Mordermittlung im noch geteilten Berlin der 70er Jahre
Tot im TeufelsseeIch bin mit diesem Buch nicht nur in das mir gänzlich unbekannte Berlin eingetaucht, sondern auch in die Welt der 70er Jahre zurückversetzt worden. Obwohl ich mich in dieser Stadt überhaupt nicht auskenne, ...
Ich bin mit diesem Buch nicht nur in das mir gänzlich unbekannte Berlin eingetaucht, sondern auch in die Welt der 70er Jahre zurückversetzt worden. Obwohl ich mich in dieser Stadt überhaupt nicht auskenne, so wurde mir die Stimmung, diese Trennung Ost-West, die verschiedenen Stadtteile, die eher verkommenen ebenso wie die der Reichen gut vermittelt, auch das Berlinerische kam nicht zu kurz und trug dazu bei, dass die Personen authentischer wurden.
Zudem genoss ich auch das Flair der 70er Jahre, erkannte so manchen Schlagerhit aus jener Zeit, erfreute mich an Dingen wie Autos mit Kotflügeln oder Telefonen mit Hörern. Es wurde mir auch bewusst, wie "jung" manche soziale Errungenschaften eigentlich sind, obwohl man meint, es gebe sie schon "ewig", wie manche Rechte der Frauen (wie z.B. einen Beruf ausüben zu dürfen ohne Zustimmung des Partners, der Abtreibungsparagraf usw.)
Die zwei Todesfälle, es dauert einige Zeit, bis sich klärt, ob es sich um Unfälle oder Morde handelt, sind nicht tagtäglich, die Zusammenhänge und die Lösung interessant, wenn auch schon vor dem fulminanten Ende zum Teil erahnbar.
Das Ermittlerduo ist sympathisch charakterisiert und wird dadurch, dass auch deren Privatleben in die Handlung verwoben ist, emotionaler und lebendiger. Gerne würde ich deren Lebensgeschichte weiterverfolgen.
Auch sprachlich und vom Erzählstil her fand ich das Buch angenehm zu lesen.