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Veröffentlicht am 21.03.2021

Ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte...

Dunkelnacht
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Da ich mich sehr häufig mit den Weltkriegen beschäftige, wollte ich sehen wie die Thematik in einem Jugendbuch verarbeitet worden ist und begann zu lesen. Nie im Leben habe ich gedacht, dass das Leseerlebnis ...

Da ich mich sehr häufig mit den Weltkriegen beschäftige, wollte ich sehen wie die Thematik in einem Jugendbuch verarbeitet worden ist und begann zu lesen. Nie im Leben habe ich gedacht, dass das Leseerlebnis so intensiv sein würde.

In der Geschichte geht es um Marie, Schorsch und Gustl. Beide Jungen mögen das Mädchen und möchten es für sich gewinnen, aber geht das in so einer Zeit überhaupt, wo der Krieg noch nicht vorbei ist? Doch dann passieren schreckliche Dinge im Ort. Auf welcher Seite stehen die jungen Leute?

Ich möchte gleich vorab sagen, dass es in jedem Fall besser ist sich an die Altersempfehlun des Verlages zu halten. Auch wenn die Aufmachung fast einem Kinderbuch gleich kommt, so habe ich doch Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass 10- Jährige das Geschriebene verstehen könnten.

Die Kapitel sind mit dem jeweiligen Datum, Uhrzeit, Ort und handelnden Figuren versehen, so dass der Leser immer weiß bei wem er gerade ist. Zudem fühlte es sich dadurch wie ein Countdown an.

Durch die gesamte Handlung führt ein beobachtender Erzähler und es wird eher distanziert berichtet. Anfänglich fand ich das etwas seltsam, aber bei den geschilderten Ereignissen war es dann doch besser, dass der Leser von oben drauf schaut und nicht mittendrin ist.

Der nüchterne und reduzierte Schreibstil der Autorin trägt zusätzlich dazu bei, dass eine dunkle Grundstimmung herrscht. Ahnlich fühlt sich das Herrannahen eines Gewitters an. Man muss sich an die Art der Schreibe erst einmal gewöhnen, da man es einfach nicht erwartet, dass doch so erwachsen alles dargestellt wird.

Mir hat gefallen, dass durch diese Geschichte mal andere Taten als die üblich bekannten angesprochen werden, denn von Penzberg hatte ich bis dato noch nie gehört. Nur wenn wir uns immer daran erinnern, werden die grausamen Taten nicht in Vergessenheit geraten.

Ansonsten möchte ich noch die tolle Gestaltung des Buches hervorheben. Mir gefällt die raue Oberfläche und dass man auf einen Schutzumschlag verzichtet hat. Dass die Seiten am oberen Ende wie angekokelt aussehen, macht auch optisch etwas her beim Lesen selbst.

Im Anhang befinden sich übrigens Begirffserklärungen, was ich zwar nicht benötigt habe, aber den jüngeren Lesern sicher helfen wird zu verstehen.

Fazit: Ein ungemein wichtiges Buch, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. So etwas sollte Schullektüre sein. Klasse!

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Hi I am the Mittelstands Girl...

Komplett Gänsehaut
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Sehnsüchtig habe ich auf "Komplett Gänsehaut" gewartet und was ich las war so viel mehr als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um eine namenlose, 27-jährige Ich- Erzählerin, die ihr Leben reflektiert. ...

Sehnsüchtig habe ich auf "Komplett Gänsehaut" gewartet und was ich las war so viel mehr als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um eine namenlose, 27-jährige Ich- Erzählerin, die ihr Leben reflektiert. Ist sie wirklich so individuell wie sie sich fühlt? Was braucht man im Leben wirklich? Und ist man nun endlich erwachsen oder wann kommt das?

Auch wenn ich die Dreißig schon überschritten habe, so fühlte sich das Geschriebene an, als würde es eins zu eins aus meinem Leben stammen. Ich konnte mich mit dem Dargestellten identifizieren wie schon lange bei keinem anderen Buch.

Egal ob man wie die Ich- Erzählerin in der Großstadt lebt oder aber eher im Ländlichen, man erkennt sich als Millennial in jedem Fall wieder.

Schonungslos haut uns Frau Passmann den Selbsthass der Hauptfigur um die Ohren und beschönigt nichts, was so ehrlich und real daher kommt, dass man einfach keine Zweifel zu dem Gesagten bekommt.

Auch sprachlich hat mich dieses Buch überzeugt, der perfekte Mix aus Alltagssprache und Feuilletonsprech. Die unfassbar langen Sätze ließen mich oft an Émile Zola denken, nur dass mir diese hier deutlich besser gefallen haben.

Fazit: Rotzfrech, ehrlich, unterhaltsam und auch witzig. Was will man mehr? Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung, kaufen und sofort lesen, egal wie alt ihr seid!

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Magie und Mystik in London...

Das Geheimnis der Themse
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Nachdem ich "Der verbotene Fluss" vor Jahren verschlungen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es mit den Figuren weitergeht. Ihr müsst euch aber keine Sorgen machen, man kann diesen Roman auch ohne ...

Nachdem ich "Der verbotene Fluss" vor Jahren verschlungen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es mit den Figuren weitergeht. Ihr müsst euch aber keine Sorgen machen, man kann diesen Roman auch ohne Vorkenntnis des ersten lesen.

In der Geschichte geht es um das frisch verheiratete Paar Charlotte und Tom. Ihre Ehe steht auf der Kippe, denn Kinder haben sich bisher nicht eingestellt, ein echtes Problem im Jahr 1894. Doch als Journalist Tom ein Buchprojekt angeboten bekommt, blüht das Paar auf. Bei der Recherche stolpern sie unverhofft über eine Leiche. Was hat das zu bedeuten? Wo sind sie da rein geraten? Schweben sie jetzt selbst in Lebensgefahr?

Es war unglaublich schön die beiden Hauptfiguren wiederzusehen. Charlotte ist so eine starke Frau, die Probleme offen anspricht, bevor sie sich lange quält. Und auch Tom ist sehr verständnisvoll. Wer möchte nicht gern einen Mann, der anhand der Augenbrauenbewegungen seiner Frau weiß was sie denkt und möchte?

Ein besonderer Nebencharakter war für mich der junge Strandsucher Alfie. Ich mochte wie mutig er ist und dass er nicht den Komfort sucht, sondern seinen eigenen Weg geht, auch wenn dieser steiniger ist.

Die Mysterien Londons haben sich unfassbar spannend lesen lassen. Gefühlt ist man mehr am online recherchieren, als das man zum Lesen kommt, weil man all die beschriebenen Orte entdecken möchte.

Der dargestellte Kriminalfall hat mir gefallen. Man kann herrlich miträtseln. Die Auflösung, was hinter all dem steckt, war schlüssig und nachvollziehbar.

Das sensible Thema Kinderlosigkeit hat die Autorin mit sehr viel Feingefühl beschrieben. Man kann die Ängste, Gedanken und Emotionen des Paares verstehen. Ich als Betroffene mochte die Art der Darstellung jedenfalls sehr. Dennoch könnte es für andere Leser ein Trigger sein, also überlegt euch bitte vor dem Lesen, ob ihr damit umgehen könnt oder nicht!

Die Schreibe von Frau Goga ist so mitreißend, dass man den Roman inhaliert. So müssen Page Turner geschrieben sein.

Fazit: Unterhaltsam und spannend. Perfekt um sich einfach mal in eine andere Zeit und an einen anderen Ort zu träumen. Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und hoffe nun auf ein Wiedersehen mit den beiden Hauptfiguren.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Die Geschichte vom Erwachsenwerden...

Hard Land
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Da "Vom Ende der Einsamkeit" seit Jahren mein Lieblingsbuch ist, hatte ich großen Respekt mit diesem Roman zu starten und ich muss gestehen, dass es einen zweiten Anlauf brauchte, eh ich dann über die ...

Da "Vom Ende der Einsamkeit" seit Jahren mein Lieblingsbuch ist, hatte ich großen Respekt mit diesem Roman zu starten und ich muss gestehen, dass es einen zweiten Anlauf brauchte, eh ich dann über die ersten dreißig Seiten kam, denn dieses Buch ist anders, aber nicht weniger toll.

In der Geschichte geht es um den schüchternen, 15- jährigen Sam, der seinen Platz noch nicht gefunden hat in der Welt. Im Sommer 1985, kurz vor seinem 16. Geburtstag fängt er in einem Kino an zu arbeiten, was seine Welt schlagartig auf den Kopf stellt? Wird er doch noch über sich hinauswachsen?

Durch Sam Turner als Ich- Erzähler erlebt der Leser hautnah die Gefühls- und Gedankenwelt des Teenagers, die mich direkt in meine Jugend mit all den Ängsten und Sorgen zurück katapultiert hat.

Bei diesem Coming- of- Age- Roman stehen gleich sieben Figuren ihren Mann, was sehr ungewöhnlich ist, da meist weniger Charaktere betrachtet werden und dennoch gelingt es Wells jeden ausreichend zu skizzieren, so dass jeder Leser seine persönliche Lieblingsfigur finden wird.

Die beleuchteten Personen sind sehr vielfältig, denn anders als in 80er Jahre Filmen, kommen hier auch People of Colour und queere Menschen drin vor, was mir außerordentlich gut gefallen hat.

Sam als Hauptcharakter steht im Fokus der Handlung. Ich mochte an ihm, dass er trotz seiner Schüchternheit versucht seine Ziele zu erreichen. Man spürte wie sehr ihm die Freundschaft zu Kirstie und Co gut tut. Der Mix aus ersten Malen, die wunderschön und auch schmerzhaft sind, zeigen ein reales Bild der Erfahrungen auf, die man als junger Mensch eben macht.

Aber nicht nur Sam hat seine Päckchen zu tragen, sondern auch seine Freunde Hightower, Cameron und Kirstie. Auch ihre Ängste, Probleme und Sorgen sind nachvollziehbar.

Neben Sam ist meine Lieblingsfigur Kirstie, da sie nicht das typische Mädchen ist, das sich durch Make-up und Klamotten definiert, auch wenn sie dadurch kaum weibliche Freunde hat. Es ist schön, dass sie sie selbst sein will, anstatt sich für andere zu verbiegen.

Richtig gut fand ich zudem, dass nicht nur die Teens beleuchtet werden, sondern auch Sams Eltern, die sich in einer sehr schlimmen Situation befinden, denn seine Mutter ist schwer krank. Auch seine große Schwester, die dem Teenageralter entwachsen ist, findet Platz in der Geschichte.

Das Besondere an dem Roman ist wieder einmal die Sprache, die mich regelrecht umgehauen hat. Hat nicht jeder manchmal eine Komfortzone, die so klein ist wie ein Penny?

Fazit: Dieser Roman ist eine Hommage an die 80er und die Jugend. Er unterhält auf sehr berührende Weise und lässt einen nicht mehr los. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und habe nun ungemein Lust die alten TV- Klassiker wieder zu schauen. Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Das Leben der Frauen...

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Selten ist mir ein Buch bei den sozialen Netzwerken so oft über den Weg gelaufen wie dieses, weshalb ich es dann auch unbedingt lesen wollte. Und ich muss ehrlich sagen: ich bin sprachlos.

In der Geschichte ...

Selten ist mir ein Buch bei den sozialen Netzwerken so oft über den Weg gelaufen wie dieses, weshalb ich es dann auch unbedingt lesen wollte. Und ich muss ehrlich sagen: ich bin sprachlos.

In der Geschichte geht es um das Leben der jungen Jiyoung. Wie wächst sie als Mädchen in Korea auf? Was ist in der Schule als Mädchen alles zu beachten? Wie bekommt und behält man einen guten Arbeitsplatz als Frau? Möchte sie Kinder?

Die gesamte Handlung wird über Jiyoungs Psychologen dem Leser nahe gebracht, der zum Schluss außerdem etwas über seine Frau und Frauen im Allgemeinen berichtet.

Im gesamten Roman wird sehr schnell die Unterdrückung und die Benachteiligung von Frauen deutlich, was beim Lesen wie ein fieser Dornenstachel im Finger schmerzt. Man überlegt wie es bei uns in Deutschland aussieht und kommt schnell zu der Erkenntnis, dass es nur sehr wenige Unterschiede gibt und von Chancengleichheit nicht die Rede sein kann.

Dieses Buch hat es geschafft mich regelrecht einzusaugen und mich als Jiyoung zu fühlen, die als gut ausgebildete Frau so viel mehr verdient hat als man ihr zugesteht.

Der nüchterne, schnörkellose Schreibstil der Autorin passt perfekt zur Situation der Hauptfigur. So liegt der Fokus rein auf den Missständen unserer Gesellschaft.

Auch wenn viele den Roman vielleicht als Männer-Hasser-Buch abtun, so ist dies keineswegs der Fall. Vielmehr öffnet er hoffentlich die Augen aller Leser, damit sich da etwas ändern kann.

Fazit:Obwohl 2021 noch recht jung ist, so ist dieser Roman ganz klar ein Jahreshighlight. Absolute Spitzenklasse. Bitte lest dieses Buch!

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