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Veröffentlicht am 18.02.2021

Lachsalven sind hier Programm

Krabben-Connection
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Inhalt:

Kommissar Oke Oltmanns hat Angst um seinen Posten. Es ist im Gespräch, dass die Wache Hohwacht nur noch zwei Stunden am Tag öffnet. Schließlich passiert in dem kleinen Fischerdorf an der Ostsee ...

Inhalt:

Kommissar Oke Oltmanns hat Angst um seinen Posten. Es ist im Gespräch, dass die Wache Hohwacht nur noch zwei Stunden am Tag öffnet. Schließlich passiert in dem kleinen Fischerdorf an der Ostsee nicht viel. Eigentlich. Denn seit Familie Bachmann in Hohwacht Urlaub macht, hat er ungewöhnlich viel zu tun. Fahrerflucht und ein verschwundener Geschäftsmann halten ihn auf Trapp. Oke ist das gar nicht mal so unrecht und stürzt sich in die Ermittlungen. Vielleicht kann ja so die Teilschließung der Wache abgewendet werden......

Leseeindruck:

"Krabben-Connection" ist der erste Krimi von Patricia Brandt. Es handelt sich mehr um einen Wohlfühlkrimi. Lachsalven sind vorprogrammiert. Weshalb man nicht alles so ernst nehmen sollte. Anfangs dachte ich noch, ich hätte es mit einem Serienmörder zu tun. Was man im Prolog erfährt, sieht nämlich ganz danach aus. Aber das hatte dann doch einen ganz anderen Grund. Der Krimi lebt von seinen Figuren, die teilweise verschiedene Dialekte sprechen. Sie werden überzogen dargestellt. Aber genau so hat mir das gefallen. Bildlich konnte ich mir die Szenen vorstellen. Die Kapitel sind kurz und abwechselnd aus Sicht der verschiedenen Protagonisten, die individuell gestaltet sind, geschrieben. So konnte ich an ihren Gedankengängen teilhaben. Überhaupt lebt der Krimi von seinen Figuren. Jede hat etwas besonderes. Hervorheben möchte ich Oke Oltmanns. Ein XXL-Ostfriese, der ein rauer und nicht gerade feinfühliger Typ ist. Oder auch die Familie Bachmann. Die so typisch ist. Mit überforderten Eltern, die trotzdem versuchen ihr bestes zu geben. Wobei Mutter Carmen einige Unglücke passieren, die schon etwas von Slapstick haben. Das Ende ist dann mehr wie ein neuer Anfang. Wer das Buch liest wird wissen was ich meine. Klingt ganz nach dem Start zu neuen Abenteuern.

Fazit:

"Krabben-Connection" ist ein kurzweiliger und lustiger Wohlfühlkrimi. Bei dem die Figuren etwas überzogen dargestellt werden. Ich die Szenen deswegen bildlich vor Augen hatte. Mir hat der Ausflug nach Howacht richtig gut gefallen. Vergnügliche Lesestunden inklusive. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Solider und spannender Krimi

Alsterfeuer
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Inhalt:

Unter der Kennedybrücke in Hamburg bemerkt ein Fahrgast der S-Bahn ein Feuer. Die informierte Polizei findet drei Tote, die noch brennen. Angezündet wurden sie mit Brandbeschleuniger. Sind die ...

Inhalt:

Unter der Kennedybrücke in Hamburg bemerkt ein Fahrgast der S-Bahn ein Feuer. Die informierte Polizei findet drei Tote, die noch brennen. Angezündet wurden sie mit Brandbeschleuniger. Sind die Toten Obdachlose? Die Brücke ist jedenfalls ein beliebter Übernachtungsplatz für diese. Zudem wäre es nicht der erste Vorfall dieser Art. Die Ermittlungen führen Kriminalhauptkommissar Erik van der Kolk ins Rotlicht- und Drogenmilieu der Hansestadt.......

Leseeindruck:

"Alsterfeuer" ist ein klassischer Krimi, dessen Fokus ganz klar auf den Ermittlungen liegt. Über Privates erfährt man auch ein bisschen. Es hat aber mehr oder weniger mit dem Fall zu tun. Durch geschickte Szenenwechsel und kleineren Cliffhangern am Ende der Abschnitte baut sich Spannung auf. Gleich zu Anfang passiert viel. Schon hier habe ich die Luft angehalten. Der Schreibstil ist flüssig. Die Zeit verging wie im Flug. So habe ich gar nicht gemerkt wie schnell die Seiten gelesen waren. Was mir richtig gut gefallen hat, ist wie Bodo Manstein mit mir als Leserin gespielt hat. Mir war schnell klar wer hinter den Morden steckt. Je mehr ich über die Person gelesen habe, umso überzeugter war ich. Fand ihren Plan genial. Hatte einen klareren Vorteil gegenüber Kriminalhauptkommissar Erik van der Kolk. Dachte ich. Denn so ganz sicher bin ich mir nicht mehr. Was mit dem Ende zu tun hat. Normalerweise mag ich so etwas nicht, fand es hier aber passend und gut gelöst.

Fazit:

"Alsterfeuer" ist ein Krimi, der mir Hamburg näher gebracht hat. Er setzt auf die klassische Ermittlungsarbeit. Gleichzeitig bekommt man aber durch einige Szenenwechsel andere Einblicke als die Kommissare. Er war jedoch ziemlich vorausschaubar. Oder etwa doch nicht? Sicher bin ich mir nicht mehr. Genau das hat einen besonderen Reiz für mich gehabt. Ich hatte jedenfalls spannende und unterhaltende Lesestunden weshalb ich den Krimi gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Wenn Puppen dein Leben bestimmen....

Schwabentod
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Inhalt:

Levin Goldmann wird von seiner Freundin Chantal Birk tot aufgefunden. Bizarr hergerichtet. Die herbei gerufene Kripo um Kommissar Brander steht vor einem Rätsel. So wie die Leiche aussieht, könnte ...

Inhalt:

Levin Goldmann wird von seiner Freundin Chantal Birk tot aufgefunden. Bizarr hergerichtet. Die herbei gerufene Kripo um Kommissar Brander steht vor einem Rätsel. So wie die Leiche aussieht, könnte es etwas mit Levins Handel zu tun haben. Er hat lebensgroße Silikonpuppen verkauft, von denen einige auch in seinem Haus gefunden werden. Ausgestattet mit Sprachfunktion und internetfähigem Betriebssystem. Ist der Täter etwa ein Kunde? Oder doch Frauenrechtlerinnen, die es auf ihn abgesehen hatten? Natürlich könnten auch Schulden ein Grund für seinen Tod sein. Dann machen die Kommissare bei Untersuchung der Puppen eine Entdeckung......

Leseeindruck:

"Schwabentod" ist Band 9 einer Reihe um Kommissar Brander. Angesiedelt im Esslinger Raum. Ich kenne die Vorgänger nicht. Hatte aber damit keine Probleme beim Lesen. Vielmehr war ich sofort in der Geschichte gefangen. Rückblicke aus dem Privatleben sind gut integriert und stören den Lesefluss nicht. Der ganze Krimi liest sich von Anfang an kurzweilig. Man ist sofort mittendrin. Erlebt die Figuren hautnah bei ihren Ermittlungen. Durch viele Verdächtige und einigen Ermittlungsansätzen baut sich gleich eine Spannung auf, die mich zum Miträtseln eingeladen hat. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Das gewählte Thema der Künstlichen Intelligenz fand ich sehr interessant. Habe erfahren was schon alles möglich ist. Nicht langweilig geschrieben, sondern vielmehr hat darüber eine der Figuren einen Vortrag gehalten und als es zu viel wurde hat schon Kommissar Brander dafür gesorgt, dass dies gestoppt wurde. Was mich dann zum Schmunzeln gebracht hat. Bezüglich des Täters wurde ich überrascht. Auch wenn ich gegen Ende dann doch eine leise Ahnung hatte. Meine Gedanken dazu sind jedoch in eine ganz andere Richtung gelaufen.

Fazit:

"Schwabentod" hat alles was ein Regionalkrimi für mich braucht. Lebendig gestaltete Figuren, eine gute Mischung aus Ermittlungen und Privatem, Lokalkolorit und Spannung mit einer Prise Humor. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

20 Jahre danach....

Hafenstraße 52
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Inhalt:

Fast 20 Jahre ist es her, dass in Lübeck ein Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt wurde. Mit verheerenden Folgen. Nun scheint erneut etwas in der Luft zu liegen. Bisher wurde zwar nur ...

Inhalt:

Fast 20 Jahre ist es her, dass in Lübeck ein Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt wurde. Mit verheerenden Folgen. Nun scheint erneut etwas in der Luft zu liegen. Bisher wurde zwar nur in unbewohnten Unterkünften Feuer gelegt, aber Privatermittler Simon Winter bekommt einen Hinweis, dass sich das zum Jahrestag ändert. Kann er der Frau trauen, die ihm das bei einer zufälligen Begegnung mitgeteilt hat? Und woher weiß sie überhaupt wer er ist? Weitere Informationen hat er von ihr nicht bekommen. Denn sie kann ihn weder bezahlen, noch möchte sie verraten um wen es sich handelt. War genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht ist. Kann Winter tatsächlich schlimmeres verhindern?

Leseeindruck:

"Hafenstraße 52" ist der bereits dritte Fall für Privatermittler Simon Winter. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber keine Probleme der Geschichte zu folgen. Allerdings war mir Simon Winter nicht unbekannt. Bereits in einer anderen Reihe des Autors um Kriminalkommissar Birger Andresen konnte ich ihn kennenlernen. Im Übrigen spielt Andresen im vorliegendem Band auch eine kleine Rolle. Das Miteinander der Beiden hat mich an manchen Stellen zum Schmunzeln gebracht. Die Figuren selbst würde ich als nordisch unterkühlt und mit trockenem Humor beschreiben. Für mich macht das den Reiz bei den Krimis von Jobst Schlennstedt aus. Spannend fand ich den Fall. Dieser baut sich auf den realen Brandanschlag von 1996 auf. Setzt ziemlich genau 20 Jahre später an. Der Täter wurde damals nicht gefasst. Sehr authentisch hat dazu die fiktive Geschichte auf mich gewirkt. Gespannt habe ich verfolgt, ob und wie der Autor die damaligen Ereignisse aufklärt. Ich wurde nicht enttäuscht. Das Ende passt meiner Meinung nach gut. Einen Showdown gibt es natürlich auch, der mich dann hinsichtlich des Täters und dessen Motiv überrascht hat.

Fazit:

Für mich war Band 3 der Simon Winter Reihe ein gelungener Fall rund um den realen Brandanschlag auf eine Lübecker Asylunterkunft. Für mich spannend von Anfang an. Mit einer guten Mischung aus Ermittlungen und Privatleben. Lokalkolorit hat auch nicht gefehlt. Empfehle ich sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Unaufgeregt und spannend

Jasmunder Geheimnisse
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Kunsthistoriker Richard Gruben besucht seine Freundin Jette auf Rügen. Diese ist in dem kleinen Dorf Hollvitz mit der Restaurierung einer Kirche beauftragt. Auch Susanne Ortlepp von der Landesdenkmalpflege ...

Kunsthistoriker Richard Gruben besucht seine Freundin Jette auf Rügen. Diese ist in dem kleinen Dorf Hollvitz mit der Restaurierung einer Kirche beauftragt. Auch Susanne Ortlepp von der Landesdenkmalpflege hat sich wegen einer Besprechung angesagt. Auf Jettes Bitte hin nimmt Richard sie im Auto mit. Umso größer ist sein Schock, als er Susanne am nächsten Tag tot auffindet. Verblutet in einer Tierfalle. In der Werkssiedlung. Genau dort wo er sie abends abgesetzt hat. Was ist Geschehen? Ein Unfall? Richard glaubt nicht recht daran und beginnt eigene Recherchen anzustellen......

"Jasmunder Geheimnisse" ist Band 4 einer Reihe um Kunsthistoriker Richard Gruben. Ich kenne die Vorgänger. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man den Krimi gut lesen. Anja Behn hat einen besonderen Schreibstil. Er ist unaufgeregt und flüssig. Ohne es zu merken war ich plötzlich mittendrin in der Geschichte. Von Anfang an wird eine unterschwellige Spannung aufgebaut. Diese bewirkt die Autorin durch geschickte Szenenwechsel und kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel. Immer wieder habe ich gespürt, dass einige Dorfbewohner etwas verbergen. Doch erst ganz am Schluss erfährt man das ganze Ausmaß. Denn Verdächtige gibt es mehr als genug. Das Setting ist bildlich beschrieben. Gut integriert. Ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen. Vor allem Richard hat es mir angetan. Er hat eine hartnäckige Art, die jedoch zu keiner Zeit aufdringlich wirkt.

Fazit: Mit "Jasmunder Geheimnisse" knüpft Anja Behn wieder problemlos an die Vorgänger an. Ich wurde - wie ich es auch nicht anders erwartet habe - gut unterhalten. Richard hat sich schon seit Band 1 in mein Herz geschlichen. Ich mag die Krimis der Autorin sehr gerne. Gerade weil sie nicht mit Effekthascherei hervorstechen, sondern die Geschichte eher leise daher kommt. Atmosphärisch. Der Spannungsbogen dabei jedoch konstant gehalten wird. Gerne empfehle ich den Krimi weiter. Besser noch die ganze Reihe.

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