Leider konnte ich die versprochenen Lösungen nicht finden
Michael Nast geht in diesem Buch auf die Entwicklung der Gesellschaft zu einer Konsumgesellschaft ein, in der zwischen Dating und Onlineshopping kaum noch ein Unterschied besteht. Sehr interessant fand ...
Michael Nast geht in diesem Buch auf die Entwicklung der Gesellschaft zu einer Konsumgesellschaft ein, in der zwischen Dating und Onlineshopping kaum noch ein Unterschied besteht. Sehr interessant fand ich persönlich die Darstellung der verschiedenen Beziehungstypen und deren Eigenschaften sowie deren Beuteschema (also deren bevorzugter Beziehungstyp), da ich mich schon wiederfinden konnte. Auch einige andere Thesen trafen schon auf mein Leben zu, daher hat er mit seinen Ausführungen nicht ganz unrecht. Im weiteren Verlauf geht der Autor auch auf die Kommunikation in einer Beziehung ein, die sich immer mehr in den Online-Bereich verlagert. Dies war mir zwar bekannt, doch der Umfang dieser Verlagerung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft in diesem Ausmaß waren mir nicht bewusst.
Kritik:
Die Beispiele die Michael Nast nutzt, um seine Thesen zu untermauern, sind immer sehr extrem gewählt. Trotzdem handelt es sich dabei stets um Erfahrungen, die er persönlich gemacht hat, was mich zu der Frage brachte, mit wie vielen extremen Leuten man denn eine Beziehung bzw. ein Date haben kann. Unglücklicherweide wurden im Buch auch sehr viele Klischees verarbeitet, welche die dargestellten Thesen und deren Begründungen zeitweise unglaubwürdig scheinen ließen. Mein größter Kritikpunkt aber ist der Titel und die damit verbundenen Erwartungen an das Buch, welche meiner Meinung nach nicht erfüllt wurden. Ich hatte mir eine Art Ratgeber erwartet, welcher sich mit der Gesellschaft und deren Beziehungsunfähigkeit beschäftigt und Lösungen oder zumindest Ratschläge aufzeigt, die speziell auf dieses Thems zugeschnitten sind. Leider waren die Ratschläge, die Michael Nast hier nennt, allgemeine Tipps, wie man das eigene Verhalten weniger egoistisch gestaltet und über den Tellerrand blickt. Daher würde ich es eher als eine Sammlung von Erfahrungsberichten mit Ratgebercharakter bezeichnen, die mit viel Humor zu sehen sind.
Fazit:
Insgesamt war es durch die Untermalungen von Michael Nast ein unterhaltsames Buch, welches die Veränderungen des Beziehungsverhaltens in der Gesellschaft behandelt. Dennoch hat dieser Roman meiner Meinung nach kaum Gemeinsamkeiten mit einem Ratgeber und schürt daher Erwartungen, die nicht befriedigt werden können. Da es aber doch ein paar interessante Themen behandelt, vergebe ich 2,5/5🌟