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Veröffentlicht am 23.02.2021

Mehr als ein Trauma

Kein Entkommen
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Katja Sand, alleinerziehend, Mordermittlerin in München, muss wohl als junge Frau ein traumatisches Erlebnis gehabt haben, das sie absolut bindungsunfähig gemacht hat. Sie kann sich keinem Menschen öffnen ...


Katja Sand, alleinerziehend, Mordermittlerin in München, muss wohl als junge Frau ein traumatisches Erlebnis gehabt haben, das sie absolut bindungsunfähig gemacht hat. Sie kann sich keinem Menschen öffnen und darunter leidet die Beziehung zu den ihr nahestehenden Personen, allen voran ihre Mutter und ihre pubertierende Tochter.

Zwei interessante Fälle tun sich vor ihr auf. Unabhängig voneinander begehen zwei ehemalige Marinesoldaten Selbstmord, indem sie ihre persönlichsten Traumata nachstellen. Katja sieht den Zusammenhang, doch die Marineleitung und das Verteidigungsministerium erzwingen den Stop der Ermittlung. Katja findet einen neuen, erfolgreichen Ermittlungsansatz, nachdem sie ein Buch über Traumata gelesen hat.

Bis zu dem Punkt, an dem sich die Ermittlerin als Amateurpsychologin betätigt, ist der Krimi für mich ein klarer Anwärter auf 5 Lesesterne. Leider sinkt das Spannungslevel genau da rapide, weil sich der Autor zu sehr in psychologische Gedankengänge und plumpe Psychospielchen verliert.

Ansonsten ist die Handlungsidee bestechend und hat mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Katja als Hauptfigur wird gut dargestellt als zerrissene Persönlichkeit, die nicht aus ihrer Haut heraus kann. Auch die Schwierigkeiten mit ihrer Tochter sind sehr realistisch. Wenn man zwischen den Zeilen liest, gewinnt man auch schnell einen Eindruck, worin Katjas Trauma besteht. Sie sollte sich wirklich professionelle Hilfe suchen, damit sie ihre Beziehungen ordnen kann.

"Trauma" ist ein grundsolider Krimi, der sich gut lesen lässt.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Benachteiligung

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Kim Jiyoung steht exemplarisch für die gegenwärtige Generation junger beruftätiger Frauen in Südkorea. Sie hat eine sehr gute Ausbildung inklusive Universitätsabschluss genossen, und nach einigen Schwierigkeiten ...

Kim Jiyoung steht exemplarisch für die gegenwärtige Generation junger beruftätiger Frauen in Südkorea. Sie hat eine sehr gute Ausbildung inklusive Universitätsabschluss genossen, und nach einigen Schwierigkeiten auch eine gute Stelle gefunden. Ihr Lebensweg zeugt in einer Tour von der Benachteiligung von Frauen in einem Land, das man als Europäer als modern und aufgeschlossen empfindet. Familien wünschen sich einen männlichen Stammhalter. Jungen werden in allen Bereichen, sei es in der Familie, in der Schule, Ausbildung oder später im Beruf deutlich bevorzugt. Ihnen fallen Job und Karriere fast in den Schoss bei deutlich besserer Bezahlung. Haushalt und Kindererziehung dagegen bleiben fast vollständig die Domäne der Frauen, egal wie sehr sie beruflich gefordert sind.

Im Fall von Kim Jiyoung mündet der Spagat von Anspruch und Wirklichkeit nach der Geburt einer Tochter (ein Sohn wäre natürlich wünschenswerter gewesen) in eine Wochenbettdepression, die in einer Psychose endet.

Mir hätte es besser gefallen, wenn man einen persönlicheren Bezug zu den Protagonisten bekommen hätte. Die Distanz bleibt aufgrund des trockenen Erzählstils sehr groß. Dazu kommt, dass weite Passagen sich wie ein mit Statistiken gespicktes Sachbuch lesen.

Natürlich finde ich es interessant, wie sich das Leben in anderen Ländern gestaltet, aber wie schlecht es tatsächlich um die Gleichberechtigung in Südkorea bestellt ist, werde ich nicht nur nach der Lektüre eines einzelnen Werkes beurteilen. Die Koreanerinnen, die mir in meinem Leben begegnet sind, machten einen ganz ausgeglichenen Eindruck. Natürlich werden sie sich fern der Heimat auch befreiter gefühlt haben.

In diesem Buch überwiegt der Informationsgehalt den Unterhaltungswert, was für mich zu einem leichten Punkteabzug geführt hat.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Ein schlaues Kerlchen

Rabatz in Wabe 13
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Dieses Kinderbuch handelt von der kleinen vorwitzigen Bienenmade Maxi, die immer aus der Reihe tanzt. Sie ist neugierig und mutig, und vor allem sehr gerecht. Der Autor erzählt lebhaft vom Heranwachsen ...

Dieses Kinderbuch handelt von der kleinen vorwitzigen Bienenmade Maxi, die immer aus der Reihe tanzt. Sie ist neugierig und mutig, und vor allem sehr gerecht. Der Autor erzählt lebhaft vom Heranwachsen in der Wabe, von den Abenteuern und Erlebnissen mit ihren Geschwistern. Alle fiebern ihrem "Geburtstag" am 21. Lebenstag entgegen, genau wie Menschenkinder. Und nebenbei erfährt der kleine Leser Wissenswertes über das Bienenleben, das im Anhang dann noch einmal sachlich zusammengefasst wird. Das Ganze ist witzig illustriert. Gut gefallen hat mir das kräftige Schriftbild und die kurzen Kapitel. Der stabile Einband und das etwas stärkere Papier für die Seiten hält auch eine etwas robustere Handhabung durch Kinder aus. Schön, wie hier Sachwissen kindgerecht aufbereitet wird.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Mafia im Skigebiet

Das dunkle Dorf
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Regionalkrimis in Urlaubsgebieten haben ihr spezielles Flair und oft locken sie den Leser in einen Urlaub in diese Region, oder man ist erfreut, wenn man die Handlungsorte aus vergangenen Urlauben wiedererkennt.
Dieser ...

Regionalkrimis in Urlaubsgebieten haben ihr spezielles Flair und oft locken sie den Leser in einen Urlaub in diese Region, oder man ist erfreut, wenn man die Handlungsorte aus vergangenen Urlauben wiedererkennt.
Dieser Krimi hier spielt in den Dolomiten zur besten Wintersportzeit. Sehr angenehm: auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, kann man problemlos in die Handlung einsteigen und mit Commissario Grauner gegen die Mafia ermitteln. Was zuerst nur nach einem geheimnisvollen Mord an einem einfachen Dorfpolizisten ausschaut, entwickelt rasch erschreckende Dimensionen, ganz besonders, weil Grauners Familie und einer seiner engsten Mitarbeiter in die Fänge der Mafia gerät. Sie will in Südtirol neue Handlungswege für ihren Drogenhandel etablieren, aber das wollen andere kriminelle Gruppierungen auch. Bei diesem Fakt muss ich gestehen, dass mir die Querverbindungen und Rivalitäten etwas zu kompliziert waren, aber das tat dem Gesamtverständnis keinen Abbruch. Die Schlagworte "Mafia" und "Vendetta", und auf der Seite des Gesetzes "verdeckte Ermittlungen" sind unter der Federführung von Lenz Koppelstätter auch in diesem Krimi ein Garant für Nervenkitzel. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die gerne auf dem Spannungshöhepunkt wechseln. Mir persönlich hat es im Grödnertal mit den Grauners gut gefallen, spannend war es außerdem, insofern kann ich "Das dunkle Dorf" weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 07.01.2021

Lagarde und ein Cold Case

Der Kommissar und der Teufel von Port Blanc
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In dieser Folge wird Philippe Lagarde gebeten, einem Kollegen in Tréguier Amtshilfe zu leisten. In einer alten Abtei hat man vier weibliche Skelette gefunden, wahrscheinlich von geistig behinderten Mädchen, ...

In dieser Folge wird Philippe Lagarde gebeten, einem Kollegen in Tréguier Amtshilfe zu leisten. In einer alten Abtei hat man vier weibliche Skelette gefunden, wahrscheinlich von geistig behinderten Mädchen, die vor Jahren vermisst gemeldet worden sind. Da es sich um einen Cold Case handelt, ist die Spurensuche nicht ganz einfach. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf das Wohnheim, wo alle vier gewohnt haben.
Die Handlung verläuft eher behäbig. Man bekommt einen guten Eindruck von der schönen Gegend und dem Urlaubsflair. Lagarde und sein junger Kollege kommen zwar stetig voran mit ihren Nachforschungen, aber Action ist hier dünn gesät.
Für meinen Geschmack sind die Opfer sowie das Wohnheim zu unrealistisch dargestellt.

Da ich aber Philippe Lagarde mag und Frankreich-Krimis sowieso, vergebe ich 4 Lesesterne. Als Urlaubslektüre kann man mit diesem Buch nichts falsch machen.



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