und ich fand es ungeheuer spannend die Entwicklung der beiden Freunde mitzuverfolgen. Wie sie sich selbst verändern, ihre Beziehung, ihr Leben – alles wird so ergreifend, gefühlvoll, glaubwürdig und mitreißend beschrieben, sodass man gar nicht mehr aufhören mag mit dem Lesen. Mir zumindest erging es so. Mich konnte die Handlung durchweg packen, sie hat mich mitfühlen und mitleiden lassen, sie hat mich bewegt, das Herz erwärmt und einfach nicht mehr losgelassen. „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ ist definitiv so ein Buch, das ich so schnell nicht wieder vergessen werde.

Auch unsere beiden Hauptprotagonisten werden mir garantiert noch eine lange Zeit sehr gut im Gedächtnis bleiben. Ich könnte da nun auch gar nicht sagen, wen von den Zweien ich lieber gewonnen habe. Sie sind einfach beide so sympathisch und einzigartig. Wobei ich schon sagen muss, dass ich die Passagen, die wir aus Morgans Blickwinkel erfahren, aufregender fand. Und auch bewegender. Morgans Fühlen und Denken, seine innere Zerrissenheit, sein ständiges Unwohlsein im einigen Körper, die Abneigung dagegen. Das Verdrängen von Gefühlen, die Furcht davor, anderen von seinen Ängsten und Gedanken zu berichten – wie das alles dargestellt wird, ist einfach nur grandios. Ich habe unendlich mit Morgan mitgelitten und habe ihm die ganze Zeit so sehr gewünscht, dass alles gut werden wird. Dass er so leben und sein kann wie er möchte und zwar in dem Körper, der sich für ihn (bzw. ja eigentlich sie) richtig und gut anfühlt.

Morgans Kapitel haben mich persönlich emotional mehr mitgenommen, aber auch Erics Erzählungen haben mich sehr berührt. Auch für ihn ist das Älterwerden nicht leicht, auch er hat in den ganzen Jahren mit Hürden und Problemen zu kämpfen. Und natürlich spürt er auch, dass es seinem besten Freund nicht gut geht und ihn etwas sehr belastet.

Neben den Themen Transgender, Selbstakzeptanz, Freundschaft und dem Erwachsenwerden haben noch so einige weitere essenzielle Dinge ihren Platz in „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ gefunden. Die Liebe natürlich, das verrät ja bereits der Buchtitel. Auch Verlust, Trauerbewältigung, Familienprobleme, Mobbing und Vertrauen sind Teil der Geschichte.

Zum Ende möchte ich nicht groß was sagen, ich möchte ja schließlich nicht spoilern oder so. Nur so viel: Ich fand es wunderschön! Mich konnte es mit einem rundum zufriedenen und glücklichen Gefühl das Buch wieder zuklappen lassen.

Fazit: Ein großartiges und unheimlich wichtiges Buch! Mich konnte Meredith Russo mit „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ komplett überzeugen. Ich habe die Seiten förmlich inhaliert, da ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte und eine unvergessliche Zeit mit Morgan und Eric verbracht. Meredith Russo behandelt auf eine sehr sensible, fesselnde und authentische Weise viele bedeutsame Themen wie Transgender, Identität, Freundschaft, die erste Liebe und noch so manches mehr. Die Geschichte steckt voller Feingefühl, Ehrlichkeit und Emotionen und klingt noch sehr lange in einem nach. Ich kann jedem nur ans Herz legen, „Birthday – Eine Liebesgeschichte“ zu lesen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.01.2021

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Ich war wirklich sehr gespannt auf Birthday - Eine Liebesgeschichte von Meredith Russo. Das Buch hatte ich oft auf Instagram gesehen und so habe ich der Veröffentlichung auf Deutsch entgegengefiebert. ...

Ich war wirklich sehr gespannt auf Birthday - Eine Liebesgeschichte von Meredith Russo. Das Buch hatte ich oft auf Instagram gesehen und so habe ich der Veröffentlichung auf Deutsch entgegengefiebert. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Doch ich komme nicht umhin die Autorin anzusprechen. Ob man eine Autorin unterstützen möchte, die ihrer Partnerin gegenüber Gewalt in unterschiedlichen formen angewandt hat, oder lieber das Werk von der Schöpferin trennt, ist jedem Menschen selbst überlassen. Doch um diese Entscheidung für sich treffen zu können, muss man zunächst darüber Bescheid wissen. Deswegen diese Anmerkung. Googelt die Autorin, lest euch die Artikel durch und entscheidet selbst. Ich wusste vor dem Lesen nichts über die Autorin und bin so zunächst unvoreingenommen an die Geschichte gegangen.

Und ich muss sagen, sie hat mir sehr gefallen. Der Aufbau ist klasse und passt richtig gut zum Titel. Wir begleiten über 6 Jahre Morgan und Eric und das immer an ihrem Geburtstag, beide sind nämlich zufällig am gleichen Tag auf die Welt gekommen und so schon von Geburt an miteinander befreundet. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden. So ist es nicht nur, wie der Titel schon sagt eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Geschichte über Freundschaft, Familie und Selbstbestimmung.

Manchmal tat das Lesen richtig weg, die Autorin hat es gut geschafft, dass ich mit den beiden mitfühlen konnte. Durch die gewählte Erzählperspektive bekam man einen schönen Einblick in die beiden. Ihre Probleme und Sorgen ging mir nahe und ich habe beim Lesen die eine oder andere Träne verdrückt. Themen wie Mobbing und häusliche Gewalt werden aufgegriffen.

Morgan macht einiges durch. Er kämpft sehr stark mit sich selbst bzw. zum Teil auch gegen sich selbst. Er möchte einfach nur sein wie die anderen, sich anpassen, doch zu welchem Preis? Es war nicht leicht ihn dabei zu begleiten. Diese innere Zerrissenheit und der ständige Kampf waren so spürbar, ich wollte am liebsten in das Buch springen und Morgan helfen.


Fazit:
Wie weit kann man sich anpassen, ohne sich selbst zu verlieren?
Sein innerstes Zurückdrängen, bis Teile in einem sterben.
Jeder Blick in den Spiegel ist eine Qual, wenn man nicht das sieht, was man so tief in sich spürt.
Die Zeit zerrinnt, Morgan wird immer mehr zum Mann, doch weiß er ganz genau, er ist eine Frau, im falschen Körper geboren.
Doch was soll er tun, in einer Kleinstadt, in der toxische Männlichkeit zelebriert wird. Er will seinen Vater nicht enttäuschen, seinen besten Freund Eric nicht verlieren.
Emotional und authentisch gewährt Meredith Russo uns hier einen Einblick in Morgans, aber auch in Erics Seelenleben. Dies gelingt ihr vorzüglich.
Ich hing nur so an den Seiten, haben gelitten und mitgefiebert, gehofft und geweint.
Ein gelungener Own Voices Roman über Freundschaft, Gender, Identität und die erste Liebe.

Veröffentlicht am 04.06.2024

Im falschen Körper gefangen

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Meredith Russo erzählt sehr einfühlsam und nachfühlbar die Geschichte eines Transteenagers. Sie lässt bei ihrer Geschichte mit Sicherheit auch ihre eigenen Erfahrungen als transgender Frau mit einfließen.

Morgan ...

Meredith Russo erzählt sehr einfühlsam und nachfühlbar die Geschichte eines Transteenagers. Sie lässt bei ihrer Geschichte mit Sicherheit auch ihre eigenen Erfahrungen als transgender Frau mit einfließen.

Morgan und Eric sind von Kindesbeinen an eng befreundet. Sie leben in einer amerikanischen Kleinstadt in unterschiedlichen Verhältnissen, was ihre Freundschaft allerdings nicht schmälert.

Die Freunde, die am gleichen Tag, sogar zur gleichen Uhrzeit geboren wurden, sind sich sehr verbunden und feiern ihre Geburtstage auch zusammen, zumindest versuchen sie sich an dem Tag zu sehen. Beginnend mit dem 13. Geburtstag springen wir mit den Protagonisten von einem Geburtstag zum nächsten und erfahren was Morgan und Eric so bewegt und wie sie sich weiterentwickeln. Schon früh beginnt Morgan seinen Körper zu hassen und wäre sehr viel lieber ein Mädchen. Dass er diesen Wunsch nicht laut äußern darf, lernt er schnell. Er ist sowieso schon ein Außenseiter, denn seine Mitschüler merken, dass er anders ist. und grenzen ihn aus. Nur Eric ist ihm ein wirklich guter Freund, weiß aber auch nicht so genau warum Morgan so unglücklich ist. Es dauert viele Jahre, bis Morgan den Mut findet sich seinem Freund anzuvertrauen. Bis dahin hat Morgan schon unglaublich viel mitmachen müssen.

Struktur und Sprache des Romans haben mir gut gefallen. Man kann sich gut in Morgan einfühlen und wird ebenfalls von Trauer und Wut erfasst über die Art und Weise, wie die Umwelt mit Menschen umgeht, die nicht ganz der gängigen Norm entsprechen.

Es war ein interessanter Jugendroman, der für ein wichtiges Thema sensibilisiert und für mehr Toleranz wirbt. Trotz einiger Längen fand ich die Geschichte sehr berührend und lesenswert und empfehle sie gerne weiter.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Hat mich unglaublich berührt!

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Bevor ich hier meine Meinung zum Buch verfasse, möchte ich kurz zwei, drei Dinge anmerken.

Sicher haben viele von Euch die private Geschichte der Autorin mittlerweile mitbekommen, damit meine ich nicht ...

Bevor ich hier meine Meinung zum Buch verfasse, möchte ich kurz zwei, drei Dinge anmerken.

Sicher haben viele von Euch die private Geschichte der Autorin mittlerweile mitbekommen, damit meine ich nicht die Tatsache, dass es sich bei Meredith Russo um eine Own-Voice-Autorin handelt, sondern um die Vorwürfe, dass sie Gewalt in physischer und psychischer Form, gegen ihre Exfrau ausgeübt hat. Im Vorfeld zu BIRTHDAY gab es deshalb viele Diskussionen, darüber, dass man der Autorin keine Bühne und dem Buch somit keine Beachtung schenken sollte. Ich finde, dass jeder für sich selbst entscheiden sollte, ob man das Buch nun liest oder eben nicht liest.

Da mir Meredith Russo schon vor diesen Vorwürfen bekannt war und mich mit ihrem Debütroman "Als ich Amanda wurde" sehr berührt hat, habe ich für mich entschieden, Autorin und Buch differenziert zu betrachten, auch wenn ich mich schwer von den Vorwürfen lösen kann, weil ich jedwede Art der Gewalt verabscheue. Dennoch bitte ich einfach darum, meine Entscheidung zu akzeptieren und von Diskussionen abzusehen.

Ein weiterer Punkt, den ich noch loswerden möchte: Als cis-Frau habe ich nicht den Hauch einer Ahnung, wie sich das Leben für LGBTQ Menschen gestaltet. Wie schwer es ihnen von unserer Gesellschaft noch immer gemacht wird. Ich kann mir nicht mal im Ansatz vorstellen, wie es sein könnte, auf so viel Ablehnung, Hass, und auch Behördenirrsinn zu stoßen. Dass das so ist, im 21. Jahrhundert und in einer Gesellschaft die aufgeschlossener sein sollte und müsste, macht mich traurig und wütend.

Last but not least, muss ich dem Verlag hier noch ankreiden und vorwerfen, dass das Buch keine Triggerwarnung enthält ! Auf dem Cover steht "Eine Liebesgeschichte". Doch wie dramatisch diese Geschichte ist und das sie unter anderem Themen wie Homophobie, Transphobie und Suizid enthält, das steht nirgendwo. Gerade weil sich das Buch an eine jüngere Zielgruppe richtet und vielleicht auch Jugendliche anspricht, die mit den selben Problemen, Sorgen und Ängsten wie Morgan zu kämpfen haben, finde ich eine Triggerwarnung unumgänglich !

Zum Buch:

Meredith Russo erzählt die Geschichte von Morgan und Eric aus zwei Sichten und einer Zeitspanne von 6 Jahren. Die Beiden sind am gleichen Tag geboren und zusammen aufgewachsen, die besten Freunde, die man sich vorstellen kann. Sie teilen all ihre Geheimnisse miteinander. So lange, bis Morgan merkt, dass er im falschen Körper geboren ist.

Dieses Erkennen bestimmt fortan sein ganzes Leben, denn er fühlt sich nicht nur innerlich zerrissen, kommt sich vor wie ein Monster, sondern er kann auch mit Niemandem darüber reden, aus Angst, die wenigen Menschen, die ihm im Leben geblieben sind, zu verlieren. Also schweigt er, ficht einen permanenten innerlichen Kampf aus, der ihn fast zu verschlingen droht und an einen schrecklichen Entscheidungspunkt treibt.

Es ist eine bestürzende Geschichte, weil Morgan schon auf so viel Ablehnung stößt, bevor Jemand weiß, dass er trans ist. Und auch wenn Eric immer eine Konstante in seinem Leben ist, wird es von Geburtstag zu Geburtstag schwerer, die Fassade und die Freundschaft aufrecht zu erhalten, besonders nachdem auch Eric merkt, dass seine Gefühle für Morgan mehr sein könnten, als nur Freundschaft.

Es ist eine Geschichte über Freundschaft, aber vor allem darüber, wie hart es ist, in einer engstirnigen Gesellschaft zu und für sich selbst zu stehen. Für Morgan ist das ein harter Kampf, der mich wahnsinnig berührt, aber auch immer wieder sehr traurig und wütend gemacht hat, einfach weil kein Mensch so zu kämpfen haben sollte !!!

Eine Sache für die ich einen Stern abziehen muss, ist die Tatsache, dass ich durch die Erzählweise, die sich ja lediglich auf den Geburtstag der Protagonisten beschränkt, das Gefühl hatte, dass mir viele relevante Veränderungen verloren gegangen sind. Man bekommt immer nur einen Auszug aus einem ganzen Lebensjahr zu sehen, da hätte ich mir irgendwie mehr gewünscht. Vor allem, was Morgan betrifft. Das Buch baut auf seinem inneren Kampf auf, dementsprechend drückend ist die Atmosphäre und auch wenn man hier voll und ganz in seine Gefühls- und Gedankenwelt abtaucht, war mir das zu wenig. Ich hätte mir, besonders am Ende, mehr Informationen gewünscht, über seine Transformation (entschuldigt bitte, falls das die falsche Bezeichnung ist) und über die Veränderungen in seinem Leben. Ich hätte gerne mehr Momente mit einer glücklichen Morgan statt mit einem unglücklichen Morgan erlebt.

Aber wie so oft ist dies natürlich immer persönliches Empfinden und Wünschen.

Ich mochte das Buch sehr und trotz all der privaten Umstände um die Autorin kann und möchte ich es auf jeden Fall weiterempfehlen.

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